Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
Tree of life
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#211 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » So 21. Mär 2021, 15:20

Lena hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 14:43

Die Nächstenliebe ist Liebe zu allen Menschen.
Was sich aber auch so ausdrücken könnte, indem man einen "Verwirrten" beinhart wachrüttelt und sagt: Hallo!!!!!!!!!! Bist du irre geworden? Wende dich nicht den "Dschihadisten" zu, wach auf von deiner Verblendung, löse dich von der Idee...

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Naqual
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#212 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » So 21. Mär 2021, 15:57

Lena hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 14:43
Die Nächstenliebe ist Liebe zu allen Menschen. Das hat nichts mit Beziehung zu tun. Sie benötigt keine
gefestigte Beziehung, um dem Nächsten auf irgend einer Weise gutes zu tun. Vielleicht entsteht danach 
eine Beziehung. Sie ist aber nicht Voraussetzung zur Ausübung von Nächstenliebe. 
Die Nächstenliebe ist erst einmal ein Begriff aus der Bibel. Dort wird sie als Liebe am Nächsten beschrieben. Das heißt, eine Person in meinem Umfeld. Erfahrbar. Nicht jemand aus dem Kongo oder Papua.
Liebe zu allen Menschen ist gar nicht möglich, weil ich kann nur etwas lieben, das ich kenne.

Nächstenliebe ohne Beziehung? Hier ist es nicht so klar, m.E. eher eine Frage der Definition.
So wie ich Dich verstehe ist es Liebe, wenn ich einem Bettler mal nen Euro in den Hut werfe. Also ich will dann noch keine Beziehung. Wobei dann - aus meiner Sicht -dieses keine Beziehung wollen schon Nicht-Liebe ist. Deswegen definiere ich es schon anders. Liebe soll auch mehr sein als einfach eine momentane reine kurze Gefühlslage.
Du siehst es gibt gute Gründe es auch anders zu definieren.

Lena
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#213 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » So 21. Mär 2021, 16:35

Naqual hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 15:57
weil ich kann nur etwas lieben, das ich kenne.

Somit wäre die Handlung der Liebe, von dem abhängig, von dem, dem die Liebe zu gute kommt. 
Ich verstehe Liebe als etwas, das ich habe und ich tue, unabhängig vom Objekt und von seinem Verhalten. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#214 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » So 21. Mär 2021, 16:36

Tree of life hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 15:20
Was sich aber auch so ausdrücken könnte, indem man einen "Verwirrten" beinhart wachrüttelt und sagt: Hallo!!!!!!!!!! Bist du irre geworden? Wende dich nicht den "Dschihadisten" zu, wach auf von deiner Verblendung, löse dich von der Idee...

Auf jeden Fall.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

SilverBullet
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#215 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » So 21. Mär 2021, 17:19

Ruth hat geschrieben: Diesen Absatz finde ich zB ziemlich gut als Zusammenfassung oder Überblick "über" die Liebe. Ich spüre darin die Anregung, sein eigenes "Herz" (Mittelpunkt/Innneres/Seele) zu erspüren und so auch einen Bezug zum "Nächsten" zu finden.
Das ist interessant, denn ich stelle zu meinem Ansatz noch keinerlei Schlussfolgerungen auf.
Gut, neulich habe ich mal "Harmonie als Quelle" genannt und da dachte ich, ob es gut wäre, wenn Liebes-Partner das Bewusstsein dieser Basis hätten.
Mir geht es momentan aber nur um Funktionalität.

Ruth hat geschrieben: In dem Definieren des Gebotes der Nächstenliebe sehe ich genau dieses Merkmal. Man versucht die Nächstenliebe zu einem Konzept zu machen und festzuschreiben. Das funktioniert nicht, weil in allen menschlichen Beziehungen untereinander die unterschiedlichsten Charaktere und Lebenshintergründe das Verständnis von "Liebe" so vielseitig gebildet wurde, wie es Menschen auf der Erde gibt.
Zumindest ergibt sich eine gehörige Verwirrung, denn der "normale Gläubige" fragt sich doch bestimmt, "wie soll ich jeden anderen Menschen lieben?", was ja auch tatsächlich nicht geht.

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Tree of life hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ist "Nächstenliebe" für dich ein Schlüsselthema für deinen Glauben an Gott?
Versuche, es nicht nur zu hören, zu begreifen....fühle es -es gelingt nur dann, wenn man sich total hingibt und eins wird damit.
(Video)
Es tut mir leid.

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Naqual hat geschrieben: Das hat aber mit dem „Verliebtsein“, dass nur ein befristetes Hochgefühl darstellt für mich, nichts zu tun,
Wieso darfst du das Hochgefühl mit der kurzen Aussage "hat für mich nichts damit zu tun" abfertigen und musst es danach nicht mehr beachten?

Du hast bestimmt gelesen, was ich weiter oben geschrieben habe.
Ich gehe sogar davon aus, dass dieses Hochgefühl (zurückzuführen auf geregelte Stoffausschüttungen) sogar ein Werkzeug des Körpers darstellt, um sich nachhaltig umzubauen.
Aus meiner Sicht ist es eine Art "Reifung", denn es geht um einen nachhaltigen Umbau der Reaktionen im Gehirn.

Mein Ansatz kann nicht an der Praxis vorbeigehen -> das Hochgefühl muss beachtet und erklärt werden.

Naqual hat geschrieben: Kombiniert mit diesem Theorieentwurf ist die Vorstellung (die sicherlich spekulative Philosophie ist, ich weiß es auch) dass man Gott nicht erfassen, aber evtl. „funktional beschreiben“ kann. Also Gott als das umfassendeste Wir (Aller Subjekte). In ihm brechen quasi alle Egoismen und Gruppenegoismen zusammen, wegen dem „Umfassenden“. Dieser Ansatz kommt mir natürlich entgegen (und sei es Wunschdenken), eben weil ich einfach der Mystik (Vereinigung / Gottesvereinigung) nahestehe.
Ist das nun "des Pudels Kern", deine Ansichten über "Liebe" starten weder von der Suche nach Funktionalität, noch von dem, was im Menschen vor sich geht, sondern ausgehend von einem religiös motivierten Konstrukt?

Hast du mir das gesamte "Philosophie ist beeindruckend"-Schauspiel präsentiert, um diese Vorgehensweise zu kaschieren?

Ausgangspunkt war/ist, dass ich das Liebeskonzept bei "Nächstenliebe" als eigenartig bezeichnet habe und nun kommt erst heraus, wie die Grundlage für deinen Widerstand aussieht - du nennst es selbst "spekulative Philosophie" und "ein Nahestehen zur Mystik (Vereinigung / Gottesvereinigung)".
Es sieht nun so aus, als hättest du keinerlei Absicht, den Begriff "Liebe" mit der Praxis abzugleichen, weil du dich nicht dem Risiko stellen möchtest, dass deine "Gott=Liebe=Wir"-Idee falsch sein könnte.

Ist doch interessant, ich der Nicht-Gläubige spiele von Anfang an mit offenen Karten.

Naqual hat geschrieben: Ich habe jetzt Deine weiteren Einlassungen nicht vergessen, sondern einmal zurückgehalten, da ich mir vorstellen könnte, dass wir bei dem gerade Erörterten uns verständnismäßig näher kommen können und damit auch die weiteren Punkte leichter zu handhaben sind.
Mach mal weiter, es sind ja noch mindestens die sieben Fragestellungen offen... (zu "Bedeutung" wirst du zusätzlich auch noch in den Startlöchern stehen -> gerne)

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Lena hat geschrieben: Wandelt sich das Hochgefühl der Verliebtheit, mit der Zeit nicht in ein bewusstes, den andern lieben wollen,
so war die Verliebtheit keine Liebe. Denn Liebe bewährt sich vor allem in schweren Zeiten und hört niemals
mehr auf....... :Herz:.
Ist es nicht die Erfahrung von vielen Liebenden, dass sie die Liebe (lange nach dem Hochgefühl) über die Zeit verlieren?
Ist das nicht "das verflixte siebte Jahr"?

Warum gibt es das Bestreben, das "Hochgefühl der Verliebtheit" fern von Liebe zu halten und als "eher wertlos" anzusehen?

Steckt dahinter, dass dies ein "tierischer Anteil" sein soll?

Lena hat geschrieben: Die Nächstenliebe ist Liebe zu allen Menschen. Das hat nichts mit Beziehung zu tun. Sie benötigt keine
gefestigte Beziehung, um dem Nächsten auf irgend einer Weise gutes zu tun. Vielleicht entsteht danach
eine Beziehung. Sie ist aber nicht Voraussetzung zur Ausübung von Nächstenliebe.
Warum muss es der Begriff "Liebe" sein, ist Freundlichkeit/Höflichkeit/Wohlwollen/Hilfsbereitschaft/Mitmenschlichkeit zu wenig sensationell?

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#216 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » So 21. Mär 2021, 17:30

SilverBullet hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 17:19
Warum muss es der Begriff "Liebe" sein, ist Freundlichkeit/Höflichkeit/Wohlwollen/Hilfsbereitschaft/Mitmenschlichkeit zu wenig sensationell?
Du hängst dich einfach an einem Begriff auf, der dir nicht behagt.
Ich lese euch und manchmal muß ich schmunzeln, weil ihr vom Selben redet aber andere Worte benutzt....
Worte für sich alleine sind Schall und Rauch, erst wenn man ihnen Kraft verleiht, bewirken sie etwas

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Naqual
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#217 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » So 21. Mär 2021, 17:51

Lena hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 16:35
Naqual hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 15:57
weil ich kann nur etwas lieben, das ich kenne.
Somit wäre die Handlung der Liebe, von dem abhängig, von dem, dem die Liebe zu gute kommt. 
Ich verstehe Liebe als etwas, das ich habe und ich tue, unabhängig vom Objekt und von seinem Verhalten. 
Die Liebe hängt ja nicht im luftleeren Raum, sondern sie bezieht sich auf jemanden. Jemanden zu lieben, von dem man keine Vorstellung und Ahnung hat, ist wie das Nichts zu lieben. Das ergibt für mich keinen Sinn. Das ist ein bloßes Gefühl ohne Bezugspunkt. Und auch ein recht einfaches. Wenn man Nichts liebt, braucht man für nichts was geben. :-)
Du liebst also Menschen die Du nicht kennst. Wie funktioniert das so bei Dir?
Liebe hat immer ein Ziel. Und damit ist sie auch immer von einem Ziel abhängig. Sagen kann man, dass man ein anders Subjekt (nicht Objekt) liebt ohne diesem Vorschriften zu machen. Man hat dann aber doch etwas was wissentlich da ist und auf das sich Liebe bezieht. Die Aussage "ich liebe alle Menschen" ist nicht möglich und ist genau genommen unaufrichtig. z.B. ich kenne keinen einzigen Inder. Aber ich liebe alle 1,3 Millionen von denen, egal wie die drauf sind. Auch die, die meine Tochter vergewaltigen würden.
Also ich komme da nicht mit.

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#218 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » So 21. Mär 2021, 18:30

SilverBullet hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 17:19
Mir geht es momentan aber nur um Funktionalität.
Du möchtest die "Funktionaliät" erklären...
Ich beschäftige mich mit ihr und im Laufe der Jahre lernte ich viel darüber, aus Gesprächen , aus Lektüren, aus der Praxis.
Ich kenne unendlich viele "Knöpfe "die man drücken kann(mehr erwähne ich jetzt nicht)
Aber die Gefahr darin besteht, dass man dann nur mehr rational agiert (bis auf paar Ausnahmen) und "leblos" werden kann(nicht muss).
Was ich damit ausdrücken möchte: Ich weiss um den Auslöser, was im Körper vorgeht, wenn ich ein mir schönes Lied anhöre, und was es bewirken kann
Aber ich bin froh darüber, dass mir das nicht ständig bewußt ist und ich mich vollkommen nur "hingeben" kann und genieße. Das ist Leben.

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Naqual
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#219 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Naqual » So 21. Mär 2021, 19:04

SilverBullet hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 17:19
Naqual hat geschrieben: Das hat aber mit dem „Verliebtsein“, dass nur ein befristetes Hochgefühl darstellt für mich, nichts zu tun,
Wieso darfst du das Hochgefühl mit der kurzen Aussage "hat für mich nichts damit zu tun" abfertigen und musst es danach nicht mehr beachten?
Weil ich natürlich das Recht habe den Forschungsgegenstand mit dem ich mich beschäftige selbst festzulegen. Ich konzentriere mich eben nicht auf jeden Muckser von Verliebtsein im Hirn eines Teenagers der drei Mädchen in einer Nacht aufreisst (z.b.) Sondern ich beschäftige mich mit einer Liebe, die schon ein gewisses "Niveau" erreicht hat, also in Bezug auf Gestaltung von "Wirs". Und ich bisher auch keinen Grund ersehen konnte warum ich "verliebtsein" mit einbeziehen sollte.

Du hast bestimmt gelesen, was ich weiter oben geschrieben habe.
Ich gehe sogar davon aus, dass dieses Hochgefühl (zurückzuführen auf geregelte Stoffausschüttungen) sogar ein Werkzeug des Körpers darstellt, um sich nachhaltig umzubauen.
Aus meiner Sicht ist es eine Art "Reifung", denn es geht um einen nachhaltigen Umbau der Reaktionen im Gehirn.

Mein Ansatz kann nicht an der Praxis vorbeigehen -> das Hochgefühl muss beachtet und erklärt werden.
Dann erkläre mal "Verliebtsein" am nachweislichen Umbau der Reaktionen im Gehirn. Die Belege würden mich jetzt schon freuen. Ansonsten halte ich es, dass ich den Umweg über Gehirn gar nicht gehe. Wozu. "Verliebtsein" ist etwas was intersubjektiv abgeglichen werden kann. Von der Beschreibung der Wahrnehmung her. Was da chemisch im Hirn abläuft interessiert mich eigentlich erst, wenn es da was Interessantes zu gibt. Wenn Du es andersherum machst, okay. Deine Sache. Aber ich greife Dich dafür auch nicht an als "Dein Ansatz geht an der Praxis vorbei".

Hast du mir das gesamte "Philosophie ist beeindruckend"-Schauspiel präsentiert, um diese Vorgehensweise zu kaschieren?
Ausgangspunkt war/ist, dass ich das Liebeskonzept bei "Nächstenliebe" als eigenartig bezeichnet habe und nun kommt erst heraus, wie die Grundlage für deinen Widerstand aussieht - du nennst es selbst "spekulative Philosophie" und "ein Nahestehen zur Mystik (Vereinigung / Gottesvereinigung)"

Es sieht nun so aus, als hättest du keinerlei Absicht, den Begriff "Liebe" mit der Praxis abzugleichen, weil du dich nicht dem Risiko stellen möchtest, dass deine "Gott=Liebe=Wir"-Idee falsch sein könnte.

Ist doch interessant, ich der Nicht-Gläubige spiele von Anfang an mit offenen Karten

Ich hatte immer an der Sache entlang argumentiert und nie über meinen Hintergrund. Ich hatte die Hoffnung Dir einen Arm reichen zu können, damit wir von mir vermutete Missverständnisse zwischen uns leichter ausräumen können. Es war einen Versuch wert. Wenn Du dies ablehnst und stattdessen persönlich polemisierst und Dinge unterstellst: Mache es. Aber dafür brauchst Du micht nicht. - Ich hatte übrigens Deine Kritik aufgenommen an der Stelle wie Liebe entsteht und einen ersten Schritt gemacht dies in meinen Denken zu ergänzen. Eben weil ich MIT nicht GEGEN argumentieren will auf der persönlichen Ebene. Mich interessiert ein bestimmter Ausschnitt aus dem Leben zu ergründen. Das ist es auch schon, da vermag die Diskussion mit anderen zu helfen.
Mir wiederum ist die Zeit zu schade, einen anderen verstehen zu wollen, wenn dieser letztlich nicht wirklich will. Und nur mit so eigenartigen auf mich bezogen gar nicht begründbaren Unterstellungen agiert (nicht offene Karten / Angst vor Widerlegung seiner "Ideen", etc.) . Wozu sollte ich mich da immer wieder neu begründen müssen gegen Unterstellungen?

Auf Wiedersehen!

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#220 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » So 21. Mär 2021, 19:33

Naqual hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 19:04
Dann erkläre mal "Verliebtsein" am nachweislichen Umbau der Reaktionen im Gehirn.
Könnte sogar ich dir erklären, aber Naqui, glaub mir, das willlst du nicht hören...genieße es einfach, aber sei vorsichtig 8-)

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