Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
SilverBullet
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#221 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » So 21. Mär 2021, 20:42

Naqual hat geschrieben: Weil ich natürlich das Recht habe den Forschungsgegenstand mit dem ich mich beschäftige selbst festzulegen.
Es geht um das Thema "Liebe", das startet sehr schnell mit "Verliebtsein" und du willst "das Recht haben, den Forschungsgegenstand selbst festzulegen", indem die "Verliebtsein" ausklammerst?
Sorry, das ist noch nicht einmal in der Nähe von Wissenschaft.

Naqual hat geschrieben: Dann erkläre mal "Verliebtsein" am nachweislichen Umbau der Reaktionen im Gehirn. Die Belege würden mich jetzt schon freuen.
Das erstaunt mich jetzt ein wenig, dass du den Umbau infrage stellst - aber gut.
Hier ein Einblick, was im Gehirn so alles an Stoffen ausgeschüttet werden.

Ich nehme mal das "Dopamin" heraus.

Hier ein Link, der Dopamin im Gehirn beleuchtet.
Du kannst dir selbst die Situation "von einem anderen Menschen begeistert zu sein" dort hineinmischen - das sollte nicht schwerfallen.
aus dem Link:
Es ist sogar erwiesen, dass Erlerntes, das eine emotionale Komponente aufweist am längsten bestehen bleibt. Es spielt eine wichtige Rolle bei diesem Prozess.

Hier nochmal ein Link, der viele Faktoren anspricht.
aus dem Link:
Nicht nur der Hirnforscher Semir Zeki behauptet daher: „Liebe ist am Ende eine Form von Obsession.“ In frühen Stadien lähme sie im Allgemeinen das Denken und lenke es in die Richtung eines einzigen Menschen.

Beim Verliebtsein liegt eine neue Denkweise (-> neue Reaktion) vor, das habe ich nun schon oft genug gesagt und die Begleitung dieser starken emotionalen Komponenten hat die Nachhaltigkeit dieses Denkens zur Folge.

Du kannst gerne den Gegenbeweis führen, dass es in diesem Fall, trotz aussergewöhnlich starker emotionaler Komponente, keinen Lern-Effekt geben soll (die Links sprechen sogar von "Abhängigkeit" und "Obsession") - meiner Ansicht nach wäre dein Versuch aber Zeitverschwendung.

Naqual hat geschrieben: Ansonsten halte ich es, dass ich den Umweg über Gehirn gar nicht gehe.
"Umweg über das Gehirn" ist eine lustige Formulierung - es verdeutlicht aber auch einiges.

Naqual hat geschrieben: Aber ich greife Dich dafür auch nicht an als "Dein Ansatz geht an der Praxis vorbei".
Wie willst du bzgl. Parxis etwas angreifen, wenn ich das, was vorhanden ist, beachte?

Naqual hat geschrieben: Ich hatte immer an der Sache entlang argumentiert und nie über meinen Hintergrund.
Das ist doch das Problem, die Sache ist: mein Verdacht, dass hier etwas eigenartig ist.

Erst zuletzt hast du "Gott=Wir" ins Spiel gebracht, die zentrale Idee, von der du, nur weil es diese Idee ist, nach Formationen bei Menschen suchst.

Bei "Nächstenliebe" kümmerst du dich keinen Millimeter um "Liebe", sondern es ist die Gruppenbildung über die du das "göttliche Wir" zu erkennen glaubst und daraus den Sinn ableitest.
Und ich versuche mir die ganze Zeit einen Reim rund um dein "Wir" zu machen. Aber natürlich bin ich vom Liebesaspekt ausgegangen, weshalb ich dann sogar noch die Elitesoldaten ins Spiel brachte, zu denen du mit Leichtigkeit hättest sagen können, "dies ist aber kein Wir im Sinne Gottes" (bei Tempelrittern wäre es vermutlich dann doch wieder "Liebe" gewesen) - hast du aber nicht gemacht.

Als ich dir von "sprunghaft" geschrieben habe, weil du von Zwei-Personen auf beliebig grosse Gruppen überleiten wolltest, hast du geschrieben - zitat-Naqual:
Aus mehr Personen kann man dann „größere Wirs“ bilden, theoretisch bis hin zu allumfassend.
Man beachte dein "theoretisch" - nix "theoretisch", es ist dein Ausgangspunkt -> sehr hübsch.

Wer hat dich davon abgehalten, mir bei diesem "allumfassend" den Hinweis zu geben, dass du genau von diesem "allumfassend" ausgehend startest?

Selbst in deinem Beitrag "Gott=Wir" versuchst du dein Eingeständnis nebulös zu halten - zitat-Naqual:
Stimmt - zumindest wenn man meine bisherigen Aussagen dazu hernimmt. Da fällt (tendenziell und unbeabsichtigt) die Liebe schon ein bißchen aus dem Himmel. Jedenfalls die äußere Beschreibung des Wir setzt natürlich voraus, dass schon einiges abgelaufen ist bei den „inneren Voraussetzungen“.

Warum hast du hier nicht klar aufgezeigt, wie du vorgehst?

Natürlich fällt bei dir der Ansatz "ein bisschen aus dem Himmel" und zwar im religiösen Sinn sogar ganz stark und vor allem ausschliesslich :-)

Naqual hat geschrieben: Ich hatte die Hoffnung Dir einen Arm reichen zu können, damit wir von mir vermutete Missverständnisse zwischen uns leichter ausräumen können.
Für mich ist das keine grosse Sache, ich stelle nur fest, dass du mir die ganze Zeit den Arm hättest reichen können (du hast ja deinen Hintergrund immer parat gehabt), stattdessen war es wohl eher ein kleiner Test, ob ich standfest bleibe.
Kein Problem, ich bin es geblieben.

Naqual hat geschrieben: Ich hatte übrigens Deine Kritik aufgenommen an der Stelle wie Liebe entsteht und einen ersten Schritt gemacht dies in meinen Denken zu ergänzen.
Ja und du hast dabei die (sieben) Fragen nicht beantwortet, wodurch die Grundlage deiner "Bereitschaft", "deines ersten Schrittes" eigenartig wirkt.
Ich habe dir sogar einen Link zu "Liebe zu Objekten" genannt, wodurch du schon etwas zu erklären hättest.

Tree of life
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#222 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » So 21. Mär 2021, 22:18

SilverBullet hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 20:42
....stattdessen war es wohl eher ein kleiner Test, ob ich standfest bleibe.
Irrelevant... und aus dem Protokoll zu streichen, du fällst grade in ein altes Muster zurück, das hatten wir schon mal ;)

Lena
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#223 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mo 22. Mär 2021, 09:51

Silver-Bullet 

Sie gehen auseinander - haben das Verliebtsein als Liebe angesehen. Nachdem die Leidenschaft, das Neue, die grossen Gefühle, durch den Alltags-Trott und Streit abgekühlt sind, wollen sie nicht mehr mit diesem Menschen zusammen sein. Sie denken, dass sie ihn nicht mehr lieben. Sie wollen einen neuen Partner, einen mit dem sie alles nochmals erleben können.

Die Liebe wächst, in dem man den andern liebt. Ihn liebt, indem man vergibt. Jede durchgestandene Kriese stärkt das Band. Stärkt das Vertrauen. Die Beziehung bekommt Halt. Geborgenheit bei einem andern Menschen, im Bewusstsein: Wir gehören zusammen. Durch Höhen und Tiefen. Für jemanden dem Lust und Spass das wichtigste ist, mag Verliebtsein genügen. Doch wie wirkt sich so ein flatterhaftes sein, auf den Charakter dieses Menschen aus? Wirkt er nicht oberflächlich? Hat er Reife? Tiefe? All die Werte, die tragend sind? Ich habe meine Zweifel.

Auch im Tierreich gibt es Beispiele, wo Partner sich ein Leben lang treu sind.

In der Nächstenliebe geht es auch darum, dem andern nicht weh zu tun. Zurückgelassene leiden oft und fühlen sich wertlos und gebraucht, wo der Partner nach dem Verliebtsein-Verlust weiterzieht...

Liebe ist ein Oberbegriff von dem was du: Freundlichkeit/Höflichkeit/Wohlwollen/Hilfsbereitschaft/Mitmenschlichkeit - nennst
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Tree of life
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#224 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Mo 22. Mär 2021, 10:02

Lena hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 09:51
Auch im Tierreich gibt es Beispiele, wo Partner sich ein Leben lang treu sind.
Die sind sich nicht treu... :)
Treu sein ist ein bewußter Vorsatz und gibt es nur bei Menschen.
Schwäne bleiben lebenslang mit demselben Partner zusammen, aber ich nehme an, das ist ein Instinkt.
Wenn man die Tierwelt mit der Menschenwelt vergleicht, finden sich immer Parallelen
Man sagt ja auch oft, es gibt Menschen, die fleißig wie die Bienen sind usw.

Ruth
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#225 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Mo 22. Mär 2021, 11:50

Über Liebe kann man nicht streiten ...
... behaupte ich mal.

Wenn jemand meint, er/sie wüsste genau, wie Liebe richtig sei, ist das (für mein Verständnis) ein Zeichen dafür, dass man Liebe noch nicht wirklich erlebt hat. Aber auch das ist nur eine Behauptung, aus der Erfahrung, wie ich Liebe erlebt habe ... als Gebende und als Nehmende.... nur eine Facette vom großen Ganzen.

Bei Liebe gibt es nichts, was "richtig" ist. Sie handelt eher oft so, dass Zuschauer sich an den Kopf tippen und den Liebenden für verrückt erklären.
Liebe ist dann "richtig", wenn sie beim Empfänger ankommt, und zwar ganz tief drinnen, im Herzen... oft widersinnig zu dem "Normalen".

Insofern stimme ich "Silverbullet" zu, dass eine Auffoderung zu lieben, wie ein Gebot zu verstehen, schon etwas merkwürdig ist. Es passt nicht wirklich zum Begriff "Liebe". Liebe kann man nicht diktieren, sie kommt von innen. Sie ist eine treibende Kraft, die überrascht und überzeugt.

Aber vielleicht liegt es auch nur an unserer Sprache, dass sie zu wenig Facetten findet, für einen Begriff, der tausendfach unterschiedlich in der Realität wahrgenommen werden kann.

SilverBullet
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#226 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Mo 22. Mär 2021, 12:23

Lena hat geschrieben: In der Nächstenliebe geht es auch darum, dem andern nicht weh zu tun.
Es geht jedenfalls nicht um Liebe, weil es so nicht funktioniert.

Das Christentum hat selbst eindrucksvoll den Beweis hierfür geliefert und Menschen auf Basis ihrer Phantasievorstellungen abscheulich behandelt -> z.B. Foltern/Verbrennen "aus Liebe".

Hinzu kommt noch die nicht ganz unwichtige Frage:
Gilt denn die "Nächstenliebe", die ja anscheinend auf "den Genossen" bezogen ist, überhaupt für Frauen?

In der Vergangenheit waren führende/bekannte Person der christlichen Religion wohl nicht so ganz dieser Meinung:
http://schwarze.katze.dk/texte/reli16.html

Lena hat geschrieben: Liebe ist ein Oberbegriff von dem was du: Freundlichkeit/Höflichkeit/Wohlwollen/Hilfsbereitschaft/Mitmenschlichkeit - nennst.
Ich würde eher sagen, all diese Begriffe werden in einem Liebesverhätnis freiwillig erfüllt, aber bei Liebe geht es nunmal um die "wahrnehmungstechnische" Ausrichtung eines Menschen (Verliebtheit -> Liebe), die (aus meiner Sicht) auf Basis einer Harmoniesteigerung, vollständig körperlich erfolgt.
Die religiös motivierte Erhöhung (wie sie zum Beispiel im Christentum) vorliegt, geschieht ohne jegliche Beachtung der tatsächlich vorliegenden Umstände und heraus kommt ein inflationärer Gebrauch des Wortes "Liebe".

Wie man an den letzten Beirägen sehen kann, ergeben sich dadurch auch vollkommen schräge Ansprüche, um auf Liebe schliessen zu können.
Da wird von Gott=Wir nach unten interpoliert und alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, wird religiös in irgendeine Schublade phantasiert - fern ab von jeglichem Verständnis wie ein Mensch funktioniert.

Der Anspruch Gott=Liebe kann genauso fatal sein, wenn man sich überlegt, dass dies von manchen Schlaumeiern als Ausgangspunkt verwendet wird und diese "Experten" sich dann aussuchen können wollen, wem sie diese "reinste aller Formen" zugestehen und wem nicht.

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Ruth hat geschrieben: Wenn jemand meint, er/sie wüsste genau, wie Liebe richtig sei, ist das (für mein Verständnis) ein Zeichen dafür, dass man Liebe noch nicht wirklich erlebt hat. Aber auch das ist nur eine Behauptung, aus der Erfahrung, wie ich Liebe erlebt habe ... als Gebende und als Nehmende.... nur eine Facette vom großen Ganzen.
Ich stimme dir zu, wenn es um die Ausprägung geht, denn hierbei geht es um das (von dir vorgeschlagene) Puzzlespielprofil, die Passgenauigkeit von zwei Menschen.

Aber: die Prinzipien sind eingrenzbar.
  • es findet eine Entscheidung über die Passgenauigkeit statt und der Vorgang des Verliebtsein/Liebe wird erst spät im Bewusstsein verarbeitet (aus meiner Sicht macht dies der Körper)
  • der Körper schüttet geregelt Verstärkungsstoffe aus
  • der Körper verteilt die Aktivitäten, die aufgebauten Zusammenhänge, im Wahrnehmungssystem neu, so dass der Partnermensch im Fokus steht.
"Wie" das im einzelnen Menschen genau geschieht, "was" er von sich selbst davon, auf "welche" Art mitbekommt, ist bestimmt wieder sehr individuell.

Die Individualität darf aber nicht dazu führen, dass die Prinzipien durch eine beliebig gestreute religiöse Wortwahl à la "Nächstenliebe" verdreht/vergessen/entsorgt werden.

Die Verrücktheit, die in "Nächstenliebe" steckt und vielleicht harmlos wirken mag, wird bei der Einstufung von homosexuell/bisexuell ausgerichteten Mensch schnell zu einem gefährlichen Spiel.
Dann zeigt es sich wie übel es ist, wenn man nicht versteht, wie ein Mensch funktioniert, sich aber dennoch Auflagen und Befehle ausdenken können möchte.

Tree of life
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#227 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Mo 22. Mär 2021, 12:54

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 12:23
der Körper schüttet geregelt Verstärkungsstoffe aus
Wenn du den Menschen nur auf seine körperliche Funktionalität begrenzt, also was die Neurotransmitter so bewirken können, könntest du niemals in der mobilen Altenpflege mit an Demenz erkrankten arbeiten.
Dann passiert nämlich das, was in so manchen Heimen passiert, nämlich das Menschen auf Grund Personal-und Zeitmangel mit Med ruhig gestellt werden.
Das ist der "schnelle" Weg.
In der mobilen Pflege ist zwar auch Zeitmangel, aber es besteht die Möglichkeit, sich da näher mit der "Person" zu befassen.
Das geschieht durch Gespräche mit Angehörigen(insofern sie wahrheitsgetreu Fragen beantworten) für die Anamnese, damit man zumindest mal ein bisschen was über die Person, die man betreut, erfährt und dann beginnt der "Beobachtungsprozess" und es wird evaluiert.
Je mehr ich über die Vergangenheit weiß und warum der Klient so und so reagiert, auf was ich achten muss , um so besser kann ich auf den andren eingehn, weil ich verstehe.

Ruth
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#228 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Mo 22. Mär 2021, 13:35

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 12:23
Ich stimme dir zu, wenn es um die Ausprägung geht, denn hierbei geht es um das (von dir vorgeschlagene) Puzzlespielprofil, die Passgenauigkeit von zwei Menschen.

Aber: die Prinzipien sind eingrenzbar.
  • es findet eine Entscheidung über die Passgenauigkeit statt und der Vorgang des Verliebtsein/Liebe wird erst spät im Bewusstsein verarbeitet (aus meiner Sicht macht dies der Körper)

  • der Körper schüttet geregelt Verstärkungsstoffe aus

  • der Körper verteilt die Aktivitäten, die aufgebauten Zusammenhänge, im Wahrnehmungssystem neu, so dass der Partnermensch im Fokus steht.

"Wie" das im einzelnen Menschen genau geschieht, "was" er von sich selbst davon, auf "welche" Art mitbekommt, ist bestimmt wieder sehr individuell.


Aus meiner Erfahrung heraus geschieht Liebe, ebenso wie Abneigung auch durch Erinnerungen aus früheren Begegnungen. Da wo man Menschen begegnet ist, für die man eine gewisse Zuneigung empfand, setzt sich dieses Menschenbild gerne fest. Ebenso geht es mit Abneigung/Antipathie, dass man manchmal Menschen begegnet, und diese von Anfang an unsympathisch empfindet ... nur durch ihr Aussehen, ihre Mimik, die Worte, die dieser Mensch benutzt. Ich denke, das ist keine Art, die im Körper durch Botenstoffe passieren, sondern einfach eine Reaktion auf vergangene Erfahrungen.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 12:23

Die Verrücktheit, die in "Nächstenliebe" steckt und vielleicht harmlos wirken mag, wird bei der Einstufung von homosexuell/bisexuell ausgerichteten Mensch schnell zu einem gefährlichen Spiel.


Gefährlich ist so manches ... wenn man es genau nimmt, ist das ganze Leben gefährlich, von dem Moment an, wo ein Mensch geboren wird.
Ich weiß auch durch Erfahrungen, dass man im Laufe des Lebens vorsichtiger wird, mit Dingen, die einem als Gefahr begegnet sind.

Gefährlich wird es meiner Meinung nach dann, wenn man das Leben nicht mehr wirklich genießen kann, weil man überall Gefahren sieht, und versucht, sich und Andere davor zu schützen, indem man es vermeidet, damit zusammen zu treffen.

Beim Thema "Liebe" machen sich die Liebenden verletzlich. Fast jeder Mensch hat wahrscheinlich schon Situationen erlebt, wo er wegen Liebe verletzt wurde. Gefährlich ist es, wenn man deshalb bei dem Thema "Liebe" die Gefahren sieht ... und den Schutz davor vor die Liebe stellt. Ich empfinde es gerade so, als wenn du beim Thema "Liebe" in erster Linie die Gefahren in einem bestimmten Bereich siehst, die sonst hier noch gar nicht angesprochen wurde ... also, meiner Meinung nach, die Gefahr (hier im Thread) nicht vorhanden ist. Diese Gefahr, worüber du reden willst, kommt dabei in der "Nächstenliebe" gar nicht vor ... und da wo es um die Sexualität in der Liebe geht, auch nicht. Dabei erscheint es mir aber so, als wenn du gegen etwas kämpfst, das gar nicht vorhanden ist. Es wirkt ein wenig so, als wenn du die Liebe unbedingt genau einordnen willst, um Gefahren zu umgehen. Dabei geht die Liebe, um die es eigentlich geht, verloren ... sie wird in eine Nische gestellt, wo sie kontrollierbar und damit sicher zu sein scheint.

Lena
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#229 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mo 22. Mär 2021, 14:23

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 22. Mär 2021, 12:23
Ich würde eher sagen, all diese Begriffe werden in einem Liebesverhätnis freiwillig erfüllt,

Und wenn von einer Seite das Liebesverhältnis gekündigt wird, kann der der liebt, noch immer
willig und frei, so sein, weil er den andern, in Wahrheit liebt :D. Er muss nicht hassen, sich nicht 
rächen, nichts vergelten. Die Liebe lässt den gehenden in Frieden, wenn auch mit einem grossen 
Weh, seine Wege ziehen...
 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Punch
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#230 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Mo 22. Mär 2021, 16:49

Ruth hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 11:07
Punch hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 10:25
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen,
Sie nennen es das Volk, aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen,
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen:
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
Halt du sie dumm, -- ich halt' sie arm!


Ich denke, das betrifft im Grunde alle menschlichen Zusammenschlüsse, dass sich Hierarchien bilden ... dies sogar gewollt ist vom "Volk".

So ist im Grunde auch immer das Ziel der "Gründer" eines Zusammenschlusses, an eine Machtposition zu kommen. Welche genau dadurch entsteht, dass man die Mitglieder zu Untertanen "erzieht".

Mir wurde das früher sogar ganz offen von meiner damaligen Gemeinde so dargestellt, dass Gott Hierarchien wollte ... in denen er dann an oberster Stelle steht, und stufenweise dann seine Untertanen und deren Untertanen ... usw.

Aber ich denke, das wäre ein neues Thema ... das ich jetzt einfach mal eröffne, damit es hier nicht wieder abgetrennt werden muss.

Ich pflichte hier Piscator bei, das die Hierarchiebildung etwas mit den Überlebensstrategien im Reigen der Evolution zu tun haben könnte.

Im Neuen Testament lese ich etwas von der Hierarchie der Himmel, einmal so gesagt, hier dann im Korinther:

Ich kenne einen Menschen in Christo , vor vierzehn Jahren ( ob im Leibe , weiß ich nicht , oder außer dem Leibe , weiß ich nicht ; Gott weiß es ) einen Menschen, der entrückt wurde bis in den dritten Himmel .
Und ich kenne einen solchen Menschen ( ob im Leibe oder außer dem Leibe , weiß ich nicht ; Gott weiß es )
daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte , welche der Mensch nicht sagen darf .
(2. Korinther 12: 1-5, Elberfelder)

Aber das sagt mir nichts, weil die Bibel für mich oft keine klare Aussagekraft besitzt (siehe hier das Chaos um das "Dreigefaltete"), weder erkenntnistheoretisch, noch ontologisch, noch zu all dem hin, was die Conditio humana betrifft. Die Bibel und deren inhaltliches Geschehen fällt für mich in das seltsam wunderliche Reich der Mythen.
Das ist jetzt weder Kritik noch Christenbashing, auch keine Herabsetzung des, oder deines Glaubens, aber es gibt einfach zu viele "Heilige Bücher" auf dieser Welt, als das dann ausgerechnet die Bibel die einzig Wahrheit für sich beanspruchen könnte, oder mir erklären könnte, was diese Welt im Innersten zusammen hält, wie es Goethe im Faust formulierte.

Vielleicht könnten wie uns auf der Grundlage des Panentheismus, oder der goldenen Regel weiter verständigen.

 
Zuletzt geändert von Punch am Mo 22. Mär 2021, 17:00, insgesamt 1-mal geändert.

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