Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
Lena
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#261 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mi 24. Mär 2021, 14:50

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 13:59
Du begegnest diesen Menschen also mit dem Vorurteil, dass sie Sünder seien?

Ich begegne ihnen, wie wenn sie Heilige wären. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#262 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mi 24. Mär 2021, 15:04

Naqual hat geschrieben:
So 21. Mär 2021, 17:51
Also ich komme da nicht mit.

Ich verstehe das mit der Liebe zu allen Menschen so: Das gute Verhalten, zu allen Menschen, denen man begegnet. 

Die Liebe kann sogar einen ganz schrecklichen Menschen lieben. Anstatt den Menschen zu hassen und ihm böses 
zu wünschen, kann sie Traurigkeit und Erbarmen für dieses Wesen empfinden. Meine Güte, warum nur muss er 
so sein?! Die positiven Gedanken, indem man ihn segnet anstatt ihn verflucht, dieses Empfinden, diese Haltung,
dieser Wille so sein zu wollen, ist so stark, dass sie das Böse übertrifft. Denn die Liebe ist das grösste was es gibt. 

 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Punch
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#263 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Mi 24. Mär 2021, 16:06

Ruth hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 09:51


Die Grundlage meines Glaubens ist von daher nicht erARBEITet, sondern erLEBT ... nicht auf Arbeit, sondern aus dem Leben heraus entstanden.
Ich diskutiere hier nicht ÜBER meinen Glauben, sondern tausche aus/teile meine Erfahrungen, suche und finde dabei Glaubende mit ähnlichen Erfahrungen und darin einen kleinen oder größeren gemeinsamen Nenner.

Glauben und Glaubende verstehe ich eher als ein farbenfrohes Gebilde, wie ein bunter Blumenstrauß, denen immer mal eine Blüte hinzugefügt wird oder auch entfernt wird, weil sie verblüht ist. Die Blumen darin stammen aus Er-LEBEN und unterliegen deshalb nicht dem Urteil anderer Menschen. Es gibt darin kein "Richtig" oder "Falsch" ... sondern vielmehr einen Mittelpunkt oder Fundament, auf den der Glaube baut ... ich nenne diese Grundlage "Gott" ... und überlasse es jedem selbst, wie er/sie die eigene Grundlage nennen und erleben möchte.


Wenn jedem Menschen in seinem Leben, oft unbewusst, von einer guten Fee drei Wünsche erfüllt werden, so wurden zwei deiner Wünsche wohl erfüllt.

 

SilverBullet
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#264 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Mi 24. Mär 2021, 18:20

Ruth hat geschrieben: Naja ... eure Diskussion klang nicht nach Spaß und hatte auch nichts mehr von einem Spiel... und ich bin sicher, dass zumindest dein Gesprächspartner es nicht spaßig fand.
Ich fand die Unterhaltung eher sogar ruhig, und zwar von beiden Seiten aus.
Es gab von beiden Seiten kleine Spitzen, die aber ganz normal sind und so wie ich es sehe sogar dienlich sind, damit man sich anstrengt.

Ruth hat geschrieben: Ich diskutiere hier nicht ÜBER meinen Glauben, sondern tausche aus/teile meine Erfahrungen, suche und finde dabei Glaubende mit ähnlichen Erfahrungen und darin einen kleinen oder größeren gemeinsamen Nenner.
Wenn es dir gelingt ist das bestimmt eine stabile Haltung, aber du stellst dich dadurch natürlich keinen Argumenten.

Durch den Anspruch von Philosophie, wissenschaftlich zu sein, gibt es die Möglichkeit des Nicht-Diskutierens dort nicht.

Meine Aussage war, dass die philosophische Liebeseinteilung in "Nächstenliebe" ohne funktionale Grundlagen erfolgte.
Ich wurde dann etwas zeitversetzt von meinem späteren Gesprächspartner darauf angesprochen und da kann ich nicht sagen "nö, ich diskutiere nicht".

Wenn man Philosophie/Wissenschaft kritisiert, muss man bereit sein im dortigen Stil zu argumentieren.
Das ist auch weder für mich noch für meinen Gesprächspartner ein Problem gewesen, alles OK.

Diskussion und das Anhören von anderen Aussagen bringt einem durchaus selbst etwas ein.
Z.B. wurde mir entgegnet, dass Liebe durch Subjekt<->Subjekt gekennzeichnet sein soll.
Daraufhin habe ich überlegt, ob das stimmt und musste für mich erkennen, dass es in meinem Ansatz nicht unbedingt auf ein anderes Lebewesen ankommt.
Das ist ein neuer Gedanke. Also habe ich im Internet danach gesucht, ob ein Mensch auch ein Objekt lieben kann, also nicht nur "sehr gerne benutzt" oder "stolz darauf ist", sondern eine echte Phase der Verliebtheit und eine echte Liebe auslebt (natürlich nicht sexuell).
Das gibt es tatsächlich: https://www.psymag.de/4490/objektophili ... de-lieben/

Das ist ein neuer Sachverhalt, der wegen der Diskussion aufgetaucht ist, und zwar ist es ein neutraler Sachverhalt, den keiner in der Diskussion erfunden hat.
=> aus meiner Sicht ist das spannend und es hat mich einen Schritt weitergebracht

Jeder, der an der Diskussion teilnimmt, hat die Chance sich so etwas zu erarbeiten, aber natürlich auch das "Risiko", dass er mit so etwas konfrontiert wird (was natürlich letztlich eine Entwicklungschance ist).

So wie ich meinen Gesprächspartner verstanden habe, hat er auch etwas aus der Diskussion herausgezogen (man darf mit Liebe nicht aus dem Nichts starten).

Ruth hat geschrieben: Wenn mir also jemand sagen will, die Grundlage meines Glaubens sei falsch, dann entgegne ich nur: das kannst du nicht beurteilen, sondern nur derjenige, auf den der Glauben baut: Gott. Und der beurteilt NUR das Herz des Glaubenden, nicht das, was erarbeitet wurde. Und damit ist die Diskussion ÜBER meinen Glauben auch schon vorbei.
Nun, du fängst im Grunde schon das Argumentieren an (der andere soll es nicht beurteilen können, sondern nur Gott), und verschiebst die Problematik in einen nicht-erreichbaren Bereich. Dadurch kannst du dir selbst eine Art "Sinnhaftigkeit" aufrechterhalten, du hast quasi sinnvoll reagiert.

Bei einem Sachverhalt, bei dem es um Vorhandenes und Nachprüfbares geht, kann ich mir kaum vorstellen, dass du ähnlich vorgehen kannst - vielleicht noch in Einzelfällen, aber nicht umfassend.

Ruth hat geschrieben: Glauben und Glaubende verstehe ich eher als ein farbenfrohes Gebilde, wie ein bunter Blumenstrauß, denen immer mal eine Blüte hinzugefügt wird oder auch entfernt wird, weil sie verblüht ist. Die Blumen darin stammen aus Er-LEBEN und unterliegen deshalb nicht dem Urteil anderer Menschen.
Das kann ich ohne Probleme als Ideal für Religion ansehen (zumal mit "Blumen und Blüten" auf Harmonie gesetzt wird, also schadhaftes religiöses Interesse ausgeschlossen ist), weil es durch den Mensch übergreifenden Urteilsausschluss am Ende Religionsorganisationen verhindern würde.

Insgesamt sind die Religionstexte eigentlich immer Urteile anderer Menschen.
Ist dann aber nicht irgendwie auch "Nächstenliebe" ausgeschlossen?
=> das Prinzip jeden lieben zu sollen, kommt doch schwerlich aus einem Einzelnen heraus

---
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Lena hat geschrieben: Mein Verständnis von Liebe ist anders als dein Verständnis.
Ja, aber ich gebe zu, deines hört sich schön an.

Lena hat geschrieben: Für mich bedeutet Liebe, alle Eigenschaften die positiv sind.
Positiv im Sinn von: Der Beweggrund ist gut. Das Herz hat das
gute für den Mitmenschen im Sinn. Es ist nichts verwerfliches
daran.

So kann man zu allen Menschen sein.
Das stimmt, so eine Einstellung kann man vermutlich erreichen (vielleicht nicht jeder).

Lena hat geschrieben: Das exklusive an der Liebe, ist die geschlechtliche Liebe zwischen
Mann und Frau. Diese Art von Liebe ist nur für den einen Menschen
bestimmt, für den man sich entschieden hat, ein Leben lang.
Es ist bestimmt oft so, dass man für den Partner entweder die gesamte Sexualität oder zumindest eine besonders intime Sexualität exklusiv bereithält.

Lena
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#265 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mi 24. Mär 2021, 19:01

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Ja, aber ich gebe zu, deines hört sich schön an.

Vielleicht, weil die Sprache darüber so einfach ist, dass es ein Kind versteht :)



 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

SilverBullet
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#266 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Mi 24. Mär 2021, 19:06

Lena hat geschrieben: ...weil die Sprache darüber so einfach ist, dass es ein Kind versteht :)
Danke, so ein schönes Kompliment habe ich noch nie bekommen :-) (keine Sorge, du darfst das)

SilverBullet
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#267 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Mi 24. Mär 2021, 23:18

Tree of life hat geschrieben: Wenn es denn nur um "wissenschaftliche Haltungen" gegangen wäre...
Ich habe jetzt nochmals alle Dialoge zwischen dir und Naqual in Ruhe gelesen und würde dir "empfehlen" es auch zu tun, sofern du wirklich Interesse hast.
Lese es mal so, als würde es von irgenwelchen andren usern geschrieben worden sein, vielleicht fällt dir dann etwas auf. :)
Hallo Tree of life
ich habe deinen Rat befolgt und die Beiträge meiner Diskussion mit "Naqual" noch einmal durchgelesen.
Ich sehe es so:
Jeder von uns hat grösstenteils sachlich argumentiert und jeder von uns hat den anderen durch gewisse Bemerkungen herausgefordert.
Insgesamt würde ich den Austausch aber als ruhig beschreiben.

Das Problem einer Aufarbeitung mit dir ist, dass ich nicht über "Naqual" reden kann - ich kann mit "Naqual" reden, aber nicht über ihn.
Wenn du möchtest, kannst du mir aber gerne deine Meinung über mich, mein Verhalten, sagen.

(ich habe gerade meine PN-Funktion aktiviert, d.h. du kannst mich auch auf diesem Weg erreichen, falls du deutliche Worte finden möchtest)

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#268 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von JackSparrow » Do 25. Mär 2021, 08:03

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Lena hat geschrieben: Für mich bedeutet Liebe, alle Eigenschaften die positiv sind.
Positiv im Sinn von: Der Beweggrund ist gut. Das Herz hat das
gute für den Mitmenschen im Sinn. Es ist nichts verwerfliches
daran.
So kann man zu allen Menschen sein.
Das stimmt, so eine Einstellung kann man vermutlich erreichen (vielleicht nicht jeder).
Im Mittelalter glaubte man, Feuer reinige die Seele von ihren Sünden.
Wer Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannte, hatte das Gute
für seine Mitmenschen im Sinn und fand nichts Verwerfliches daran.

Sollte für mich jemand das Gute im Sinn haben, dann möge er dies doch bitte mit mir abstimmen, bevor er irgendwelche Maßnahmen ergreift, so dass wir vielleicht eine Lösung zur beiderseitigen Zufriedenheit evaluieren können. Das macht der Gesetzgeber genauso, bevor er neue Gesetze herausbringt.


Lena hat geschrieben: Das exklusive an der Liebe, ist die geschlechtliche Liebe zwischen
Mann und Frau. Diese Art von Liebe ist nur für den einen Menschen
bestimmt, für den man sich entschieden hat, ein Leben lang.
Im antiken Israel entschied sich keinerlei Frau jemals selbstständig für einen Mann.

Im antiken Israel war es auch kein Ehebruch, als verheirateter Mann mit einer unverheirateten Frau zu verkehren. Er die hätte die Frau anschließend lediglich heiraten müssen, damit für ihren Lebensunterhalt gesorgt ist.

Ruth
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#269 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Do 25. Mär 2021, 09:50

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Ruth hat geschrieben:Ich diskutiere hier nicht ÜBER meinen Glauben, sondern tausche aus/teile meine Erfahrungen, suche und finde dabei Glaubende mit ähnlichen Erfahrungen und darin einen kleinen oder größeren gemeinsamen Nenner.

Wenn es dir gelingt ist das bestimmt eine stabile Haltung, aber du stellst dich dadurch natürlich keinen Argumenten.

Falsch.... denn ich habe mich an dieser Stelle bereits etlichen Argumenten gestellt ... in dem aktuellen Gespräch, sowie in zwölfundneunzig Threads zuvor.
Außerdem erlaube ich mir, in einem Forum wie diesem selbst für mich zu entscheiden, wie weit ich mich (Gegen-)Argumenten über MEINE Art zu glauben stellen will.
Diese Freiheit HABE ich, die muss mir niemand gewähren.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Diskussion und das Anhören von anderen Aussagen bringt einem durchaus selbst etwas ein.
Natürlich ... und das bestreitet auch niemand. Aber jeder muss und darf die Grenzen für sich selbst setzen. Und es muss auch niemand unendlich immer wiederkehrende Argumente neu kommentieren ... oder sich für das was er/sie selbst glaubt, verteidigen. Auch nicht, wenn irgendwelche Wissenschaftler es anders verstehen und "Beweise" dagegen festgeschrieben wurden.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Jeder, der an der Diskussion teilnimmt, hat die Chance sich so etwas zu erarbeiten, aber natürlich auch das "Risiko", dass er mit so etwas konfrontiert wird (was natürlich letztlich eine Entwicklungschance ist).

Chancen gibt es viele im Leben, und jeder Mensch muss und sollte selbst bestimmen und entscheiden, welche Chancen er/sie nutzen will. Es ist sogar wichtig, dass man sich nicht von jeder Chance, die sich bietet, mitreißen lässt, sondern besonnen für sich selbst nach dem Nutzen fragt und danach entscheidet.
SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 18:20
Bei einem Sachverhalt, bei dem es um Vorhandenes und Nachprüfbares geht, kann ich mir kaum vorstellen, dass du ähnlich vorgehen kannst

In einem Forum wie diesem KANN ich es, solange ich damit niemand anderen in seiner Freiheit einschränke.
Möglicherweise gefällt das so manchem User nicht, aber hindern kann mich niemand, eine Diskussion für mich dort zu verlassen, wo ich meine eigene Grenzen setze. Damit hindere ich ja auch niemanden, beliebig an dem begonnenen Thema weiter zu diskutieren. Ich beteilige mich nur nicht mehr. Und vielleicht habe ich sogar die Freiheit, später an einem Punkt wieder neu einzusteigen in die Diskussion, wo ich für mich einen neuen Gedankenanstoß dazu entdeckt habe.

Lena
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#270 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Do 25. Mär 2021, 10:21

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 19:06
Danke, so ein schönes Kompliment habe ich noch nie bekommen :) (keine Sorge, du darfst das)


Lieber Silver-Bullet 

Deine Antwort ist ironisch gemeint, ja? Denkst du, dass ich das mit dem einfach geschrieben 
habe, weil ich dir damit indirekt sagen möchte, du würdest kompliziert schreiben? Das habe ich 
nicht gedacht, als ich das schrieb. Ich glaube, dass das einfache, oft das schönere und herzlichere ist. 
Das es mehr eint :) .
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