Problematische Werke

Themen des Neuen Testaments
Stephan_a.-t:
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#11 Re: Problematische Werke

Beitrag von Stephan_a.-t: » Mo 22. Apr 2013, 11:14

R.F. hat geschrieben:Die Einführung des Euro beschleunigte den Bereicherungsprozess einer gewissen Schicht lediglich, ein Prozesses, der schon lange zuvor einsetzte. Merz und seinesgleichen wissen um die Armut einer breiten Schicht als Folge ihrer Politik. Diese Armen sind ihnen gleichgültig...

Um den Umfang des Problems zu verdeutlichen: Die Krise könnte der Anlass von politischen Spannungen sein, die sich in einem Großkrieg, dem in den Schriften von AT und NT vorhergesagten Weltkrieg, entladen...
wieso ausgerechnet die Vorhersagen der Bibel? Wieso nicht die Weissagungen des Nostradamus? Oder Endzeitprophetie aus dem Koran? Warum nicht die düsteren Eindrücke der dicken Seherin auf Astro-TV?

Was macht die Bibel glaubwürdiger, als Tarotkarten?

closs hat geschrieben:Dazu eine einfache Antwort, die es im übrigen bei näherem Besehen in sich hat: "gut" = Gott-Zugewendet-Sein"
wertlos, da sich sowohl rational wie empirisch kein Urteil ableiten lässt. Rational nicht, da Gott als metaphysischer Begriff alles und nichts bedeuten kann und deswegen der angelehnte (sic! "zugewandt") Begriff 'gut' genauso undefiniert bleibt. Empirisch nicht, da Gott-Zugewandt-Sein genauso zum Übel in der Welt beitragen kann.

Das hat der Herr Kant mit seinem “Kategorischen Imperativ” versucht, den er bei Matthäus abgekupfert hat
dann hat Matthäus im Mahabharata, in der Sutrakritanga, im Dhammapada, aus dem Palikanon und dem Achiqar abgekupfert.

mal davon abgesehen, hat Kant den kategorischen Imperativ widerspruchsfrei formuliert, während der biblische Zusatz "Das ist das Gesetz und die Propheten" dogmatisch funktioniert. Anders ausgedrückt: Kant hat's besser gemacht als Matthäus. Und sollte Matthäus eine göttliche Eingebung erfahren haben, dann hat Kant es sogar noch besser hinbekommen, als Gott selbst.

Pluto
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#12 Re: Problematische Werke

Beitrag von Pluto » Mo 22. Apr 2013, 11:37

Stephan_a.-t: hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Dazu eine einfache Antwort, die es im übrigen bei näherem Besehen in sich hat: "gut" = Gott-Zugewendet-Sein"
wertlos, da sich sowohl rational wie empirisch kein Urteil ableiten lässt. Rational nicht, da Gott als metaphysischer Begriff alles und nichts bedeuten kann und deswegen der angelehnte (sic! "zugewandt") Begriff 'gut' genauso undefiniert bleibt. Empirisch nicht, da Gott-Zugewandt-Sein genauso zum Übel in der Welt beitragen kann.

Das hat der Herr Kant mit seinem “Kategorischen Imperativ” versucht, den er bei Matthäus abgekupfert hat
dann hat Matthäus im Mahabharata, in der Sutrakritanga, im Dhammapada, aus dem Palikanon und dem Achiqar abgekupfert.

mal davon abgesehen, hat Kant den kategorischen Imperativ widerspruchsfrei formuliert, während der biblische Zusatz "Das ist das Gesetz und die Propheten" dogmatisch funktioniert. Anders ausgedrückt: Kant hat's besser gemacht als Matthäus. Und sollte Matthäus eine göttliche Eingebung erfahren haben, dann hat Kant es sogar noch besser hinbekommen, als Gott selbst.
Ja, Stefan...

*stöhn* :? *seufz* :cry:

Beides klingt so logisch,
"gut" ist weder rational noch empirsch zu belegen. Es geht nur menschlich.

Und dass alle heilige Schrift seit anbeginn immer nur Plagiat war (man denke nur an das Gilgamesch Epos und die Genesis), wird auch stimmen.

Doch Kant besser als Gott?
Das kann nur sagen, der Kant wie ein Gott verehrt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Stephan_a.-t:
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#13 Re: Problematische Werke

Beitrag von Stephan_a.-t: » Mo 22. Apr 2013, 11:59

Pluto hat geschrieben:Ja, Stefan...

*stöhn* :? *seufz* :cry:
was soll jetz' der Scheiss?? Was hast Du eigentlich für ein Problem mit mir? Echt jetz'!


Beides klingt so logisch,
keine Ahnung, was Du meinst!

"gut" ist weder rational noch empirsch zu belegen. Es geht nur menschlich.
ich habe mit keiner Zeile den Versuch unternommen, den Begriff 'gut' rational oder empirisch zu belegen. Ich habe die Aussage eines Users einer kritischen Analyse unterworfen und argumentiert, dass die Behauptung "Gut = Gott-Zugewandt-Sein" erkenntnistheoretisch wertlos ist.

Was nach meinem Begriff 'gut' ist, habe ich an anderer Stelle interpretiert.

Doch Kant besser als Gott?
Das kann nur sagen, der Kant wie ein Gott verehrt.
ich habe zu keiner Zeit behauptet, Kant sei besser als Gott. Kann ich gar nicht! Ich habe gesagt, dass, sollte Matthäus eine göttliche Eingebung erfahren haben, Kant die 'goldene Regel' immer noch besser formuliert hat, als Gott.


Ganz ehrlich: ich hab' jetzt drei Beiträge verfasst; und bei zweien hast Du Dich über meine Person nur despektierlich geäußert, ohne, dass ich Dir oder andere auch nur im Geringsten einen Grund dazu gegeben hätte. Wenn Du ein Problem mit mir hast, dann sag's und ich geh' Dir in Deinem neuen Forum nicht länger auf die Nerven.

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Kalea Solana
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#14 Re: Problematische Werke

Beitrag von Kalea Solana » Fr 26. Apr 2013, 21:15

Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringt.
Da kein Mensch in seiner Erdgebundenheit das in jeder Hinsicht zu vermeiden vermag, gibt es nur einen, der wirklich gut ist.

Im übrigen schließe ich mich Pluto´s Definition gegenüber Magdalena an.


Nicht so seinen Zweifeln über die Bibel. Selbst wenn sie sich aus verschiedenen Epochen zu diesem Werk zusammen geschlossen hat - Gott gibt es nicht erst seit Adam und Eva, seit Moses und Abraham.
Vielleicht ist die Bibel "abgekupfert" - vielleicht sucht man dafür mal ein anderes Wort, das weniger abfällig ist?

Alles eine Frage der inneren Einstellung ....
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#15 Re: Problematische Werke

Beitrag von Stephan_a.-t: » Mo 29. Apr 2013, 13:02

Kalea Solana hat geschrieben:Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringt.
das erklärt nicht 'gutes', sondern definiert es nur anders (Syllogismus).

Erkennbar an dem Umstand, dass moralische Fragen nur mit anderen Vorzeichen gesetzt werden müssen, um den gehaltlosen Charakter der Aussage hervorzuheben:

"ein gefangener Terrorist weiß, wo die nächste Bombe hochgehen wird, verrät es jedoch nicht. Dürfen wir ihn foltern - Schaden zufügen - um Menschenleben zu retten?"

"Eltern stechen ihrem Neugeborenen ein Tattoo in Größe eines Centstücks und bekommen Besuch von Jugendamt. Jüdische Eltern lassen ihren sieben Tage alten Sohn ohne Narkose beschneiden."

Insbesondere die Perspektive der Leidfähigkeit von Lebewesen verhindert jede weitergehende Überlegung mit der Aussage "gut ist, was nicht schadet...". Denn: wenn das zufügen von Leid schädlich ist bzw. Schaden bringt, dann müsste der Vertreter dieser Aussage mindestens Vegetarier sein.

Da kein Mensch in seiner Erdgebundenheit das in jeder Hinsicht zu vermeiden vermag, gibt es nur einen, der wirklich gut ist.
es ist völlig sinnentstellt, einen moralischen Kodex zu formulieren, der in jeder Hinsicht unmöglich eingelöst werden kann. Es verhält sich hier nicht anders zum Wertesystem des Rechtspositivismus: ein Staat, der Gesetze formuliert, welche unmöglich eingehalten werden können, ist ungerecht. Eine orwell'sche Dystopie! Unethisch bis ins Mark!

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#16 Re: Problematische Werke

Beitrag von closs » Mo 29. Apr 2013, 13:56

Stephan_a.-t: hat geschrieben:wertlos, da sich sowohl rational wie empirisch kein Urteil ableiten lässt.
Ja - verständlich - aber: Das ist der Fluch der Aufklärung: Was ins eigene Maß nicht überführbar ist, ist wertlos. - Als wäre Realität dadurch definiert, dass sie zweckdienlich verwertbar ist.

Davon abgesehen: Die objektive Definition von "gut" und "böse" als Gott zu- oder abgewandt, sagt schon viel aus - nämlich: Dass das Faktum der Ausrichtungs-Richtung unabhängig vom Eigenanteil des Menschen ist - kommt der Realität sehr nahe, ist aber "aufgeklärt" nicht genehm.

Kalea Solana hat geschrieben:Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringt.
Ethisch absolut nachvollziehbar, theologisch zu kurz gesprungen.

Stephan_a.-t: hat geschrieben:es ist völlig sinnentstellt, einen moralischen Kodex zu formulieren, der in jeder Hinsicht unmöglich eingelöst werden kann.
Auch hier wieder: Daseins-pragmatisch hast Du recht - man kann nicht Gesetze machen, die nicht einlösbar sind - wäre in der Tat absolut bescheuert. - Spirituell jedoch ist es tatsächlich so, dass im Dasein komplette Gott-Zugewandtheit nicht möglich ist - deshalb der objektive Charakter der Schuld/Sünde. Anmerkung: Begriffe wie Schuld/Sünde müssten demnach dementsprechend objektiv gedeutet werden - nicht als besessenes "Mea-culpa".

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#17 Re: Problematische Werke

Beitrag von Kalea Solana » Mo 29. Apr 2013, 23:01

Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringen kann

- ist eine globalisierte Form der Definition "gut", weil so doch auch praktizierbar, und sei es durch selbstkritisches Abwägen zwischen "richtig und falsch".
Irgendwie ist es interessant, schwierige Komplexe mit noch schwierigeren Überlegungen in Worte zu fassen. Auch wird der Intellekt dadurch äußerst auf Trab gehalten. Doch zwischen Kopf und Fuß stehen Welten!
Womit ich nicht gesagt haben will, dass jeder ein so einfaches Gemüt hat, dass er verbal "hochstapelt". Aber: den Wald sehen viele trotzdem vor lauter Bäume nicht. ;)
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#18 Re: Problematische Werke

Beitrag von closs » Mo 29. Apr 2013, 23:15

Kalea Solana hat geschrieben:Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringen kann
Für den Alltag ist das eine gute Leitlinie - aber es ist fundamental-theologisch nicht weiterführend. - Es trägt beispielsweise nichts zu Fragen bei, warum etwa die Welt so ist, wie sie ist.

Nochmals: Dein Satz ist voll ok - was könnte man dagegen sagen? - Nichts.

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#19 Re: Problematische Werke

Beitrag von Kalea Solana » Di 30. Apr 2013, 07:28

closs hat geschrieben:
Kalea Solana hat geschrieben:Gut ist, was nicht schadet oder Schaden bringen kann
Für den Alltag ist das eine gute Leitlinie - aber es ist fundamental-theologisch nicht weiterführend. - Es trägt beispielsweise nichts zu Fragen bei, warum etwa die Welt so ist, wie sie ist.

Nochmals: Dein Satz ist voll ok - was könnte man dagegen sagen? - Nichts.

Danke ^^
Darf ich fragen: ist fundamental-theologisch philosophisch orientiert? Braucht es Farben, die von A-Z völlig gleichmäßig leuchten?

Ist die Welt nicht Gott zugewandt? Sie ist doch von ihm gemacht, und wo immer etwas aus der Reihe tanzt, wird es von ihm wieder da hingerückt, wo es hin gehört.

Das Beispiel: ein Baby, das von den Eltern tätowiert werden soll und das Baby, das beschnitten werden soll - zwei Gesetze: deutsches Grundgesetz und jüdisches Glaubensgesetz - unter diesen zwei völlig verschiedenen Motiven betrachtet, ergeben doch einen Sinn, so dass das eine Vorhaben der Eltern zu verwerfen ist - das andere (relativ) zu begrüßen. Rein hypothetisch zu betrachten, ich wünsche keinem Baby ein deratiges Leid. Es geht hier um die Frage der Motivation der Eltern. Ist die geklärt, kann möglicherweise eine aufgeklärtere Variante des Vorhabens ermöglicht werden -
Damit wäre die Welt wieder da, wo sie hingehört, nicht? ;)
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#20 Re: Problematische Werke

Beitrag von closs » Di 30. Apr 2013, 09:02

Kalea Solana hat geschrieben:ist fundamental-theologisch philosophisch orientiert?
Wenn man spirituelle Systematik als philosophische Disziplin versteht, ja. - Nur mal nebenbei: Die Mystik des Mittelalters ist eine extrem strukturierte Disziplin.

Kalea Solana hat geschrieben:Braucht es Farben, die von A-Z völlig gleichmäßig leuchten?
Spirituell muss eine Linie klar und eindeutig sein - ja. - Die Relativierungen entstehen von allein, wenn Praxis auf Geist trifft. - Weil jede Umsetzung nicht 100% des Ideals sein kann. - Aber das darf kein Grund sein, das Ideal zu verwässern.

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