was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

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closs
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#191 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » So 12. Apr 2015, 21:47

Pluto hat geschrieben: Dieses Weltbild trübt dann die objektive Sicht der Aussage.
Gleichzeitig ist dieses Weltbild vonnöten, um überhaupt an die Substanz der Bibel ranzukommen.

Trotzdem: Du hast schon recht. - Bringt man den HG ins Spiel, de-objektiviert man. Bringt man ihn NICHT ins Spiel, bleibt man objektiv, aber auch peripher. - Deshalb meine Einschätzung, dass historisch-kritische Forschung in Bezug auf Bibel-Substanz nur Hilfs-Wissenschaft sein kann.

Münek hat geschrieben:Was hätte das noch mit ergebnisoffener Wissenschaft zu tun? NICHTS!
Siehe oben - bleibt man beim Nur-Objektiven, bleibt man in geistigen Dingen in der Peripherie.

Zudem: In Sachen "Naherwartung" scheint "Ergebnisoffenheit" sogar mit Eindimensionalität einherzugehen - man postuliert EINE Interpretation als "Fakt", ohne andere (mindestens genauso plausible) Interpretationen zu berücksichtigen - also das mit der "Ergebnisoffenheit" scheint ja nicht einmal zu funktionieren.

Pluto
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#192 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Pluto » So 12. Apr 2015, 23:34

closs hat geschrieben:Deshalb meine Einschätzung, dass historisch-kritische Forschung in Bezug auf Bibel-Substanz nur Hilfs-Wissenschaft sein kann.
Und was ist, wenn die historisch-kritische Forschung im Widerspruch zur geistigen Interpretation steht?
Wem (oder was) glaubt man am Ende?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#193 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 00:22

Pluto hat geschrieben:Und was ist, wenn die historisch-kritische Forschung im Widerspruch zur geistigen Interpretation steht?
Wie kann das möglich sein, wenn historisch-kritische Forschung per (Eigen-) Definition überhaupt keine geistigen Fragen stellen kann?

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Savonlinna
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#194 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Savonlinna » Mo 13. Apr 2015, 00:44

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Deshalb meine Einschätzung, dass historisch-kritische Forschung in Bezug auf Bibel-Substanz nur Hilfs-Wissenschaft sein kann.
Und was ist, wenn die historisch-kritische Forschung im Widerspruch zur geistigen Interpretation steht?
Wem (oder was) glaubt man am Ende?
Ich verstehe Deine Frage nicht, Pluto. Wie kann eine Methode, die die historische Entstehung eines Textes zu rekonstruieren sucht, im Widerspruch dazu stehen, dass man aus diesem Text eine Oper macht? Oder im Kindergarten vorliest? Oder daraus ein Gebet macht? Oder vertanzt?

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Münek
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#195 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Münek » Mo 13. Apr 2015, 02:27

closs hat geschrieben:Zudem: In Sachen "Naherwartung" scheint "Ergebnisoffenheit" sogar mit Eindimensionalität einherzugehen - man postuliert EINE Interpretation als "Fakt", ohne andere (mindestens genauso plausible) Interpretationen zu berücksichtigen - also das mit der "Ergebnisoffenheit" scheint ja nicht einmal zu funktionieren.

Du irrst Dich sehr. In Sachen Naherwartung ist sich die neutestamentliche Forschung einig.
Deine gegenteilige Auffassung entspricht nicht den Tatsachen, sondern Deiner Wunschvorstel-
lung.

Dass das theologische Lager in dieser Frage mit unterschiedlichen Stimmen spricht, diesen Be-
weis bist Du schuldig geblieben.

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Münek
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#196 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Münek » Mo 13. Apr 2015, 02:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:EISEGESE ist eine Textauslegung, bei der etwas in den Text hineininterpretiert wird, was nicht im Text drinsteht oder vom Verfasser nicht gemeint war.
So - und wer entscheidet das? - Wenn ich entscheiden darf, dann ist es ein Lehrstück für Eisegese, wenn man Jesus unterstellt, er habe selbst eine (naturalistische) Naherwartung gehabt. - Das siehst Du sicherlich ganz anders. - und jetzt?

Der neutestamentlichen Forschung in dieser Frage Eisegese zu unterstellen, klingt aus dem Munde eines Laien lächerlich.
Dir fehlen ganz einfach die notwendigen Hintergrund- und Fachkenntnisse, um in diesem Fall zu einem seriösen Urteil
zu kommen.

Unterstellungen ersetzen keine Fachkompetenz.

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#197 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von 2Lena » Mo 13. Apr 2015, 08:28

Pluto hat geschrieben:Und was ist, wenn die historisch-kritische Forschung im Widerspruch zur geistigen Interpretation steht?
Wem (oder was) glaubt man am Ende?
Der Einwand war super!
Bei einem Bibeltext erfolgt die *Auslegung so, dass sie unfehlbar ist.
Wenn sie das nicht ist, hast du einen Fehler gemacht.

Das geht wie beim Text eines Motors. Die Bauanleitung muss so gut sein, dass ein hervorragendes Exemplar entstehen kann. Wenn nicht, hast du falsch gelesen, weil bereits nach dem Modell schon zahlreiche gebaut worden sind.

closs
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#198 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 10:24

Münek hat geschrieben:Der neutestamentlichen Forschung in dieser Frage Eisegese zu unterstellen
Wenn ich der Definition Savonlinnas von kritisch-historischer Forschung folge (die auch im wesentlichen meine Definition ist), tue ich dies ausdrücklich nicht. - Ich beziehe mich auch das, was hier im Forum als kritisch-historische Forschung dargestellt wird.

Und außerdem: Wie kann es überhaupt möglich sein, dass Wissenschaft geistige Statements macht?

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Münek
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#199 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Münek » Mi 15. Apr 2015, 09:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der neutestamentlichen Forschung in dieser Frage Eisegese zu unterstellen
Wenn ich der Definition Savonlinnas von kritisch-historischer Forschung folge (die auch im wesentlichen meine Definition ist), tue ich dies ausdrücklich nicht. - Ich beziehe mich auch das, was hier im Forum als kritisch-historische Forschung dargestellt wird.

Und außerdem: Wie kann es überhaupt möglich sein, dass Wissenschaft geistige Statements macht?

Macht sie nicht. Du scheinst im falschen Film zu sein.

closs
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#200 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Mi 15. Apr 2015, 09:45

Münek hat geschrieben:Macht sie nicht.
Wenn behauptet wird, Jesus habe dieses oder jenes geglaubt: Ist das KEIN geistiges Statement?

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