Trinität! - II

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closs
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#21 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Fr 18. Nov 2016, 18:23

Münek hat geschrieben:Die Erfindung von Göttern ist historisch naheliegend
"historisch-kritisch naheliegend". - Was historisch, also tatsächlich naheliegend ist, können wir nicht entscheiden.

Münek hat geschrieben: Über sein Bild lässt sich viel sagen, über seine Existenz nichts.
Anders: Nur über seine Thematisierung ("Bild") lässt sich überhaupt etwas über ihn sagen.

Münek hat geschrieben:Dass die Menschen ihre Götter peu á peu entsorgen, hat nichts mit der Verkümmerung ihres Verstandes zu tun.
Letztlich schon. - Wie gesagt: "Aufklärung" (im substantiellen Sinn) ist ein Begriff, der von Ratzinger mindestens genauso in Anspruch genommen wird wie von Metzinger.

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sven23
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#22 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Nov 2016, 05:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass die Menschen ihre Götter peu á peu entsorgen, hat nichts mit der Verkümmerung ihres Verstandes zu tun.
Letztlich schon. - Wie gesagt: "Aufklärung" (im substantiellen Sinn) ist ein Begriff, der von Ratzinger mindestens genauso in Anspruch genommen wird wie von Metzinger.
Nur hat Ratzinger eine ziemlich verkümmerte und entstellte Vorstellung von Aufklärung. Auf einem Treffen "alter Kameraden" hat er der von einem Teilnehmer geäußerten Ansicht, man müsse sich für die Auklärung entschuldigen, nicht widersprochen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#23 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Sa 19. Nov 2016, 10:47

sven23 hat geschrieben:Nur hat Ratzinger eine ziemlich verkümmerte und entstellte Vorstellung von Aufklärung.
Nee - er hat eine umfassende und nicht nur materialistische Vorstellung davon. - Aus dieser Sicht hat man schon Grund, sich unter kultur-historischen GEsichtspunkten für die verkümmerte Selbst-Definition unserer Spät-Aufklärung zu entschuldigen.

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sven23
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#24 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Nov 2016, 11:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nur hat Ratzinger eine ziemlich verkümmerte und entstellte Vorstellung von Aufklärung.
Nee - er hat eine umfassende und nicht nur materialistische Vorstellung davon. - Aus dieser Sicht hat man schon Grund, sich unter kultur-historischen GEsichtspunkten für die verkümmerte Selbst-Definition unserer Spät-Aufklärung zu entschuldigen.
Das Zitat vom "Kameraden-Treffen" bezog sich auf die historische Aufklärung.
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#25 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Sa 19. Nov 2016, 12:19

sven23 hat geschrieben:Das Zitat vom "Kameraden-Treffen" bezog sich auf die historische Aufklärung.
Wahrscheinlich meinst Du auch hier die historisch-kritische Aufklärung.

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sven23
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#26 Re: Trinität! - II

Beitrag von sven23 » Sa 19. Nov 2016, 12:27

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Zitat vom "Kameraden-Treffen" bezog sich auf die historische Aufklärung.
Wahrscheinlich meinst Du auch hier die historisch-kritische Aufklärung.

Nein, die Aufklärung.
Aufklärung
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#27 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Sa 19. Nov 2016, 13:23

sven23 hat geschrieben:Nein, die Aufklärung.
Da hatten wir schon mal einen Thread drüber - als erstes wäre zwischen Früh-Aufklärung und Spät-Aufklärung zu unterscheiden.

Deine zitierte wiki-Definitions ist nicht schlecht,aber halt auch ein Produkt der Spät-Aufklärung - insofern nur bedingt weiterführend. - Fundamental ist Aufklärung das, was mit "und ihre Augen klärten sich" in Bezug auf Adam und Eva gemeint war. - Dickes Brett.

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#28 Re: Trinität! - II

Beitrag von Pluto » Sa 19. Nov 2016, 13:33

closs hat geschrieben:als erstes wäre zwischen Früh-Aufklärung und Spät-Aufklärung zu unterscheiden.
Nichts leichter als das.
Früaufklärung ist entmythologisierung und dem Abstreifen von Legenden wie z.B. die Abschaffung des Geozentrismus und der Alchemie und der Astrologie. Der Verdienst geht an rationale Denker wie wie Kant, Darwin, Freud, Einstein, Russel, uvm.

Was jetzt mit der Entmystifizierung des Geistes in der Neurobiologie auf uns zu kommt, ist Aufklärung 2.0.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Trinität! - II

Beitrag von closs » Sa 19. Nov 2016, 13:37

Pluto hat geschrieben:Nichts leichter als das.
So einfach ist es nicht.

Der entscheidende Punkt ist, dass sich die Früh-Aufklärung versteht als Versuch, die Welt gleichzeitig theistisch und rational zu verstehen - eine wirklich ideale Kombination. - Die Spät-Aufklärung jedoch sieht die Welt nur noch anthropozentrisch - streng genommen das Gegenteil.

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#30 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Sa 19. Nov 2016, 13:52

closs
janosch
Jesus war kein Jude!
Gehe davon aus, dass diesen Satz niemand versteht.
Hi,
Exegese.... :)
Ich möchte ein paar „Eigenheiten“ nennen, damit es vielleicht Andersgläubige (die nicht trinitarisch denken mögen und nicht „Jahwe“ anbeten wollen) verstehen werden. Geht es um die Heilsgeschichte oder um eine Fake-Geschichte einer Religion??
Nur die wichtigsten... wieso Jesus nicht Jude sein könnte! Das ist der Anfang vom Ende der Ideologie der Trinitäts und des Jahwe-Kultes, gleichenmaßen!
1. Jesus wurde nicht von einem jüdischen Mann gezeugt! Egal wie schwer es ist das nachzuvollziehen, es ist halt so! Damit ist die väterliche Abstammungslehre, der Stammbaum nicht relevant! „Davids Sohn“ vom Samen des Geistes, im Fleisch!
Jesus spricht: „Wieso nannte ihn David seinen HERRN, wenn er sein Sohn ist?? "

Das würde auch bedeuten, dass Jesus in Sünde geboren wurde! Weil außerehelicher Sex eine Sünde ist! Noch dazu trägt die Sünde Adams (Erbsünde) ein Mann in sich, in seinem Samen und nicht eine Frau! Frau kann nur empfangen! Höchstens einen Samen (aus) tragen! Das haben nicht die Juden erfunden! So kann auch als „Frauensame“ verstehen! (1Mose 3.15)
Eva war die Verführerin, aber Adam sagte das JA Wort! (er stand bei ihm) Die Blindheit der Pharisäer führte dazu dass ihr hebräisches Wissen vor ihrem Glauben stand! Maria (Eva) war ihre Versuchung! „Wieso sollte der Messias von einer Hure geboren werden?“ Das Gesetz: „Steinigt sie...“ Hier kann man gar nichts erklären! Der Geist Gottes zeugte Jesus und nicht ein Jude, Punkt!

2. Jesus war nicht beschnitten, das können wir mit Sicherheit erkennen im Evangelium!

a.) Sie dürften ihren Säugling exakt (!) nach 8 Tagen zuhause in ihrer „Heimat“, beschneiden! (Unabhängig davon was heute der Talmud lehrt!) Unterwegs war es nicht erlaubt! Weder im Tempel, noch in der Stifthütte! Siehe dazu die Tora, die Wüstenwanderung.

b.) Sie flüchteten in derselben Nacht nach Ägypten. Da war aber keine Zeit und Möglichkeit nach Nazareth oder Jerusalem zu gehen! Herodes suchte Jesus auf dem Land überall. Oder du vermutest, dass Josef sich mit seinem Kind 40 Tage im Stall versteckt hat? Naja, das war ein Fünf-Sterne Hotel, wieso nicht? :roll:
Jerusalem und Nazareth sind mehr als hundert KM entfernt voneinander! Wie könnten sie unbemerkt hin und her spazieren??

c.)In den Tempel könnte eine „unreine Frau“ mit ihrem Säugling niemals eintreten! Siehe dazu das Gesetz Mose, sie dürfte 7Tage unmittelbar nach ihrer Geburt, und 33 weitere Tage unrein nur zuhause bleiben! Und was tat Herodes und die Pharisäer, die „Tempelwächter“ bis dahin? Karten gespielt?

Aber viel wichtiger sind die heilsgeschichtlichen Aspekte... wie folgt:

d.) Wieso sollte der Sohn mit seinem „Vater" einen Blutbund schließen, wenn sie vom selben „Blut“ sind?? Beschneidung war ein Blutbund zwischen Gott und Abraham. (das wurde bereits mit Christus Blut ersetzt) Also die Beschneidung als Bund mit GOTT ist sinnlos! Nur ein sinnloses Ritual für eine Religion!

e.) Jesus war ein vollkommenes Opfer-Lamm, ohne einen Kratzer, das wäre eine Befleckung gewesen wenn ein „Teil“ seiner Exrtremität fehlte! Sowas wird heute an vernünftigen „Orten“ dieser Welt, wegen Verstümmelung bestraft, mit Recht! Ähm..kann man nach einer Religion ein Mädchen beschneiden?? :roll: Sei bitte nicht Doppelmoralist!

f.) Dass keiner (auch sog. Juden!) sich damit rühmen kann... „Schau Jesus war ein Jude...!“ Im Gesetz steht geschrieben, dass der „Bruder für seinen Bruder kein Lösegeld zahlen kann! Erinnere dich hier an Jesus Aussagen vor dem Kreuz, zu seiner Mutter! Sein Ziehvater Josef war gar nicht da! ;) ( John. 19.26. und hier Luk 2.49)

g.) Jesus sagte niemals, dass es „seine“ oder „unsere“ Gesetze sind! Er spricht die Juden an „... das steht in euren Gesetzen,“ oder „Mose hat dies und das euch gegeben...“Wieso? Weil Jesus nicht Jude war! „Erfüllung“ des Gesetzes hat nichts mit blind folgen zu tun! Jesus erfüllte das Gesetz, hat es aber nicht befolgt, weil es nicht seine Aufgabe war das zu befolgen! Er gab diese Gesetze für Mose und sein Volk für eine begrenzte Zeit, bis die Zeit erfüllt war!

closs
janosch
Zur Zeit Jesus konnte keiner hebräisch, weder Schreiben noch Denken.
Meines Wissens war es eine Bildungs-Sprache - ansonsten, meine ich, wurde aramäisch gesprochen - auch von Jesus.
Für wen?? Dann sie waren nicht genug „gebildet“, dass sie ihren Messias kreuzigten? Ich denke genau deswegen kreuzigten sie ihn , weil ihr hebräisches Wissen (Besserwisserei) vor ihrem Glauben stand!
Und was ist mit dem TALMUD oder der Kabala...lieber Kurt? Buber glaubte an die Thora oder an den Talmud? Natürlich hat das mit der Sache zu tun! Das entspricht seiner Bildung. Wie ich sagen würde die Trinität entspricht der katholischen Bildung, sogar als Dogmen. Die Christen sind katholisch geprägt!!
closs
janosch
Ich frage was hat das heutige hebräisch mit Moses Sprache oder dem „Urtext“ zu tun??
Moment: Buber ist ALT-Philologe für Hebräisch. - Außerdem hat es nichts mit der Sprache an sich zu tun, sondern mit den geistigen Eigenheiten,
Wie kann das sein? Er lebte zur Zeit Mose? Woher hat er diese Sprache gelernt? Und sein Wissen dazu?? Was stand ihn zur Verfügung! Welche „Urtexte“? Er war ein gebildeter Askenasier, jiddisch= germanisch. Anscheinend ein Chasare mit stark babylonischem Einfluss. (Großeltern Slavische (?) Abstammung, aus Ukraine )Ich würde sagen ein „Christ“ mit versteckter Identität! Er lernte den Großteil seines Lebens in christlichen Schulen! Er war genau befangen wie alle Übersetzer in seiner Zeit! Du bist vielleicht bezaubert von dieser Interpretationsfreiraum, aber das zählt gar nicht! AT erlaubt sowas nicht!

Was MIR bei Buber aufgefallen ist:
Beim Lesen seiner Übersetzung wird einem klar, dass hier der phänomenologische Aspekt („Es ist so - Punkt“) über dem kausalen steht („Es ist so, weil ..."). - weil die Buber-Übersetzung sie ohne Erklärung und allein durch Sprache geklärt hat.
Nun aber das Gesetz und damit die Tora braucht keine Erklärung. Daran ist nicht nur Buber gescheitert...
die Juden damals gänzlich! Es wurden von 10 Geboten fast tausend. Also ...es ist so weil... das...Punkt ist! :lol: Sagt dir das Wort VERGEBUNG was? Die Tora und der Talmud kennt es noch weniger, diesen Begriff! Siehst du...Erst durch den neuen Bund (Glauben) könnte man die „Weizen von der Spreu“ gut trennen, im/durch AT verursachte Missverständnisse!

closs
1) Das Jiddische ist meines Wissens im Mittelalter aus dem damaligen Deutsch entstanden.
2) Diese Frage spielt hier überhaupt keine Rolle - nochmals: Buber ist Alt-Philologe und übersetzt alt-hebräische Texte.
Genau, die sog. Askenasie-Juden, (osteuropäische „Juden“ aus dem Chasarenreich) übrigens, werden mit den Sephardi (spanischen) nie auskommen...na also, germanische Sprache. Und daran wird der hebräische "Denkergeist“ gebildet!

Also diesen Einfluss kann kein Mensch vernachlässigen! Genau da liegt der Haken. Der Talmud hat einen großen Einfluss auf die jüdische Bildung und Religion. Nicht seit Buber, nein..seit vor Christus ca. 500 Jahren. Die Entstehung des talmudischen rabbinischen Judentums! Eine strenge Religion!

Ihr verdrängt das mit eurem „geistlichen“Eifer. Eine „Untersuchung“ wie die Trinität muss gründlich sein!

Nämlich wenn ein sog. Jude zufällig sich zum Messias (der Christus hieß) bekennt, oder zu seiner Erlösung, dann wird er gezwungen diese Religion zu verlassen! Darum ist es verboten nur ansatzweise daran zu denken! Das wäre das Ende dieser Religion! Nur ihre radikalen Scheingesetze halten sie zusammen! Oder manch (erzwungener) produzierter HASS! Wie Antisemitismus! Und die „Christen“ wollen mit ihren polytheistischen Gedanken Punkte sammeln?? :o

So ist das bei den Religionen! Sie werden radikalisiert oder liberalisiert oder untergehen! Das Christentum (im allgeminen) wird auch mit solchen Dogmen zusammengehalten. Wie die konstantinische Trinitätslehre! Oder die „Seligsprechung“, „Mariakult", die "Sakramente", wie Jesus am Kreuz, oder das inkarnierte Blut Christi...usw.
Wie ein Koma-Patient, er wird nur an den „Schläuchen“ künstlich am Leben gehalten, aber eigentlich sind sie tot! Sie können auch kein Menschenleben retten oder neues Leben geben, nicht mal lebendig machen! Dafür müssen sie eine Bluttransfusion von Christus bekommen. ;)

Und du denkst wirklich, dass mit der „Judenwerdung“, kann man einfach zu dieser Religion eintreten, und damit wird man automatisch zum Volk Gottes zugehörig?? :o :o :o
Ich kenne keinen sog. Juden, der seine Identität bis Abraham lückenlos zurückverfolgen kann! Damit sollte man erst anfangen!
Heute gibt es keine Berechtigung nach dem Willen Gottes zur Knechtschaft gezogen zu werden, Kurt...es gibt freiwillige Nachfolger, die Söhne und Töchter Gottes genannt werden. Das bildet EIN Volk Gottes!

Nur eine Frage: Welche Religionen gehören zum Volk Gottes?
Die Jüdische, die Islamische oder die Christliche?? Mit Sicherheit kann man sagen, keine einzige davon! Von diesen Religionen können aber Menschen NUR nach ihrer freiwilligen Entscheidung, ein Volk Gottes bilden!
lg janosch

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