Das Blut Jesu reinigt von aller Sünde

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Pluto
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#31 Re: Das Blut Jesu reinigt von aller Sünde

Beitrag von Pluto » Di 22. Jul 2014, 21:50

Naqual hat geschrieben:In der Konsequenz hieße das, das es keine Strafe war, sondern ein leidvolles Zeichensetzen. Polemischer formuliert: substantiell war das Kreuz nicht erforderlich, eben "nur" ein Zeichen.
Mir fällt auf, dass hier ein Nicht-Christ einen anderen zu überzeugen versucht. ;)
Aber für mich ist das Kreuz das Symbol schlechthin, ohne das es kein Opfer hätte geben können, und natürlich auch kein Zeichen.

Das ist glaube ich auch das was du mit Folgendem vermitteln willst.

Wobei ich mit meinem Verständnis durchaus auch auf ein "Zeichen" komme.
Ich verstehe das Kreuz nicht als Strafabnahme, sondern als die Kurzfassung und Höhepunkt des ganzen Lebens Jesu.
Der Mensch in Gehorsamkeit zu Gott kreuzigt (befestigt, hält fest) sein Ego (den "alten Menschen") und opfert sein ganzes Leben (damit zuallerst: die Lebensführung!! keine Aufforderung zum Märytertod) dem Willen Gottes. Und in den Evangelien (anders wie bei Paulus, da wird es schwerer interpretierbar) wird das Kreuz als Modell (Zeichen) der Nachfolge gesehen. Sogar absolut verbindlich! Das ist schon starker Tobak! Und es wundert mich nicht, dass die "Lehre von der Strafverschiebung auf einen anderen als man selbst" (stellv Opfertod) da durchaus Massentauglicher und werbewirksamer ist. Aber genau darin, dass man sich selbst an erster Stelle setzt besteht doch das Problem, das im menschlichen Zusammenleben aus einem Paradies eine Hölle werden kann. Das Kreuz weist quasi auf die Ursache des Problems und wie man es behebt. AKTIV in und an sich. Kein "mach Du mal Gott!"
Gleichzeitig ist das Kreuz zudem äußerster Punkt der Vergebung! Also man stelle sich mal vor man wird unschuldig von anderen jeglicher Würde beraubt (nackt und hilflos an ein Kreuz gebunden), dazu noch kräftig auf die Schippe genommen (INRI - als römischer Spott: seht her, hier ist Euer König, ein Häufchen Elend, denn wir sind die Starken. Seht her, was wir mit euerem Stärksten machen können! ), schmerzhaft zu Tode gefoltert. Und DANN sagt man: Herr vergib Ihnen! DAS ist der absolute Hammer! Jesus hat auch nicht gesagt: Herr vergib denen, die an mich glauben, sondern er sagte dies bedingungslos (!) seine Foltermeister mit einschließend!
Die Vergebung überwindet das Böse (das einem getan wird). Die Alternative wäre: Zurückhauen was das Zeug hält, dem anderen Gram sein, nachtragend sein, usw. Genau das was den Nährboden des Bösen bildet: Böse werden, weil einem Böses getan wurde. Die eigentliche innere Kapitulation vor den eigenen hohen Werten!

Insofern verstehe ich auch "das Blut Jesu" als seine Liebe. Und diese überwindet und reinigt einen - so man sich um diese bemüht nach dem Vermögen, das einem (von Gott) gegeben ist.
Durch den extremen Akt des Kreuzes wurde Jesus als Mensch gottgleich.
Natürlich war das Kreuz mit seiner äußerlichen Schwachheit und anscheinenden Totalkapitulation den Griechen eine Torheit (um Paulus zu zitieren). Die Griechen standen auf Stärke und starke Männer. Nicht auf offensichtliche Looser. Und das man für einen Gott jemand anders opfert um diesen zu befriedigen, das fanden die in ihren Sagen toll.
Eingentlich perfekt erklärt! :clap:
Danke.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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