Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

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Magdalena61
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#1 Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von Magdalena61 » Mi 29. Apr 2015, 23:37

Mt. 19,29 (LUT): Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.
Wie ist das gemeint?

Bezieht sich diese Ansage auf die 12 Apostel? (Was ist dann mit Judas?)

Oder kann/ sollte man diese Worte universal auf alle Gläubigen beziehen? (Was ist dann mit Vers 28... 12 Apostel, 12 Throne, warum sollten Nichtjuden die Stämme Israels richten dürfen?)

Hat jemand einige Gedanken zu diesem Vers?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Abischai
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#2 Re: Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von Abischai » Do 30. Apr 2015, 01:41

Das kann man nicht direkt beantworten, ich möchte in diesem Sinne einen weiteren, provokativen Einwurf machen, wir müssen das ganze Schachfeld erst mal aufstellen, ehe das "Spiel" beginnt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Salome23
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#3 Re: Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von Salome23 » Do 30. Apr 2015, 06:09

Magdalena61 hat geschrieben:
Mt. 19,29 (LUT): Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.
Wie ist das gemeint?
Das steht doch schon da... :)
27 Da fing Petrus an und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür gegeben?
Wie die Aussage einer Person(in diesem Falle "Jesus") *wirklich* gemeint war, kann nur die betreffende Person selber wissen.
Alles andere wäre nur subjektive Interpretation und Vermutung.

Textanalyse: Petrus ging es hier darum, was ihnen dafür als *Lohn*(der Nachfolge) geboten wird...
Was, wenn Jesus ihm geantwortet hätte: Folgt mir einfach nur nach und vertraut mir-alles andre werdet ihr sehn, wenn es soweit ist?
Wäre man Jesus auch dann nachgefolgt? Der Weg ins Ungewisse?
Wäre das auserwählte Volk dem Mose gefolgt, wenn er diesem Volk kein Land verheissen hätte, indem Milch und Honig fließt?
Alles hinter sich lassen und jemandem nur auf sein Wort hinauf vertrauen?

Rembremerding
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#4 Re: Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von Rembremerding » Do 30. Apr 2015, 06:19

Magdalena61 hat geschrieben:Hat jemand einige Gedanken zu diesem Vers?
LG
Zuvor wird die Episode vom reichen Jüngling erwähnt. Er fragt: Was fehlt mir noch?
Es fehlt ihm das Loslassen von dem, an dem seine Seele hängt, die Gelassenheit im Geiste. Nicht das Haus, die Freunde, Bekannte und Verwandte schenken ewiges Leben, sondern allein der Herr, dem man nachfolgt. "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes" spricht er, und man kann alle Gebote erfüllen, aber geschieht dies nicht mit einem Herz voll Liebe in der Nachfolge des Herrn, dann wird einem dieses Fehlende nicht hundertfach gegeben werden können.
Das Fehlende kann nur hinzugefügt werden, wenn wir Platz machen von unserem eigenen. Denn das Fehlende ist Jesus Christus in mir. Dann kann man dem Haus, den Verwandten, Bekannten und Freunden mit einer neuen Qualität selbstlos begegnen, die nicht Eigenliebe vermischt mit selbstloser Liebe. Das hundertfach Dazugegebene wird dann auch sein, dass man den Verlust des Hauses gelassen nehmen kann und die Fehler der Nächsten zusammen mit ihnen liebt.

Dann folgt ein Blickwechsel des Herrn.
12 Apostel auf 12 Throne richten als Juden, die den Herrn nachfolgen, das Haus Israel. Judas wird nicht dabei sein, denn der Herr wusste um seine spätere Aussonderung. Was fehlt den Israeliten noch?
Ebenso der Messias. Und richten können jene, die aus dem Haus Israel bereits den Messias erkannt haben.

Man muss sich erinnern, was die Apostel, hier Petrus, tatsächlich bereits verlassen haben. Aus einem geregelten Leben mit Haus und Fischereibetrieb ging er weg, um auf Wanderschaft zu gehen ins Ungewisse. Was fehlte ihm noch?
Was fehlt uns noch? Gerade als Christen in der Selbstgefälligkeit.

@Abischai gibt in seiner "Provokation" das Vorausbild des AT preis: Übergebe Deine Sorgen und den Alltag dem Geist Gottes und von dort werden sie geläutert Dich und Deine Nächsten zum Vorteil gereichen, auch in der Bedrängnis.

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2Lena
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#5 Re: Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von 2Lena » Do 30. Apr 2015, 14:11

@ Rembremerding

So wie du, (Häuser etc. verlassen, siehe Bibelvers im Titel) hat das ein Bekannter aus der Nachbarschaft gesehen, den ich um Rat fragte, als ich in der Ehe in großen Schwierigkeiten war. Das war u.a. wegen Glaubensangelegenheiten, in Verfolgung. Vertrauen setzte ich weil er als Gelehrter, mit Doktorhut, mit wie es schien - seriösem Auftreten, praktizierender Christ daher kam, also kurz und gut "vorbildlich". Es schien als hätte er eine weltweite Kirche im Rücken, die als Moralinstanz und durch Weihen "vermutlich" richtig sei.

"Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes" spricht er, und man kann alle Gebote erfüllen, aber geschieht dies nicht mit einem Herz voll Liebe in der Nachfolge des Herrn, dann wird einem dieses Fehlende nicht hundertfach gegeben werden können. Das Fehlende kann nur hinzugefügt werden, wenn wir Platz machen von unserem eigenen. Denn das Fehlende ist Jesus Christus in mir...."
Ich dummes Huhn habe dann - erpresserisch vor die Wahl gestellt - alles zu verlassen,vor allem = sämtlichen Besitz (und den Mann) jene Bibelstelle als Alternative gewählt. Wie das ist, wenn nicht mal eine Nagelschere da ist, wenn ein Paar defekte Turnschuhe zum wirklich gravierenden Problem werden - das kann wohl nicht so leicht nachvollzogen werden und mein "Hass" auf solche Verkündigung wohl auch nicht. Dazu kam, dass zwei Kinder - ohne Alimente versorgt werden wollten ... Die verwirklichte Perspektive konnte mir zeigen, was bei solchen "gut gemeinten" Ratschlägen herauskommt.

Die Nöte damals waren ein Grund - diese Reden und die ganze Bibel in Frage zu stellen, mitsamt dem Freundeskreis. Naja, herausgekommen ist eine Forschung ... die ganz andere Reichtümer ausgräbt.

... und da stellt sich dann die Frage, was zu verlassen sei - etwas anders rum ...
Denn erzählt wird, wie Vertrauen geschaffen wird und dass bei keinem was fehlt!
Aber wie gesagt, das "Klonen" können die Leute nicht so recht.

Salome23
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#6 Re: Mt. 19,29 Wer Häuser, Brüder, Schwestern verlässt...

Beitrag von Salome23 » Do 30. Apr 2015, 14:39

Rembremerding hat geschrieben: Es fehlt ihm das Loslassen von dem, an dem seine Seele hängt, die Gelassenheit im Geiste.
Und diesen Los-lass-prozess erlebte Hiob real, wenn auch ungewollt, also nicht freiwillig.

Für so manchen Christ ist es wohl einfach über Bibelstellen zu lehren oder gar predigen pp.(ich spreche jetzt nicht dich persönlich an) aber wenns drauf ankommt, er gefordert ist, es auch zu tun, sieht das schon etwas anders aus...
Ich habe oft erlebt, wie man betete ." Dein(Gottes) Wille geschehe in meinem Leben..."
Dann tat man doch, was man selber wollte.

Kann ein Christ eigentlich so eins sein mit Gott , wie Jesus es war?
In dem er wirklich nur das tut, was Gottes Wille ist?
Vielleicht ein simples W.W.J.D.Beispiel:
Hätte Jesus sich jemals dazu hinreißen lassen, in einem Forum zu diskutieren/belehren etc., ohne vorher Gott zu fragen, ob es überhaupt Gottes Wille ist? :)

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