Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Themen des Neuen Testaments
Samantha

#21 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Samantha » Do 14. Mai 2015, 22:56

Pluto hat geschrieben:Wenn sie ihn nicht zur Kenntnis genommen haben, dann weil er vielleicht nur einer unter Vielen war. Das spricht nicht gerade für ihn.
Jesus war bei den Juden nicht besonders beliebt, und daher wird man ihn einfach gerne verschwiegen haben.

Jakobus war nicht so unbeliebt ...
sven23 hat geschrieben:Daß Josephus Jesus nicht erwähnt, gilt für "die Geschichte des jüdischen Krieges", das etwa 77 n.Chr. verfaßt wurde. 17 Jahre später findet Jesus eine kleine indirekte Erwähnung in den "Jüdischen Altertümern" anläßlich der Steinigung des Jakobus, des Bruders Jesu.
"Dieser Herrenbruder Jakobus hatte in der Urgemeinde eine führende Stellung inne und wurde im Jahre 62 auf
Veranlassung des Hohepriesters Ananus getötet.

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Magdalena61
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#22 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Magdalena61 » Fr 15. Mai 2015, 00:36

Was würde es denn ändern, wenn Jesus eigenhändig verfasste schriftliche Aufzeichungen hinterlassen hätte?

Diese wären, weil Papyrus oder was auch immer nicht ewig hält, im Laufe der Jahre unzählige Male abgeschrieben und vervielfältigt worden, wie alle anderen Texte der Bibel auch. Sie wären nicht mehr "original" erhalten und somit für Skeptiker anfechtbar.
Bis heute konnte noch niemand eine eigenhändige Unterschrift von Alexander dem Großen vorzeigen. Dennoch wird Alexanders Einfluß auf die Welt seiner Zeit anerkannt.
Die älteste noch übriggebliebene Biographie Alexanders wurde aber erst 400 Jahre nach seinem Tod verfaßt. Autor war der um 96 n. Chr. geborene griechische Historiker Arrian.
Für die Taten Alexanders besitzen wir keinerlei zeitgenössisches Zeugnis, und doch wird die Darstellung eines 400 Jahre später lebenden Mannes über den Einfluß Alexanders allgemein akzeptiert.
Quelle
Mit dem Werdegang dieser Alexander-Biographie gibt's keine Akzeptanzprobleme und keine Zweifel bezüglich der Authentizität?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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sven23
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#23 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von sven23 » Fr 15. Mai 2015, 08:00

Magdalena61 hat geschrieben:Was würde es denn ändern, wenn Jesus eigenhändig verfasste schriftliche Aufzeichungen hinterlassen hätte?
Dann wüßte man wenigstens aus erster Hand, was er gesagt, gedacht und getan hat. So aber bleiben nur Geschichten, die im Stil der stillen Post weiter erzählt wurden, mit allen möglichen absichtlichen oder unabsichtlichen Verfälschungen.
Sein früher Tod und die nicht vorhandenen schriftlichen Quellen sind aber ein "Glücksfall" für die Legendenbildung und Myhtologisierung. So beschreibt es auch "Der Theologe": Für Paulus war nur ein toter Jesus ein guter Jesus.

Magdalena61 hat geschrieben: Mit dem Werdegang dieser Alexander-Biographie gibt's keine Akzeptanzprobleme und keine Zweifel bezüglich der Authentizität?

Bei stark wertenden Bescheibungen ist immer Vorsicht geboten, weshalb sich die moderne Forschung da eher zurückhält.
Das war übrigens auch der Grund, warum man zumindest Teile des "Testimonium Flavianum" als christliche Fälschung entlarvt hat.
Trotzdem: an der Existenz Alexander des Großen gibt es wohl keine Zweifel.

"Neben diesen stark wertenden Darstellungen stehen Untersuchungen vor allem aus neuerer und neuester Zeit, deren Autoren von vornherein darauf verzichten, die Persönlichkeit Alexanders zu erfassen, ein Werturteil über sie abzugeben und seine verborgenen Motive zu erkunden (was aufgrund der Quellenlage sehr schwierig ist, worauf u. a. Gerhard Wirth hingewiesen hat). Diese Forscher untersuchen vielmehr Alexanders Selbstdarstellung, deren Wandel und die sich daraus ergebenden politischen Folgen."
Quelle: Wikipedia
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Martinus
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#24 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Martinus » Fr 15. Mai 2015, 08:43

Magdalena61 hat geschrieben:Was würde es denn ändern, wenn Jesus eigenhändig verfasste schriftliche Aufzeichungen hinterlassen hätte?

Nichts.
Angelas Zeugen wissen was!

Lena
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#25 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Lena » Fr 15. Mai 2015, 18:15

Münek hat geschrieben: Die Jünger Jesu haben...

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.
1. Joh. 1, 1-4


Ich glaube den Worten des Herrn Johannes.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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NIS
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#26 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von NIS » Fr 15. Mai 2015, 18:18

Johannes der Täufer war der geistige Vater Jesu Christi!

Denn Johannes hat sein Haupt gebeugt in Demut!

Amen
Der Heilige Geist (Hauke)

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#27 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Mai 2015, 21:28

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#28 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von Münek » Sa 16. Mai 2015, 10:27

NIS hat geschrieben:Johannes der Täufer war der geistige Vater Jesu Christi!

Denn Johannes hat sein Haupt gebeugt in Demut!

Amen

Richtig,

Jesus scheint den am Jordan taufenden Johannes sehr verehrt und hoch geachtet zu haben (Matth. 11,11).
Nach dessen Gefangennahme verkündete Jesus in seiner Heimat Galiläa dieselbe Botschaft wie sein Vorgän-
ger (Matth. 3,2):

"Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium"
(Mk. 1,15; 4,17).

2Lena
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#29 Re: Warum gibt es keine schriftliche Hinterlassenschaft Jesus'?

Beitrag von 2Lena » Sa 16. Mai 2015, 11:07

"Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium" (Mk. 1,15; 4,17).
Was heißt das denn im Zusammenhang?
Markus erklärt nicht die üblichen Geschichten über Jesus, seine Geburt, Ausbildung, Motivation. Er beginnt mit der "Wegbereitung", was immer das ist.

"Macht seine Steige richtig"...
Erzählt wird, dass Johannes tatsächlich all die Wege vorbereitet hat und die Taufstellen, die Jesus dann für seine Lehrauftritte gebraucht hat. Obwohl sie sich kaum begegnet sind und nur eine sehr große Besonderheit bei der Begegnung Marias mit Elisabeth vorlag. Auf dem "vorbereiteten" Weg ging aber nicht Jesus allein. Ihn begleiteten Zeit und Raum in anderer Weise auf allen geschichtlichen Spuren mit historischem Hintergrund und hervorragenden Gleichnissen der Lösung. Hier aber schillern bei dir keine Glocken, gelle?

Da fehlt das Kapitel "David" und "Hyperboräer" und einige Symbolik der Essener. Da fehlt der Spannbogen der Lebensblume aus dem Paradies und der Gegensatz. Da fehlt das Wissen um die damaligen Kämpfe und auch die Beurteilung. Ein winziges Ruder steuert einen ganzen Ozeanriesen auf allen Wegen.

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