Parusieverzögerung II

Themen des Neuen Testaments
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#991 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 01:02

Münek hat geschrieben:Die "Sicht des Textverfassers" ist irrelevant...
Das ist ein historisch-kritischer Super-GAU, was Du da von Dir gibst. - Zur Erinnerung: Historisch-kritische Textarbeit untersucht primär den Text, den Verfasser und dessen Umfeld - und denn erst das Objekt/Thema des Textes.

Münek hat geschrieben:Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit (nicht: mit absoluter Sicherheit) standen diese Worte Jesu im Zentrum seiner Predigt.
Das glaube ich auch - natürlich ist das NT gekennzeichnet von der Nähe des Gottesreichs, man kann es nur unterschiedlich verstehen.

JackSparrow hat geschrieben:Zumindest müsste denen doch aufgefallen sein, dass die Leser der Schlachterbibel mit Sicherheit nicht zum Volk der Israeliten gehören.
:?: - Also nochmal: Warum übersetzen Leute wie Stern und Schlachter ganz anders als andere? Weil sie nicht gescheit griechisch oder hebräisch/aramäisch können?

Münek hat geschrieben: Gäbe es verschiedene Modelle, gäbe es ja keinen Konsens.
OK - dann ist es noch einfacher: Mir geht es um den Bezug dieses Modells mit seinen perspektiven-bedingten inneren Schlüssigkeiten und der Wirklichkeit des Objekt, um das es eigentlich geht (hier: Jesus).

Münek hat geschrieben:Welche Auswahl von Möglichkeiten? Wo gibt es die?
EIN Mini-Beispiel wäre, dass etablierte Bibel-Übersetzungen einmal "Generation" (= Naherwartung), das andere Mal jedoch "Geschlecht/Volk" (= Fernerwartung) übersetzen. - Das sind zwei Möglichkeiten, die man text-kritisch (und Textkritik gehört ja wohl zur historisch-kritischen Methode) zu diskutieren hat.

Münek hat geschrieben:Sei aber nicht enttäuscht, wenn diese Dein "Modell" als unbeachtlich beiseite schieben...
Vielleicht würde ich es ja als Adelung verstehen, wenn sie es beiseite schöben.

Halman hat geschrieben:Bibelübersetzungen sind auch theologisch "gefärbt".
So ist es.

Halman hat geschrieben:Da spielt Tradition eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Und wie löst die historisch-kritische Methode dieses Problem?

Halman hat geschrieben: Dort machte sie häufiger auf Übersetzungsfehler aufmerksam, insbesondere bei Luther.
Gut vorstellbar - zumal es ein Unterschied zu sein scheint, ob man aus der Septuaginta oder aus dem Hebräischen übersetzt. - Bei meiner Buber-Leserei ist mir sogar ein spezifischer Typus an Übersetzungs-Fehlern "normaler" AT-Übersetzungen aufgefallen - aber das wäre ein eigenes Thema.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#992 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 01:05

Münek hat geschrieben:Es geht um die zentrale Botschaft des "Jesus von Nazareth"
...., die man entweder inwendig oder äußerlich meinen, rezipieren und wiedergeben kann. - Setzt man Jesu Botschaft als äußerliche, kommt man zum Schluss, dass Jesus selbst eine Naherwartung hatte.

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#993 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Salome23 » Mi 3. Jun 2015, 01:43

1 0 0

Parusie die III ?
Und es kann wieder von vorne beginnen :D

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#994 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Mi 3. Jun 2015, 02:20

Salome23 hat geschrieben:1 0 0

Parusie die III ?
Und es kann wieder von vorne beginnen :D
Genau! Denn:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die "Sicht des Textverfassers" ist irrelevant...
Das ist ein historisch-kritischer Super-GAU, was Du da von Dir gibst. -
Das verblüfft mich nun auch. Denn:

closs hat geschrieben:Zur Erinnerung: Historisch-kritische Textarbeit untersucht primär den Text, den Verfasser und dessen Umfeld - und denn erst das Objekt/Thema des Textes.
Richtig. Aber das wird man hier auch in einer dritten und vierten Runde nicht lernen, vermute ich.
Die Atheisten hier verwechseln die historisch-kritische Methode irgendwie mit dem wörtlichen Bibelverständnis.
Und das kriegt man deutlich nicht raus.

Ich würde jetzt fast das Fazit ziehen, dass die hier schreibenden Atheisten die besseren Evangelikalen sind als die liberalen Christen. Ähm... oder so.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#995 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mi 3. Jun 2015, 02:38

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die "Sicht des Textverfassers" ist irrelevant...
Das ist ein historisch-kritischer Super-GAU, was Du da von Dir gibst. - Zur Erinnerung: Historisch-kritische Textarbeit untersucht primär den Text, den Verfasser und dessen Umfeld - und denn erst das Objekt/Thema des Textes.

Ach, höre doch auf "zu singen".... :D

Du brauchst mich nicht daran zu erinnern, dass die Neutestamentler "biblische Texte untersuchen". Das ist
schließlich ihre Aufgabe - und diese erledigen sie höchst professionell. Dass Dir deren Ergebnisse nicht in den
Kram passen, damit musst du halt fertig werden... Prof. Lindemann (SPIEGEL-Interview) sollte Dir da ein Vor-
bild sein...

Da bist Du als Laie und Glaubender außen vor... Die Jungs an den Fakultäten machen das schon richtig... Du auf
diesem Gebiet mangels Kompetenz, aber Voreingenommenheit mit Sicherheit nicht...

PS

Du bist augenscheinlich nicht fähig oder willig, aus Deinem Glaubenskokon herauszutreten und die rosarote Bril-
le zwecks Orientierung in der Wirklichkeit abzunehmen
... Ich sehe hier (zum wiederholten Male) nur Selbstbetrug.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#996 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mi 3. Jun 2015, 03:12

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit (nicht: mit absoluter Sicherheit) standen diese Worte Jesu im Zentrum seiner Predigt.
Das glaube ich auch - natürlich ist das NT gekennzeichnet von der Nähe des Gottesreichs, man kann es nur unterschiedlich verstehen.

Lenke doch nicht schon wieder ab...

Dein wiederholter Vorwurf, die Neutestamentler würden ihre wissenschaftlichen Ergebnisse als Tatsachen ausgeben,
ist doch schlicht GELOGEN.

Und um die Richtigstellung dieses unsinnigen Vorwurfs ging es mir in meinem o.g. Beitrag.

Demnach: Ein dreifaches :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#997 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mi 3. Jun 2015, 03:55

Salome23 hat geschrieben:1 0 0

Parusie die III ?
Und es kann wieder von vorne beginnen :D

Selbstverständlich, Schatz. Du erinnerst dich?

Als 100 voll waren, habe ich Dir gratuliert. :thumbup: :thumbup:

Also auch jetzt zum 200sten Male: Herzlichen Glückwunsch, Moderatorin SALOME... Du hast hier alles richtig gemacht...

Die Themen "Parusie", "Naherwartung Jesu", "Parusieverzögerung", "Jesu Irrtum" sind sowohl für
Christen als auch für Nichtgläubige äußerst interessant - und noch laaange nicht ausgeschöpft. We-
gen der starken Gefühle, die hinter dem pro und contra stecken...

Also: The beat goes on... auf die nächste hundert Beiträge! :thumbup:


Hier passt: The Hollies: "On a carousal"... :D (Hemul, stell ein).

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#998 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 07:07

Hemul stellt ein. :wave:
Yusuke hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:die Jünger haben Jesus überhaupt nicht danach gefragt, WANN das Reich Gottes kommt.
Ihre Frage bestand nur aus diesem einen Satz: "Herr, wirst Du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder aufrichten?" Punkt!
Oh Pardon. Diese Frage verdeutlicht doch die Naherwartung der Jünger. Die Jünger sehnen sich ja nach Befreiung aus der Knechtschaft der Römer. Daraufhin aber gibt ihnen Jesus sinngemäß, das sie nicht zu wissen brauchen. -
Nicht nur das. Aus seinen weiteren Worten und zwar aus Apostelgeschichte 1:8 konnten seine Jünger (und auch wir) unmissverständlich ableiten, dass nicht die damalige, sondern eine viel spätere Jünger-Generation Zeugen seiner Parusie oder Wiederkunft sein sollte:

6 Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich5 wieder her? 7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Gem. seinen Worten die er bezgl. seiner Parusie in Matthäus 24:7+14 "vorher" zu den Jüngern gesagt hatte, hätten sie eigentlich die obige Frage gar nicht stellen dürfen:

7 Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. 14 Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen
.
Aber wie so oft hatten sie auch hier Jesus nicht richtig verstanden.
Lukas 9:45,
45 Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, dass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu fragen.

Kurz vor Jesu Himmelfahrt trauten sie sich offensichtlich aus Neugierde aber doch erneut vorsichtig nachzufragen.
Zuletzt geändert von Hemul am Mi 3. Jun 2015, 09:39, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#999 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 08:03

Münek hat geschrieben: nachdem die 70 Jünger ihre Missionstätigkeit in den Dörfern und Städten Judäas und Galiläas beendet hatten...
"...kamen sie wieder mit Freuden und sprachen: Herr, es sind uns
auch die bösen Geister untertan in deinem Namen
" (Lk. 10,17).
Aus ihre Rückkehr schließe ich, dass sie den Missionsauftrag ihres Rabbis in Gänze erfüllt hatten. Keinem Wort
des Lukasevangelisten ist zu entnehmen, dass dies nicht der Fall war. Jesus hatte wohl nicht mit ihrer Rück-
kehr gerechnet, weil er vorher ankündigte:
"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt."
Auch da hatte er sich geirrt. Das Gottesreich mit dem Menschensohn und seinen Engeln kam bekanntlich nicht.

Also gut halten wir fest, die Jünger hatte Jesu Auftrag erfüllt-ohne, dass der Menschensohn damals kam-er hat sich also nach Deiner Ansicht hier geirrt. Dann würde ich Dich herzlich bitten uns doch einmal aufzuzeigen wann sich das erfüllt hat was er in diesem Zusammenhang kurz vorher u. zwar in Vers 18 hier gesagt hatte:

Matthäus 10:16-23,
16 "Hört mir zu: Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, aber ohne Verschlagenheit wie Tauben. 17 Nehmt euch in Acht vor den Menschen! Denn sie werden euch vor die Gerichte zerren, und in den Synagogen wird man euch auspeitschen.

18 Nur weil ihr zu mir gehört, werdet ihr vor Machthabern und Königen verhört werden. Dort werdet ihr meine Botschaft bezeugen, denn sie und alle Völker müssen von mir erfahren.

19 Wenn sie euch vor Gericht bringen, braucht ihr euch nicht darum zu sorgen, was ihr aussagen sollt! Denn zur rechten Zeit wird Gott euch das rechte Wort geben. 20 Nicht ihr werdet es sein, die Rede und Antwort stehen, sondern der Geist eures Vaters im Himmel wird durch euch sprechen. 21 In dieser Zeit wird ein Bruder den anderen dem Henker ausliefern. Väter werden ihre eigenen Kinder anzeigen. Kinder werden gegen ihre Eltern vorgehen und sie hinrichten lassen. 22 Alle Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet. 23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere. Ich versichere euch: Noch ehe ihr meinen Auftrag in allen Städten Israels ausgeführt habt, wird der Menschensohn kommen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#1000 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 09:36

leider doppelt gemoppelt.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Antworten