Bedeutungen des Kreuzes

Themen des Neuen Testaments
janosch
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#21 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von janosch » Sa 31. Mär 2018, 22:13

„Travis" hat geschrieben:Ich glaube, dass Jesus Christus, das was er am Kreuz für uns getan hat und was der Vater durch die Auferweckung Jesu getan hat größer und mehr ist, als wir uns vorstellen können.

Das habe ich auch geglaubt, bis ich Christus Richtig erkannt habe!

Das nennt man auch anfangs Glaube! Das steht auch offen diese „WEG" für alle die noch nicht glauben, aber du bleibst nicht immer ein Baby, oder?

Du wirst sogar irgendwann selber Vater, normale weise! :roll:
Zuletzt geändert von janosch am Sa 31. Mär 2018, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

janosch
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#22 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von janosch » Sa 31. Mär 2018, 22:18

Lena hat geschrieben:
janosch hat geschrieben: Mir reicht Christus allein...

Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;
Joh. 6,68

Petrus hat hier noch nicht richtig Christus erkannt, OK sie hatten nur noch vieles im stückweise gesehen, aber wir Wissen mehr... 8-)

Novas
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#23 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Novas » Sa 31. Mär 2018, 23:10

Lena hat geschrieben:
janosch hat geschrieben: Mir reicht Christus allein...

Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;
Joh. 6,68

Können wir das nicht über alle Propheten und Gesandte Gottes sagen? Durch die ganze Geschichte der Menschheit hindurch haben Gottesgesandte, die göttlich inspirierten Botschaften (die „Worte des ewigen Lebens“) empfangen und verkündigt. Ich zweifle nicht daran, dass Menschen durch Jesus mit diesen Worten des Lebens in Berührung kommen, denn das ist offensichtlich. Ich habe das selbst erlebt. Problematisch (oder besser gesagt realitätsfremd) ist eher der christliche Heilsexklusivismus. Jesus vermittelt die Worte des Lebens, das ist eine sehr gute und wichtige Erkenntnis. Aber nicht nur er. Sogar jeder von uns kann Worte des Lebens an andere Menschen weiter geben :) Moses, Abraham und Jesus haben Worte des Lebens dem Volk Israel vermittelt. Ebenso Muhammad in Arabien, Konfuzius und Lao Tzu in China oder Buddha und Krishna in Indien. Beim Lesen des Qur'án, des Tao Te King oder der Bhagavad gÄ«tā (was übersetzt „Göttlicher Gesang“ bedeutet) habe ich auch schon die Gegenwart Gottes wahrgenommen. Die heiligen Schriften ergänzen sich inhaltlich sehr gut, wenn man sie mit einem offenen Geist liest und ihre tiefere Bedeutung meditiert.

Ein konkretes Beispiel. Wenn Krishna in der Gita sagt, dass „er jedem Wesen innewohne“ und Christus in der Bibel „ich bin bei Euch, immerdar“, so erkenne ich eine Symmetrie darin. Sie wollten die selbe Wahrheit vermitteln. Gott, so heißt es im Qur'án (Sure 50:16), ist uns näher als unsere Halsschlagader.

Lena hat geschrieben:Die persönliche leidenschaftliche Hingegebenheit an die Person Jesu Christi ist die Art der christlichen Erfahrung, von der im Neuen Testamente gesprochen wird. ER ist die Erlösung selbst; ER ist das Evangelium Gottes

Ja, das macht Sinn. Jesus hat nicht nur eine Lehre verkündigt, sondern sie viel mehr gelebt. Sein Lebenspraxis, seine Seinsweise ist seine Botschaft. Wenn Jesus ein Interesse an einer dogmatischen Fixierung seiner Lehre gehabt hätte, dann hätte er ein paar originale Handschriften hinterlassen. Scheinbar war ihm das nicht sonderlich wichtig.

Wir müssen uns auf das Kreuz konzentrieren, das der Mittelpunkt der geistlichen Kraft ist; bleibe in Verbindung mit diesem Mittelpunkt, in dem alle Macht enthalten ist; dann wird Gottes Kraft frei werden.

Das wiederum haben sich die Theologen ausgedacht :P das sind nun die Worte von Oswald Chambers und nicht die originalen Worte von Jesus (es ist wichtig, sich das bewusst zu machen). An keiner Stelle sagt Jesus „ich bin Gott“. Es stellt sich also die Frage, wieso Jesus vergöttert wird und ihm so vieles unterstellt wird, was er selbst nie sagte. Betrachten wir ein schönes Beispiel.

„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ – Joh 17,3

Hier wird ganz klar zwischen dem allein wahren Gott (dem Einen! „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Gott“ gibt ;) ) und seinem menschlichen Gesandten unterschieden. An einer anderen Stelle sagt Jesus „Der Vater ist größer als ich“ (Joh 14,28) das stimmt überein mit dem koranischen Jesusbild, wonach Jesus ein menschlicher Gesandter Gottes war, dessen einzige Mission die Weitergabe der Botschaft Gottes war: und geht es nun um das Kreuz oder um sein Leben? Die Menschen haben sich aus irgendwelchen seltsamen Gründen stärker auf die Kreuzigung als auf das Leben Christi und seine Auferstehung konzentriert. Wenn wir die großen biblischen Geschichten betrachten, so handeln sie nicht in erster Linie von Sünde und Schuld, Angst und Kreuzigung, sondern von Auferstehung, Rettung und Befreiung, wie der Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft in das gelobte Land.

Weshalb konzentriert sich das menschliche Sehen auf die Furcht vor dem Dunkel, anstatt auf die Freude und Lichtwerdung des Auferstandenen, seine unsterbliche und unbesiegbare Liebe? Jesus wollte uns dabei helfen alles in einem anderen Licht zu sehen: mit der Perspektive der herabströmenden Gnade, die wie erfrischender Regen auf die Erde herab strömt, alles wohltuend durchtränkt und selbst den Tod in Leben verwandelt. Es kommt darauf an, das Sehen zu lernen.
An dieser Stelle sei gesagt, dass Jesus nach dem Glauben des Islam nicht am Kreuz gestorben ist: „es schien ihnen nur so“, doch in Wirklichkeit habe Gott Jesus zu sich geholt und aus den Händen seiner Feinde errettet. Bei dieser Erzählung geht es um die Unterscheidungskraft, welche uns befähigt zwischen dem Ewigen und Vergänglichen, dem Wirklichen und Unwirklichen, dem wahren Selbst und dem falschen Selbst zu unterscheiden. Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Wie könnte das ewige Licht jemals erlöschen und wie könnte es von Menschen gekreuzigt werden? Nie werden sie dazu fähig sein.

Dies sind die geheimen Worte, welche "Jesus der Lebendige" sprach, und welche
Judas Thomas - genannt Zwilling - aufgeschrieben hat. Und Jesus sprach: Wer die
Bedeutung dieser Worte versteht, der wird den Tod nicht schmecken. (Das Thomas-Evangelium)

Bild
Yoga-vidya: Viveka

Lena
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#24 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Lena » So 1. Apr 2018, 18:05

Novalis

Den einzig wahren Gott und Jesus Christus erkennen, muss keine Unterscheidung sein. Mit meinen Worte wie ich es verstehe heisst es:

Ich erkenne in Jesus den einzigen Gott der ein Mensch zu unserere Erlösung wurde. Es sind nicht zwei.

Wer mich sieht, der sieht den Vater.
Joh. 14,9
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#25 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Novas » So 1. Apr 2018, 23:08

Lena hat geschrieben:Wer mich sieht, der sieht den Vater.
Joh. 14,9

So wie ein reiner Spiegel das Licht der Sonne reflektieren kann. Doch der Spiegel ist nicht die Sonne: sie ist sehr viel größer und gewaltiger.

Lena
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#26 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Lena » Di 3. Apr 2018, 14:15

Novalis hat geschrieben: So wie ein reiner Spiegel das Licht der Sonne reflektieren kann. Doch der Spiegel ist nicht die Sonne: sie ist sehr viel größer und gewaltiger.

Gott ist auch viel grösser und gewaltiger, als Er in seiner entäusserung zu einem Menschen in Knechtsgestalt, gewesen ist.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#27 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Lena » Di 3. Apr 2018, 14:18

Kreuz – Todesurteil über unsere alte sündige Natur

Das Kreuz ist dazu da, den Menschen in seiner Natur zu richten. Das alte Kleid, d.h. der alte Mensch, muss ausgezogen und dem Gericht des Kreuzes übergeben werden. Das Kreuz schreibt auf alles, was aus der menschlichen Natur stammt, den Fluch und gibt uns selbst den Platz eines Verfluchten, es bricht über alles, was vom Menschen ist, den Stab. Und wer vom Geist zum Kreuz geführt worden ist, der hat dort das Todesurteil über seine Natur unterschrieben und hat den Stab über sich selbst gebrochen und sich so freigemacht von dem Fluch. Denn über allem, was nicht das Zeichen des Kreuzes trägt, hängt der Fluch. Und jeder, der sein Leben festhält, hält den Fluch über sich fest. Wem aber durch den Geist das Kreuz aufgeschlossen ist, der hat aufgehört, zu sich selbst zurückzukehren uns bei sich etwas Gutes zu suchen, der hat auch aufgehört, über andre den Stab zu brechen. Aber solange wir nicht durch den Geist diese Lektion gelernt haben, kehren wir immer wieder zu uns selbst zurück und suchen, ob in unserem Wesen doch nicht etwas Gutes sei, was Gott anerkennen müsse und worüber nicht das Zeichen des Kreuzes gemacht werden müsse. Und weil wir nichts finden, fallen wir in eine falsche Traurigkeit, die für den Feind eine Gelegenheit wird, uns in Umdunklungen zu führen, indem er uns sagt: Gib’s auf, du hast ja doch nichts Gutes, woran Gott anknüpfen könnte! – Aber Gott will ja gar nicht an dem Guten anknüpfen, das wir von Natur haben, sondern setzt dasselbe durch das Kreuz beiseite, um selbst ein Neues in uns schaffen zu können. Das Kreuz führt den Menschen in den Bankrott und schafft so Raum für Gott. Das Kreuz brachte über die Jünger Jesu einen Bankrott, wie es alle Worte ihres Meisters nicht zu tun vermochten. Es zerbrach ihren Heiligenschein, den sie sich während ihrer dreijährigen Nachfolge glaubten erworben zu haben und zeigte ihnen, was die Natur vermag und was sie wert ist. Und so wurden sie zubereitet für den Empfang des Heiligen Geistes, der ihnen eine andre Natur und ein andres Leben brachte. Denn wir können das Kreuz und den Geist niemals voneinander trennen. Es kann nicht Ostern und Pfingsten werden bei uns, wenn wir keinen Karfreitag hatten. Nur in dem Kreuz werden wir zubereitet für das Leben Gottes und für die Fülle Gottes; nur Mitgekreuzigte werden Gefässe des Heiligen Geistes. In dem Kreuz Christi haben wir das Hinrichtungsmittel des alten Menschen und in der Auferstehung Christi liegen die Wurzeln für die Wiedergeburt des neuen Menschen, die durch den Geist geschieht. Der Heilige Geist hat eine doppelte Aufgabe: einerseits in den Tod zu führen, was dem Tode angehört und andrerseits das von Gott in uns gelegte Leben zu verklären.
Steinberger
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#28 Re: Bedeutungen des Kreuzes

Beitrag von Lena » Do 5. Apr 2018, 13:27

Missverstehe nicht die wahre Bedeutung des Kreuzes

Mir aber sei es fern, mich zu rühmen als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus
Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt
Galater 6,14.


Völlig unvermittelt und von den meisten ganz unbemerkt, taucht in unseren Tagen in den allseits bekannten evangelikalen Kreisen ein neues Kreuz auf. Es ist wie das alte Kreuz und doch ganz anders: Die Ähnlichkeiten sind
oberflächlich, die Unterschiede dagegen fundamental!

Von dem neuen Kreuz geht eine neue Philosophie des christlichen Lebens aus, das zu einem neuen und völlig anderen evangelistischen Ansatz ermutigt. Der Evangelist versucht deutlich zu machen, dass das Christentum keine unangenehmen Forderungen stellt, sondern die gleichen Dinge wie die Welt anbietet, nur auf einem höheren Niveau. Nach der neuen Betrachtungsweise bringt das Kreuz die Sünder nicht um, sondern leitet sie nur auf den richtigen Weg. Die Philosophie, die dahinter steckt, mag aufrichtig gemeint sein; aber sie ist so falsch wie sie blind ist. Sie begreift nichts von dem, was das Kreuz eigentlich bedeutet.

Das alte Kreuz ist das Symbol des Todes. Es steht für das abrupte, gewaltsame Ende der menschlichen Existenz. Wenn in römischen Zeiten ein Mensch sein Kreuz auf sich lud, ging er, um nie wiederzukehren. Er ging nicht hin, damit sein Leben neu geregelt würde, er ging, um es zu beendigen! Das Kreuz versuchte nicht, mit seinem Opfer im Guten auszukommen. Es schlug grausam und hart zu, und wenn es sein Werk getan hatte, gab es den Menschen nicht mehr!

Adams Geschlecht steht unter dem Todesurteil. Gott kann keine Frucht der Sünde anerkennen. Indem wir zu Christus kommen, bringen wir unser altes Leben nicht auf eine höhere Ebene; wir verlieren es am Kreuz. Denn Gott rettet jeden Einzelnen, indem Er ihn liquidiert und ihn dann zu einem neuen Leben auferweckt!
Tozer
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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