Epheser 5, 31-32

Themen des Neuen Testaments
PeB
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#21 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Do 19. Apr 2018, 15:34

Helmuth hat geschrieben:Braucht Peter noch Offenbarung zu diesem Thema, damit Christus das Geheimnis für ihn lüftet?
Nein, natürlich nicht - ohne Scherz! ;)

Es ging mir ja nicht um die Frage des "Geheimnisses der Ehe" im zwischenmenschlichen Bereich.
Sondern es ging um die Frage des "großen Geheimnisses" im Verhältnis zwischen Christus und seiner Gemeinde, von dem Paulus hier nach meiner Auffassung spricht.
Redet er hier von einem großen Geheimnis, das uns allen bekannt ist - dann wäre es kein Geheimnis?
Oder gibt es ein Geheimnis zwischen Jesus und der Gemeinde, das wir (noch) nicht kennen?

Ich habe das - womöglich zu Unrecht - mit dem "Verlassen" von Vater (und Mutter) in Zusammenhang gebracht.

Die Wirkung, die der Vers auf mich hatte in Worte gepackt:
Paulus sagt (nach meiner Vorstellung): es ist ein großes Geheimnis damit verbunden, dass Christus den Vater verlassen hat, um sich mit seiner Gemeinde zu verbinden.

Vielleicht liege ich da auch völlig verquer.

PeB
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#22 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Do 19. Apr 2018, 15:45

PeB hat geschrieben:
Epheser 5, 31-32 hat geschrieben:»Deshalb«, ´so heißt es in der Schrift,` »wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein.« Hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist.

Okay, eure Anregungen haben gefruchtet. Nach erneutem Lesen der Verse verstehe ich Folgendes:

Hinter dem Bild >Jesus und die Gemeinde als Mann und Frau, die ein Leib werden< verbirgt sich ein tiefes Geheimnis.

Vielleicht meint Paulus jenes Geheimnis, das zu seiner Zeit noch eines war, und das in der Offenbarung des Johannes (Braut und Bräutigam, neues Jerusalem) schließlich gelüftet wurde. :)

Sonnenblume
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#23 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Sonnenblume » Do 19. Apr 2018, 16:39

Denn er wollte die Gemeinde wie eine Braut in makelloser Schönheit präsentieren; ohne Flecken, Falten oder sonstige Fehler, heilig und tadellos.
So sind auch die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihren eigenen Körper. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Niemand hasst doch seinen Körper, sondern ernährt und pflegt ihn. So macht es auch Christus mit der Gemeinde, denn wir sind ja die Glieder seines Leibes. "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden. Und die zwei werden völlig eins sein." Darin liegt ein tiefes Geheimnis. Ich beziehe es auf Christus und die Gemeinde.Für euch gilt jedenfalls: Jeder liebe seine Frau so wie sich selbst, und die Frau soll ihren Mann achten."(Eph.5:27-32

Paulus beschreibt hier einmal das Verhältnis zwischen einem Ehepaar und vergleicht es mit Christus und seiner Gemeinde. Das ist das "tiefe Geheimnis"

Jesus versprach seinen Aposteln, dass sie zusammen mit ihm auf Throne sitzen werden. Alle die Menschen, die zu dieser himmlischen Gemeinde gehören werden als "Braut" und als das "neue Jerusalem bezeichnet und der Christus ist ihr "Bräutigam."

"Ich sah, wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat.

Diese "Ehe" wird ewig bestehen. Paulus schrieb an diese "Brautklasse":

"Denn ich liebe euch eifersüchtig mit der Eifersucht Gottes. Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, nämlich Christus, und ihm will ich euch als unberührte Braut zuführen. Ich fürchte nur, dass es euch wie Eva geht, die damals durch die Falschheit der Schlange verführt wurde. Genauso könnten eure Gedanken von der aufrichtigen Hingabe an Christus abkommen."(2.Kor.11:2,3)

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Travis
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#24 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Travis » Do 19. Apr 2018, 16:47

PeB hat geschrieben:Vielleicht meint Paulus jenes Geheimnis, das zu seiner Zeit noch eines war, und das in der Offenbarung des Johannes (Braut und Bräutigam, neues Jerusalem) schließlich gelüftet wurde. :)
Hilfreich erschien es mir, im NT nach dem Wort Geheimnis zu suchen und zu schauen, in welchem Kontext es verwendet wird. Dieses "eins in Christus" zu werden (Gal 3,28), begleitet mich schon seit Jahren.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

PeB
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#25 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Do 19. Apr 2018, 18:23

Travis hat geschrieben:Dieses "eins in Christus" zu werden (Gal 3,28), begleitet mich schon seit Jahren.

Ich halte es auch für ein ganz wesentliches Thema. Es erscheint uns vordergründig ein wenig floskelhaft. Aber nur - wie ich meine - weil wir den wirklich tiefgründigen Sinn nicht begreifen.
Was bedeutet es, als Gemeinde (eigentlich würde ich lieber sagen: Gemeinschaft) "ein Leib" mit Christus zu werden? Nicht nur: eines Geistes. Das ist eine gravierende Aussage.

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Travis
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#26 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Travis » Do 19. Apr 2018, 18:30

PeB hat geschrieben:Es erscheint uns vordergründig ein wenig floskelhaft. Aber nur - wie ich meine - weil wir den wirklich tiefgründigen Sinn nicht begreifen.
Ganz genau.

Floskelhaft wird es, wenn die Aussage nichts dem eigenen Erkenntnisstand zu tun hat, und die Tiefe dahinter nicht gesehen oder nicht gesucht wird. Tiefe würde ich dabei gerne durch "Realität" nicht ersetzen aber ergänzen. Denn was Paulus da sagt, ist keine Möglichkeit und auch keine Ansichtssache oder Meinung, es ist Realität für alle Christen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#27 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Do 19. Apr 2018, 18:49

Travis hat geschrieben:Floskelhaft wird es, wenn die Aussage nichts dem eigenen Erkenntnisstand zu tun hat, und die Tiefe dahinter nicht gesehen oder nicht gesucht wird. Tiefe würde ich dabei gerne durch "Realität" nicht ersetzen aber ergänzen. Denn was Paulus da sagt, ist keine Möglichkeit und auch keine Ansichtssache oder Meinung, es ist Realität für alle Christen.

Ich habe auch nach dem richtigen Wort gesucht. "Tiefe" erschien mir selbst zu schwach. "Realität" erscheint mir zu weltlich. Ich glaube "Wahrheit" trifft den Kern.
Ich habe oftmals das Gefühl, dass wir uns alle auf dem Holzweg befinden - nicht nur diejenigen, die abgedrehte Theorien entwickeln, sondern wir alle. Ich glaube nicht, dass wir dabei nicht tief genug gründen, sondern - im Gegenteil - zu komplex denken. Vermutlich ist Gottes Plan klar, deutlich und einfach. Wir neigen nur dazu, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.

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Travis
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#28 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Travis » Do 19. Apr 2018, 18:56

PeB hat geschrieben: "Realität" erscheint mir zu weltlich. Ich glaube "Wahrheit" trifft den Kern.
Ich weiß was Du meinst und ich hätte den Begriff aus meiner Sicht erklären müssen. Ich meine natürlich nicht weltliche Bedeutung, aber das wird Dir bewusst gewesen sein.

Wenn ich von Realität spreche, denke ich an die Situation aus II. Reg. 6,17. Es bedurfte bei dem Diener eine Veränderung in der Wahrnehmung bzw. Perspektive, damit er die tatsächliche Situation erfassen konnte. Denn was allenthalben als Realität bezeichnet wird, ist zu kurz gegriffen. "Wahrheit" würde ich analog füllen und daher spricht für mich nichts dagegen dieses Wort zu benutzen, mindestens im Gespräch mit Dir.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#29 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Renate2012 » Do 19. Apr 2018, 19:28

PeB hat geschrieben:
Travis hat geschrieben:Floskelhaft wird es, wenn die Aussage nichts dem eigenen Erkenntnisstand zu tun hat, und die Tiefe dahinter nicht gesehen oder nicht gesucht wird. Tiefe würde ich dabei gerne durch "Realität" nicht ersetzen aber ergänzen. Denn was Paulus da sagt, ist keine Möglichkeit und auch keine Ansichtssache oder Meinung, es ist Realität für alle Christen.

Ich habe auch nach dem richtigen Wort gesucht. "Tiefe" erschien mir selbst zu schwach. "Realität" erscheint mir zu weltlich. Ich glaube "Wahrheit" trifft den Kern.
Ich habe oftmals das Gefühl, dass wir uns alle auf dem Holzweg befinden - nicht nur diejenigen, die abgedrehte Theorien entwickeln, sondern wir alle. Ich glaube nicht, dass wir dabei nicht tief genug gründen, sondern - im Gegenteil - zu komplex denken. Vermutlich ist Gottes Plan klar, deutlich und einfach. Wir neigen nur dazu, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.


Ich tippe da auch mal auf einfacher. :-)

PeB
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#30 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Do 19. Apr 2018, 19:36

Travis hat geschrieben:Wenn ich von Realität spreche, denke ich an die Situation aus II. Reg. 6,17. Es bedurfte bei dem Diener eine Veränderung in der Wahrnehmung bzw. Perspektive, damit er die tatsächliche Situation erfassen konnte. Denn was allenthalben als Realität bezeichnet wird, ist zu kurz gegriffen. "Wahrheit" würde ich analog füllen und daher spricht für mich nichts dagegen dieses Wort zu benutzen, mindestens im Gespräch mit Dir.
Danke für den Vertrauensvorschuss. Nicht selbstverständlich im Forum. ;)

BTW: was ist 2. Reg. (2. Könige is klar) für eine Nomenklatur? Englische Übersetzung?

Aber zum Thema. Veränderung der Perspektive brauchen wir auch. Das meinte ich als ich sagte, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Es ist ja eindeutig zu erkennen, dass die Menschheit zunehmend säkularisiert. Ich führe das - man mag mir widersprechen - auf das gleichzeitige Zurückdrängen der Schöpfung Gottes durch menschlische Schöpfung zurück. Das entfernt uns von unserem Schöpfer.
Ich könnte es auch platter ausdrücken; zu meiner Frau sagte ich diesbezüglich: der Teufel wohnt in der Stadt.

Während wir uns zunehmend unserer eigenen schöpferischen Kraft bewusst werden und uns ihrer bedienen, wähnen wir den Schöpfer zunehmend überflüssig. Und vergessen dabei, dass wir diese schöpferische Kraft nur haben, weil wir nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. Darin sehe ich das, was man die eigentliche Verführung durch den Satan bezeichnen könnte.

Hier brauchen wir einen Perspektivwechsel für eine andere Sicht.

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