Epheser 5, 31-32

Themen des Neuen Testaments
manden1804
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#101 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von manden1804 » Di 24. Apr 2018, 06:42

Wer ein bisschen was Näheres über Gott erfahren will , müsste sich an mich wenden , denn ich bin in Kontakt mit Gott .

Aber Besserwisser wissen auch so alles besser ! Und Menschen sind nun mal fast alle Besserwisser .
Gott segne euch alle .

closs
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#102 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von closs » Di 24. Apr 2018, 08:22

Magdalena61 hat geschrieben:Was du schreibst, gefällt mir aber, weil du nicht versuchst, Gott auf menschliches Niveau zu reduzieren.
Das ist heute ein großes Problem - und ich glaube inzwischen zu wissen, warum. - Ich versuche es mal etwas unkorrekt, aber in einfachen Worten zu erklären.

Über die Wissenschaft wurde eine Philosophie generiert, wonach nichts "sein" könne, was nicht prinzipiell messbar/nachweisbar ist. - Das führt sogar bei "modernen" Christen dazu, dass sie Gott als Teil der Schöpfung verstehen (denn nur dann kann man ihn erklären). - Ist er aber Teil der Schöpfung, ist er auf menschlichem Niveau.

Das Problem: Die Menschen sind heute und seit einigen Generationen derart auf "kritisch-rational" formatiert, dass sie gar nichts dazu können. - Man meint, dass "es" so sei, wie man gelernt hat - und jetzt muss man Gott irgendwo in dieser materialistisch-formatierten Denke unterbringen. - Das heißt: Wir haben es hier beileibe nicht mit einem aggressiven Atheismus oä zu tun, sondern "es geht gar nicht anders" aus ehrlicher Sicht derer, die so formatiert sind. - Vgl. Turm zu Babel.

Mir wird damit klar, wie ungeheuer bestimmend die eingebleute Denke einer Epoche sein kann - aber das geht vorbei - spätestens wenn irgendeine echte Katastrophe passiert. - Aber genau das wünscht ja keiner.

manden1804
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#103 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von manden1804 » Di 24. Apr 2018, 08:43

closs , das hast Du richtig erkannt .

Die "verrückten" Menschen - auch die Kirchen - versuchen Gott zu vermenschlichen .

Und das klappt nicht . Dann lassen sie ihn links liegen .

Und bilden sich ein : wir brauchen ihn gar nicht , wir können alles selber .

Wie weit wir mit dieser egoistischen Dummheit kommen , ist eigentlich an dieser Welt klar ersehbar . Aber "Blinde" können halt nicht sehen .

Ich kämpfe vorwiegend gegen " Blindheit " , auch in diesem Forum .
Gott segne euch alle .

Helmuth
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#104 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Helmuth » Di 24. Apr 2018, 09:09

1Johannes4 hat geschrieben: es lohnt sich auch mal den Text zu lesen, der den Bibelversen voran geht, die PeB zitierte: ‭‭Epheser‬ ‭5:28-30‬ ‭ELB71‬‬
Gottes Wort zu lesen lohnt sich immer, wenn man es auch versteht, daher wiederhole ich: Hierin kommt das Wesen der Liebe zum Ausdruck und weniger das Wesen des Einsseins. Wenn du es nicht fassen kannst müssen wir nicht weiter wie ein Ping Pong Spiel hin- und herschreiben, da auch unter uns dann kein Einswerden im Verständnis erzielt wird.

Und ein Fleisch ist m.E. noch eine Stufe mehr als Einssein. Einssein umfasst in erster Linie den Geist, die Worte „ein Fleisch“ alles, Geist, Seele und Leib. Als Gott diese Worte zuerst gesprochen hatte, gab es darin noch keine Beziehungsstörung bzw. schmutzige Gedanken, die in Weltmenschen damit einhergehen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 24. Apr 2018, 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Detlef
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#105 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Detlef » Di 24. Apr 2018, 09:18

closs hat geschrieben:...derart auf "kritisch-rational" formatiert...materialistisch-formatierten Denke ...die eingebleute Denke ...
Ich frage mich immer, warum mit solchen komischen Abwertungen um dich wirfst und wen du mit diesen diffusen Rundumschlägen zu diffamieren versuchst. Ich empfinde es als ein Riesenvorteil gegenüber den Großteil der restlichen Welt, dass man hierzulande seine Ansichten noch relativ frei wählen kann.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

closs
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#106 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von closs » Di 24. Apr 2018, 13:16

Detlef hat geschrieben:Ich frage mich immer, warum mit solchen komischen Abwertungen um dich wirfst und wen du mit diesen diffusen Rundumschlägen zu diffamieren versuchst.
Missverständnis. - Das kritisch-rationale Denken ist das Beste, was wir in der Naturwissenschaft haben - daran würde ich keinen Millimeter etwas ändern. - Nicht die Wissenschaft ist das Problem.

Das Problem ist, wenn man aus Wissenschaft eine Philosophie macht. - Popper hat damals klug gesagt, dass sich seine (kritisch-rationale) Methodik nur auf das bezieht, was falsifizierbar ist - mit anderen Worten: "Nicht-Falsifizierbares interessiert mich nicht". - Wunderbar - volle Zustimmung. - Dann aber kamen Philosophien, die das auf den Kopf gestellt haben im Sinne von: "Nur das, was falsifizierbar ist, kann Wirklichkeit sein". - Das ist etwas ganz anderes und wirklich kulturell hoch-gefährlich. - Diese Denke scheint so tief "eingebleut" zu sein, dass es Naturwissenschaftlern extrem schwer zu fallen scheint, überhaupt noch in Kategorien des Nicht-Falsifizierbaren denken zu können - ein kultureller Rückschritt.

Detlef hat geschrieben:Ich empfinde es als ein Riesenvorteil gegenüber den Großteil der restlichen Welt, dass man hierzulande seine Ansichten noch relativ frei wählen kann.
Natürlich - das steht nun wirklich nicht zur Debatte.

PeB
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#107 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Di 24. Apr 2018, 14:23

closs hat geschrieben: Wenn nun Jesus ("Sohn") zum "Vater" spricht, sind dies zwei Selbst-OFfenbarungen Gottes/Jahwes, die in ihren Rollen als "Gott im Wesen" ("Vater") und "Gott als Inkarnation" ("Sohn") kommunizieren: Der sich selbst erniedrigt habende Gott (Jesus) spricht in seinem Leid zu Gott in seinem Wesens-Raum. - Oder anders: Gott in der Zeit und in der Sterblichkeit ("Erde") spricht zu Gott in der Überzeitlichkeit ("Himmel").
Klingt logisch und ist auch in Übereinstimmung zu bringen mit dem, was Jesus selbst sagt:

Johannes 14,10-14 hat geschrieben:Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, stammen ja nicht von mir, sondern der Vater, der in mir lebt, wirkt durch mich. Glaubt doch, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist. Oder glaubt wenigstens aufgrund von dem, was ich getan habe. Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird dieselben Dinge tun, die ich getan habe, ja noch größere, denn ich gehe, um beim Vater zu sein. Ihr dürft in meinem Namen um alles bitten, und ich werde eure Bitten erfüllen, weil durch den Sohn der Vater verherrlicht wird. Bittet, um was ihr wollt, in meinem Namen, und ich werde es tun!

Er ist im Vater und der Vater in ihm ist genau die Form einer dualen Selbstoffenbarung wie du sie darstellst. Der Vater, der in Jesus lebt, wirkt durch ihn. Mag heißen: der unfassbare und unsichtbare Geist-Gott wirkt diesseitig durch seine und in seiner diesseitigen Form und Gestalt.

Und: ich gehe, um beim Vater zu sein - meint die Rückkehr der körperlichen Daseinsform in den rein geistigen Gottesrahmen durch Tod und Auferstehung.

Am Ende: bittet in meinem Namen (Sohn) und ich (Vater) werde es tun.

closs
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#108 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von closs » Di 24. Apr 2018, 14:33

PeB hat geschrieben:Er ist im Vater und der Vater in ihm ist genau die Form einer dualen Selbstoffenbarung wie du sie darstellst. Der Vater, der in Jesus lebt, wirkt durch ihn. Mag heißen: der unfassbare und unsichtbare Geist-Gott wirkt diesseitig durch seine und in seiner diesseitigen Form und Gestalt.

Und: ich gehe, um beim Vater zu sein - meint die Rückkehr der körperlichen Daseinsform in den rein geistigen Gottesrahmen durch Tod und Auferstehung.
Ja - steht alles schon da. - Man muss es nur verstehen. - Ich bin geradezu happy, dass Du das siehst.

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Travis
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#109 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von Travis » Di 24. Apr 2018, 14:41

closs hat geschrieben:Ja - steht alles schon da. - Man muss es nur verstehen. - Ich bin geradezu happy, dass Du das siehst.
*hebt auch mal die hand* Habs auch verstanden. Und ja, es steht alles geschrieben.

Interessant in dem Zusammenhang ist auch, dass Jesus zwar zur Rechten der Majestät auf dem Thron sitzt, es jedoch gar keinen zweiten Thron gibt. Generell wird der landläufig gebräuchliche "Personenbegriff" nicht dem gerecht, was wir über Gott zu lesen bekommen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

PeB
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#110 Re: Epheser 5, 31-32

Beitrag von PeB » Di 24. Apr 2018, 14:42

closs hat geschrieben: Über die Wissenschaft wurde eine Philosophie generiert, wonach nichts "sein" könne, was nicht prinzipiell messbar/nachweisbar ist. ...
Ich habe mal angefangen, darüber etwas zu schreiben, aber nie bis zur Fertigstellung geschweige denn Veröffentlichung gebracht. Wäre viel zu lang für hier.
Ich weiß was du meinst. Ich versuche das aber mal möglichst knapp (und unvollständig) in Stichworten aus meinem Manuskript zusammenzufassen:
[
...
Unsere Gesellschaft ist sehr stolz auf ihre wissenschaftlichen und technologischen Leistungen, die letztlich dem Siegeszug des Rationalismus und der Durchsetzung der Vernunft als Handlungsprämisse zu verdanken sind. Dieser Stolz ist auch vollständig berechtigt, wenn er etwa von Wissenschaftlern und innovativen Vordenkern geäußert wird. Der menschliche Geist hat sich von den Zwängen kirchlicher und religiöser Dogmatik befreit und kann innerhalb eines materiell-rationalistischen Rahmenwerkes frei agieren und sich entwickeln. Ein Galilei müsste heute nicht mehr widerrufen
...
Hier liegt ein großes gesellschaftliches Missverständnis vor. Die Wissenschaft formuliert keine Wahrheiten, sondern sie spiegelt die wahrnehmbare Wirklichkeit in Erklärungsmodellen wider.
...
Ein zweites Missverständnis bezüglich moderner Wissenschaft besteht in der Betrachtung der Rahmenbedingungen ihrer Erkenntnisfähigkeit. Die landläufige Meinung der allermeisten Menschen über die Naturwissenschaften beruht auf der Annahme, diese könnten Antworten auf grundsätzlich jede mögliche Frage liefern. Dabei wird nicht beachtet, dass alle Wissenschaften sich Bezugssysteme definieren, innerhalb derer sie sich bewegen.
...
Die volkstümliche Deutung dieser zielgerichteten Selbstbegrenzung wissenschaftlicher Forschung lautet jedoch leider: ‚Was ich nicht sehen kann, existiert für mich nicht’. So wird die moderne Wissenschaft zur Klebefalle für den unkritischen Geist, der sich selbst Fesseln auferlegt, indem er entscheidet, einer mutmaßlich dogmatischen Wahrheitsinstanz blind zu folgen, ohne zu erkennen, dass die naturwissenschaftliche erklärte Welt nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit abbilden kann.
...
Wollen wir abstreiten, dass eine immaterielle Welt existiert? Das hieße, sich selbst zu verleugnen und sämtliche Erkenntnis zu negieren. Denn nur der menschliche Geist in seiner immateriell-unfassbaren Natur ist eben zur Erkenntnis fähig.
...

]
Nur mal so weit.

Ich sehe die Voraussetzung für diese Entwicklung in den Folgen des Dreißigjährigen Krieges, der als menschlische und religiöse Katastrophe traumatisiert hat. Im Anschluss an diesen zivilisatorischen Zusammenbruch gab es ein riesiges Bedürfnis nach Ordnung, das auf dreierlei Weise befriedigt wurde:
- durch den Rationalismus als geistiges Ordnungsinstrument
- durch den Absolutismus als politisches Ordnungsinstrment
- durch den Säkularismus als religiöses Ordnungsinstrument

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