Leben wir in der Endzeit?

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PeB
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#421 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von PeB » Di 22. Mai 2018, 09:22

Janina hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Du denkst zu europäisch-rationalistisch.
Wow, das ist DER Knaller! :lol:
Janina hat geschrieben:Weil es eine größere Entfernung von Rationalismus gar nicht geben kann. :lol:
Ja nun, die reine Vernunft steht schon seit 200 Jahren in der Kritik. :)
Ich habe also nichts dagegen, eine gesunde Distanz zum Naiven Realismus zu haben.

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Janina
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#422 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von Janina » Di 22. Mai 2018, 09:26

PeB hat geschrieben:Ja nun, die reine Vernunft steht schon seit 200 Jahren in der Kritik. :)
Nein, andersrum. Die Vernunft ist die, die kritisiert.

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#423 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von PeB » Di 22. Mai 2018, 09:37

Janina hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Ja nun, die reine Vernunft steht schon seit 200 Jahren in der Kritik. :)
Nein, andersrum. Die Vernunft ist die, die kritisiert.
Immanuel Kant hat geschrieben:Die Ordnung und Regelmäßigkeit an den Erscheinungen, die wir Natur nennen, bringen wir selbst hinein, und würden sie auch nicht darin finden können, hätten wir sie nicht, oder die Natur unseres Gemüts ursprünglich hineingelegt.
Dem Naiven Realismus steht der Konstruktivismus gegenüber.

Ich tue mich ein wenig schwer damit, dass in der Wissenschaft einhundert Jahre nach Einstein und Planck und fünfzig Jahre nach Heisenberg die "Wirklichkeit" immer noch - oder besser: schon wieder! - mit der "Realität" verwechselt wird. Diese Unterscheidung haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt.

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#424 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von Novas » Di 22. Mai 2018, 09:42

Janina hat geschrieben:Nein, andersrum. Die Vernunft ist die, die kritisiert.

Richtig :thumbup: Meine Vernunft lässt mich an die Existenz Gottes glauben. Tiere haben keine Religion, weil Religion eine Sache der Vernunft ist. Was soll man nun davon halten, wenn Atheisten stolz darauf sind keine Religion zu haben? Vielleicht haben sie einfach zu wenig nachgedacht. Die Natur folgt Gesetzen und wo es Gesetze gibt, da gibt es einen Gesetzgeber.

PeB hat geschrieben:Ich tue mich ein wenig schwer damit, dass in der Wissenschaft einhundert Jahre nach Einstein und Planck und fünfzig Jahre nach Heisenberg die "Wirklichkeit" immer noch - oder besser: schon wieder! - mit der "Realität" verwechselt wird. Diese Unterscheidung haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt.

Das ist die Bequemlichkeit, würde ich sagen.
Zuletzt geändert von Novas am Di 22. Mai 2018, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Janina
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#425 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von Janina » Di 22. Mai 2018, 09:50

PeB hat geschrieben:"Wirklichkeit"..."Realität"
Diese Unterscheidung haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt.
Wie geht das? Mit Alkohol? :o

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#426 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von PeB » Di 22. Mai 2018, 13:05

Janina hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:"Wirklichkeit"..."Realität"
Diese Unterscheidung haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt.
Wie geht das? Mit Alkohol? :o
Nein, mit Rationalismus. ;) (im besten Sinne des Wortes)

= Unterschied zwischen Naivem Realismus und Konstruktivismus.

Ursprünglich ein rein philosophisches Konzept der Phänomenologie, aber seit Einstein, Planck und Heisenberg auch naturwissenschaftliche Grundlagenerkenntnis.
Ob bei den Genannten Alkohol eine Rolle gespielt hat, weiß ich nicht. Sollte es so sein, kann ich nur empfehlen, Alkohol zu trinken, um zu sinnvollen Erkenntnissen zu gelangen. ;)

(BTW: du bist doch Physikerin und solltest es am besten wissen)
Zuletzt geändert von PeB am Di 22. Mai 2018, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.

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#427 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von PeB » Di 22. Mai 2018, 13:06

Novalis hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Nein, andersrum. Die Vernunft ist die, die kritisiert.

Richtig :thumbup:
Kant meinte Beides...Kritik durch die Vernunft ebenso wie Kritik an der Vernunft.

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#428 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von Janina » Di 22. Mai 2018, 13:11

PeB hat geschrieben:Kritik durch die Vernunft ebenso wie Kritik an der Vernunft.
Kritik ist immer ein Werkzeug der Vernunft. Kritik AN der Vernunft kann auch nur DURCH die Vernunft erfolgen.

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#429 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von closs » Di 22. Mai 2018, 13:19

Janina hat geschrieben:Kritik AN der Vernunft kann auch nur DURCH die Vernunft erfolgen.
Kant tut das und kommt zum Ergebnis, dass es etwas über das menschlich-vernünftig Verstehbare hinaus etwas geben muss, was man universal-vernünftig nennen kann, wenn man will. - Da braucht man keinen Kant - da kann man auch selber drauf kommen.

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#430 Re: Leben wir in der Endzeit?

Beitrag von PeB » Di 22. Mai 2018, 13:57

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Kritik AN der Vernunft kann auch nur DURCH die Vernunft erfolgen.
Kant tut das und kommt zum Ergebnis, dass es etwas über das menschlich-vernünftig Verstehbare hinaus etwas geben muss, was man universal-vernünftig nennen kann, wenn man will. - Da braucht man keinen Kant - da kann man auch selber drauf kommen.
Kant spricht in dem zusammenhang von Erkenntnissen "a priori", die über die empirischen Erkenntisse hinausgehen, oder vielleicht besser: ihnen vorangehen. Daher gibt es Fragen der "Vernunft", auf die die "Vernunft" keine Antworten geben kann.
Immanuel Kant hat geschrieben:Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.
Man könnte es vereinfachend damit veranschaulichen:
Nachdem das Bohr'sche Atommodell vielfach modfiziert worden war - unter anderem durch Heisenberg im Sinne der Quantenphysik - wurde dieser einmal gefragt, wie denn nun ein Atom tatsächlich aussehe. Seine Antwort lautete: "Fragen Sie erst gar nicht danach!" ;)
Werner Heisenberg hat geschrieben:Aber die existierenden wissenschaftlichen Begriffe passen jeweils nur zu einem sehr begrenzten Teil der Wirklichkeit, und der andere Teil, der noch nicht verstanden ist, bleibt unendlich.

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