Homosexualität und Christsein

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Magdalena61
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#11 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Magdalena61 » Mo 3. Feb 2014, 16:04

Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich denke mal, von der Schöpfungsordnung her waren und sind gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften (Ehen) nicht vorgesehen.
Und ungeschlechtliche erst recht nicht. Warum hat die RKK damit weniger Probleme?
Ein HS- Lebensstil wird nirgends gutgeheißen/ empfohlen, auch im NT nicht.
Freiwillige Ehelosigkeit ist keine Sünde 1. Kor. 7, 32-25...
1. Kor. 7, 38 (LUT): ...wer seine Jungfrau heiratet, der handelt gut; wer sie aber nicht heiratet, der handelt besser.
Man sollte den Katholiken keinen Vorwurf daraus machen, dass sie das ernst nehmen, man sollte sie vielmehr dafür loben :) .
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Janina
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#12 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Janina » Mo 3. Feb 2014, 18:09

Magdalena61 hat geschrieben:Ein HS- Lebensstil wird nirgends gutgeheißen/ empfohlen, auch im NT nicht.
Ich weiß. Dagegen ist ein asexuelles Leben richtig widernatürlich.

closs
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#13 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 20:16

Janina hat geschrieben:Dagegen ist ein asexuelles Leben richtig widernatürlich.
Gegen die Natur ist es - in der Tat. - Genauso wie es Dinge gibt, die gegen den Geist sind. - Beide "Widers" unter einen Hut zu bekommen, ist tatsächlich heute besonders schwer.

Vom Grundsatz her ist christlicherseits Sex gewollt. - Nicht nur zur Vermehrung, jedoch auch nicht gegen die Vermehrung. - Ein Problem heute ist die prinzipielle Abkopplung von Sexualität und Vermehrung. - Ist aber beides voneinander abgekoppelt, gibt es in der Tat keinen Grund gegen HS.

Der Zölibat ist eigentlich so gemeint, dass geistige Orientierung in einem so stark ist, dass körperliche Orientierung zweitrangig ist. - Ob das jemals funktioniert hat, sei dahingestellt - aber so ist der Grundgedanke (übrigens meines WIssens uach im Buddhismus). - Erwähnenswert allerdings auch, dass Enthaltsamkeit biblisch nicht gefordert wird.

Die Kopplung von Sexualität und Kinderwunsch (prinzipiell - also nicht jedes Mal!) ist geistig dadurch bedingt, dass Sexualität als Schöpferisches verstanden werden soll: Auf ebenbildliche Weise soll der Mensch dadurch seine Schöpferkraft zeigen. - Dies ist der Grundgedanke, warum HS grundsätzlich geistig nicht funktioniert. Nur fällt es dort auf - bei einem Hetero-Paar, das bewusst gegen eigenen Nachwuchs ist, nicht. - Obwohl diesbezüglich ein Hetero-Paar geistig auf derselben Ebene steht wie ein HS-Paar.

Die Themen "Sexualität/Kinderwunsch" und "HS" sind insofern ganz typiusch für unsere Zeit, weil die diametral unterschiedlichen Bewertungen aus christlicher und säkular-gesellschaftlicher Sicht besonders gut aufzeigen, wie diametral christliche und säkulare Normierung angelegt sein kann. - Beide Seiten haben recht, weil sie konsequent im Sinne ihrer Normierung argumentieren.

Pluto
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#14 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Mo 3. Feb 2014, 21:28

closs hat geschrieben: Genauso wie es Dinge gibt, die gegen den Geist sind.
Meinst du damit HS?
Für mich ist HS auch nicht "normal", aber ich kann objektiv verstehen, dass es Menschen gibt die es so mögen. Sie deswegen zu verurteilen finde ich allerdings falsch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#15 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Rembremerding » Mo 3. Feb 2014, 21:31

Das ist richtig @closs!

Ich will auch noch einen anderen geistigen Aspekt anführen.
Gott ist unser Leib so wichtig und würdig, dass wir einmal mit diesem Leib in das Reich Gottes aufgenommen werden, also nicht nur unser Geist, unsere Seele. Unser Leib ist der Tempel des Geistes und Gott sandte seinen Sohn zu den Menschen als Mensch, dass eben auch dieser menschliche Leib von der Sünde erlöst wird und ewig leben.
Unser Leib wurde durch den Kreuzestod des Herrn teuer erkauft!

Deshalb müssen wir auch für unseren Leib sorgen und ihn würdig behandeln, denn er gehört uns nicht. Gerade Unzucht, sexuelle Ausschweifungen entwürdigen diesen Tempel des Geistes, unseren Leib, ebenso wie beispielsweise Völlerei oder riskante, lebensmüde Aktivitäten, nur des Spasses willen.
Paulus erklärt uns diesen Zusammenhang besonders hier:
1Kor 6,13b-20; HSK
Der Leib ist nicht für die Unzucht, sondern für den Herrn und der Herr für den Leib. Gott erweckte den Herrn und wird auch uns erwecken durch seine Macht.
Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Werde ich nun die Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Dirne machen? Das sei ferne! Oder wißt ihr nicht, daß, wer einer Dirne anhängt, ein Leib wird mit ihr? »Denn es werden« -so heißt es - »die zwei zu einem Fleisch«. Wer aber dem Herrn anhängt, ist eines Geistes mit ihm. Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die sonst ein Mensch begeht, ist außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, der sündigt gegen seinen eigenen Leib. Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Ihn habt ihr von Gott, und nicht euch selber gehört ihr. Denn ihr wurdet erkauft um einen Preis. So verherrlicht denn Gott in eurem Leibe!
Paulus verurteilt oder mißachtet hier keinesfalls das Geschlechtliche, er mahnt aber eine rechte Geordnetheit an, die nur in der Ehe zwischen Mann und Frau vorliegt.
Wer von der innigen Gemeinschaft mit Christus, wie sie durch die Taufe begründet wurde, durchdrungen ist, wird davon auch für sein leibliches Wesen ergriffen.

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Hemul
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#16 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Mo 3. Feb 2014, 21:47

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Genauso wie es Dinge gibt, die gegen den Geist sind.
Meinst du damit HS?
Für mich ist HS auch nicht "normal", aber ich kann objektiv verstehen, dass es Menschen gibt die es so mögen. Sie deswegen zu verurteilen finde ich allerdings falsch.
Falsch hin oder her, der Gott der Bibel verurteilt die HS. Gem. dem mosaischen Gesetz (s. dazu 3.Mose 20:13) wurde HS mit dem Tode bestraft.
13 Wenn ein Mann mit einem anderen Mann Geschlechtsverkehr hat, haben sich beide auf abscheuliche Weise vergangen. Sie müssen getötet werden. Die Blutschuld dafür lastet auf ihnen.
Aus 1.Korinther 6:9-11 geht hervor, dass HS Gottes Kö.-reich nicht erben werden. Dort geht aber auch hervor, dass es möglich ist
davon los zu kommen:
9 Wisst ihr denn nicht, dass ungerechte Menschen keinen Platz im Reich Gottes haben werden? Täuscht euch nicht: Menschen, die in sexueller Unmoral leben, Götzen anbeten oder die Ehe brechen, Lustknaben und Knabenschänder, 10 Diebe oder Habsüchtige, Trinker, Lästerer oder Räuber werden keinen Platz im Reich Gottes haben. 11 Und das sind manche von euch gewesen. Aber durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes seid ihr reingewaschen, seid ihr geheiligt, seid ihr gerecht gesprochen worden.
Es genügt auch nicht Gott immer u. immer wieder um Vergebung zu bitten, nach dem Motto: Ich bin halt so veranlagt. Aus Sprüche 28:13 geht hervor, dass man solche in Gottes Augen schwere Sünde auch unbedingt unterlassen sollte:
13 Wer seine Sünden verheimlicht, dem geht es nicht gut./ Doch wer sie bekennt und sie lässt, über den erbarmt sich Gott.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#17 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Mo 3. Feb 2014, 21:58

Rembremerding hat geschrieben:Paulus verurteilt oder mißachtet hier keinesfalls das Geschlechtliche, er mahnt aber eine rechte Geordnetheit an, die nur in der Ehe zwischen Mann und Frau vorliegt.
Hi Rembremerding,
Ist die Ehe biblisch?
Oder anders gefragt, was sagt die Bibel über die Eheschließung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#18 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 21:59

Hemul hat geschrieben: Doch wer sie bekennt und sie lässt, über den erbarmt sich Gott.
Das setzt aber voraus, dass man einen Grund erkennt, etwas zu bekennen - genau diese Voraussetzung ist doch gar nicht gegeben.

Pluto hat geschrieben: aber ich kann objektiv verstehen, dass es Menschen gibt die es so mögen
Ich kenne einige Homosexuelle in meinem Umfeld, die wirklich achselzuckend sagen, dass es bei ihnen halt so ist - keiner sucht sich HS aus. - So wie wir es nicht ausgesucht haben, hetero zu sein.

Pluto hat geschrieben:Sie deswegen zu verurteilen finde ich allerdings falsch.
Sowieso - das fällt auf den zurück, der verurteilt. "Richtet nicht, sonst werdet Ihr gerichtet".

Und wie gesagt: Die Fokussierung auf HS ist irreführend - argumentiert man geistlich im Sinne des Christentums, gilt das genauso für Heterosexuelle, die sich einem Kinderwunsch verweigern - das wird gerne übergangen.

Es geht hier nicht um HS-Bashing, sondern um Begründungen, warum das Christentum etwas meint - der Verweis "Weil's da steht" ist zu wenig. - Denn wer die Bibel ernst nimmt, weiß, dass es Gründe gibt, dass es da steht.

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#19 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Rembremerding » Mo 3. Feb 2014, 22:27

Pluto hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Paulus verurteilt oder mißachtet hier keinesfalls das Geschlechtliche, er mahnt aber eine rechte Geordnetheit an, die nur in der Ehe zwischen Mann und Frau vorliegt.
Hi Rembremerding,
Ist die Ehe biblisch?
Oder anders gefragt, was sagt die Bibel über die Eheschließung?
Die Frage ist schwierig, weil wir mit Eheschließung heutzutage ein bestimmtes Ritual verbinden.
Geistig gesehen ist die Ehe ein "Füreinander" von Mann und Frau, aber man darf nicht meinen, dass Gott sie nur je zu einem halben, unvollständigen Menschen gemacht hätte. Sie sind zu einer personalen Gemeinschaft erschaffen, beide Personen können füreinander eine ,,Hilfe" sein, denn sie sind einerseits als Personen einander gleich ("Bein von meinem Bein") und können sich andererseits in ihrem Mannsein und Frausein einander ergänzen.
Diese Füreinander ist übrigens ein geistiges Abbild der Dreifaltigkeit im Vater und dem Sohn.

In einer Eheschließung vereint Gott die Eheleute so eng miteinander, dass sie nun "nur ein Fleisch bildend" (Gen 2,24) das menschliche Leben weitergeben können: "Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde!" (Gen 1,28). Durch die Weitergabe des menschlichen Lebens an ihre Kinder wirken Mann und Frau als Gatten und Eltern auf einzigartige Weise am Werk des Schöpfers mit. Im Abbild der Dreifaltigkeit ist nun quasi der Hl. Geist hinzugetreten.
Die Gatten können zwar nicht bewusst Leben schaffen, aber durch einen freien Willensakt in der Vereinigung geben sie das Ja zu Gottes Schöpferkraft.

Bei einer Eheschließung in der Kirche wirkt der Priester deshalb "nur" als menschlicher Zeuge Gottes mit, wenn sich ein Mann und eine Frau freiwillig dazu entscheiden von nun an ein Fleisch sein zu wollen. Nicht der Priester schließt deshalb die Ehe sondern die beiden Eheleute vor Gott, der sie dann für immer in ihrem Leben geistig zu einem Fleisch verbindet, einen geistigen Bund mit ihnen schließt.

Über die Bedeutung der Rituale oder der Liturgie in der Kirche bei einer Eheschließung zu sprechen wäre aber in diesem Thread OT.

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#20 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Mo 3. Feb 2014, 22:32

Rembremerding hat geschrieben:Über die Bedeutung der Rituale oder der Liturgie in der Kirche bei einer Eheschließung zu sprechen wäre aber in diesem Thread OT.
Ich habe kein Problem mit dem OT... Wenn allgemeines Interesse an dem Thema besteht, kann man den Thread teilen. ;)
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