Theodizee

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Münek
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#1521 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 18:31

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der methodologische Naturalismus bewertet andere Weltanschauungen nicht als RÜCKSTÄNDIG. Er nimmt diesbezüglich überhaupt keine Wertungen vor.
Das entspricht nicht der Realität. - Wie anders würde man erklären, dass materialistische Weltanschauungen mit Hinblick auf ihre Deutung des Wissenschafts-Ranges meinen können, nur ihr Weltbild sei plausibel?
Lasse diese unseligen Unterstellungen sein. Es werden weder Wertungen vorgenommen noch finden irgendwelche Rangkämpfe statt. Nimm es einfach zur Kenntnis.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dazu müsste man erstmal "Gott selbst erkennen", was aber unmöglich ist.
Dieser Ansatz ist falsch - genau das muss man NICHT. - Es reicht zu spüren und geistig zu erschließen, wo Gott anzusiedeln ist.
Um das transzendente Wesen "Gott" irgendwo anzusiedeln, muss man erstmal wissen, was sich hinter dem Begriff "Gott" eigentlich verbirgt. Spüren und erschließen tun Esoteriker, Geistheiler, Hellseher, Okkultisten, Spiritisten etc. auch. Was heißt das schon? Der eine spürt dieses, der andere erschließt jenes und der Dritte glaubt das.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich denke, der Papst hat sich unmissverständlich ausgedrückt.
Es passt nicht zum Kontext unserer Diskussion hier.
Der Papst wird allen Grund gehabt haben, dass er denjenigen ein Abfuhr erteilte, die "Anthropozentrik" und "Theozentrik" in Gegensatz zueinander bringen wollen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Es ist fast einmütige Auffassung der Gläubigen und Nichtgläubigen (sic!), dass alles auf Erden auf den Menschen als seinen Mittel- und Höhepunkt hinzuordnen ist".
"Auf Erden", ja. - Kannst Du etwas anderes in der Realität feststellen?
Auf Erden - wo sonst? Anthropozentrisches Denken findet meines Wissens ausschließlich auf unserem Planeten statt. Auf dem Mars nicht. :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So wundert es nicht, dass in einer "Bilanz der Theologie im 20. Jahrhundert" (1969) der Anthropozentrismus wieder als "vorherrschender Gedanke" der heutigen Theologie bezeichnet werden kann
Kannst Du mal rausfinden, ob das lobend oder anklagend gemeint ist?
Das spielt keine Rolle. Es handelt sich um eine Bilanz.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das was Du als Wahrheit ansiehst, muss nicht DIE Wahrheit sein
Korrekt - aber es geht nicht um mich. - Die Frage war nicht nach MEINER Wahrheit, sondern nach DER Wahrheit.
Was DIE Wahrheit ist, weiß niemand. Fromme Spekulation ist das Letzte, was hier weiterhilft.

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#1522 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 13. Dez 2016, 19:22

Münek hat geschrieben:Lasse diese unseligen Unterstellungen sein.
Drei Jahre Forum waren also nur ein Traum?

Münek hat geschrieben:Um das transzendente Wesen "Gott" irgendwo anzusiedeln, muss man erstmal wissen, was sich hinter dem Begriff "Gott" eigentlich verbirgt.
Man "weiß" es nicht, man erschließt aus Gefühl und Verstand. - Kennst Du es nicht, dass man im Nebel sagt: "Da vorne etwa muss es sein". ---???---

Münek hat geschrieben:Der Papst wird allen Grund gehabt haben, dass er denjenigen ein Abfuhr erteilte, die "Anthropozentrik" und "Theozentrik" in Gegensatz zueinander bringen wollen.
Nehme ich auch an - vermutlich ging es um Strömungen, die Gott und Mensch trennend definieren wollten. - Du müsstest das ganze Kapitel bereitstellen, in dem dieser Satz gefallen ist.

Münek hat geschrieben:Auf Erden - wo sonst? Anthropozentrisches Denken findet meines Wissens ausschließlich auf unserem Planeten statt.
Richtig - und da ist der Mensch die Nr. 1. - Aber das ist keine Grundlage für "das Reich, das nicht von dieser Welt ist".

Münek hat geschrieben:Das spielt keine Rolle. Es handelt sich um eine Bilanz.
Doch, das ist entscheidend. - Wir sollten mal über den Status des Zitaten-Bolzens hinauskommen und daran interessiert sein, was damit gemeint ist.

Münek hat geschrieben:Was DIE Wahrheit ist, weiß niemand.
So ist es - aber möglicherweise möchte man immer mehr darüber wissen. - Eine Sisyphos-Arbeit, gewiss.

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#1523 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 19:48

doppelt
Zuletzt geändert von Münek am Di 13. Dez 2016, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.

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#1524 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 19:48

dreifach
Zuletzt geändert von Münek am Di 13. Dez 2016, 19:58, insgesamt 2-mal geändert.

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#1525 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 19:54

vierfach :lol: Irgendwatt stimmt mit meinem Lappi nicht.
Zuletzt geändert von Münek am Di 13. Dez 2016, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.

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#1526 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 19:56

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Lasse diese unseligen Unterstellungen sein.
Drei Jahre Forum waren also nur ein Traum?
Keine Ahnung, was Du jetzt meinst. Auf jeden Fall ist Dein Feindbild ein Phantom.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Um das transzendente Wesen "Gott" irgendwo anzusiedeln, muss man erstmal wissen, was sich hinter dem Begriff "Gott" eigentlich verbirgt.
Man "weiß" es nicht, man erschließt aus Gefühl und Verstand.
Verstand sicher nicht. Gefühlsbeladene Wunschvorstellung ja. Glaubenswünsche erschaffen jedoch keine Realitäten.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Papst wird allen Grund gehabt haben, dass er denjenigen ein Abfuhr erteilte, die "Anthropozentrik" und "Theozentrik" in Gegensatz zueinander bringen wollen.
Nehme ich auch an - vermutlich ging es um Strömungen, die Gott und Mensch trennend definieren wollten. - Du müsstest das ganze Kapitel bereitstellen, in dem dieser Satz gefallen ist.
Ich kenne nur diese Aussage des Papstes. Ich denke, er hat Klartext gesprochen. Du solltest Deine rigorose Auffassung überdenken.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Auf Erden - wo sonst? Anthropozentrisches Denken findet meines Wissens ausschließlich auf unserem Planeten statt.
Richtig - und da ist der Mensch die Nr. 1.
Richtig - Anthropozentrik findet nur auf unserem Planeten Erde statt. Weder auf dem Mars noch im Himmel.

closs hat geschrieben:Aber das ist keine Grundlage für "das Reich, das nicht von dieser Welt ist".
Das macht nichts. Es gibt Schlimmeres.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das spielt keine Rolle. Es handelt sich um eine Bilanz.
Doch, das ist entscheidend. - Wir sollten mal über den Status des Zitaten-Bolzens hinauskommen und daran interessiert sein, was damit gemeint ist.
Dann bemühe Dich mal - aber widerstehe der Versuchung, die eindeutige Aussage in ihr Gegenteil zu verkehren.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was DIE Wahrheit ist, weiß niemand.
So ist es - aber möglicherweise möchte man immer mehr darüber wissen.
Dazu müsste man erstmal wissen, was unter WAHRHEIT überhaupt zu verstehen ist.

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#1527 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 13. Dez 2016, 20:10

Münek hat geschrieben:Verstand sicher nicht.
Doch: Hoch-vernünftig und aufgeklärt (im ursprünglichen Sinne des Wortes).

Münek hat geschrieben:Ich kenne nur diese Aussage des Papstes. Ich denke, er hat Klartext gesprochen. Du solltest Deine rigorose Auffassung überdenken.
Ich würde gerne wissen, was ER damit gemeint hat, und nicht, wie man es instrumentalisieren kann.

Münek hat geschrieben:Dazu müsste man erstmal wissen, was unter WAHRHEIT überhaupt zu verstehen ist.
Das, was widerspruchsfrei und universal gültig ist - in der materialistischen Welt und der geistigen Welt.

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#1528 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Di 13. Dez 2016, 21:27

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Verstand sicher nicht.
Doch: Hoch-vernünftig und aufgeklärt (im ursprünglichen Sinne des Wortes).

:lol: :lol: :lol: Der war gut. :thumbup:

Nee - da war selbst der Apostel Paulus hinsichtlich des von ihm verkündeten Evangeliums ganz anderer Meinung. Das Thema hatten wir vor Kurzem. Eines sollte klar sein: Aufklärung und Vernunft haben mit kirchlichen Glaubensdogmen soviel zu tun wie die Kuh mit Sonntag.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich kenne nur diese Aussage des Papstes. Ich denke, er hat Klartext gesprochen. Du solltest Deine rigorose Auffassung überdenken.
Ich würde gerne wissen, was ER damit gemeint hat, und nicht, wie man es instrumentalisieren kann.
ICH habe mich nicht dazu geäußert, was der Papst evtl. GEMEINT haben könnte. Nimm doch einfach seine deutlichen Worte zur Kenntnis - und widerstehe der Versuchung, diese gewalttätig in Deinem Sinne umzudeuten.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dazu müsste man erstmal wissen, was unter WAHRHEIT überhaupt zu verstehen ist.
Das, was widerspruchsfrei und universal gültig ist - in der materialistischen Welt und der geistigen Welt.
Was in einer aus simplen Glaubensgründen postulierten transzendenten Welt "universal gültig" sein soll, erschließt sich mir nicht. Gläubige Fantasien sollte man hier aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit nun wirklich außen vor lassen.

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Halman
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#1529 Re: Theodizee

Beitrag von Halman » Di 13. Dez 2016, 21:38

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der methodologische Naturalismus bewertet andere Weltanschauungen nicht als RÜCKSTÄNDIG. Er nimmt diesbezüglich überhaupt keine Wertungen vor.
Das entspricht nicht der Realität. - Wie anders würde man erklären, dass materialistische Weltanschauungen mit Hinblick auf ihre Deutung des Wissenschafts-Ranges meinen können, nur ihr Weltbild sei plausibel?
Eine solche Ableitung ist im methodologischen Naturalismus unzulässig, da hat Münek schon recht. Allerdings kann er sich auf diese Methode nicht weltanschaulich berufen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dazu müsste man erstmal "Gott selbst erkennen", was aber unmöglich ist.
Dieser Ansatz ist falsch - genau das muss man NICHT. - Es reicht zu spüren und geistig zu erschließen, wo Gott anzusiedeln ist.
Darum spricht man ja auch vom Glauben und nicht vom Wissen. Das ist doch ganz einfach zu verstehen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1530 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Di 13. Dez 2016, 22:06

Münek hat geschrieben:Aufklärung und Vernunft haben mit kirchlichen Glaubensdogmen soviel zu tun wie die Kuh mit Sonntag.
Woraus sich ergibt, dass auch "Aufklärung" und "Vernunft" Polyseme geworden sind.

Münek hat geschrieben:ICH habe mich nicht dazu geäußert, was der Papst evtl. GEMEINT haben könnte.
Theoretisch "KÖNNTE". - Wie willst Du etwas beurteilen, was aus einem Geist geschrieben ist, den Du ansonsten vollkommen verwirfst?

Münek hat geschrieben: Was in einer aus simplen Glaubensgründen postulierten transzendenten Welt "universal gültig" sein soll, erschließt sich mir nicht.
Das hat "Wahrheit" so an sich: Man riecht sie, ist aber nie ganz dran. - Oder man riecht sie NICHT.

Halman hat geschrieben:Eine solche Ableitung ist im methodologischen Naturalismus unzulässig, da hat Münek schon recht. Allerdings kann er sich auf diese Methode nicht weltanschaulich berufen.
Es gibt hier das Problem, dass Weltanschauung und Methodik nur schwer zu trennen sind - Beispiel: Der Kritische Rationalismus ist als METHODE eine super Angelegenheit, als Weltanschauung eine Katastrophe. - Popper hat es als Methode gemeint.

Würden wir redlich über Methodologie sprechen (also scharf abgrenzend zu Weltanschauung/Ideologie), wäre dies eine wissenschafts-gleiche Diskussion, in der es weder gegen diese oder jene Weltanschauung geht. - Aber so ist es in der Regel nicht.

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