Homosexualität und Christsein

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#21 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Mo 3. Feb 2014, 22:39

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Doch wer sie bekennt und sie lässt, über den erbarmt sich Gott.
Das setzt aber voraus, dass man einen Grund erkennt, etwas zu bekennen - genau diese Voraussetzung ist doch gar nicht gegeben.
Woher willst du das jetzt schon wieder wissen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#22 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 22:42

Hemul hat geschrieben:Woher willst du das jetzt schon wieder wissen?
Reine Alltags-Erfahrung. - Du musst nur einen Abend lang Fernseh gucken oder einen Tag lang Zeitung lesen. - Außerdem ist das ein rein logischer Satz:
closs hat geschrieben:Das setzt aber voraus, dass man einen Grund erkennt, etwas zu bekennen - genau diese Voraussetzung ist doch gar nicht gegeben.
- Wenn man etwas be-kennen will, muss man vor er-kennen, was es zu be-kennen gibt. :geek:

Rembremerding
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#23 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Rembremerding » Mo 3. Feb 2014, 22:50

closs hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das setzt aber voraus, dass man einen Grund erkennt, etwas zu bekennen - genau diese Voraussetzung ist doch gar nicht gegeben.
- Wenn man etwas be-kennen will, muss man vor er-kennen, was es zu be-kennen gibt. :geek:
Oder anders ausgedrückt: Was einer nicht weiß, macht ihn nicht heiß. :lol:
Trotzdem muss man bedenken: In vielen Menschen ist es im Gewissen und der Vernunft bereits angelegt, dass Homosexualität nicht der Norm und sexuellen Bestimmung des Menschen entspricht.
Aber wie in so vielen Dingen wird auch hier die Zielverfehlung gesellschaftlich oftmals gar nicht mehr erkannt.
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closs
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#24 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 23:03

Rembremerding hat geschrieben:Aber wie in so vielen Dingen wird auch hier die Zielverfehlung gesellschaftlich oftmals gar nicht mehr erkannt.
Richtig - weil säkularer Maßstab grundsätzlich ein anderer ist als geistiger Maßstab (Koinzidenzen gibt es trotzdem).

Rembremerding hat geschrieben: In vielen Menschen ist es im Gewissen und der Vernunft bereits angelegt, dass Homosexualität nicht der Norm und sexuellen Bestimmung des Menschen entspricht.
Ich weiss nicht, ob ich es so sehen würde, wäre ich selber homosexuell. - Da stellt man erst einmal fest: Es ist da, während andere Kollegen den Mädels nachschauen. - Man fragt dann: "Warum?" - "Warum ich?"

Weiterhin würde man hinterfragen: "Muss das falsch sein, weil es gesellschaftliche Codices gibt (heute nicht mehr) oder weil es die Kirche sagt?" - Meine Antwort wäre: "DESHALB muss es NICHT falsch sein".

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt (wie bei fast allen geistigen Problemen): Fragt man einen Christen, warum HS falsch sein solle, bekommt man in der Regel als Antwort irgendwelche Bibelverse zu hören - also keine eigene geistige Substanz des Gefragten zu hören. - Also würde ich reagieren mit: "Ihr lest das nur ab - Ihr wisst doch selber nicht, warum".

Wie also kommt man auf eine substantielle, also auch für einen "erkennbare" Antwort auf solche (und auch ganz andere geistige) Fragen? - In der Praxis bin ich da ratlos, weil alles so institutionalisiert ist: Da dieses Bibel-Verständnis, da jene Setzung, da diese Glaubens-Gemeinschaft, da jener Trend - aber k(aum)eine Original-Substanz aus Erkenntnis. - Wir sind geistiges Buchhalter-Land.

Salome23
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#25 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Salome23 » Mo 3. Feb 2014, 23:06

Hemul hat geschrieben: Es genügt auch nicht Gott immer u. immer wieder um Vergebung zu bitten, nach dem Motto: Ich bin halt so veranlagt. Aus Sprüche 28:13 geht hervor, dass man solche in Gottes Augen schwere Sünde auch unbedingt unterlassen sollte
Wenn deinem Gott die Veranlagung eines HS nicht gefällt, dann sollte er diesen davon frei machen wenn er denn so allmächtig und heilender Arzt ist, anstatt ihn zum Tode zu verdonnern...
Und wie siehts denn aus mit dem schwulem und lesbischem Verhalten von Tieren oder dem sexuellem Verhalten von Bonobos?
Hat dein Gott sie so erschaffen oder willst du nun damit kommen, das dieses Verhalten in der Tierwelt auch Folge des Sündenfalls ist?

Pluto
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#26 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Mo 3. Feb 2014, 23:30

Rembremerding hat geschrieben:Trotzdem muss man bedenken: In vielen Menschen ist es im Gewissen und der Vernunft bereits angelegt, dass Homosexualität nicht der Norm und sexuellen Bestimmung des Menschen entspricht.
Anders ausgedrückt: Wir leben in einer christlich geprägte Gesellschaft. Dass HS früher als Abart galt, ist daher durchaus verständlich.

Eine Erkenntnis der modernen Biologie ist, dass HS ein natürliches Phänomen ist, welches in vielen (auch wild lebenden) Tieren nachgewiesen wurde, also auch dort wo es genügend Individuen anderen Geschlechts gibt. Dass HS nicht (wie zu erwarten wäre) ausstirbt ist auch Fakt. Vermutlich ist HS auf eine Prägung des Gehirns zurückzuführen welches sich schon im Mutterleib entwickelt. Man muss sich nicht an deren Handlungen beteiligen oder die Homosexualität generell gutheißen, aber es ist (IMO) falsch anders orientierte Menschen für ihr Verhalten zu bestrafen, oder sie gar als abartig hinzustellen.
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#27 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von piscator » Mo 3. Feb 2014, 23:41

Wenn in der Bibel von Homosexualität die Rede ist, dann handelt es sich meistens um gewaltsame Sexualität, die der Erniedrigung des Feindes dient. Dass sich Homosexuelle genauso innig lieben können, wie Heterosexuelle, findet man Inder Bibel nicht.

Im übrigen sollte man hinterfragen, wer da genau Ratschläge zur Sexualität bzw. Homosexualität aus biblischer Sicht gibt. Leider tummeln sich da allzu viele Leute, denen "der Herr noch keinen Partner oder Partnerin" zugeführt hat (und wahrscheinlich auch nie tun wird :mrgreen: ). Da tut sich vor meinem geistigen Auge der pickelige Jüngling oder etwas seltsame Junggeselle auf, deren sexuelle Erfahrungen sich auf den Besuch von Pornoseiten im Internet beschränken, was natürlich mit jeder Menge Gewissensbisse verbunden ist. Bei genauem Hinsehen fällt dann noch die stärkere muskulöse Entwicklung des rechten Armes auf. :mrgreen:
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closs
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#28 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Mo 3. Feb 2014, 23:50

Pluto hat geschrieben:Eine Erkenntnis der modernen Biologie ist, dass HS ein natürliches Phänomen ist
Das glaube ich waufs Wort.

Pluto hat geschrieben:es ist (IMO) falsch anders orientierte Menschen für ihr Verhalten zu bestrafen, oder sie gar als abartig hinzustellen.
Absolute Einigkeit.

ABER: Das beantwortet grundlegende geistige Fragen NICHT.

Pluto
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#29 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Di 4. Feb 2014, 00:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:es ist (IMO) falsch anders orientierte Menschen für ihr Verhalten zu bestrafen, oder sie gar als abartig hinzustellen.
Absolute Einigkeit.

ABER: Das beantwortet grundlegende geistige Fragen NICHT.
Die da wäre...?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#30 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Di 4. Feb 2014, 01:15

Pluto hat geschrieben:Die da wäre...?
IWe bereits mehrfach erwähnt: Die wesensmäßige Verknüpfung von Sexualität und Schöpfung (also Kinder) - wobei (man kann es gar nicht oft genug hinzufügen) damit NICHT gemeint ist, dass man nur Sex haben dürfte, wenn man konkret eine Schwangerschaft will - es geht vielmehr um die grundsätzliche Bejahung der SChöpfung unter denen, die miteinander sexuell verkehren. - Bei den Katholiken heisst das "Kinderwunsch" - konkret:

* Man geht zusammen (egal oder verheiratet oder nicht) und hat Kinderwunsch - JA
* Man ist zusammen, kann aber seinen Kinderwunsch nicht erfüllen - JA
* Man ist zusammen, verhindert aber aus Prinzip eine Befruchtung - NEIN
* Man ist mit Menschen zusammen, mit denen man keinen Kinderwunsch erfüllen kann (HS) - NEIN

Natürlich kann man solchen geistigen Gesetzen unterstellen, sie seien erfunden worden, weil man einfach mehr Menschen im Volk haben wollte ("dem Führer ein Kind") - seien also eigentlich weltliche Gesetze. - Das gab es bestimmt auch. - Aber unter christlichen (also geistigen) Gründen hat es einen anderen Hintergrund:

Das Eins-Sein von Mann und Frau ist demgemäß die ebenbildliche "Simulation" der Vereinigung von Schöpfer und Schöpfung - und somit ein geistiger Vorgang. - Mit diesem geistigen Vorgang ist die göttliche Schöpfungskraft delegiert auf den Menschen.

Insofern ist es etwas anderes, ob sich zwei Lebewesen nach dem Rhythmus der Natur vermehren oder ob sie sich "erkennend" vermehren - und Du weißt ja, dass das hebräische Wort "jadah" sowohl "geistig begreifen" als auch "sich körperlich vereinigen" heißt. - Wären Menschen geistig/spirituell auf derselben Stufe wie Tiere, gälte dieses Argument nicht.

Und eben das ist das stärkste Argument gegen meine Argumentation, weil das 20./21.Jh ja geradezu betont, dass der Mensch nichts anderes sei als ein Tier (nur halt ein besonders versiertes Tier). - Wenn damit aber jegliche geistige Fragestellung im Keim erstickt ist, wird die moderne Argumentation plausibel - aber sie erkennt nicht, welches Opfer sie dabei bringt.

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