Darüber spricht man nicht!

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kandyra
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#11 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von kandyra » Mo 22. Apr 2013, 10:06

Magdalena61 hat geschrieben:Weinen. Klagen.
Klagen… ist erlaubt. Wenn es in der richtigen Haltung geschieht und--
LG

Wenn jemand weint und klagt, dann ist er in der Regel von seinen Emotionen überwältigt, soll er da noch nachdenken darüber was die richtige Haltung dazu ist.? Ist nicht mehr menschlich, das ist Kontrolle und diese funktioniert einfach nicht, oder zumindest nicht in positiver Hinsicht.
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Ziska_Deleted

#12 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 22. Apr 2013, 10:46

Ein respektvolles Verhalten schadet nicht, sondern ehrt unseren Gott und fördert den Frieden.
Die Eltern stehen da in sehr großer Verantwortung Gott gegenüber. Und auch sich selbst und den Kindern gegenüber...

Sein Wort sagt:
http://www.bibleserver.com/text/NG%C3%9 ... [b]Epheser 6:1-4
[/b]Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern!
So möchte es der Herr, dem ihr gehört1; so ist es gut und richtig.
2 »Ehre deinen Vater und deine Mutter!« – das ist das erste Gebot, das mit einer Zusage verbunden ist,
3 mit der Zusage: »Dann wird es dir gut gehen, und du wirst lange auf dieser Erde leben.«

4 Und ihr Väter, verhaltet euch euren Kindern gegenüber so, dass sie keinen Grund haben, sich gegen euch aufzulehnen;
erzieht sie mit der nötigen Zurechtweisung und Ermahnung, wie der Herr es tut. [/quote]

Wir wollen doch, dass es uns und den Kindern gut geht...
Anschreien, ausflippen, respektloser Umgang ist nicht gerade förderlich.
Von beiden Seiten...

(Irgendwie klappt es nicht mit dem Einfügen des Bibelverses...)

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kandyra
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#13 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von kandyra » Mo 22. Apr 2013, 11:04

Ziska hat geschrieben:Ein respektvolles Verhalten schadet nicht,

natürlich ist das etwas gutes und wichtiges, ich rede aber davon, dass Menschen manchmal ausflippen und emotional berührt werden wo sie die Kontrolle verlieren, ob sie sich dann in so einem Zustand noch an die Etikette erinnern. Meist kommt das erst hinterher und man bereut dies oder jenes gesagt zu haben, ansonsten wären wir gefühlslose Zombies und unterdrücken jede Emotion, ist nicht gerade gesund.
Kann man auch sehen wie das zum Ausdruck kommt, da wird lange verdrängt und man muss ja schliesslich freundlich sein usw, weil es Gott nicht gefällt, also Druck und auf einmal ist das Fass voll und es kommt raus, das Ventil lässt den Druck los....und dann kommen so Sachen wie "man sieht welch Geistes Kind du bist" usw...also dann richtig gemeines Zeug.
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Ziska_Deleted

#14 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 22. Apr 2013, 11:19

Hast Recht... Einige fahren mal eher aus der Haut, weil ihr Temperament mit ihnen durchgeht...
Oder fühlen sich persönlich angegriffen, wenn man mal etwas deutlicher sagt.

Eine Auseinandersetzung, wo beide auch mal lauter werden können, naja, das gibt es immer mal.
Es sollte aber niemals die Regel werden...

Ich dachte da eher an Eltern und Kinder/Jugendliche, die sich ständig mit gereizter Stimme anpöbeln,
wo der eine es dem anderen nie Recht machen kann. Jeden Tag...
Wo das Heim kein Zufluchtsort mehr ist, sondern eine Kampfarena.... :(

So etwas gab es hier zu Haus nie...


Grund der Änderung:(Wort gelöscht)
Zuletzt geändert von Ziska_Deleted am Mo 22. Apr 2013, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.

barbara
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#15 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von barbara » Mo 22. Apr 2013, 12:11

Magdalena61 hat geschrieben:In der Tat, es ist schon eine Zumutung: Gott erschafft Sünder, knallt denen seine Gebote vor die Nase, wodurch einer unbegrenzten Selbstverwirklichung/ einem Leben nach dem Lustprinzip empfindliche Grenzen gesetzt werden. Gott geht sogar so weit, dem Sünder die Verantwortung für dessen Entscheidungen und für sein Verhalten aufzubürden und ihn im Übertretungsfall zur Rechenschaft zu ziehen und zu bestrafen.

Ich sehe eine Welt, die mit konstanten Regeln funktioniert; eine Welt, in der es möglihc ist, diese Regeln kennen zu lernen; und Konsequenzen, wenn man aus irgend einem Grund glauben sollte, die Regeln gälten für einen nicht.

Wenn ich meine Hand ins Feuer halte und mich verbrenne, so ist das eine Konsequenz meines Nicht-Beachtens der Naturgesetze; aber keine Strafe. Also völlig ohne moralische Untertöne. Nur Ursache und Wirkung.

Und auch wenn ich ohne Fehlverhalten meinerseits krank werden sollte, oder arbeitslos werden sollte, oder kein Geld haben sollte, oder Freunde sterben, oder sonstiges Unbill - so ist da auch keine Strafe. Falls ich reich werden sollte, oder berühmt, oder einen Nobelpreis erhalte, oder mir sonst etwas angenehmes geschieht - so ist das keine Belohnung. Es sind Erfahrungen, für sich sind sie völlig neutral; sie haben nur jenen Wert, den ich ihnen zu geben wähle.


Er hat die Fehlentwicklung, den Sündenfall vorausgesehen, mehr nicht. Aber warum kritisieren die Menschen hier die ihnen auferlegten Grenzen, die sie anderswo akzeptieren?

Es kritisiert doch niemand die Grenzen. Allerdings, ich bin ein Mensch, das heisst ein extrem neugieriges Wesen. Ich hör mir durchaus mal an, was mir fremde Autoritäten alles so an Grenzen vorschreiben wollen; und wenn sie angehörte habe, dann geh ich und schaue selbst. Wäre ich Eva, ich würde auch rätseln: was ist denn das, Gut und Böse? Was ist das, Erkenntnis? Was ist das, Tod? Klingt interessant, will ich ausprobieren!

dass es Gott selbst war, der mich gemacht hat und mir somit auch meine Neugier gegeben hat, versteht sich ja wohl von selbst. Gott ist der Allmächtige; nichts passiert, womit Er nicht einverstanden wäre.


In diesem Thread würde ich lieber darüber diskutieren, wie Gläubige mit leidvollen Erfahrungen, mit ihrer inneren Zerrissenheit, mit ihrem Seelenschmerz und mit ihrer Trauer umgehen können.

Ich trage sie vor Gott. Mit der ganzen Wut, Trauer, Schmerz, Zweifeln, Enttäuschungen, Illusionen und allem, was in dem Moment eben vorhanden ist. Wenn es überhaupt jemanden gibt, der mich so gut kennt, bis hin zu jenen Dingen, die ich an mir selbst noch nicht kenne und wo ich mich selbst belüge, so ist es Gott. Ich sehe keinen Wert darin, mich künstlich zurückzuhalten, so wie ich es als Kind manchmal im Angesicht eines strengen Lehrers tat.


Das klingt nach Provokation, nach einem grimmigen "Zorn", nach Aggression, nach einem "Kräftemessen"--- nicht so sehr nach Demut, nach Liebe zu Gott und nach...einem ungegrenzten Vertrauen.

In der Tat, das waren Momente, wo ich wütend und zornig und verzweifelt war.

Wenn Gott wirklich der Gott ist, von dem Jesus sprach, so hält der das aus und trägt mich auch in der Aggression und Provokation. Falls er es nicht aushalten sollte, so ist er nicht ein Gott, den ich anbeten will.

Als Hiob erkannte, dass er sich mit seinen Lippen versündigt hatte, wurde sein Leben geheilt. Hiob 42, 3-4
LG

Auch Hiob hat zuerst in vollem Vertrauen in Gott sein ganzes Leid geklagt, aus vollem Herzen, ohne sich zurückzuhalten. Das machte die Erkenntnis erst möglich.

Lohnenwert ist auch immer, nachzulesen, wie sehr sich Mose vor dem brennenden Dornbusch windet, eine Ausrede nach der andern sucht und Gott eine Ausrede nach der andern entkräftet.

Wir erinnern uns: Mose, der Mörder. Mose, der Aggressive und Unbeherrschte, dem es so sehr an Selbstbeherrschung mangelte, dass er einen Polizisten im Affekt umbrachte.

grüsse, barbara

barbara
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#16 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von barbara » Mo 22. Apr 2013, 12:15

kandyra hat geschrieben: ist das nicht ein Abschieben der Verantwortung?

Wenn da einer kommt und sagt: wenn du mal nicht mehr weiter weiss, wenn du traurig und trostlos und verzweifelt bist, wenn du einsam bist und allein, komm zu mir, ich helfe dir - dann nehme ich dieses Angebot in Anspruch.


kandyra hat geschrieben: und wie sieht das nichtirrige heute aus?

Es hatte in der Regel damit zu tun, dass ich mich von etwas Irdischen, Materiellem abhängig machte - und ich erkannte, dass ihc mich auf diese Weise selbst versklavte, was völlig unnötig ist. Und das schrittweise bei einem Thema nach dem andern. Ich habe massiv an Freiheit gewonnen.

grüsse, barbara

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DeMorgan
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#17 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von DeMorgan » Do 25. Apr 2013, 16:45

Ich kenne das nur zu gut - wie ein Kind trotzig renne ich vor Gott, schleudere wütend die Bibel auf den Boden und brülle laut: “Was soll der Scheiß? Komm, erklärs mir. Hier bin ich. Erklärs mir!“

Nicht bei jeder Kleinigkeit - aber bei schweren Schlägen durchaus. Wie mein Sohn, wenn er eine Süßigkeit nicht bekommt. Ich denke vor Gott sind wir nicht anders als Kinder. Wir sind nun mal trotzig weil wir einfach nicht alles verstehen.
Meist tut es mir kurze Zeit später Leid, weil er mir ja so viel mehr gegeben hat als mir genommen wurde und ich ihn ja lieb habe. Bei meinem Sohn ist das genauso - der kommt nach so einem Anfall immer an und meint “Tschuldigung Papa“ genau wie ich bei Gott.
Ich bin meinem Kind dann nicht böse. Ich hoffe, Gott ist hier noch sanftmütiger als ich.l

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Magdalena61
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#18 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von Magdalena61 » Fr 26. Apr 2013, 00:00

barbara hat geschrieben:Ich sehe eine Welt, die mit konstanten Regeln funktioniert; eine Welt, in der es möglihc ist, diese Regeln kennen zu lernen; und Konsequenzen, wenn man aus irgend einem Grund glauben sollte, die Regeln gälten für einen nicht.
*zustimm*
Es sind Erfahrungen, für sich sind sie völlig neutral; sie haben nur jenen Wert, den ich ihnen zu geben wähle.
Ursache und Wirkung-- manchmal können wir Einfluß nehmen, manchmal nicht, und manchmal nehmen andere Einfluß.
barbara hat geschrieben:Wäre ich Eva, ich würde auch rätseln: was ist denn das, Gut und Böse? Was ist das, Erkenntnis? Was ist das, Tod? Klingt interessant, will ich ausprobieren!
Der "Baum der Erkenntnis" markiert eine Grenze.
barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:In diesem Thread würde ich lieber darüber diskutieren, wie Gläubige mit leidvollen Erfahrungen, mit ihrer inneren Zerrissenheit, mit ihrem Seelenschmerz und mit ihrer Trauer umgehen können.
Ich trage sie vor Gott. Mit der ganzen Wut, Trauer, Schmerz, Zweifeln, Enttäuschungen, Illusionen und allem, was in dem Moment eben vorhanden ist. Wenn es überhaupt jemanden gibt, der mich so gut kennt, bis hin zu jenen Dingen, die ich an mir selbst noch nicht kenne und wo ich mich selbst belüge, so ist es Gott.
Dazu wollte ich ermuntern.... ehrlich zu sein vor Gott-- und wenn man sich nicht gut fühlt, sich nicht künstlich etwas abzwingen, weil man meint, vor Gott "allezeit fröhlich und dankbar" erscheinen zu müssen (und sich schuldig fühlt, wenn man das nicht ist).

Es hat etwas Befreiendes an sich, ehrlich sein zu dürfen, nichts erzwingen, nichts vorspielen zu müssen.
Viele Christen, die ihre Probleme vor Gott bringen "liefern" die "Lösung" gleich mit: "HERR, schenke bitte...."
Manchmal ist es besser, nur das Problem zu beschreiben, aber nicht die (vermeintliche) Lösung bereits vorweg zu nehmen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#19 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von barbara » Fr 26. Apr 2013, 07:25

Magdalena61 hat geschrieben:Der "Baum der Erkenntnis" markiert eine Grenze.

ich bin Mensch. Wenn ich eine Grenze sehe, ist mein nächster Gedanke: was ist dahinter?


Magdalena61 hat geschrieben: Es hat etwas Befreiendes an sich, ehrlich sein zu dürfen, nichts erzwingen, nichts vorspielen zu müssen.

Richtig.

Ich muss sagen, es irritiert mich darum ein wenig, wenn manche Leute hier meinen, im Gebet müsse man immer respektvoll und demütig sein. Ich bin eben nicht immer respektvoll und demütig und kann und will nicht etwas heucheln, was nicht real da ist.

Aber ich kann ehrlich sein. ehrlich wütend, ehrlich aufgeregt, ehrlich traurig, ehrlich verzweifelt, ... das kann ich.

grüsse, barbara

blindflug
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#20 Re: Darüber spricht man nicht!

Beitrag von blindflug » Fr 26. Apr 2013, 09:53

Magdalena61 hat geschrieben:Das getraue ich mich nicht. Er ist doch nicht mein Schuhabstreifer.
Was heißt schon "Schuhabstreifer"? Er ist für Dich gestorben. Er doch Deinen ganzen Dreck sowieso auf sich genommen. Wenn der Vater nicht den Zorn seiner Kinder vertragen kann, sind wir verlassen. Das hat doch mit Respektlosigkeit nichts zu tun. Das kann ich bei keinem Menschen tun, ohne dass es Bruch gibt, ihm meinen Zorn, meine Angst auch mein Versagen hinzuwerfen.

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