Gnade und Werke

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#1 Gnade und Werke

Beitrag von Magdalena61 » Sa 7. Dez 2013, 00:59

Christen lehren, ein Mensch wird allein durch den Glauben an Christus gerettet, ohne eigenes Zutun, und nicht aufgrund guter Werke Eph. 2, 8-9.

Christen lehren, ein Glaube ohne Werke sei eine nutz- und wirkungslose Sache Jak. 2,17 und folgern daraus: Der Wunsch, errettet zu werden und das ewige Leben zu erlangen, erfordere ein bestimmtes Verhalten (Werke).

"Ich glaube. Wie geht es jetzt weiter?"
LG
God bless you all for what you all have done for me.

closs
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#2 Re: Gnade und Werke

Beitrag von closs » Sa 7. Dez 2013, 01:03

Beides wird vereinbar, wenn man Werke automatisch als Folge von Gnade versteht (weil beides gekoppelt ist) - dann sind beide Bibelstellen richtig. - Einfaches Beispiel:

Wenn der Mensch mit Liebe begnadet ist, wird er automatisch etwas tun wollen, was dieser Begnadung entspricht. - Ich habe den Widerspruch zwischen Gnade und Werke immer als künstlichen Widerspruch empfunden.

Pluto
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#3 Re: Gnade und Werke

Beitrag von Pluto » Sa 7. Dez 2013, 01:40

Magdalena61 hat geschrieben:Christen lehren, ein Mensch wird allein durch den Glauben an Christus gerettet, ohne eigenes Zutun, und nicht aufgrund guter Werke Eph. 2, 8-9.

Christen lehren, ein Glaube ohne Werke sei eine nutz- und wirkungslose Sache Jak. 2,17 und folgern daraus: Der Wunsch, errettet zu werden und das ewige Leben zu erlangen, erfordere ein bestimmtes Verhalten (Werke).
Diese Bibelstellen enthalten weise Gedanken! Danke dir dafür.

Nur der Glaube an das Versprechen von Errettung und Ewiges Leben, empfinde ich als überflüssig. Ich frage mich dabei
warum braucht es diese Motivation um (für Menschen selbstverständliches) humanes Verhalten an den Tag zu legen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#4 Re: Gnade und Werke

Beitrag von 2Lena » Sa 7. Dez 2013, 08:13

Eph.2,8-9 gegen Jakobus 2.17
"Ich glaube. Wie geht es jetzt weiter?"
Praktisch geht es weiter, mit vernünftiger Überlegung
Braucht es ein "ewiges Leben"?
Seit ich den hebräischen Begriff [olam] kenne, setzte ich die jeweiligen Übersetzungen dafür:
Welt, Geschehen, Ewigkeit. Bei fast gleicher Schreibweise muss ich noch an das Wort verschwinden denken, verborgen sein und auch ein bisschen an universal [olami].

Bei den Briefen im NT ist zu beachten, dass sie nicht die heutige Denkweise haben, die durch eine christliche Predigt entstand. Die erklärte auf einfache Weise: Ihr müsst an einen Gott glauben und die 10 Gebote halten (nicht morden, nicht stehlen, nicht ehebrechen).

Um zu wissen - wovon die Schreiber sprachen, wäre die Auslegung des AT nötig. Damit bin ich seit einigen Jahren durch und schreibe seither daüber. Aber das geht nicht schnell, wegen so vielen Details. Das Grundkonzept sind Erlösungmethoden, Lösungen finden bei zwischenmenschlichen Komplikationen, bei Planungen, Gesetzen und vielem mehr. Die Schreiber der Briefe hatten auch im NT die "Fachbegriffe" und auch die Schreibweise des AT übernommen, und damit ist das komplette SCHEMA des AT in jedem Brief enthalten.

Da sie von Gnade sprachen, nahm Martin Luther den damals vor fünfhundert Jahren gepredigten Sinn von Gnade her. Man kannte bereits damals kaum oder gar nicht mehr die Philosophie des Gefallenfindens, die über eine andere Leseart aus der Bibel zu ermitteln ist. Durch Loben bewegt sich das Leben. Preisen heißt Juda. Juden, Kenner dieser Lehre, waren erfolgreiche Geschäftsleute. Diese Methode der Bibel nimmt die Werbung in der Marktwirtschaft, missbraucht sie jedoch meist.

Der Bibelsatz: "Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben" in eine kommerzielle Sprache übersetzt, lautet:
Aus Gefallen wird etwas heraus gezogen, indem man das glaubt ...
Aber, es soll überragendes Gefallen und Güte sein, wirklich das Beste,
(sonst würde zurückgeschlagen. Beschwerden kämen).


Dass die Bibeltexte selbst in sich in bisheriger Leseweise widersprüchlich sind, siehst du an diesem Satz:
Jakobus 2.21 Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte?
Er war nicht gerechtfertigt. Sein Sohn wäre gestorben, wenn er das Verlangte getan hätte.
Doch Abram ist eine Lehre zum Regeln der Wünsche. Isaak ist mit [itsxak] man wird lachen / oder geht das Gesetz aus [itsa xak]. "Er" wurde gerettet, indem die Dummheit bei den Hörnern gepackt wurde. Widder (il) schreibt man gleich wie (ul) Verrücktheit, verwandt ist evil, Übel. Die Schreiber des NT kannten die Versionen der Auslegung. So schrieben sie von einer "Rechtfertigung". Recht war es, die Dummheit in Rauch aufgehen zu lassen. Das war "Abrahams" Tat.
Wenn man nur wüsste, wie er das "hi neni" damals ausgesprochen hatte.

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DeMorgan
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#5 Re: Gnade und Werke

Beitrag von DeMorgan » Sa 7. Dez 2013, 08:20

@Closs
So sehe ich das auch.

@Pluto
Ich brauche kein Belohnungssystem, da hast du recht. Nicht weil ich Erlöst werden will glaube und liebe ich und handle möglichst gut, sondern weil ich erlöst worden bin glaube und liebe ich und will gut handeln.

Du hast absolut Recht, dass ich auch ohne Glaube gut handeln würde. Aber er ist halt nun mal da.

Es stimmt jedoch, dass es Christen gibt, die einem quid pro quo Ansatz folgen und denken, sie müssten XY tun um als Belohnung das Seelenheil zu erhalten (also genau andersrum).

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#6 Re: Gnade und Werke

Beitrag von DeMorgan » Sa 7. Dez 2013, 08:25

Na super, da stöpsle ich meinen kleinen Beitrag zusammen und dann knallt 2Lena so einen intelektuell megaangereicherten Beitrag davor, dass ich mich doof fühle... :oops:

;)

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#7 Re: Gnade und Werke

Beitrag von Rembremerding » Sa 7. Dez 2013, 09:07

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen! :)
DeMorgan hat geschrieben:Na super, da stöpsle ich meinen kleinen Beitrag zusammen und dann knallt 2Lena so einen intelektuell megaangereicherten Beitrag davor, dass ich mich doof fühle... :oops:

;)

:lol:
Aber @DeMorgan, deine kurzen Worte treffen den Punkt, weil dieser im und durch das Herz wirkt, wo Christus Jesus und der Hl. Geist wohnt und lebt, wenn man es zulässt.
Hingegen @2Lena verlässt sich ausschließlich auf ihren Verstand, baut daraus intellektuelle Gedankengebäude und heftet sich an den Buchstaben durch eine abenteuerliche Etymologie, die sie einseitig aus dem AT entnimmt.

Diese beiden Wege, man nennt sie den mystischen und okkulten Weg, hat Gott für uns vorgesehen, um ihn dann schlussendlich mit unserer Liebe zu erkennen, man muss nur wollen.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

2Lena
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#8 Re: Gnade und Werke

Beitrag von 2Lena » Sa 7. Dez 2013, 10:14

Rembremerding: @ DeMorgan deine kurzen Worte treffen den Punkt, weil dieser im und durch das Herz wirkt, wo Christus Jesus und der Hl. Geist wohnt und lebt, wenn man es zulässt.

Wenn man nur wüsste wo er läge ...

DeMorgan hat geschrieben:Nicht weil ich Erlöst werden will glaube und liebe ich und handle möglichst gut, sondern weil ich erlöst worden bin glaube und liebe ich und will gut handeln.
Wovon bist du denn eigentlich erlöst worden?

Sei mal ganz ehrlich, Rembremerding. Ist jenes von dir praktizierte Gerede oben in Ordnung, oder eine potentielle Anfeindung von Leuten mit anderen Ansichten. Mit deiner unsauberen Beurteilung entsteht eine Absonderung. Mit dieser Methode äußerst du Abfälliges, schaffst etwas "Heiliges" mit falschem Glanz und erziehst Kriecher. Du verfluchst mit so einer Grenze die halbe Menschheit, weil sie ungläubig erscheint. Die ziehen nicht mit, äußern nur ein "Hä?" zu deinem Gerede.
Das darf man bei dir nicht tun - nachfragen.

Ganz anders sind die Bibeltexte. Sie ermöglichen bei richtiger Leseweise eine vernünftige Einsicht in Lösungsgedanken. Die sind unabhängig von jeder Religion, universale Gesetze. Dann hat jeder Jesus nicht nur im Herz, sondern auch im Kopf. Ist das schlimm?

@DeMorga: Deine Zeilen fasse ich als Lust auf, mehr über die Zusammenhänge zu erfahren. Danke für deine Zeilen über das, wie das Geschriebene bei dir wirkte. Dein Plan "ich will gut handeln" ist goldrichtig. Nur, wie stellt man das an?

Zu den Details haben die Menschen sich schon Jahrtausende Gedanken gemacht. Dieses "Einmaleins" lernte man nicht durch "ich glaube an Gott und an Jesus Christus". Zwar hat die Formel die richtige Symbolik. Analog wäre, dass du die Formel "pi" schreiben kannst, aber die Zahl zur Kreisberechnung nicht hast. Ich greife in dem Fall lieber auf ein gutes Mathematikbuch zurück als auf mystische Gebete, die nur schwer, eigentlich gar nicht die Zahlen ergeben.

closs
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#9 Re: Gnade und Werke

Beitrag von closs » Sa 7. Dez 2013, 10:25

Rembremerding hat geschrieben:Hingegen @2Lena verlässt sich ausschließlich auf ihren Verstand, baut daraus intellektuelle Gedankengebäude
Naja - in der Wissenschaft ist das schon so.

Lenas Ansatz kann ich mangels Wissen nicht überprüfen, finde ihn aber sehr plausibel. Denn man sollte sich immer bewusst sein, dass das Hebräische keine Konsonaten kennt und somit - ein Beispiel - "PLT" sowohl "Pluto" als auch "Plato" heißen kann. Und diese Mehrschichtigkeit lässt sich ins Griechische (und andere Sprachen) halt nur einschichtig übersetzen - und dann wählt man halt etwas nach eigenem (!) Gusto aus.

Unterm Strich ist die Bibel für mich trotzdem Quell der Wahrheit (wäre eigenes Thema). - In Glaubensfragen jedoch sollte man sich ans NT halten. - Das AT sollte man als Christ nur dann lesen, wenn man durch das NT glaubensfest ist. Als Wissenschaftler oder Religionskritiker sollte man es nur dann lesen, wenn man den Horizont von Lena hat. - Sonst gibt das Kraut und Rüben.

2Lena
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#10 Re: Gnade und Werke

Beitrag von 2Lena » Sa 7. Dez 2013, 10:46

closs hat geschrieben:Das AT sollte man als Christ nur dann lesen, wenn man durch das NT glaubensfest ist.

closs, das hast du zwar nett gemeint, aber mit dieser Baustelle eine Riesenloch aufgetan.
Das NT ist eine Wiederholung des AT. Die Lehren wurden anders formuliert.

Wer das NT liest - hat ebensoviel, zahllose Widersprüche, siehe Geschlechtsregister, oder den Punkt, den Magdalena hier begann. Er lernt über die ungerechten Gleichnisse und vieles mehr.

Darf ich dich korrigieren bei so einer WICHTIGEN Säule:
Die Kirche nahm mit ihrer Predigt die Auslegung. Auf diese Art konnte sie zu Beginn die richtigen und einwandfreien "Glaubenslehren" voranbringen. Mit der Zeit vermischten sich jedoch Aussage und Ansicht. Die Kirche behauptet ihre Dogmen. Die anderen schütteln die Köpfe. Sie können nicht nachvollziehen, worauf die Kirche sich mit der Bibel bezieht, wenn sie die "ungeheure" Unfehlbarkeit behauptet.

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