Aber am siebten Tag...

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#11 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Pluto » Mi 21. Mai 2014, 22:06

Andy hat geschrieben:In gewissen Sprachen finde ich die Wochenbezeichnung ein wenig christlicher, faszinierend weil es auf den Ursprung hindeutet und weniger Götzenhaft.

...
domingo = Sonntag

Aber am siebten Tag ist….???
Domingo...
klingt für mich wie der Tag des Herrn.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#12 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Rembremerding » Mi 21. Mai 2014, 22:10

Andy hat geschrieben:]In gewissen Sprachen finde ich die Wochenbezeichnung ein wenig christlicher, faszinierend weil es auf den Ursprung hindeutet und weniger Götzenhaft.

segunda-feira = (wörtlich) zweiter Markt (Tag) / Montag
terça-feira = (wörtlich) dritter Markt (Tag) / Dienstag
quarta-feira = (wörtlich) vierter Markt (Tag) / Mittwoch
quinta-feira = (wörtlich) fünfter Markt (Tag)/ Donnerstag
sexta-feira = (wörtlich) sechster Markt (Tag)/ Freitag
sábado = Sabbat / Samstag
domingo = Sonntag

Aber am siebten Tag ist….???

Ja eben, der Samstag/Sabbat ist eine kulturelle/traditionelle Festlegung.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#13 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Catholic » Mi 21. Mai 2014, 22:15

Andy hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: mal auf den Sonntag (christlich),
Katholisch (eingeführt von Kaiser Konstantin), christlich nein.

Die ersten Christen feierten - da sie noch Juden(christen) waren - den Shabbat und (!) "den ersten Tag der Woche" als den "Tag des Herrn".

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#14 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Catholic » Mi 21. Mai 2014, 22:18

Pluto hat geschrieben:
Andy hat geschrieben:In gewissen Sprachen finde ich die Wochenbezeichnung ein wenig christlicher, faszinierend weil es auf den Ursprung hindeutet und weniger Götzenhaft.

...
domingo = Sonntag

Aber am siebten Tag ist….???
Domingo...
klingt für mich wie der Tag des Herrn.

am siebten Tag?
Ist denn der Sonntag der siebte Tag der Woche und wann beginnt die Woche?

Benutzeravatar
Andy
Beiträge: 220
Registriert: Do 18. Apr 2013, 21:59

#15 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Andy » Mi 21. Mai 2014, 22:19

Pluto hat geschrieben:klingt für mich wie der Tag des Herrn.
Sagte ich ja .....weniger Götzenhaft :D nicht ohne Götzenbegriffe....ohne Götzen kommt heute keiner mehr aus. :| Sonntag ist der Tag des Herrn des Sonnengottes, der daher zweifelsohne nicht der Tag Jawehs sein kann.
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#16 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Pluto » Mi 21. Mai 2014, 22:25

Andy hat geschrieben:Sonntag ist der Tag des Herrn des Sonnengottes, der daher zweifelsohne nicht der Tag Jawehs sein kann.
Wie kommst du auf Sonnengott?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#17 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Rembremerding » Mi 21. Mai 2014, 22:29

... so wie der Tag des Saturn/Samstag auch nicht der Tag des Herrn/Jahwe sein kann. Es geht nicht um Begriffe, die Menschen für Tage verwenden.

@Pluto
Im 4. Jahrhundert vermengten Häretiker Christus Jesus mit dem damals im röm. Reich weit verbreiteten Gott Sol invictus, ein Sonnengott.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#18 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Naqual » Mi 21. Mai 2014, 22:31

kamille hat geschrieben:Ja, hallo und danke für die Bezeichnungen. Aber die Frage, wann und wer das festlegte wann der 7. Tag ist erklärt das nicht, zumindest nicht zur Zeit um A+E, denn denen galt das Sabbatgebot ja auch schon.

Demnach könnte es so sein, dass dieser Tag eine mündliche Überlieferung war, die Woche nur aus Zahlen bestand bis auf den 7. Tag, der hieß dann Sabbat.

Aus meiner Sicht ist es eigentlich egal, welcher Tag der 7. nun denn sein soll und ob man ihn tatsächlich korrekt trifft.
Und am letzteren hätte ich auch meine Zweifel. Also Adam (unterstützt von Eva) hätte dann immer jeden Tag zählen müssen, 1,2,3, 4, ...7, 1,2,3,...7, 1,2,3....7, usw. Nach ungefähr gut 900 Jahren die Adam lebte, wäre das ein wenig eintönig geworden, gut aber wäre ja (theoretisch) möglich, dass er sich dabei nie verzählt hat, selbst wenn krank usw. Die Söhne dann desgleichen. Also zumindest hätte es dann eine Regelung geben müssen, welcher der Söhne (oder Töchter) für die Tageszählung beauftragt ist. Es wäre eine sehr heilige Funktion und Arbeitsauftrag gewesen, denn schließlich ist der 7. Tag ja extrem wichtig in der Vorstellung der Leute gewesen. Von so einer Funktion wird aber nichts berichtet. Nun gehen wir mal davon aus, dass wenn man 6 Tage arbeitet und einen ruht, man sich nie verzählt. Denn Sonntag vergißt man ja dann wohl nicht. Okay, irgendwie möglich, auch wenn die Kalender der einzelnen unterschiedlichen Kulturen durchaus voneinander abweichen und dort Zählfehler durchaus passierten.
Der einzige kritische Punkt, der dann verbleibt ist, dass Adam ja keine Kindheit erlebt hat (der Arme!) und dann quasi als bereits fertiger Erwachsener aus Dreck am Boden zusammengebastelt wurde. Dann gehe ich weiter davon aus, dass Gott ihm dann erzählt hat, wie man zählt und ihm danach erklärt hat: heute ist der z.B. 6. Tag. Im Paradies aber nicht erforderlich, da hier die Arbeit nach der Bibel noch nicht erfunden war, alles bestens war und die Arbeit (zumindest als Ackerbauer) erst beim Rauswurf entstand. Also hätte ihm Gott nach dem Rauswurf nochmal sagen müssen, was für nen Tag gerade ist, damit es dann mit der Zählweise klappt. Also der geschockte Adam, soeben zur Sterblichkeit verurteilt und zur lebenslangen Arbeit muss dann zusätzlich auch die Tage noch zählen. Immer wieder von 1 bis 7. Er hatte sicher anderes im Sinn in dem Moment. Und naja, für seine Unfehlbarkeit ist er ja auch nicht bekannt geworden. Auch nach dem Rauswurf nicht.
Natürlich, es ist ALLES möglich, aber es wirkt erst einmal irrational oder besser unwirklich das Ganze.

Hinzu kommt, dass selbst die radikalsten Wörtlichinterpretierer der Bibel feststellten, dass das mit den Tagen bei der Schöpfung nicht so ganz aufging. Also das wäre für die Welt wirklich ein wenig arg schnell gelaufen - selbst für einen Gott.
Also fand man einen Bibelvers, der aus dem Zusammenhang (und der eigentlichen Intention) gerissen bedeutet, dass vor Gott 1000 Jahre sind wie ein Tag. Nun ich will jetzt nicht spötteln, das heute die Atomuhren genauer sind als diese kleine Unkorrektheit. Aber wir lesen es jetzt mal mechanisch und übersetzten 1 Tag mit 1 Jahrtausend. - Aber in Zusammenhang mit unserer Fragestellung kollidiert dies schon ein wenig. Warum müssen wir dann nicht 6000 Jahre arbeiten und dann gibt es 1000 Jahre frei? (Für ängstliche Charaktere in Bezug auf Arbeit: das Sabbathjahrtausend käme dann in ungefähr 1000 Jahren). Aber wann noch mal genau? Also die Tageszählung soll geklappt haben, aber wir wissen nicht, wann die 1000 Jahre Dauerfreizeit auch nur um einige Jahrhunderte hin oder her kommen?

Also ich finde es nicht so ganz korrekt, die Schöpfungsgeschichte da mechanisch am Wortlaut entlanggezogen überzuinterpretieren. Aber es ist ungeheuer wichtig, sich freie Zeit nur für Gott zu nehmen. Ohne Ablenkung von Arbeit oder anderen Sorgen des Alltags (soweit möglich). Und 1 Tag in der Woche ist da sicher nicht zuviel verlangt!
Wobei ich mir manchmal denke, es wäre vielleicht geschickter sogar 6 Tage pro Woche ganz Gott zu dienen und nicht nur einen. (Und am 7.Tag die "Sau rauslassen" wegen der Entzugserscheinungen)

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#19 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Naqual » Mi 21. Mai 2014, 22:41

Rembremerding hat geschrieben:Im 4. Jahrhundert vermengten Häretiker Christus Jesus mit dem damals im röm. Reich weit verbreiteten Gott Sol invictus, ein Sonnengott.
Das lief ganz pragmatisch. Die hatten schon Wochentage einschließlich Sonntage und der Sonnengott hatte eben diesen Tag in anderen religiösen Kulten des römischen Weltreichs. Der Tag wurde dann einfach von den Christen annektiert. Also der Tag blieb. Kein größerer organisatorischer Aufwand, nur mal schnell nen anderen Gott eingesetzt.
Das ist so, als wenn man sich einen neuen BMW kauft, obwohl gerade der Aufsichtsratsvorsitzende ausgewechselt wurde. Eigentlich kein Problem, oder?

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#20 Re: Aber am siebten Tag...

Beitrag von Rembremerding » Mi 21. Mai 2014, 22:49

Zu erwähnen wäre noch, dass die 7 in der Hl. Schrift die Zahl der Vollendung, der Schöpfung ist. Gott hat "gearbeitet", dann geruht, der Mensch ruhte (nach seiner Schöpfung) und wandelte/arbeitete dann.
7 Tage ist der auch wissenschaftlich festgestellte natürliche Rythmus des menschlichen Körpers und der menschlichen Psyche, um dann zu ruhen und zu regenerieren. Der Mensch schöpft aus der Ruhe seine Kraft. Am 7. Tag erholt sich der Mensch von seiner Er-Schöpfung, er wird in der Stille Gott finden und wieder vollendet für die nächste Zeitspanne.

Die Zählung von Tagen, Abschnitten und die Festlegung von Festen oder Zeiten bestimmter landwirtschaftlicher Betätigung war eine der Grundlagen der Entstehung einer Priesterschaft in jedem Kult/Religion.

Nein, kein Problem @Naqual, aber Sol inv. ist eine Götze, der Herr der Gott. Wobei der Sonntag als Feiertag (nicht Ruhetag, weil damals Samstag Ruhetag war) schon bei den Urchristen gehalten wurde als Tag der Auferstehung des Herrn. Das Brotbrechen fand deshalb Abends statt.

Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Antworten