kamille hat geschrieben:Ja, hallo und danke für die Bezeichnungen. Aber die Frage, wann und wer das festlegte wann der 7. Tag ist erklärt das nicht, zumindest nicht zur Zeit um A+E, denn denen galt das Sabbatgebot ja auch schon.
Demnach könnte es so sein, dass dieser Tag eine mündliche Überlieferung war, die Woche nur aus Zahlen bestand bis auf den 7. Tag, der hieß dann Sabbat.
Aus meiner Sicht ist es eigentlich egal, welcher Tag der 7. nun denn sein soll und ob man ihn tatsächlich korrekt trifft.
Und am letzteren hätte ich auch meine Zweifel. Also Adam (unterstützt von Eva) hätte dann immer jeden Tag zählen müssen, 1,2,3, 4, ...7, 1,2,3,...7, 1,2,3....7, usw. Nach ungefähr gut 900 Jahren die Adam lebte, wäre das ein wenig eintönig geworden, gut aber wäre ja (theoretisch) möglich, dass er sich dabei nie verzählt hat, selbst wenn krank usw. Die Söhne dann desgleichen. Also zumindest hätte es dann eine Regelung geben müssen, welcher der Söhne (oder Töchter) für die Tageszählung beauftragt ist. Es wäre eine sehr heilige Funktion und Arbeitsauftrag gewesen, denn schließlich ist der 7. Tag ja extrem wichtig in der Vorstellung der Leute gewesen. Von so einer Funktion wird aber nichts berichtet. Nun gehen wir mal davon aus, dass wenn man 6 Tage arbeitet und einen ruht, man sich nie verzählt. Denn Sonntag vergißt man ja dann wohl nicht. Okay, irgendwie möglich, auch wenn die Kalender der einzelnen unterschiedlichen Kulturen durchaus voneinander abweichen und dort Zählfehler durchaus passierten.
Der einzige kritische Punkt, der dann verbleibt ist, dass Adam ja keine Kindheit erlebt hat (der Arme!) und dann quasi als bereits fertiger Erwachsener aus Dreck am Boden zusammengebastelt wurde. Dann gehe ich weiter davon aus, dass Gott ihm dann erzählt hat, wie man zählt und ihm danach erklärt hat: heute ist der z.B. 6. Tag. Im Paradies aber nicht erforderlich, da hier die Arbeit nach der Bibel noch nicht erfunden war, alles bestens war und die Arbeit (zumindest als Ackerbauer) erst beim Rauswurf entstand. Also hätte ihm Gott nach dem Rauswurf nochmal sagen müssen, was für nen Tag gerade ist, damit es dann mit der Zählweise klappt. Also der geschockte Adam, soeben zur Sterblichkeit verurteilt und zur lebenslangen Arbeit muss dann zusätzlich auch die Tage noch zählen. Immer wieder von 1 bis 7. Er hatte sicher anderes im Sinn in dem Moment. Und naja, für seine Unfehlbarkeit ist er ja auch nicht bekannt geworden. Auch nach dem Rauswurf nicht.
Natürlich, es ist ALLES möglich, aber es wirkt erst einmal irrational oder besser unwirklich das Ganze.
Hinzu kommt, dass selbst die radikalsten Wörtlichinterpretierer der Bibel feststellten, dass das mit den Tagen bei der Schöpfung nicht so ganz aufging. Also das wäre für die Welt wirklich ein wenig arg schnell gelaufen - selbst für einen Gott.
Also fand man einen Bibelvers, der aus dem Zusammenhang (und der eigentlichen Intention) gerissen bedeutet, dass vor Gott 1000 Jahre sind wie ein Tag. Nun ich will jetzt nicht spötteln, das heute die Atomuhren genauer sind als diese kleine Unkorrektheit. Aber wir lesen es jetzt mal mechanisch und übersetzten 1 Tag mit 1 Jahrtausend. - Aber in Zusammenhang mit unserer Fragestellung kollidiert dies schon ein wenig. Warum müssen wir dann nicht 6000 Jahre arbeiten und dann gibt es 1000 Jahre frei? (Für ängstliche Charaktere in Bezug auf Arbeit: das Sabbathjahrtausend käme dann in ungefähr 1000 Jahren). Aber wann noch mal genau? Also die Tageszählung soll geklappt haben, aber wir wissen nicht, wann die 1000 Jahre Dauerfreizeit auch nur um einige Jahrhunderte hin oder her kommen?
Also ich finde es nicht so ganz korrekt, die Schöpfungsgeschichte da mechanisch am Wortlaut entlanggezogen überzuinterpretieren. Aber es ist ungeheuer wichtig, sich freie Zeit nur für Gott zu nehmen. Ohne Ablenkung von Arbeit oder anderen Sorgen des Alltags (soweit möglich). Und 1 Tag in der Woche ist da sicher nicht zuviel verlangt!
Wobei ich mir manchmal denke, es wäre vielleicht geschickter sogar 6 Tage pro Woche ganz Gott zu dienen und nicht nur einen.
(Und am 7.Tag die "Sau rauslassen" wegen der Entzugserscheinungen)