Adam und Eva...

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Andreas
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#131 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » Sa 11. Mai 2013, 03:24

closs hat geschrieben:Der Satan weiß nicht einmal, dass dieser Baum "Baum der Erkenntnis" heißt.
???
Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, daß, welchen Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
Irgendwie hat das, was du sagst nicht mehr viel mit dem Text in der Schöpfungsgeschichte zu tun. Ich kann das aus dem Text nicht herauslesen. Mal ist der Satan brillant, mal hat er keine Ahnung.

Gott hat die Welt und den Menschen erschaffen. Gott braucht den Satan nicht, um die Menschen so zu erschaffen, wie er sie haben will - mit Erkenntnisfähigkeit und freiem Willen. Nur zu diesem Zweck hat Gott den Baum dahin gestellt. Das Gebot zu geben, dass die beiden nicht von ihm essen sollen, funktioniert nur, wenn Gott weiß, dass der Satan mit seiner Willensfreiheit, gleich auftauchen wird, um sie zum Essen zu verführen. Komischer Plan.

Da ist die "Teamarbeit" von Gott/Jesus viel schlüssiger und zudem anderen um einiges leichter zu vermitteln. Die Geschichte braucht den Satan nicht, um zu funktionieren und erst recht nicht um verständlich zu sein. Die Sache mit dem Satan in dieser Geschichte ist reine Interpretation, die wir alle übernommen haben. Sonst nichts.

Jesus rein, Satan raus - die Schöpfungsgeschichte lesen und die Erlösung genießen. Das ist Balsam für meinen NT-Glauben auf meinem Erkenntnisweg hier und heute. Ich brauch den Satan nicht: Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse. Es ist eine Frage der Entscheidung zwischen Gut und Böse. Was sonst? Mehr Licht ... ... und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen. Wohin ist sie verschwunden?

barbara
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#132 Re: Adam und Eva...

Beitrag von barbara » Sa 11. Mai 2013, 08:08

Andreas hat geschrieben: Gott hat die Welt und den Menschen erschaffen. Gott braucht den Satan nicht, um die Menschen so zu erschaffen, wie er sie haben will - mit Erkenntnisfähigkeit und freiem Willen.

Gott hat auch Satan erschaffen. Gott wäre nicht allmächtig, wenn etwas geschähe, dass er nicht ausdrücklich bejaht und in die Existenz gerufen hat. Satan macht da keine Ausnahme.


Nur zu diesem Zweck hat Gott den Baum dahin gestellt. Das Gebot zu geben, dass die beiden nicht von ihm essen sollen, funktioniert nur, wenn Gott weiß, dass der Satan mit seiner Willensfreiheit, gleich auftauchen wird, um sie zum Essen zu verführen. Komischer Plan.

man kann Gottes Worte durchaus so lesen, dass es nicht ein Verbot ist, sondern lediglich ein Hinweisen auf die Konsequenzen: wenn du dies tust, passiert nachher das.

Da Adam und Eva am Anfang ja die Erkenntnis von gut und böse nicht haben, können sie auch nicht wissen, dass es "böse" sein könnte, Gott nicht zu gehorchen... wie denn auch?


Es ist eine Frage der Entscheidung zwischen Gut und Böse.

Wenn eine Situation vorhanden ist, in der sich die Frage nach einer Entscheidung erst stellt, ist da auch Satan vorhanden.

Wo ein Mensch die Entscheidung getroffen hat, seinen eigenen Willen am göttlichen Willen auszurichten, stellen sich viele Fragen schon gar nicht.

grüsse, barbara

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kamille
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#133 Re: Adam und Eva...

Beitrag von kamille » Sa 11. Mai 2013, 09:17

closs hat geschrieben:Ich spreche auch einem neugeborenen einen reflektierenden Willen ab
Ein Wille, als latente Kraft in jedem Lebewesen wird also ausgelöst durch Gedanken, Begierden , Wissen und Gefühle. All das bringt ein Baby mit auf die Welt, hat es schon im Mutterleib, denn seine Seele ist der Speicherplatz, das eigentliche Zentrum.
Eine Seele kommt ja nicht aus dem Nichts, aus einem Neutrum, sondern bringt etwas lebendiges mit, ist "programmiert" mit Lebensstoff.
Ein Säugling ist sehr wohl in der Lage, seinen Willen zu äußern, zu reflektieren, auch wenn seine anfängliche Ebene noch nicht vollgstopft ist mit weltlichen Erfahrungen.
Also so überflächlich sollte man es nicht beurteilen.
closs hat geschrieben:Er ist unverständig (nicht das Gute erkennend). - Die Folge daraus kann man als Willen bezeichnen. - Aber der Wille ist keine eigenständige Größe, sondern immer nur Folge eines inneren Antriebs
Wenn der Wille keine eigenständige Größe wäre, dann könnte er auch nicht latent da sein, also er wäre garnicht existent.
Der innere Antrieb ist Wille pur, in Aktion und somit der eigentliche Motor für jede Handlung und die daraus erlebbare Erfahrung.
Wenn das nicht so wäre, sag mir, was dann der Antrieb ist.
Kann nicht jeder Mensch aus eigener Erfahrung sagen, dass der Wille auch sein Antrieb ist ??? J A , kann er.
closs hat geschrieben:A+E können nicht zwischen positiv und negativ unterscheiden - denn dann könnten sie doch zwischen gut und böse unterscheiden. - Genau das können sie eben NICHT.
Mein lieber Freund, du urteilst leider immer von einer niederen Ebene über eine höhere Ebene. Aber das Niedere kann niemals das Höhere übersehen und beurteilen, sondern allzeit geht es umgekehrt.
Deine Theorie hinkt da gewaltig, weil du eben von unten nach oben schaust. Es ist dann so, als wenn man in ein stark welliges Wasser blickt, und alles verzerrt sieht, oder was sich auf welligem Wasser abbildet auch kaum zu erkennen ist.

closs hat geschrieben:Wenn jemand A+E vor dem Fall den Begriff "freier Wille" erklärt hätte, wäre das dasselbe gewesen, wenn ich unserer Enkelin das Wort "hypodynamische Herzinsuffizienz" erklären wollte. - Geht nicht. - Voraussetzungen sind dafür noch nicht da.
Auch hier wieder der Vergleich mit dem Niederen zum Höheren hin, denn es ist ein großer Fehler, ein heutiges Menschenkind mit Adam und Eva gleichzustellen, ein Blick also von unten nach oben und zwar in der Beruteilung so, als würde das Niedere von oben auf das Obere schauen, was doch wirklich nicht möglich ist.
closs hat geschrieben:Richtig - weil der Mensch überhaupt nicht erkennt, was Schuld überhaupt ist und was der Urgrund der Trennung zwischen Gott und Mensch eigentlich bedeutet. -
Ja, wir leben ca. 6000 Jahre nach A+E, und der damalige Fall ist noch nicht zuende. Zweifellos sind wir dunkler und weiter von Gott entfernt als A+E es waren, und es ist anzunehmen, dass sie selbst nach ihrem Fall Gott noch sehr nahe standen, näher als wir.
Darum wissen wir auch nicht mehr, was Schuld eigentlich ist, aber , von unserer Unwissenheit nun auch auf A+E zu schließen, oder besser, sie als genauso unwissend wir wir einzustufen ist wieder die falsche Art zu schauen, nämlich von unten nach oben.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#134 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » Sa 11. Mai 2013, 10:59

Andreas hat geschrieben:Jesus rein, Satan raus
Wer verführt dann Jesus in der Wüste? - Wenn Du das klärst, sind wir einen Schritt weiter. - Ich versuche wirklich, Deine Sachen durchzudenken - und da bliebe ich hängen.

Andreas hat geschrieben: Mal ist der Satan brillant, mal hat er keine Ahnung.
Ist auch nur eine Vermutung - jedenfalls unterscheide ich unter Eigenzielen des Satans und Gottes Zielen mit Satan.

Andreas hat geschrieben:Es ist eine Frage der Entscheidung zwischen Gut und Böse.
WER entscheidet? - Der Mensch?

barbara hat geschrieben: dass es nicht ein Verbot ist, sondern lediglich ein Hinweisen auf die Konsequenzen
So sehe ich das auch - nebenbei: Im Urtext erscheint das Wort VER-Bot (nach meiner Erinnerung) erst nach dem Sündenfall - vorher heißt es GE-Bot: "ER, Gott, gebot über den Menschen, sprechend: ..." (2,16).

barbara hat geschrieben:Wo ein Mensch die Entscheidung getroffen hat
Was sind die Parameter für die Entscheidung des Menschen?

kamille hat geschrieben:Eine Seele kommt ja nicht aus dem Nichts
Wo ist die Verbindung zwischen "Seele" und "Wille"?

kamille hat geschrieben:Ein Säugling ist sehr wohl in der Lage, seinen Willen zu äußern
Da sind wir halt wieder am Punkt, wie man "Wille" definieren soll. - Wenn man "Wille" als Reflex auf jegliche eigene handlungsfordernde Regung definiert, hat auch eine Amöbe einen Willen. - Definiert man "Wille" als eigen-bewussten Vorgang dialektischer (!) Natur, dann nicht. - Mit "dialektisch" meine ich, dass der Betroffene bewusst denkt: "Ich stehe vor dieser Situation. - Ich erkenne diese Situation. - Ich entscheide jetzt bewusst, wie ich mich in dieser Situation verhalte, indem ich mich entweder so oder so verhalte".

Das kann ein Säugling nicht - er denkt nicht: "Ich erkenne, dass ich Hunger habe, und entscheide jetzt, ob ich diesem Bedürfnis nachgehe oder nicht". - Nein - ein Säugling schreit, weil er Hunger hat. - A+E sind geistige Säuglinge, als sie vor dem baum stehen.

kamille hat geschrieben:Wenn das nicht so wäre, sag mir, was dann der Antrieb ist.
Ich verstehe Dich langsam - dann wäre Wille im vegetativen System angesiedelt. - Aber wie gesagt: Dann hätten Amöben auch einen Willen. - Definitionssache. - Ich definiere "Wille" als Folge einer eigen-bewussten Erkenntnis. - Anders kann ich mir nicht vorstellen, wie er in spirituellen Fragen verwendbar sein soll.

kamille hat geschrieben:Deine Theorie hinkt da gewaltig, weil du eben von unten nach oben schaust.
Ja - weil ich es aus Sicht von A+E beschreiben will. - So wie Du es beschreibst, passt das sehr gut auf A+E. - Was wäre die Alternative?

kamille hat geschrieben: ein heutiges Menschenkind mit Adam und Eva gleichzustellen
Jetzt drehst Du's ja komplett um: Du erweckst den Eindruck, A+E hätten einen höheren Erkenntnis-Stand gehabt, als etwa wir beide. - Nicht dass ich den menschlichen Erkenntnis-Stand als hoch ansehen würde: Aber wir haben doch wenigstens die Fähigkeit bewussten Reflektierens. - Meinst Du wirklich, A+E hatten das auch? - Wie willst Du das aus dem Verhalten beider im Text belegen?

kamille hat geschrieben: Zweifellos sind wir dunkler und weiter von Gott entfernt als A+E es waren
Ja, das stimmt - A+E waren näher, haben das Licht aber nicht gesehen (die - spirituellen - Augen öffneten sich erst nach dem Fall). - Der nach-paradiesische Mensch ist weiter von Gott entfernt, hat aber offene Augen, guckt aber in die falsche Richtung.

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kamille
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#135 Re: Adam und Eva...

Beitrag von kamille » Sa 11. Mai 2013, 12:41

closs hat geschrieben:Wo ist die Verbindung zwischen "Seele" und "Wille"?
Ich glaube nicht, dass man das sauber trennen kann, Seele ist für mich eine Substanz, mit einem eigenen Ichbin-Bewußtsein, mit einem eigenen Willen und allen anderen Tugendend eines intelligenten Wesens ausgestattet. Ähnlich wie ein Tier, das auch einen eigenen Willen hat, wenn auch nur sehr begrenzt umsetzbar, was an seiner Physiognomie liegt, und dem fehlenden Geist.
Die Seele und der Leib des Menschen aber haben diesen Geist und werden von ihm durchdrungen, als die Verbindsungsmöglichkeit mit Gott, denn der Geist ist ein Teil Gottes und die Seele wird von ihm gespeist, je nach dem, wie viel sie haben will, denn sie kann sich auch verschließen.

Der Geist bringt bringt ebenfalls seinen eigenen Willen mit ein, denn der entspricht dem Willen Gottes, und konfrontiert die Seele mit allem, was aus ihrem Eigenwillen entsteht.
Auf diese Weise ist kein Mensch von Gott, oder dem Geist abgeschnitten.
Es gibt also zwei Willen im Menschen, und deine Theorie, das nur Erkenntnis und kognitives Denken den Willen erzeugt, ist nach meiner Erkenntnis falsch.
Also der Wille ist ein genauso fester Bestandteil der Seele, wie ihre Sinnesorgane, ihre Energie für Bewegung u.s.w.

closs hat geschrieben:Ich verstehe Dich langsam - dann wäre Wille im vegetativen System angesiedelt.
Nein, ich denke, der Wille ist eine "geistige Substanz", ich kann´s nicht anders sagen, und durchdringt alle Seinsbereiche.
closs hat geschrieben: kamille hat geschrieben:Deine Theorie hinkt da gewaltig, weil du eben von unten nach oben schaust.

Ja - weil ich es aus Sicht von A+E beschreiben will. - So wie Du es beschreibst, passt das sehr gut auf A+E. - Was wäre die Alternative?
Ich verstehe nicht ganz, bitte erklär das nochmal anders.
closs hat geschrieben: Du erweckst den Eindruck, A+E hätten einen höheren Erkenntnis-Stand gehabt, als etwa wir beide.
Das vermittle ich doch von anfangan.
closs hat geschrieben: Wie willst Du das aus dem Verhalten beider im Text belegen?
Einmal weil sie ohne Sünde waren, wie Jesus.
Weil Adam die Chance hatte, so wie Jesus, Gott aus Liebe zu gehorchen.
Jesus wird darum auch sinnbildlich der zweite Adam genannt.
Sie waren also vollkommen.
Sie brauchten aber nur zu ihrer Selbstständigkeit und somit Freiheit diese Entscheidung für Gott treffen, so wie Jesus es tat, dann hätte die ganze Schöpfung einen anderen Verlauf genommen.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#136 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » Sa 11. Mai 2013, 14:19

kamille hat geschrieben: Ähnlich wie ein Tier, das auch einen eigenen Willen hat
Ja - wir haben hier ein reines Sprachproblem. - Unter biblischen Gesichtspunkten wird aus meiner textlichen Wahrnehmung "Seele" dargestellt als die Lebenskraft in aller Schöpfung. - "Geist" dagegen hat (außer Gott) nur die ebenbildliche Schöpfung. - "Wille" als Ausdruck eines somit zur Transzendenz fähigen Geistes ist somit immer (potentiell) eigen- und gott-bewusster Geist. - Insofern sehe ich definitorisch "Wille" nur als Folge geistiger Erkenntnis. - Meine Definition ist also weitaus enger, aber auch tiefer als Deine.

kamille hat geschrieben: und deine Theorie, das nur Erkenntnis und kognitives Denken den Willen erzeugt
Wie anders sollte man überhaupt in den Bereich der Delikt-Fähigkeit kommen, außer dadurch, dass der Mensch bewusst etwas damit zu tun hat?

kamille hat geschrieben:Ich verstehe nicht ganz, bitte erklär das nochmal anders.
Da ich A+E vor dem Fall zwar als potentiell ebenbildlich, aber noch nicht erweckt ebenbildlich verstehe, muss man imo A+E aus ihrem eigenen Bewusstseinszustand heraus interpretieren - deshalb von unten nach oben.

Jetzt kommst Du aber und vertrittst die Meinung, dass A+E uns geistig (im Sinne von eigen-bewusstseinsfähig) überlegen waren. - Da kommt natürlich was ganz anderes raus. - Im Grund vertreten wir zwei vollkommen verschiedene Religionen, was nur dadurch geheilt ist, dass wir beide Vertreter der Allversöhnung sind. - Woanders ist das nicht so.

kamille hat geschrieben:Einmal weil sie ohne Sünde waren, wie Jesus.
Weil Adam die Chance hatte, so wie Jesus, Gott aus Liebe zu gehorchen.
Jesus wird darum auch sinnbildlich der zweite Adam genannt.
Sie waren also vollkommen.
Sie brauchten aber nur zu ihrer Selbstständigkeit und somit Freiheit diese Entscheidung für Gott treffen, so wie Jesus es tat, dann hätte die ganze Schöpfung einen anderen Verlauf genommen.
Ja - das ist die Bestätigung für meinen Verdacht.
* A+E waren vor dem Fall rein, WEIL ihre Ebenbildlichkeit nicht aktiviert war.
* Adam hatte KEINE Chance - es konnte gar nicht anders ablaufen. - Jesus hatte auch keine "Chance" - Gott braucht keine Chancen - es ist Fügung und Vollendung, die ebenfalls nicht anders ablaufen konnte.
* Jesus ist der zweite Adam, weil er das Reine NACH dem Sündenfall repräsentiert. - Da dies nur Gott im Menschen kann, bin ich Trinitarier (alles hängt zusammen).

Warum ist aus dem Text nicht ersichtlich, dass A+E in irgendeiner Form geistig delikt-fähig waren? - Das erste mal das A+E überhaupt selber sprechen, ist NACH dem Fall.

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Andreas
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#137 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » Sa 11. Mai 2013, 14:39

Wir müssen da glaub ich, systematischer vorgehen. Hier stehen zu viele Fragen gleichzeitig im Raum, die können wir nicht alle auf einmal beantworten. Es ist die Schöpfungsgeschichte, die erzählt, wie Gott Welt und Mensch erschaffen hat.

Die einfachste Frage ist: Was steht im Text, was nicht? Da stellt sich die Frage nach den Akteuren: Gott, Adam und Eva sind klar. Dann gibt es da ganz am Anfang ein "uns". Eine Schlange die sprechen kann.

Dann muss man sich Fragen: Wie wollte Gott, dass seine Schöpfung ist, wenn sie fertig ist? Wollte Gott, dass wir von dem Baum essen, oder nicht?

A) Wenn man davon ausgeht, dass er das nicht wollte, und er das mit dem Gebot zum Ausdruck bringt, dann ist Ekenntnis für uns Menschen, von Gott nicht gewollt, was Schlechtes. Hier ist der Gehorsam richtig. Adam und Eva sind durch das Essen der Frucht schlechter geworden, als sie vorher waren.

B) Wenn man davon ausgeht, dass er wollte, dass Adam und Eva die Frucht Essen, wollte er auch, dass sein Gebot übertreten wird, dass wir Erkenntnis von Gut und Böse erlangen. Dann ist Erkenntnis für uns Menschen was Gutes. Hier ist der Gehorsam falsch. Daraus folgt, dass Adam und Eva durch das Essen der Frucht besser geworden sind als sie vorher waren.

Ganz vereinfacht ausgedrückt, folgt daraus am Ende des Tages:

A) Der Mensch ist schlecht. Er ist vom Weg abgekommen. Er hat sich von Gott abgewendet. Er muss wieder auf den rechten Weg gebracht werden, um von Angesicht zu Angesicht, zu erkennen, wie er erkannt worden ist.

B) Der Mensch ist gut. Er ist auf dem richtigen Weg. Er ist Gott zugewendet. Er hat aber diesen Weg bis zum Ende zu gehen, um von Angesicht zu Angesicht zu erkennen, wie er erkannt worden ist.

Wenn wir uns nicht auf eines, A oder B einigen können, werden wir uns in dieser Diskussion ewig im Kreis drehen, aneinander vorbeireden und die Detailfragen nicht klären können.

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#138 Re: Adam und Eva...

Beitrag von kamille » Sa 11. Mai 2013, 14:56

Andreas hat geschrieben:Wenn wir uns nicht auf eines, A oder B einigen können, werden wir uns in dieser Diskussion ewig im Kreis drehen, aneinander vorbeireden und die Detailfragen nicht klären können.
Hi Andreas, du bist lustig. Mir geht es doch nicht um Einigung in der Sachfrage, sondern um einträchtiges Miteinander. Das letzte Wort hat sowieso Gott.
Ich begnüge mich mit einem friedlichen Ausstausch, ohne Stress, das ist mir viel wert, das konnte ich bisher nur mit closs.
Das ist das Wesentliche für mich, nicht beleidigent zu werden, und den anderen nicht für dumm halten, eben respektvoll zu begegnen. Ich meine, das gelingt bisher, ganz im Sinne auch der Forenbetreiber, und da es auch meine Position ist, so haut das prima hin. :Herz: :smiley15:
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#139 Re: Adam und Eva...

Beitrag von kamille » Sa 11. Mai 2013, 15:20

closs hat geschrieben: wir haben hier ein reines Sprachproblem.
Klar, man könnte über einige Begriffe eigene Thead´s eröffnen. :angel:
closs hat geschrieben: Unter biblischen Gesichtspunkten wird aus meiner textlichen Wahrnehmung "Seele" dargestellt als die Lebenskraft in aller Schöpfung. - "Geist" dagegen hat (außer Gott) nur die ebenbildliche Schöpfung. - "Wille" als Ausdruck eines somit zur Transzendenz fähigen Geistes ist somit immer (potentiell) eigen- und gott-bewusster Geist. - Insofern sehe ich definitorisch "Wille" nur als Folge geistiger Erkenntnis. - Meine Definition ist also weitaus enger, aber auch tiefer als Deine.
Hmm, ich hab doch die genau gleiche Ansicht, wieso ist deine tiefer und enger als meine ?
Natürlich bis auf den Punkt, dass ich den Willen als ein daseiendes betrachte, und du als ein sich entwickelndes.
closs hat geschrieben:Wie anders sollte man überhaupt in den Bereich der Delikt-Fähigkeit kommen, außer dadurch, dass der Mensch bewusst etwas damit zu tun hat?
Weil Seelenwille und Geistwille eben im Konflikt stehen, schon vor der Tat, das äußere Bewußtsein aber diesen Kampf nicht unbedingt wahrnehmen kann. Die Entscheidung fällt schon viel früher.
closs hat geschrieben:Im Grund vertreten wir zwei vollkommen verschiedene Religionen,
Ich bin Christ und du ?
closs hat geschrieben: was nur dadurch geheilt ist, dass wir beide Vertreter der Allversöhnung sind.
Ich gebe mich damit vollständig zufrieden . Am Ende wird eben alles wieder eins. :angel: :Herz:
closs hat geschrieben:* A+E waren vor dem Fall rein, WEIL ihre Ebenbildlichkeit nicht aktiviert war.
Ohne den Fall hätte Gott ihnen mit Leichtigkeit ein Licht über Gut und Böse gegeben, wie Jesus es hatte.
closs hat geschrieben:Warum ist aus dem Text nicht ersichtlich, dass A+E in irgendeiner Form geistig delikt-fähig waren?
Doch, an einer Stelle wird es deutlich, wenn man aufmerksam hinschaut, denn es ist kein Hinweis mit der Keule.
1. Moses 2; 18...Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sein; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.....Luther.
Diese Stelle besagt, dass Adam unzufrieden war, was auch ein Ausdruck von Ablehnung gegen Gottes Verfügung ist.
closs hat geschrieben: Das erste mal das A+E überhaupt selber sprechen, ist NACH dem Fall.
Die Erzählung vor dem Sündenfall läßt vieles aus, was aber nicht bedeutet, das es nicht stattgefunden hat.
Die Schöpfungsgeschichte ist in äußerst groben Zügen erzählt, und wer weiß.......
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#140 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » Sa 11. Mai 2013, 16:51

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Jesus rein, Satan raus
Wer verführt dann Jesus in der Wüste? - Wenn Du das klärst, sind wir einen Schritt weiter.
Satan verführt Jesus in der Wüste. Was immer Satan sein mag - und ob man an ihn "glauben" mag, ist eine andere Frage. Im Rest der Bibel spielt er schon rein quantitativ eine geringe Rolle. Da steht auch sehr wenig qualitatives über ihn. Ich frag mich immer, wo die Leute so viele Details über "die Person" Satan und seine Geschichte her haben.

Für mich steht der Satan für: das Nichterkennen des Lichtes Gottes - die Finsternis der Ignoranz.

Man kann aus der Schrift die Beziehung Schlange-Satan herauslesen. Das ist ein Marker des Satans. Ist es der Einzige Marker? Das kann ich grad nicht mit Bestimmtheit sagen, aber selbst wenn, heißt das nicht zwingend, dass hier in der Schöpfungsgeschichte die Schlange Satan ist. Einiges spricht dafür, einiges dagegen.
closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Es ist eine Frage der Entscheidung zwischen Gut und Böse.
WER entscheidet? - Der Mensch?
Du und ich, der Leser dieser Geschichte. So wie es momentan aussieht interpretieren die Menschen die Schöpfungsgeschichte unterschiedlich. Selbst wenn sie sich über die Schlange als Satan einig sind, gibt es diese Diskussionen um die Auslegung seit ewigen Zeiten. Vielleicht gerade deswegen, weil der Satan den Sinn verschleiert? Ich weiß nicht ob es eine richtige Interpretation gibt oder nicht. Das versuche ich ja herauszubekommen durch die Textanalyse. Was passt wie zusammen, in welcher Variante bleiben weniger Puzzlesteine übrig? Gibt es nur eine die aufgeht oder mehrere - eine AT- und eine NT-Variante? Ich bin gespannt.

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