Adam und Eva...

Rund um Bibel und Glaube
Abischai
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#31 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Abischai » So 5. Mai 2013, 19:51

closs hat geschrieben:...
Kompletter Widerspruch:
* Die Augen wurden ihnen erst geöffnet, NACHDEM sie gegessen hatten - genau umgekehrt...
? Das habe ich doch geschieben...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
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#32 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » So 5. Mai 2013, 20:27

Abischai hat geschrieben:? Das habe ich doch geschieben...
Dann habe ich Dich missverstanden . - Es klang so, als hätten sie bereits bewusst VOR dem Essen sündigen können. - Objektiv haben sie gesündigt - da sind wir uns einig.

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Andreas
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#33 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » So 5. Mai 2013, 20:52

Von Sünde steht da kein Wort geschrieben. Da steht nichts von einem Verbrechen, einem Motiv, von einem angerichteten Schaden, von einem Geschädigten. Was steht da in der Schrift - und was nicht?
So wie es dasteht, passt doch vieles nicht zusammen. Da kommt man doch ins Grübeln. Die zwei haben eine Frucht geklaut, ok. Und jetzt seht euch mal das "Strafmaß" des liebenden Vaters an. Da stimmt doch etwas nicht, will nicht so recht zusammenpassen, oder? Das kann ich mit meinem Gerechtigkeitsempfinden nicht so ohne weiteres in Einklang bringen. Ich hab es noch nicht richtig verstanden, aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger komme ich mit dem "Sündenfall" zurecht.

closs
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#34 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » So 5. Mai 2013, 21:28

Andreas hat geschrieben:Da stimmt doch etwas nicht, will nicht so recht zusammenpassen, oder?
Doch - schon.

Die Frucht hat ja keine Eigenwirkung ("medizinisch" gemeint), sondern steht für einen Paradigmenwechsel: A+E schauen sich selbst an und schauen damit von Gott weg. - Objektiv ist das die Definition von "Sünde". - Hat wenig zu tun mit dem heutigen wertenden, subjektiven Verständnis zu tun.

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Andreas
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#35 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » So 5. Mai 2013, 21:55

Vielleicht wenden sie sich gar nicht von Gott ab. Vielleicht ist das der Sinn dieser Ebenbildlichkeit, welche gar nicht näher erläutert wird, Gott im Nächsten zu erkennen. Davon spricht doch Jesus die ganze Zeit, immer und immer wieder, in allen Variationen predigt er die Liebe zwischen Vater, Sohn, Menschensohn, den Aposteln, den Menschen, rauf und runter. Von Sünde und Vergebung spricht er viel seltener.

closs
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#36 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » So 5. Mai 2013, 22:03

Andreas hat geschrieben:Vielleicht wenden sie sich gar nicht von Gott ab.
Doch - automatisch - wertfrei - wenn Du nach rechts guckst, guckst Du nicht nach links - so einfach ist das.

Andreas hat geschrieben:Vielleicht ist das der Sinn dieser Ebenbildlichkeit, welche gar nicht näher erläutert wird, Gott im Nächsten zu erkennen.
Das ist dann der nächste Schritt - aus dem Blick auf sich den Blick über den Nächsten wieder zu Gott zu richten. - Sehe ich genauso.

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Andreas
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#37 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Andreas » So 5. Mai 2013, 22:19

Wenn ich nach links blicke, sehe ich Gott in seiner Schöpfung, wenn ich nach rechts blicke sehe ich Gott in seiner Schöpfung - und so ist es mit allen Richtungen. Aber lange Zeit habe ich das nicht erkannt.
Jesus ist auch gekommen, um den Tod zu überwinden. Die Rolle des Sündenbocks hat er auch auf sich genommen, aber die scheint mir nicht so zentral zu sein. Von Gehorsam spricht er auch eher selten, eher von Nachfolge. Die Frage, die ich mir immer wieder stelle: Warum muss der "Sündenfall" unbedingt schon im Garten Eden stattfinden? Das scheint mir da so aufgesetzt, hineingepfropft. Der Text kommt mir so vergewaltigt vor mit dieser Interpretation. Wir sündigen doch andauernd. Aus der Nummer kommen wir nicht raus.
Nur um das klarzustellen. Jetzt spekuliere ich, lasse meiner Intuition freien Lauf. Die Arbeit an "Adam und Eva" steht schon auf meiner Agenda.

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GanzBaff
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#38 Re: Adam und Eva...

Beitrag von GanzBaff » So 5. Mai 2013, 22:31

Gott hätte die beiden auch ohne Verführung im Paradies lassen können und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende...

Andreas hat geschrieben: Die zwei haben eine Frucht geklaut, ok. Und jetzt seht euch mal das "Strafmaß" des liebenden Vaters an.

Sie haben ja nicht einen Apfel aus der Auslage gestohlen weil sie Hunger hatten. Sie durften von ALLEN Bäumen essen die ihnen das Paradies bot, nur von diesem einen Baum nicht. Denn er stillt nicht den Hunger im materiellen Sinne sondern er stillt den Hunger nach Erkenntnis. Es war nicht nur irgendeine Frucht. Wenn man die Bibel unter diesem Aspekt liest, dann werden einem Millionen Widersprüche begegnen.
Und warum siehst Du dort keine Sünde? Sie haben sich widerrechtlich eine fremde bewegliche Sache angeeignet... so etwas nennt man Diebstahl :mrgreen: Viel wichtiger aber ist: Sie haben das einzige Gebot gebrochen was ihnen auferlegt wurde. Nur eine Regel wurde ihnen gegeben und diese vermochten sie nicht zu halten. Sie wollten werden wie Gott.

Verbrechen: Verstoß gegen das ganze Gesetz (EIN Gebot)
Motiv: angestrebte Gottähnlichkeit aufgrund der Verführung durch die Schlange
angerichteter Schaden: Sünde und Tod wurden erkannt bzw. geschaffen
Geschädigte: Gott wg. Vertrauensverlust, aber viel mehr die Menschen selbst

Andreas hat geschrieben:Von Sünde und Vergebung spricht er viel seltener.
Die Bibel ist gespickt mit Sünde und Vergebung, gerade im neuen Testament, wieso hast Du den Eindruck dass darüber seltener gesprochen wird als über die Liebe? Und die Liebe (agape) beinhaltet doch die Vergebung. Gott in jedem zu erkennen hätte ja schon pantheistische Ansätze. Aber jeder Mensch ist ein Tempel Gottes, insofern vielleicht garnicht falsch die These.

Warum muss der "Sündenfall" unbedingt schon im Garten Eden stattfinden?
Der Mensch hat eine sündige Natur, die muss ja irgendwann ihren Anfang genommen haben. Die Sünde ist ja prinzipiell eine Entscheidung: Für oder gegen Gott, Für oder gegen das Paradies. Hätte der Sündenfall nicht am Anfang gestanden, dann wäre die Beziehung zwischen Mensch und Gott Friede-Freude-Eierkuchen gewesen, daüber muss man nicht berichten, es benötigt keine Gebote und keine Gesetze wenn alles im Reinen ist. Die Sünde ist ein zentrales Element in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen, die Geschichte ist vollbepackt mit Beispielen wo Gott den Menschen hilft und diese dennoch seine Gebote missachten oder sich anderen Göttern zuwenden (weil sie verführbar sind). Wer war denn der erste der es überhaupt geschafft hat ohne Sünde zu leben?

Abischai
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#39 Re: Adam und Eva...

Beitrag von Abischai » So 5. Mai 2013, 22:35

closs hat geschrieben:...Dann habe ich Dich missverstanden . - Es klang so, als hätten sie bereits bewusst VOR dem Essen sündigen können. - Objektiv haben sie gesündigt - da sind wir uns einig.
Dann hast Du mich doch wirklich komplett falsch verstanden.
Ja, Adam und sein Weib haben vor dem Essen der Frucht sündigen können. Sonst hätte Gott ihnen ja nicht zur Last gelegt, daß sie die Frucht gegessen haben.
Wir sehen die Phänomene, daß sie unmittelbar nach Adams Biß plötzlich ihre Nackheit erkannten.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
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#40 Re: Adam und Eva...

Beitrag von closs » So 5. Mai 2013, 22:37

GanzBaff hat geschrieben: Die Sünde ist ja prinzipiell eine Entscheidung: Für oder gegen Gott, Für oder gegen das Paradies.
Vielleicht objektiv - aber doch nicht im Sinne des modernen Wortverständnisses. - A+E "entscheiden" sich nicht in "freier Selbstverantwortung" :lol: gegen Gott - dafür haben sie VOR dem Essen überhaupt nicht die kognitive Ausstattung.

Kann mir mal jemand erzählen, warum man so versessen ist, den Sündenfall als Folge einer persönlichen, ich-bewussten Entscheidung zu interpretieren? - Ich habe einen Verdacht - aber erst mal Ihr. ;)

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