Fronleichnam

Rund um Bibel und Glaube
2Lena
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#41 Re: Fronleichnam

Beitrag von 2Lena » Sa 28. Jun 2014, 08:54

Lieber Abischai,

hier im Forum hatte ich mal eine Diskussion über ein Gleichnis Jesu. Es ging um Talente und Wucher. In irgend einer Bibelübersetzung stand nicht das Wort "Talente", das mit den geistigen Talenten in Verbindung gebracht werden konnte. Prompt kamen andere Vorstellungen als bei einem nur mit "Geld" verbundenen Begriff.

Die katholische Kirche hat Latein und Griechisch als Kirchensprache. Manche dieser Begriffe erschließen ein anderes Denken. Abstrakter habe ich es mit Hebräisch gezeigt. Für manche Lateinische und Griechische Wörter gibt es grad mal so "erahnte" Verbindungen, die an hebräische Bibelauslegung herankommen. Deshalb hat sich die katholische Kirche so vehement gewehrt, als die "Jungfraugeburt" oder die "Wandlung" bezweifelt wurden. Da liegen wichtige Dinge vor, die recht weit entfernt von den Vorstellungen der Häretiker sind. Es hilft kein Vorgehen nach deren "Logik". Die wird schlicht zum Unverständnis erklärt und bestraft.

Pädagogik ist das nicht gerade :-(
Die Sachfrage ist einen andere...

2Lena
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#42 Re: Fronleichnam

Beitrag von 2Lena » Sa 28. Jun 2014, 08:57

Sven23: Das müßte die Kirche erklären, warum das so wichtig ist, daß sie ein Dogma daraus macht.

X-Literatur gibt es darüber, nur als einleuchtende Erklärung könnte man sie nicht bezeichnen. Genauso wurde die hebräische Bibel erklärt. Total einleuchtend, eine wahre Freude ist das zu lesen... .......... aber halt nur, wenn man die *Auslegung* bereits kennt. Die andere Seite steht mit "???" da.

Ich kenne zufällig die Unterschiede von "vorher" und vom "nachher". Analog ist es, wenn ein Pfarrer die katholische Ausbildung durchlaufen hat - mit Latein und Griechischunterricht. Dabei sagt ihm das eine oder andere etwas, das er dann aber selbst nicht mit anderen Wörtern zur Erklärung ausdrücken kann. Da läuft man gegen eine Wand. Schuld daran ist vermutlich, dass die "Summen" (Dogmen sind eine Art Summe) nicht aus dem Detail erschlossen werden konnten. Das ist die *Auslegung* der hebräischen Bibel. Die fehlte. Man hatte keine Beweise. Doch bei den Beweisen geht es dann Stückweise, recht mühsam, ein Puzzleteil nach dem anderen, bis sich langsam ein Bild ergibt. Manchmal ergebt sich dann Unerwartes....

:yawn: :yawn: :yawn:
Mühselig, was?


Nur ein Märchen ..
Es war einmal ein Schuster. Grad hatte er seinem Lehrling eine Ohrfeige verpasst für das falsch zugeschnittene Leder. Beim aus dem Fenster schauen hatte der Meister selbst die Schere falsch angesetzt und icht mal gemerkt, dass er das tat. Er war so wütend was da draußen passierte. Die spannten die Pferde verkehrt an! Mit Zaumzeug vorne und hinten, zwei Paare die mit dem Hintern zueinander zeigten. Das war zuviel für ihn. Der Zornpinkel rannte nach draußen und schimpfte wie ein Rohrspatz. Es sei ein Unding, so einen Wagen einzuspannen. Er gab keine Ruhe, zerrte an den Leuten rum, bis ein Stein vom Himmel flog, der ihn fast erwischte. Dabei hatte er nicht bemerkt wie die Kutsche landete. Da lief er entsetzt in seine Werkstatt, verpasste seinem Lehrling erneut eine Ohrfeige. Anders konnte er seine Erregung nämlich nicht loswerden. Der merkte es kaum, denn die staunten, wie der Himmelswagen, gezogen von vier fliegenden Pferden, sich in die Höhe erhob.

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Magdalena61
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#43 Re: Fronleichnam

Beitrag von Magdalena61 » Sa 28. Jun 2014, 16:35

sven23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ob man jetzt an die Transsubstantionslehre glaubt oder nicht- ist das denn so wichtig?
Das müßte die Kirche erklären, warum das so wichtig ist, daß sie ein Dogma daraus macht und jene, die das anzweifeln, mit dem Kirchenbann belegen, obwohl niemand auf der Welt, der Papst eingeschlossen, transsubstantionierten Wein von nicht transsubstantioniertem unterscheiden kann.
Ein Christ muß nicht Rechenschaft ablegen darüber, was "die Kirche" glaubt, sondern er muß für seine eigene Überzeugung- und dafür, wie er diese lebt; welches Zeugnis er abgibt- geradestehen.

Wie man das Brot und den Wein sieht bei der Meßfeier, das ist meiner Meinung nach eine Verständnisfrage. Wenn man die Worte Jesu buchstäblich nimmt: "Das ist mein Leib", dann kann man durchaus zu der Auffassung kommen: "In diesem Brot und in diesem Wein ist Jesus gegenwärtig".

Wenn man das Abendmahl als Gedächtnisfeier sieht, dann bleibt das Brot, was es ist und steht lediglich symbolisch für tiefere Inhalte.

Die Dogmen der diversen Kirchen... Offizielle und Inoffizielle *seufz*... -- ursprünglich war es ja wohl einmal gut gemeint gewesen; Glaubensinhalte zu definieren und festzuschreiben. Leider ist (war) nicht jeder, der ein leitendes Amt bekleidet(e) von GOTT in dieses Amt berufen und mit dem Heiligen Geist gesalbt worden. Deswegen gab und gibt es so viele Irrtümer, Desorientierung und Fehlentwicklungen in den Gemeinden. Charismatische Powerchristen arbeiten in eigener Kraft, und weil die Gabe der Geisterunterscheidung nicht allzu reichlich vertreten ist, finden sie Fans, die froh sind, sich irgendwo anhängen zu können, teilweise aus Mangel an Kompetenz und teilweise aus Bequemlichkeit.

Dazu kommt die Problematik "Kain und Abel": Die "Kains" wollen das Land besitzen und die "Abels" sind nicht aggressiv genug- weil die biblischen Richtlinien für sie Gesetz Gottes sind, können sie es gar nicht sein- um den im Fleisch agierenden Christen wirksam Kontra und Widerstand zu bieten und sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

Bleibt: Den Dingen auf den Grund zu gehen, nach dem eigentlichen Inhalt einer Tradition zu fragen, sich zu überlegen, ob man einen Glaubensgrundsatz mittragen kann (will) oder nicht und, darüber nachzudenken, wie man aus dieser oder jener Gegebenheit den meisten "Profit" für die Verkündigung des Evangeliums/ das Menschenfischen "herausschlagen" kann. :)

Bäume, die nicht das Licht abfangen, sodass die Sonne nicht mehr durchkommt, muß man nicht fällen.
LG
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sven23
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#44 Re: Fronleichnam

Beitrag von sven23 » Sa 28. Jun 2014, 18:00

Magdalena61 hat geschrieben:Ein Christ muß nicht Rechenschaft ablegen darüber, was "die Kirche" glaubt, sondern er muß für seine eigene Überzeugung- und dafür, wie er diese lebt; welches Zeugnis er abgibt- geradestehen.
LG

Den Luxus einer eigenen Meinung in religiösen Dingen kann man sich heute leisten. Es gab aber Zeiten, da war dies lebensgefährlich, weil die mit weltlicher Macht ausgestattete Kirche glaubte vorschreiben zu müssen, was Menschen zu glauben haben und was nicht.
Diese Zeiten sind hoffentlich endgültig vorbei.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#45 Re: Fronleichnam

Beitrag von Catholic » Sa 28. Jun 2014, 18:31

Hallo sven,

meinst Du das Mittelalter?

Gruss,
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#46 Re: Fronleichnam

Beitrag von 2Lena » Sa 28. Jun 2014, 18:58

Nu, der gute Sven lebt in seiner Hypothese etwas in der Vergangenheit, wenn er meint, man müsse eine "eigene Meinung" bilden. Wie wär es denn analog - über wichtige Dinge wie z.B. das Einmaleins?

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sven23
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#47 Re: Fronleichnam

Beitrag von sven23 » So 29. Jun 2014, 06:46

Catholic hat geschrieben:Hallo sven,

meinst Du das Mittelalter?

Gruss,
Catholic

Of course
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sven23
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#48 Re: Fronleichnam

Beitrag von sven23 » So 29. Jun 2014, 06:47

2Lena hat geschrieben:Nu, der gute Sven lebt in seiner Hypothese etwas in der Vergangenheit, wenn er meint, man müsse eine "eigene Meinung" bilden. Wie wär es denn analog - über wichtige Dinge wie z.B. das Einmaleins?

Also bei mir ist 1x1 immer noch 1, unabhängig von deiner Meinung dazu. :lol:
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Munro
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#49 Re: Fronleichnam

Beitrag von Munro » So 4. Feb 2018, 16:53

Abischai hat geschrieben:Von den einfachen Christen kann das auch keiner wissen, weil das eben ein katholisches und kein christliches Fest ist. Meine lütten Kinder zu Hause wissen auch nicht, was Kernspaltung auf mandarin heißt, weil es nicht ihr Fachgebiet ist und auch nicht ihre Muttersprache.
Die Muttersprache der Christen enthält Worte wie "Fronleichnam" nun mal nicht, da muß man schon Katholiken fragen, die können das vielleicht beantworten. Christen wissen was Pfingsten ist und was sich hinter Laubhütten verbirgt, aber Fronleichnam? Nee.
"Happy Kadaver" hörte ich hier auch schon, klingt zumindest positiver.

Ich verstehe dich echt nicht.
Für dich sind Katholiken also keine Christen?

Und jenen "Kadaver-Witz" finde ich unwitzig und daneben.

Findest du das "christlich", so über das Fest einer anderen christlichen Richtung zu spotten, die nun mal zufällig nicht DEINE Richtung ist?
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Abischai
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#50 Re: Fronleichnam

Beitrag von Abischai » So 4. Feb 2018, 17:06

Das mit dem "happy Kadaver" wirst Du von mir niemals hören, eben weil ich mich nicht über die Auffassungen anderer lustig mache. Ich habe das nur erähnt, weil die Welt sich darüber lustig macht.

Für mich sind alle Menschen Christen, die von neuem geboren sind (wie der Herr Jesus Christus in Joh. 3 darlegt). Alle Dinge, die nicht in der Bibel zu finden sind, und daher auch nicht anhand der Bibel zu begründen sind, haben im christlichen Vokabular nichts zu suchen. Das sind dann irgendwelche vereinsspezifischen Besonderheiten, die jeder Verein haben darf, aber es ist eben nicht "christlich".

(Das gilt z.B. auch für das "jüdische" Chanukka, was in der Bibel nicht zu finden ist, ihr eher noch widerspricht.)

Sollte ich im Irrtum sein und "Fronleichnam" doch ein biblsisches bzw. irgendwie sinnvoll erklärbares Fest im Sinne des Heilsplanes Gottes sein, dann kläre mich bitte auf, da bin ich offen.
Zunächst gehe ich aber davon aus, daß dem nicht so ist.

Über Katholizismus oder nicht, laß uns hier nicht reden, das sind Stellvertreterauseinandersetzungen.

Entweder wir sind Christen, oder wir sind es nicht. Die Kriterien dafür stehen einzig und allein in der Bibel.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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