Hast du nie gezweifelt?

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#281 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 08:35

Münek hat geschrieben:Es ist nicht ernsthaft zu leugnen, dass der alttestamentliche Gott wie ein gewöhnlicher Mensch denkt, fühlt und handelt
Tut er NICHT - Du verwechselst "Gott" mit "Erscheinungsformen von Gott". - Was in der Bibel steht, zeigt zwar mittelbar den Geist Gottes, "ist" aber nicht Gott. In der Bibel findet man Gott, so wie er (zu dieser Zeit) verstehbar ist - also eine Rezeptionsgröße.

Das Gottesbild drückt immer sowohl (einen winzigen Teil von) Gott als auch (und vor allem) das Spiegelbild menschlicher Wahrnehmung aus. - Man muss Gott HINTER dem Rezeptions-Bild suchen.

Samantha

#282 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Do 31. Jul 2014, 09:59

Pluto hat geschrieben:Die Frage ist doch, warum der Allmächtige der alles erschuf, den Teufel überhaupt erschaffen hat?
Er hat nicht den "Teufel" erschaffen. Er schuf Engel, und einer wollte eben nicht so brav sein und wurde zum "Teufel".

Münek hat geschrieben:Mein lieber Kingdom, nimm Dir ein Beispiel an die Gottesfürchtigen Abraham und
Hiob. Diese starben alt und lebenssatt (Gen. 25,8, Hi 42,17) - ohne einen Glauben
an eine Wiederauferstehung von den Toten. "Lebenssatt" bedeutet für mich soviel
wie "zufrieden".
Abraham glaubte, dass Gott Tote aufzuerwecken vermag, denn sonst wäre er niemals bereit gewesen, Isaak zu opfern.

Wer sich mit der Endlichkeit seines Daseins auf Teufel komm raus nicht abzufinden ver-
mag
und sich deshalb an eine Illusion wie das "ewige Leben" auf der Grundlage eines mehr
als fragwürdigen alten Buches klammert, scheint mir dann doch eher ein "Feind des (irdischen)
Lebens" zu sein - oder besser: Das (irdische) Leben als ein "Jammertal" zu betrachten, das es
schnellstens zu durchschreiten gilt. :thumbup:
Die Menschen machen aus dem kurzen Leben ein Jammertal, auch ganz ohne Glauben - sie leben drauflos und verschwenden ihre kostbare Zeit. Der Glaube macht das Jammertal erträglicher und gibt Hoffnung.

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Demian
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#283 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Demian » Do 31. Jul 2014, 10:05

Samantha hat geschrieben:Die Menschen machen aus dem kurzen Leben ein Jammertal, auch ganz ohne Glauben

Ist es das?

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sven23
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#284 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 10:10

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist nicht ernsthaft zu leugnen, dass der alttestamentliche Gott wie ein gewöhnlicher Mensch denkt, fühlt und handelt
Tut er NICHT - Du verwechselst "Gott" mit "Erscheinungsformen von Gott". - Was in der Bibel steht, zeigt zwar mittelbar den Geist Gottes, "ist" aber nicht Gott. In der Bibel findet man Gott, so wie er (zu dieser Zeit) verstehbar ist - also eine Rezeptionsgröße.

Das Gottesbild drückt immer sowohl (einen winzigen Teil von) Gott als auch (und vor allem) das Spiegelbild menschlicher Wahrnehmung aus. - Man muss Gott HINTER dem Rezeptions-Bild suchen.

Du hast gerade unbeachsichtigt in wunderbarer Weise plausibel gemacht, daß Gott ledigliche eine Chiffre, eine Projektionsfläche, ein Blanko Scheck für alles gemutmaßte Übernatürliche ist, mit dem Menschen zu unterschiedlichen Zeiten diese Fläche füllen.
Diese Rezeptionsgröße ist wieder mal ein Beleg für Feuerbach: der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde. Schöner kann man das nicht ausdrücken. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Demian
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#285 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Demian » Do 31. Jul 2014, 10:23

sven23 hat geschrieben:Du hast gerade unbeachsichtigt in wunderbarer Weise plausibel gemacht, daß Gott ledigliche eine Chiffre, eine Projektionsfläche, ein Blanko Scheck für alles gemutmaßte Übernatürliche ist, mit dem Menschen zu unterschiedlichen Zeiten diese Fläche füllen.

Auch wenn das geistliche Erkennen der Menschen Stückwerk ist, so gibt es das Vollkommene, welches sie erstreben und ersehnen. "Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe."

Diese Rezeptionsgröße ist wieder mal ein Beleg für Feuerbach: der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde. Schöner kann man das nicht ausdrücken. :thumbup:

Dazu brauchen wir Christen nicht erst Feuerbach, denn „Du sollst dir kein Bildnis machen“ ist eine grundlegende Einsicht der jüdisch-christlichen Tradition. Das Sein ist mehr, als alle Bilder, Begriffe und Vorstellungen.

Samantha

#286 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Do 31. Jul 2014, 10:33

Demian hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Die Menschen machen aus dem kurzen Leben ein Jammertal, auch ganz ohne Glauben
Ist es das?
Ja, ich kenne kaum Menschen, die nicht jammern oder irgendwie unzufrieden sind. Aber es gibt auch die Oberflächlichen mit viel Geld, die überhaupt gar nicht verstehen, dass man Probleme haben kann.

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das Gottesbild drückt immer sowohl (einen winzigen Teil von) Gott als auch (und vor allem) das Spiegelbild menschlicher Wahrnehmung aus. - Man muss Gott HINTER dem Rezeptions-Bild suchen.
Du hast gerade unbeachsichtigt in wunderbarer Weise plausibel gemacht, daß Gott ledigliche eine Chiffre, eine Projektionsfläche, ein Blanko Scheck für alles gemutmaßte Übernatürliche ist, mit dem Menschen zu unterschiedlichen Zeiten diese Fläche füllen.
Diese Rezeptionsgröße ist wieder mal ein Beleg für Feuerbach: der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde. Schöner kann man das nicht ausdrücken. :thumbup:
So ein Quatsch. Wenn Menschen sich einen Gott nach ihrem Bilde machen, würden sie ihn vermenschlichen und ihn nicht im Himmel suchen.

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Kingdom
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#287 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Kingdom » Do 31. Jul 2014, 11:02

Münek hat geschrieben: "Zufrieden sein, ist große Kunst, zufrieden scheinen bloßer Dunst,
zufrieden werden großes Glück, zufrieden bleiben Meisterstück." :D :D :D

(Verfasser ist mir nicht bekannt.)

Hallo Münek

Sicher kann ich dem oben auch zustimmen. Zufrieden mit dem was man hat. Wenn aber dieses
kurzfristige zufrieden sein, darin ausartet, das man sein Leben für eine Linsengericht weg gibt, so
muss ich Dir sagen, das ist nicht Gottes Plan für ein Wesen das ewig sein sollte.

Mein lieber Kingdom, nimm Dir ein Beispiel an die Gottesfürchtigen Abraham und
Hiob. Diese starben alt und lebenssatt (Gen. 25,8, Hi 42,17) - ohne einen Glauben
an eine Wiederauferstehung von den Toten. "Lebenssatt" bedeutet für mich soviel
wie "zufrieden".

Würdest Du diese ehrbaren, gottesfürchtigen Männer als "Feinde des Lebens" bezeich-
nen, nur weil diese wie selbstverständlich davon ausgingen, nach ihrem Tod "im Scheol
zu ihren Vätern versammelt zu werden"?

Nein eben nicht, Abraham war aber Gott (dem Leben) nicht Feind und im war wohl bewusst das er die Verheissungen
Gottes eben nach seinem ableben hier auf Erden, noch mal sehen wird. Er war ja Zeuge wie Gottes
Verheissungen schon hier sich erfüllten und in dieser Ruhe ging er dann gesättigt, weil er im Frieden mit Gott ging.

Er war also des Lebens, nicht Feind.

Wer sich mit der Endlichkeit seines Daseins auf Teufel komm raus nicht abzufinden ver-
mag
und sich deshalb an eine Illusion wie das "ewige Leben" auf der Grundlage eines mehr
als fragwürdigen alten Buches klammert, scheint mir dann doch eher ein "Feind des (irdischen)
Lebens" zu sein - oder besser: Das (irdische) Leben als ein "Jammertal" zu betrachten, das es
schnellstens zu durchschreiten gilt. :thumbup:

Ach Münek in meinen Jungen Jahre wollte ich das Leben geniessen und 40 Jahre Fun wären mir mehr als genug,
gewesen. Mit dieser Einstellung ging ich durchs Leben, so im Sinne verschwende Deine Jugend, dann kannst du
gehen bevor Du Alt und gram bist. Du siehst ich war einer der Hardcore, der Gattung Lebens Feinde.

Jetzt hat mir Gott persönlich etwas gezeigt, das eben über solch beschränktes Denken hinaus geht und dass, was ich
schmecken durfte, das hat mich nicht mehr losgelassen, weil es alles was ich bis dorthin kannte, bei weitem überstieg.

Ja im Gegensatz zu dem ist, alles was wir hier haben ein Jammertal, das heisst doch nicht, das ich nicht auch die schönen Seiten
dieser Erde geniessen kann und die guten Gaben von Gott auf dieser Erde.

Deine Vorstellung ist immer, da liest einer die Bibel und dann hopp, blildet er sich etwas ein und glaubt.

Münek ich glaube nicht, weil es die Bibel gibt, ich glaube weil ich von dem Brot essen durfte, von dem die Bibel spricht,
erst im nachhinein durfte ich lesen, was ich zu essen bekam. Weil Du Dich standhaft weigerst, dieses Zeugnis zu prüfen,
kommst Du immer zu deiner vergänglichen Ausführung, welche nicht weiter gehen kann, als über Dein ableben hier.

Du sagst ich will ja nicht mehr, ich will das bessere gar nicht kennen lernen. Ja sicher kann man das respektieren aber
das ist es, was mir eben zeigt, Du bist dem Leben Feind und mit dem Tod zufrieden. Das was Du kennst ist der Sünde Sold und der Tod, nicht Leben. Es gibt noch etwas mehr als den Tod, zum kennen lernen auf dieser Erde.

Hätte ich Papier gegessen, ich wäre sich nicht satt geworden. ;) Von Papier wird niemandem, der Hunger ewig gestillt.

Lg Kingdom

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#288 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Kingdom » Do 31. Jul 2014, 11:05

Samantha hat geschrieben:So ein Quatsch. Wenn Menschen sich einen Gott nach ihrem Bilde machen, würden sie ihn vermenschlichen und ihn nicht im Himmel suchen.

:clap: :clap: Richtig erkannt, dann machen sich ein paar Statuen mit Tieren oder Menschen und beten sie an und glauben das Ihnen das Holz oder das Eisen oder das Steinchen weiter hilft.

Lg Kingom

Samantha

#289 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Samantha » Do 31. Jul 2014, 11:37

Es gibt inzwischen viele Esoteriker, die sich ihre eigenen Regeln machen und einen Gott mit ihrem Wunschdenken ersetzen, damit sie keine Regeln akzeptieren müssen. Dann gibt es noch die, die Geld "anbeten" und dafür alles tun würden. ;)

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Münek
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#290 Re: Hast du nie gezweifelt?

Beitrag von Münek » Do 31. Jul 2014, 11:44

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist nicht ernsthaft zu leugnen, dass der alttestamentliche Gott wie ein gewöhnlicher Mensch denkt, fühlt und handelt
Tut er NICHT - Du verwechselst "Gott" mit "Erscheinungsformen von Gott". - Was in der Bibel steht, zeigt zwar mittelbar den Geist Gottes, "ist" aber nicht Gott. In der Bibel findet man Gott, so wie er (zu dieser Zeit) verstehbar ist - also eine Rezeptionsgröße.

Das Gottesbild drückt immer sowohl (einen winzigen Teil von) Gott als auch (und vor allem) das Spiegelbild menschlicher Wahrnehmung aus. - Man muss Gott HINTER dem Rezeptions-Bild suchen.

Nein Kurt,

aus der Sicht eines Gläubigen spricht und handelt in den biblischen Schriften
nicht ein Gottesbild, sondern Gott der Herr als Person selbst.

Zum Beispiel als der Schöpfer des Himmels, der Erde und des Lebens und als
ein in die Schöpfung persönlich eingreifender und seine Gedanken und Gefüh-
le den Menschen unmittelbar übermittelnder Gott (nur wenn er seine Engel =
Boten vorschickt, handelt er mittelbar).


Sonst kannst Du die Bibel als Fundament des Glaubens gleich in die Tonne kloppen.
Mit Deiner Vorstellung stehst Du - vielleicht ohne es zu merken - bereits mit einem
Bein im atheistischen Lager.

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