wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

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michaelit
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#1 wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von michaelit » Mi 17. Dez 2014, 06:31

Hallo,

eigentlich esse ich Fleisch und mache mir im Normalfall keine Gedanken darüber. Doch in letzter Zeit habe ich mich viel mit Tieren befaßt und sie lieben gelernt und denke darüber nach Vegetarier zu werden. Mir sind Tiere teuer geworden und als ich vor einiger Zeit mal 2 Wochen lang vegetarisch gelebt hatte wurden Tiere allgemein zutraulicher zu mir. Ich kann mir vorstellen daß Tiere vielleicht Fleischesser riechen können und daß sie daher Angst vor uns haben. Es ist eigentlich nur eine Art Gier die mich Fleisch essen läßt denn es geht ja auch ohne. Ich denke dabei nicht wirklich an irgendeine religiöse Regel weil ja auch Jesus selbst Fleisch gegessen hat. Aber je mehr ich Tiere kennenlerne, desto mehr habe ich ein schlechtes Gewissen. Was denkt ihr?

LG

Daniel

2Lena
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#2 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von 2Lena » Mi 17. Dez 2014, 09:32

Michaelit: Ich kann mir vorstellen daß Tiere vielleicht Fleischesser riechen können und daß sie daher Angst vor uns haben.
Das hast du gut beobachtet. Als ich nach meiner Kostumstellung meinen früheren Weg zur Arbeit fuhr (durch den Wald per Fahrrad zum Bahnhof) blieben Rehe und Hasen ohne Sorge auf ihrer Weide. Sie witterten keine "Gefahr" mehr.

Je mehr ich Tiere kennenlerne, desto mehr habe ich ein schlechtes Gewissen. Was denkt ihr?
Wer mag schon sein Schoßhündchen umbringen, das ist verständlich.

Normal kann der Mensch in der Natur ohne Sorge - von dem leben, was er mit den Händen fassen und mit den Zähnen beißen kann. Das sind alle Kräuter, Früchte, Wurzeln. Leider gibt es die Gelegenheit für dieses praktische und gesund erhaltende Leben kaum noch. In der Stadt geht es nicht, aber auch auf dem Land kaum. Die Böden sind gedüngt. Es wird gespritzt, vergiftet auf alle Arten. Die Lebensmittel schmecken damit nicht mehr. Sie machen kaum satt, bringen zahllose Krankheiten hervor. Genauso ist es mit dem Fleisch, das durch ungesunde Produkte und Medizin entstand. Die Menschen essen Unmengen, weil nichts sättigt. Sie werden dick, krank, haben seltsame sexuelle Neigungen, können nicht mehr richtig denken. Sie degenerieren, sind schon mit 50 Jahren am Ende, bringen kranke Kinder zur Welt ... und Vieles mehr.

Ein Tier zu schlachten ist auch für mich eine grauenvolle Vorstellung. Allerdings muss ich ebenso in anderen Bahnen rechnen. Was tat ein Bauer (mit begrenztem Getreideertrag und wenig Weiden) wenn sich seine Tiere heftig vermehrten? Er musste so rechnen, dass er die Milchkühe erhielt, aber kaum Bullen hatte. Wohin mit den vielen Hähnen, die das Leben auf dem Bauernhof als "Streithähne" zum gefährlichen Abenteuer machen.

Gehen wir in eine artgerechte natürliche Szene, die keine Zäune hat. Dort sieht die Natur Hunderte Fische zur Entwicklung vor. Durch Unweltverschmutzung werden fast alle durchweg getötet und bringen kaum noch Nachwuchs hervor. In einer gesunden Natur aber, würden die etwas lahmen und schwächeren zahlreichen anderen Lebewesen als Nahrung dienen und ein Gleichgewicht erhalten, trotz Überfluss. Wenn die Menschen sich gesund ernähren, haben sie keinen Gestank, brauchen fast nichts waschen, erhalten ebenso die Gewässer.

Der gleiche Mechanismus wäre bei den Wildtieren. Da käme nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch, aber das Wenige wäre eine Abwechslung. Im Winter, wenn es nicht mehr Kräuter und Früchte gab, war dann eben "Jagdzeit", wie bei den Indianern zum Beispiel. Das Fleisch, das im Sommer verdorben wäre und krank gemacht hätte, wärmte und ernährte sie im Winter und war durch die Kälte haltbar.

Ich glaube, ein generelles Fleischverbot kann nicht für alle Teile auf der Erde ausgesprochen werden. In Wüstengegenden oder in der Tundra wäre es für die Menschen schwer, die kleinen Grashälmchen und Flechten zu sammeln. Das besorgten die Herden und sorgten so für's Überleben und die Kleidung. In unseren Breiten jedoch kann sich ein Mensch von Früchten, Wurzeln und Grün ernähren. Er kann damit seine frühere Gesundheit (auch im Alter, in jedem Alter) erlangen.

Lena
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#3 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von Lena » Mi 17. Dez 2014, 10:23

Hallo Daniel,

Vielleicht interessieren dich diese Kommentare zum Thema Vegan leben.

Keine tierische Produkte zu essen finde ich gut. (Vielleicht fühlt man sich dann mehr als Schaf und nicht als Wolf... ;)) Und wenn doch, dann Weidefleisch, Freilandhuhn und Biomilchprodukte wählen. Als Mitgeschöpfe auf Erden, sollten wir alles meiden, was Tierleid verursacht, wann immer nur möglich.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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Janina
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#4 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von Janina » Mi 17. Dez 2014, 10:26

michaelit hat geschrieben:Aber je mehr ich Tiere kennenlerne, desto mehr habe ich ein schlechtes Gewissen. Was denkt ihr?
Ich denke, dass artgerechte Tierhaltung durchaus ethisch geboten ist. Und wenn ich das unterstützen will, muss ich rein wirtschaftich gesehen den Biobauern unterstützen, ihn quasi "ernähren" - wie paradox, er ernährt ja mich. Vegetarismus bringt dem Tierschutz gar nichts, weil artgerechte Tierhaltung nichts daran verdient.
Konsequent wäre natürlich, Wild zu essen. Artgerechter geht's ja kaum.

JackSparrow
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#5 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von JackSparrow » Mi 17. Dez 2014, 11:05

michaelit hat geschrieben:Aber je mehr ich Tiere kennenlerne, desto mehr habe ich ein schlechtes Gewissen. Was denkt ihr?
Ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu viele Pflanzen esse. Der Anbau von Nutzpflanzen gefährdet den Lebensraum von Tieren.

Lena hat geschrieben:Als Mitgeschöpfe auf Erden, sollten wir alles meiden, was Tierleid verursacht, wann immer nur möglich.
Der HERR in Seiner Güte stattete unseren Organismus mit allen Fähigkeiten aus, die zum Fleischverzehr notwendig sind. Sein Wille geschehe.

piscator
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#6 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von piscator » Mi 17. Dez 2014, 12:40

... und keiner denkt an die Massenpflanzenhaltung im Gewächshaus. :o
Karotten und Blumenkohl auf engstem Raum, ohne die geringste Chance, mal die Blätter auszubreiten.

Aber es gibt eine Hoffnung: Urkost mit Brigitte

http://rohkost.info/

Da hat man endlich mal die Chance, schon mit 20 wie eine Milf auszusehen. :lol:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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Laodicea
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#7 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von Laodicea » Mi 17. Dez 2014, 12:57

Das nächste Steak wartet schon... :lol:
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#8 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von Pluto » Mi 17. Dez 2014, 14:04

piscator hat geschrieben:Aber es gibt eine Hoffnung: Urkost mit Brigitte

http://rohkost.info/
Ich bin nicht gegen Fleisch essen. Andererseits liegt die Dame aus deinem Link nicht ganz falsch wenn sie schreibt:
Ich weiß nicht, wie lange sie es noch wagen, den Menschen den “veganen Mangelmythos” aufzutischen, aber dieses Beispiel wird doch wieder erhellend für viele sein, dass das Gesabbel über die vegane “Mangelernährung” längst in die Tonne der Mythen und Ernährungslügen getreten wurde, denn solche Muckis können nicht bei einer Mangelernährung wachsen!
Man hat auf Grund des hohen Strontiumgehalts in den Knochen von Gladiatoren im alten Rom schließen können, dass sich diese vornehmlich vegetarisch ernährten. Ist doch immerhin ein Hinweis darauf, dass man auch ohne Fleisch groß und stark werden kann.

Bei solchen Gesprächen kommt mir immer ein Bild von Popeye aus meiner Jugend auf. Er aß nur Spinat.

Bild
[ Quelle Wikimedia commons ]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von 2Lena » Mi 17. Dez 2014, 14:42

Ach - Pluto, du machst Hoffung!

Seltsam, seltsam ...
Dass sich ein schlechtes Gewissen in den blödesten Ausreden äußerst ...

Der Gedanke, dass ein Mensch in einer richtigen Natur (ohne zu töten) gratis alles Leben hätte, und nicht viel braucht, das muss euch innerlich - furchtbar zusetzen.

Die einfachste Abwehr lautet: Geht nicht
Zweidümmste Ausrede: Ist zu teuer.
Die Steigerung dazu lautet: die anderen verdienen nichts.
Die allerdümmste Ausrede: Man wird davon hässlich.

Was nicht geht: Wir machen ein bisschen auf "alternativ", treiben Rehwild durch die Stadt, damit es den Asphalt frisst. Das wollen die nicht. Auch nicht die Startbahnen am Flughafen. Dort gäbe es - außer dem Sperrgebiet am Atomkraftwerk oder den nicht so beliebten den Eisenbahnrandflächen in den Einflugschneisen der Flughäfen preisgünstige Freizeitgrundstücke. Die Bewohner brauchen nur kurzfristig die Köpfe einziehen und bekommen gleich automatisch das Gemüse mit Dünger und Insektentod besprüht.

Wem das nicht passt, der kann ...

... sich etwas von den Konserven aus den USA besorgen, die gemacht wurden, nachdem alle Büffel der Prärie ausgerottet worden sind.

Sorry, der Sarkasmus kommt bei mir - stets bei Aussichtslosigkeit durch ... wenn nicht mal der Mut vorliegt, ein etwas besseres Leben zu wagen.

Pluto
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#10 Re: wie steht ihr eigentlich zum Fleischessen?

Beitrag von Pluto » Mi 17. Dez 2014, 21:37

2Lena hat geschrieben:Ach - Pluto, du machst Hoffung!
Meinst du? Ich esse Fleisch, aber in Maßen, und vor allem meide ich Schweinefleisch.

Dass sich ein schlechtes Gewissen in den blödesten Ausreden äußerst ...

Der Gedanke, dass ein Mensch in einer richtigen Natur (ohne zu töten) gratis alles Leben hätte, und nicht viel braucht, das muss euch innerlich - furchtbar zusetzen.
Das hat natürlich alles nichts mit der Realität des Menschseins zu tun.
Der Mensch ist ein Raubtier, vielleicht sogar wegen seiner Intelligenz, das gefährlichste Raubtier aller Zeiten, und biologisch ist er für Mischkost "gebaut". Es gibt kaum ein Tier, was der Mensch nicht durch seine Gefräßigkeit schon asugerottet hat: vom Sägezahntiger über dem Mammut bis hin zum Präriebüffel.
Selbst den Auerochsen gibts nicht mehr — wir haben ihn zum schneller wachsenden Rind umgezüchtet, um Milch und Fleischproduktion zu maximieren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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