Gott ist treu. Sind wir es auch?

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Magdalena61
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#1 Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von Magdalena61 » So 26. Mai 2013, 05:14

Mk.1, 40-45 (Elberfelder): Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen.
Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt.
Und er bedrohte ihn und schickte ihn sogleich fort und spricht zu ihm: Sieh zu, sage niemand etwas! Sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was Mose geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis!
Der aber ging weg und fing an, die Sache eifrig zu verkünden und auszubreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen Seiten zu ihm.
Der Geheilte hätte sich den Priestern zeigen müssen, damit diese ihn offiziell für rein und somit für wieder gesellschaftsfähig erklärten. 3. Mose14.

Im Zuge dieser Aktion wäre diese Heilung so oder so bekannt geworden.

Warum gehorchte der Geheilte nicht, warum tat er nicht genau das, was Jesus ihm gebot? Welche Gründe können eurer Meinung nach ursächlich sein für das Verhalten dieses Mannes?

Verhalten Christen sich nicht auch oftmals ähnlich wie dieser Mann? So lange sie krank sind oder auf andere Weise leiden; so lange existenzielle Bedürfnisse nicht erfüllt sind, klammern sie sich an Gott. Sie beten und lesen in der Bibel, sie gehen in eine Gemeinde und versuchen so gut sie es können, den Willen Gottes zu erfüllen.

Doch wenn ihnen geholfen wurde, wenn es ihnen besser geht, wenn sie selbstsicherer und stärker geworden sind, dann vergessen sie den, der sie aus der Grube gezogen und auf einen festen Grund gestellt hat. Offiziell gehören sie noch dazu, sind vielleicht sogar in einer Gemeinde aktiv... aber in Wirklichkeit marschieren alleine weiter und merken es noch nicht einmal, wie weit sie sich bereits von der Quelle des Lebens entfernt haben.
LG
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barbara
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#2 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von barbara » So 26. Mai 2013, 05:59

nun, der freute sich so sehr über seine Gesundung, dass er die übliche Bürokratie halt vergass. Ist ja nicht schlimm, sondern menschlich.

und da der Geheilte es allen erzählte, die es hören wollten oder auch nicht, kann man auch nicht wirklich sagen, er sei allein.

Ich kann mir vorstellen, dass Jesus mit dem Beharren auf dem üblichen Verfahren Kontroversen vermeiden wollte, durch das Attest des diensthabenden Priesters am Tempel, dass der Geheilte wirklich heil ist.

grüsse, barbara

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DeMorgan
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#3 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von DeMorgan » So 26. Mai 2013, 09:37

Oh...tolles Thema aus dem ich selbst nicht richtig schlau werde und weswegen ich ziemlich gespannt auf eure Antworten bin.

Diese Stelle ist nämlich Teil des sogenannten Messiasgeheimnisses bei Markus. Dieses Schweigegebot kommt an einigen Stellen bei diesem Evangelisten vor und mehr als einmal wird es gebrochen z.B. Mk 5,43 Mk 7,36
Selbst den Dämonen in Mk 3,12 verbot er über seine wahre Macht stillschweigen zu bewahren. In Mk 9,9 gibt es sogar eine zeitliche Begrenzung dieses oft gebrochenen Schweigegebotes an - nämlich seinen Tod und Auferstehung.

Interessant hierbei: Als er auferstanden ist, findet die Nichtbefolgung andersrum statt. In Mk 16,8 missachten die Frauen am Grab eben, es allen zu sagen.

Interssant ist in diesem Zusammenhang auch die Vermutung, dass der Teil des Markusevangeliums nach Mk 16,8
erst später, im 2. Jh hinzugefügt wurde. Dies würde bedeuten, dass der Evangelist sein “...the rest is history“ history“ direkt nach 16,8 also nach dieser Missachtung gesetzt hätte. Aber dies bringt uns zuweit vom Thema fort.

Zur Interpretation:
Wäre es möchlich, dasd uns all dies sagen soll:

a) Der Mensch ist schwach und handelt so oftmals gegen Gottes Gebot.
b) Trotz dieser Schwäche nimmt die Heilsgeschichte ihren Lauf.

Bin auf andere Meinungen gespannt.

ThomasM
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#4 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von ThomasM » So 26. Mai 2013, 14:51

Magdalena61 hat geschrieben: Warum gehorchte der Geheilte nicht, warum tat er nicht genau das, was Jesus ihm gebot?

Ich finde die Frage, warum Jesus ihm das geboten hat, viel interessanter.

Meines Erachtens wollte Jesus nicht ein "Prophet des Bauches" werden. Es gab an verschiedenen Stellen seines Wirkens die Gefahr, dass Jesus zum Anführer einer Masse wurde, die nur deswegen hinter ihm herlief, weil er Krankheiten heilen oder für zu Essen sorgen konnte. Besonders eindrucksvoll ist das bei der Speisung der 4000 zu sehen.

Jesus wusste zwar, dass diese Entwicklung nicht zu vermeiden war, versuchte aber die Auswirkungen zu mindern, indem er das Verbot erteilte. Als er anfing, auf Jerusalem zu reisen, war dann davon nicht mehr die Rede. Da sorgte dann Jesus schon selbst für ein "Abspringen" der Menschen, die ihn nur als Wunscherfüllungsmaschine ansahen, indem er klar machte, was seine Mission war. Das führte dann ja dazu, dass ihn viele verliessen und zu der Frage an die Jünger "Wollt ihr mich auch verlassen".

Ich sehe diese Stelle aber nicht in einer Verbindung mit der Überschrift dieses threads.
Ist Gott treu, nur dann, wenn er uns im Leiden hilft?
Sind wir untreu, wenn uns das Herz überläuft und wir aller Welt von Gott erzählen, selbst wenn Jesus uns das untersagt hat?

Oder ist es nicht vielmehr so, dass der Vorwurf der Untreue von Christen an Christen gemacht wird, um diese "in Linie" zu bringen, Gemeindeinterne Gesetzlichkeiten zu befolgen?

Gruß
Thomas
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Magdalena61
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#5 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von Magdalena61 » So 26. Mai 2013, 20:48

ThomasM hat geschrieben:Ich finde die Frage, warum Jesus ihm das geboten hat, viel interessanter.
Nach dem Motto: Zuerst diskutieren wir darüber, ob ein Gebot Jesu sinnvoll ist, und dann entscheiden wir vernünftig oder wir stimmen darüber ab, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist und ob wir es befolgen? :)
Meines Erachtens wollte Jesus nicht ein "Prophet des Bauches" werden. Es gab an verschiedenen Stellen seines Wirkens die Gefahr, dass Jesus zum Anführer einer Masse wurde, die nur deswegen hinter ihm herlief, weil er Krankheiten heilen oder für zu Essen sorgen konnte.
Das ist sicher mit ein Grund für das Schweigegebot an die Adresse des Geheilten. Jesus hatte ihn "außer Plan" geheilt, weil Er tiefes Mitleid mit ihm gehabt hatte: "Und es jammerte ihn". Er half dem Kranken, weil dieser ihn in seiner Not und Qual demütig um Hilfe ersucht hatte.
Ist Gott treu, nur dann, wenn er uns im Leiden hilft?
Nein, so ist der Titel nicht gemeint. Gott ist überhaupt, grundsätzlich und zuverlässig TREU. Diese Treue und Anhänglichkeit ist ein Bestandteil seines Charakters, seines Wesens.
Sind wir untreu, wenn uns das Herz überläuft und wir aller Welt von Gott erzählen, selbst wenn Jesus uns das untersagt hat?
Heute dürfen, können und sollen wir Zeugnis geben über unsere Erfahrungen mit Gott.
Aber Gott setzt uns vielleicht in anderen Bereichen unseres Lebens Grenzen.
Wenn Jesus etwas gebietet, dann sollten wir das ernst nehmen.
Oder ist es nicht vielmehr so, dass der Vorwurf der Untreue von Christen an Christen gemacht wird, um diese "in Linie" zu bringen, Gemeindeinterne Gesetzlichkeiten zu befolgen?
Von meiner Seite aus ist das nicht beabsichtigt. Mir geht's um eine möglichst saubere Analyse und Betrachtung des Textes.

Was hat er uns zu sagen? Wie weit können wir uns mit den Vorgängen in diesem Bericht identifizieren?
Was möchte Gott uns mitteilen?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#6 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von Magdalena61 » So 26. Mai 2013, 21:00

barbara hat geschrieben:nun, der freute sich so sehr über seine Gesundung, dass er die übliche Bürokratie halt vergass. Ist ja nicht schlimm, sondern menschlich.
:) Diese "Bürokratie" war für den Geheilten aber die einzige legale Möglichkeit, wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Die Priester repräsentierten u.a. so eine Art "Gesundheitsbehörde".

Aussatz, zu dem außer Lepra auch andere Hautkrankheiten zählten, machte die Kranken nicht nur zu Außenseitern der Gesellschaft, sondern sie wurden "unrein", kultisch unrein.

Ich stelle mir das ein bißchen so vor wie einen offiziellen Gemeindeausschluß. Wer meint, er sei "geheilt", und will wieder hinein in diese Gemeinde und ein vollwertiges Mitglied sein mit allen Rechten, der muß sich zuerst mit der Gemeindeleitung arrangieren und deren Urteil abwarten.
Ich kann mir vorstellen, dass Jesus mit dem Beharren auf dem üblichen Verfahren Kontroversen vermeiden wollte, durch das Attest des diensthabenden Priesters am Tempel, dass der Geheilte wirklich heil ist.
Es war sicher vorteilhafter für den Geheilten, ein unvoreingenommenes Urteil der Priester anzustreben und nicht vorher schon eine Menge Wellen zu schlagen. Die Priester waren ja teilweise nicht so übermäßig gut auf Jesus zu sprechen.

Mit seiner Aufforderung "...zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose befohlen hat..." (V. 44) outete Jesus sich als Gläubiger, der das Gesetz des Mose in vollem Umfang respektierte.
LG
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ThomasM
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#7 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von ThomasM » So 26. Mai 2013, 21:45

Hallo Magdalena

Ich habe mir noch einmal den Kontext angeschaut und habe das Gefühl, dass mit dem Hinweis auf die Vorschriften zur Reinigung nach einem Aussatz und dem Hinweis auf die Absicht Jesu, nicht als "Brotkönig" zu erscheinen, so ziemlich alles über den Text gesagt ist. Gleich im Anschluss steht die Geschichte mit der Heilung des Gelähmten, der mit den 4 Freunden und der Vergebung der Sünden viel reichhaltiger ist und daher auch viel beaknnter ist.

Magdalena61 hat geschrieben: Nach dem Motto: Zuerst diskutieren wir darüber, ob ein Gebot Jesu sinnvoll ist, und dann entscheiden wir vernünftig oder wir stimmen darüber ab, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist und ob wir es befolgen? :)
mhhhh, ehrlich gesagt - ja. Machst Du das denn anders?

Aber Gott setzt uns vielleicht in anderen Bereichen unseres Lebens Grenzen.
Wenn Jesus etwas gebietet, dann sollten wir das ernst nehmen.
Wenn ich merke, dass die Grenzen von Gott kommen, habe ich sie immer freudig gut geheissen.
Probleme habe ich nur mit Mitchristen, die mir Begrenzungen einreden wollen, die sie als Grenzen ansehen, die ich einhalten soll. Gott sei Dank bin ich inzwischen alt genug, dass mir kaum noch jemand Vorschriften machen will - na ja, außer meiner Frau :clap: , aber das ist schließlich normal. :engel:

Was hat er uns zu sagen? Wie weit können wir uns mit den Vorgängen in diesem Bericht identifizieren?
Ich fühle voll und ganz mit dem Aussätzigen. Er wurde geheilt und sein Leben hat eine neue Basis erhalten. Wer da schweigend zur Tagesordnung übergeht, muss ein Eisklotz sein.

Gruß
Thomas
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DeMorgan
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#8 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von DeMorgan » So 26. Mai 2013, 21:58

Nach dem Motto: Zuerst diskutieren wir darüber, ob ein Gebot Jesu sinnvoll ist, und dann entscheiden wir vernünftig oder wir stimmen darüber ab, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist und ob wir es befolgen? :)
mhhhh, ehrlich gesagt - ja. Machst Du das denn anders?
Wenn ich nur das befolgen würde, was mir begrenztem Menschen vernünftig und zeitgemäß erscheint, dann würde ich Gott ja gar nicht brauchen, denn dann wäre ich selbst ja der, der den Maßstab von gut und böse festsetzt.

Wie ein Kind folge ich daher den Geboten des Vaters voll vertrauen und versuche gleuchzeitig so gut es geht zu vetstehen, wieso dies sinnvoll und zeitgemäß ist. Bisher habe ich im Nachhinein immer einen Grund gefunden.

Allerdings erzähle ich hier nur, wie ich es handhabe und mag meine Sicht der Dinge nicht über alternative Ansichten stellen.

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#9 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 27. Mai 2013, 02:34

ThomasM hat geschrieben:Ich habe mir noch einmal den Kontext angeschaut und habe das Gefühl, dass mit dem Hinweis auf die Vorschriften zur Reinigung nach einem Aussatz und dem Hinweis auf die Absicht Jesu, nicht als "Brotkönig" zu erscheinen, so ziemlich alles über den Text gesagt ist.
Mir fällt noch 'ne ganze Menge dazu ein. :) Das steht nicht unbedingt im Text, aber zwischen den Zeilen.
ThomasM hat geschrieben:Gleich im Anschluss steht die Geschichte mit der Heilung des Gelähmten, der mit den 4 Freunden und der Vergebung der Sünden viel reichhaltiger ist und daher auch viel bekannter ist.
Markus hat Berichte gesammelt und zusammengestellt. Wenn man diesen Evangelisten liest denkt man unwillkürlich an "Zeitraffer", Markus schreibt so kurz und knapp. Gleich im ersten Kapitel liest man von mehreren Heilungen hintereinander. Aber in welchem Zeitraum diese erfolgten; wie weit sie zeitlich auseinander lagen, das kann man nur vermuten.

Kapitel 2 beginnt in der Schlachter 2000 mit: "...Und nach etlichen Tagen ging er wieder nach Kapernaum". Andere Übersetzungen sagen: "nach einigen Tagen".
ThomasM hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Nach dem Motto: Zuerst diskutieren wir darüber, ob ein Gebot Jesu sinnvoll ist, und dann entscheiden wir vernünftig oder wir stimmen darüber ab, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist und ob wir es befolgen? :)
mhhhh, ehrlich gesagt - ja. Machst Du das denn anders?
Ich frage Gott. Wenn ich über "Grenzen" (Einschränkungen, Mauern) in meinem Leben mit jemandem diskutiere, dann vorrangig mit Gott.
Man kann den Rat/ die Meinung von Geschwistern einholen, manchmal erkennt man darin die Stimme des Guten Hirten. Aber es kann sein, dass man zu einer Frage drei verschiedene Antworten erhält und außerdem noch in Frage gestellt und durch die Mangel gedreht wird.
In solchen Fällen ziehe ich meine langjährige "Strategie" vor und begrenze die Konferenz auf: "Gott, die Bibel und mich". Bisher hat sie funktioniert.
ThomasM hat geschrieben:Probleme habe ich nur mit Mitchristen, die mir Begrenzungen einreden wollen, die sie als Grenzen ansehen, die ich einhalten soll.
Das ist verständlich. Balkenexperten und Geschwister mit einem nahezu ungetrübten Sendungsbewußtsein laufen mehr herum, als es dem Ruf der Christenheit dienlich ist. --
ThomasM hat geschrieben:Ich fühle voll und ganz mit dem Aussätzigen. Er wurde geheilt und sein Leben hat eine neue Basis erhalten. Wer da schweigend zur Tagesordnung übergeht, muss ein Eisklotz sein.
Das ist das Problem.
Man ignoriert die Übertretung, weil man sagt: "Eigentlich war das doch gut, was der Geheilte gemacht hat. Er hat Werbung für Jesus gemacht. Er freute sich so über seine Heilung, dass er nicht darüber schweigen konnte".
Aber Jesus wollte das gar nicht, nicht zu diesem Zeitpunkt.

Diese Heilung wäre so oder so bekannt geworden, spätestens, nachdem der Geheilte das Urteil der Priester; die offizielle Anerkennung der Heilung hätte vorweisen können. Diese brauchte er ja, damit er seinen Platz in der Gesellschaft wieder einnehmen durfte. Außerdem war er Gott ein Opfer schuldig.

Ist es möglich, dass der Ungehorsam eines Menschen Segen nach sich zieht? Ich glaube nicht. Nicht auf Dauer.
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#10 Re: Gott ist treu. Sind wir es auch?

Beitrag von DeMorgan » Mo 27. Mai 2013, 08:06

Markus kommt einem ja auch deshalb wie ein Zeitraffer vor, weil er ja nicht über die Informationen verfügte, über die die anderen Synoptiker verfügten, die ihr Evangelium ja auf Markus und einer zweiten Quelle sowie eigenem Input aufbauten.
Weiterhin denke ich auch nicht, dass das alles nicht wirklich chronologisch ist, wenn man sich die Irrfahrten anschaut, die Jesus da kreuz und quer gemacht haben soll. Etwa so, wie wenn ich von Rom über Stockholm und Venedig nach Madrid reise.
Chronologie ist bei sowas ja auch nicht wirklich nötig.

Wäre es möglich, dass Jesus deshalb nicht alles an die große Glocke hängen wollte, weil er keinen absoluten Vorabbeweis für seine Göttlichkeit liefern wollte? Wäre ja doof, wenn die Pharisäer auf einmal von seiner göttlichkeit überzeugt gewesen wären - dann hätte das mit der Auferstehung ja nimmer funktioniert.
Er hat ja das Schweigegebot nur bis zu seiner Auferstehung gegeben.

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