lovetrail hat geschrieben:Halman hat geschrieben:
Da muss ich Dich leider enttäuschen, lieber lovetrail, Du hast nicht das "Lamm" zitiert, sondernd die Worte dessen, der auf dem Thron sitzt.
In der Offenbarung wechseln häufiger die Sprecher. Mal spricht Johannes, mal der Offenbarungsengel, mal andere Engel, mal Jesus und an drei Stellen GOTT, der Allmächtige selbst.
Hallo Halman!
Das entäuscht mich jetzt nicht.
Dies hängt wohl damit zusammen, dass ich, würden wir in der Antike leben, wohl eher Arianer wäre und Du eben Trinitarier. Dich nehme ich gewissermaßen als einen Vertreter der Alexandrinische Schule der Kirchenväter wahr. Bei diesem Bild wäre ich eher ein Vertreter der Antiochenische Schule der apostolischen Väter.
lovetrail hat geschrieben:Vielleicht hab ich nicht richtig hingeguckt. Werd ich nachholen.
lovetrail hat geschrieben:Hinsichtlich des inhaltlichen Arguments ändert sich wohl nichts.
LG
Die Aussage im
Bibelzitat bleibt davon natürlich unberührt. Der Dialog gehört aber zum Vater-Gott und nicht zum Sohn.
Lass uns das Bibelbuch der Offenbarung doch von Anfang an betrachten. Der erste Vers offenbart, dass Gott seinem Sohn die Offenbarung gab und durch seinen Engel Johannes zeigte, damit die Knechte (die Christen) die Offenbarung empfangen.
Zitat aus
Offenbarung 1, 1 (Elberfelder):
Offenbarung Jesu Christi,
welche Gott ihm gab, um
seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muß; und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knechte
Johannes gezeigt,
In den folgenden Versen zählt Johannes alle drei auf, indem er die Wendungen verwendet, die später in der Offenbarung wieder auftauchen. Damit macht er kenntlich, wer mit diesen Umschreibungen gemeint ist.
Zitat aus
Offenbarung 1, 4-6 (Elberfelder):
Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von
dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von
den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind,und von
Jesu Christo, welcher der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute,und uns gemacht hat zu einem
Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Johannes stellt zuerst
"dem, der da ist und der da war und der da kommt" vor. In Vers 8 taucht diese Beschreibung wieder auf:
Zitat aus
Offenbarung 1, 8 (Elberfelder):
Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott,
der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.
Dies bezieht sich offenkundig nicht auf den Sohn, sondern auf den Vater-Gott.
Dann erwähnt Johannes die
sieben Geister, bei dem es sich nur um den Heiligen Geist in der Gesamtheit handeln kann.
(Die Zahl Sieben symbolisiert Vollständigkeit. 6 Schöpfungstage und der Ruhetag spiegel sich in der Woche wieder. Die sieben Flammen erinnern an die sieben Lichter der Menora.)
Die Stiftshütte war ein irdischer Abglanz des Himmels.
Bildquelle
Und dann stellt er
Jesu Christo als den Erstgeborenen der Toten vor, welcher die Urchisten durch sein Opfer zu Königpriestern
"seinem Gott und Vater" gemacht hat. (Hier meine ich Johannes' tiefe Dankbarkeit zu "spüren".)
Geht aus den Worten nicht klar hervor, dass Jesus Christus nicht GOTT selbst sein kann?
Im Himmel sagt das "Lamm" niemals, dass er das "Alpha und Omega" sei.
Die Offenbarung des Johannes ist eine lebendige und dynamische Vision, in der auch Engel im Himmel zu Wort kommen. Johannes erhält über Visionen einen Einblick im Himmel und "sieht" und hört auch Gott, den Allmächtigen. Es ist kein Diktat.
So ist in Off 1:8 von
Gott, dem Allmächtigen, die Rede. Im gesamten NT ist mit diesem erhabenen Ausdruck der Vater-Gott gemeint und nicht Gottes Sohn. Wäre dies hier anders, wäre dies irreführend.
Zitat aus
Offenbarung 1, 8 (Elberfelder):
Ich bin das Alpha und das Omega, [h] spricht der Herr,
Gott, der da ist und der
da war und der da kommt, der Allmächtige.
In diesem Vers macht sich
Gott der Allmächtige als "das Alpha und das Omega" kenntlich.
Gem. Jesaja gab es vor JHWH keinen anderen Gott und auch nach ihm wird keiner sein. JHWH ist ewig, ohne Anfang und Ende und ist
in diesem Sinne der Erste und der Letzte, weil er der einzige Gott ist.
Jesus Christus ist in einem anderem Sinne
der Erste und der Letzte. Jesus erklärte,
"... ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit." Er ist
der Erste und der Letzte, welcher tot war und vom Vater zu unvergänglichem Leben auferweckt wurde. Darin ist Jesus einzigartig. Vor ihm wurde keiner zu unsterblichen Leben von Gott erweckt und nach ihm wird dies nicht mehr geschehen. Jesus lebt von
"Ewigkeit zu Ewigkeit" (gr. αιωνας των αιωνων =
aionas ton aionon, wtl.:
"bis in die Äonen der Äonen")
Alle anderen werden im Namen Jesu auferweckt, da Gott ihm den Schlüssel des Hades gegeben hat.
Doch als Jesus im Hades war, hatte nur Gott diesen "Schlüssel".
Nur durch den "Ersten und den Letzten" von Gott Auferweckten können wir ewiges Leben empfangen. Daher hob Jesus dies hervor.
Vom Sinn her bedeutet "der Erste und der Letzte" nach meinem Verständnis soviel wie Einziger. Dies trifft sowohl auf dem Vater-Gott zu, wie auch auf Gottes Sohn, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Es kommt darauf an, in welchem Kontext es steht.
Für die Trinität scheinen die Verse in In den
Off 13-16 zu sprechen. In den Versen 13-15 spricht GOTT, der Allmächtige, höchstpersönlich! In Vers 16 wechselt der Sprecher, angezeigt durch die Einleitung:
"Ich, Jesus ...".