Novalis hat geschrieben:Was ist dein Kriterium um einen wahre von einer falschen Offenbarung zu unterscheiden?
Hallo Novalis,
Vom Bauchgefühl her ist es ganz einfach zu beschreiben: Man ist hingerissen von Passendem, hingegen geht die Reaktion der anderen Richtung zwischen Gänsehaut (beim Schaudern), Haare zu Berge stehen (bei gewaltigem Unfug) und Missbehagen bei "normalem Alltag". Es kommt für die Rechnung eines jeden noch die "Liebe" hinzu.
Ein Fleischesser wird beim Anblick einer Wurst glücklich erwartungsfroh, während dem Tierschützer die Tier-KZ gruselig in den Sinn kommen. Ein "bekennender Christ", wenn verkehrt gläubig (statt mit vernünftiger Überlegung offen) wird die Abweichung vom üblichen Bibeltext zur Hölle schicken, während ein Humanist mit Philosophieausbildung beim Anblick von Hemuls Bibelsprüchen kaum mit Kämmen fertig wird. Die Haare stehen ihm ob der darin enthaltenen Ungerechtigkeit zu Berge. Der Andere meint aber, gute Arbeit zu leisten, wenn er "falsch rum" bekehrt, und den Leuten das Reif sein verbietet. Jeder von solcher Art von Vorurteil, Desinteresse oder mit Hemmungen ist gegen Lorber. Die Mehrheit richtiet sich dann oft nach negativer Kritik, hat jedoch keine Ahnungen von den Büchern.
Jesusworte erklären: Des Menschen freier Wille geht über alles und damit solle er zum Wohle im Sinne Gottes wirken. Das hört sich anders an als Hemuls Angst einjagendes Gejammer, dem schon rein sachlich Grundlagen fehlen. Eine "wahre Offenbarung" ist komplett, nachvollziehbar, gut und nützlich. Das Abhaspeln von Bibelsprüchen ist gleich Gebetmühlendrehen und Gebetsgeplapper von Heiden.
Technisch ist eine Offenbarung einfach zu verstehen:
Wenn das Ding verstanden wurde - bedienbar ist, nachmachbar und auch funktioniert, dann war die "Offenbarung" richtig. Falsch ist sie bei "nichts kapiert", läuft verkehrt, geht kaputt. Falsch ist die Offenbarung eines Papageis, auch wenn er die gleichen Worte hersagt. Von dem lernt man nicht wie es läuft.
Bei einer wissenschaftlichen Offenbarung hat der Mensch meist "Teilwissen", generall wenig Verständnis mit vielen papageiartigen Verbreitern, die dann nicht wissen was das Wahre ist. Medizinisch gesehen, kommt als "Offenbarung" der Name einer Krankheit. Ganzheitlich gesehen fast Null Erkenntnis wo der Fehler lag und wie er abgestellt wird. So nützt sie nichts.
Um deine Frage nach wahrer und falscher Offenbarung (religiöse) zu beantworten:
Wer hat Interesse daran und wer einen Hass darauf?
Neben vielen Wegen, die oft unüberschaubar sind, verfälscht oft mit "eigenbrötlerischem Sinn", kommen lügenhafte Ziele, falsche Offenbarungen heraus. Lorbers Offenbarungen (die übrigens wegen abgelaufenem Copyright kostenlos im Internet stehen) sind Anleitungen zum Christsein so, zwar so - dass sie die Herzen öffenen. Zudem sind sie spannend zu lesen, denn neben den bekannten Evangeliumstexten gibt es Erlebnisse, welche die Geschichte verstehen lassen. Gespräche werden geführt mit fast allen Fragen, die ein Mensch an den Glauben und das Jenseits hat. Es wird gezeigt, was Christsein ist. Bei Kirchgängern jedoch lautet dies so: Sonntags die Messe besuchen, gut angezogen, alle schön grüßend und bei Nachbarn alle ausrichten.
Ich bedauere es sehr, dass statt dem Lesen wertvoller Bücher unsinnige Diskussionen geführt werden. Durch solche (wirklich sinnlosen Kritiken) fast sämtlicher Neuoffenbarer oder Mystiker werden so viele Menschen davon abgehalten, sich um Seelenausbildungen zu kümmern. Das ist wohl analog den Propheten der Antike so.
Erstaunlich ist - fast alle Neuoffenbarer bringen die Bibel "anders". Der Grund ist einfach: Die Kirche ist auf einem schrägen Ast und lehrte sie verkehrt. Bereits nah an der Basis geschah die Abweichung. Man vergaß nämlich einige Umstände von Anwendungen und die schriftgelehrte Auslegung. Das ist ein Fakt (ganz ohne esoterischies 'Drumrum).
Zwar gibt es Leute, die von ehemals Bekennenden (aber kein Haar besser geworden) nun die Mühle der Neuoffenbarer drehen, mindestens ebenso uneinsichtig. Das ist vielleicht gut.
Jakob Lorber bringt Details, die wir aus dem Leben Jesu nicht kennen, die gerade die unverständlichen Gleichnisse und Offenbarungen in einem guten Licht darstellen. Hingegen kann kaum je ein Prieder Jesu Gleichnisse erläutern, nur ein NT nachsagen. Lorber schreibt nicht selbst (seine Meinung), sondern er schrieb nach innerem Diktat. Da sind schon mal "alte" Ansichten, oder der Leser ist noch auf der verkehrten Schiene und stutzt. Trotzdem weiterlesen ... Lorber hatte es sicher nicht leicht zu schreiben - was gegen die herrschende Lehrmeinung war, bis seine Zuneigung wuchs. Ich schrieb es schon: Gerade weil ich die Mehrfachinhalte kenne (von denen Lorber von kirchlicher Seite her nichts wissen konnte) ist dies für mich eine "echte Offenbarung". Es zeigen sich mir die Richtigkeit der Angaben durch den anderen Blickwinkel - und dass wir nicht vergessen sind. Auch mit technischen Erfindungen war Lorber fortschrittlich. Viele werden jetzt gemacht.
Hemul meint (und vielen andere) : "Ein biblischer Widerspruch jage bei Lorber den anderen". Widersprüche sind jedoch im Kopf des Bibellesers. Lorber zeigt Auflösungen anhand Durchsagen und gute Ergebnisse. Hemul hingegen beharrt auf der "Richtigkeit" der Bibel, selbst wenn darin ein barmherziger Gott zum Völkermörder wird.