Pluto hat geschrieben:Ich halte dagegen, und sage sie sind überhaupt nicht begründet; vielmehr sind sie Teil eines Netzwerks aus Dogmen.
"Dogmen" sind Lehrsätze, IN FOLGE von Begründungen. - "Dogmen" sind keine erratischen Steine irgendwo in der Landschaft, sondern Zusammenfassungen dessen, was die "Landschaft" betrifft.
Pluto hat geschrieben:Wenn Moralbegriffe sich so weit vom Ursprung entfernt haben (z.B. Hand abhacken) wie das HS-Verbot, sollten sie entsprechend angepasst werden.
Das ist doch bereits vor 2000 Jahren passiert!!!! - Ich verstehe nicht, warum hier ständig das AT zur Grundlage des NT-Glaubens gemacht wird.
Pluto hat geschrieben:Wenn unsere Moralvorstellungen von den alten abweichen, ist es falsch, die alten Vorstellungen nicht zu hinterfragen.
Richtig - man muss beides in angemessener Tiefe (!) gegenüberstellen.
Pluto hat geschrieben:Ich wehre mich gegen Pauschalurteile, die Homosexuelle als kinderfeindliche Egoisten abstempelt.
Ich auch - das ist nicht das Thema. - Jeder Einzelne soll tun, was er für richtig hält.
Der Punkt liegt woanders: Wie ist die Mainstream-Formatierung eines Denkens in einer Epoche und welchen Einfluss hat dies auf das Denken und Wollen des Einzelnen?
Pluto hat geschrieben:Deine These hat einen Haken: Französische und englische Gesetze im Bezug auf HS sind noch liberaler als in Deutschland.
Und trotzdem gibt es unterm Strich ein kinderfreundlicheres Klima in der Gesellschaft. - Das hat mit HS nichts zu tun.
Pluto hat geschrieben:Der Grund für die künftige Vorherrschaft von England und Frankreich ist ein anderer. Es hat damit zu tun, dass sie den Fokus weniger auf Produktion und Export setzen. England hat es z.B. geschafft sich frühzeitlich aus der Autoproduktion zu verabschieden.
Davon abgesehen, dass wir hier von einem multikausal begründbaren Komplex sprechen, geht es hier um die ganz einfache Feststellung, dass eine schiefe Demographie durch nichts nachhaltig ausgleichbar ist. - Und da scheint Deutschland in den Industrieländern ganz "vorne" zu sein.
Uns, die wir hier diskutieren, wird das kaum tangieren - aber um Kinder und Enkel kann man sich schon Sorgen machen. - Generationen, von denen es die meisten als selbstverständlich ansehen, dass es keine materielle Not gibt, und die zudem sich gar nicht vorstellen können, wie es ist, wenn man KEINE Selbstverwirklichung, sondern vorrangig Verantwortung und Not hat. - Wenn da die Kohle mal weniger wird, haben diese Menschen richtig Probleme.
Pluto hat geschrieben:Es geht darum, dass England und Frankreich sich mehr auf Dienstleistung verlassen, und das wird die tragende Säule der Wirtschaft der Zukunft sein. Produktion wird in Billiglohnregionen abwandern.
Kann sein: Herrenmenschentum und Kolonialismus 2.0 ---- Wenn es da nur keine Überraschungen gibt ...
piscator hat geschrieben:Wenn das auch nur annähernd stimmen würde, da müssten die muslimisch geprägten Staaten uns sowohl in wirtschaftlicher als auch in gesellschaftlicher Sicht schon längt eingeholt bzw. überholt haben.
Es ist multikausal - dort gibt es keine ausreichenden Infrastrukturen, Märkte, etc - da nützt es nichts, wenn man 10 Kinder hat.
Auf Westeuropa bezogen lässt sich das gesellschaftliche Problem der Zukunft nur dann lösen, wenn man
a) massiv in Bezug auf Wohlstand zurückfährt, oder
b) Kolonisalismus 2.0 macht
Letzteres könnte für eine Zeit gelingen - aber bestimmt nicht auf Dauer. - So ähnlich war es übrigens auch in der Spätphase des alten Rom: Als die Kolonial-Märkte mangels militärischer Macht weg waren, ging alles sehr schnell ... - China lässt grüßen.