Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#651 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von Pluto » Fr 16. Feb 2018, 11:37

closs hat geschrieben:Es ist charakteristisch für unsere Meinungs-Gesellschaft, als Normalmensch in Bereichen als kompetent zu erscheinen, mit denen man nicht umgehen kann. - Das Muster ist folgendes:

Die Fachfrau Janina in ihrem Fach x spricht mit einem Nicht-Fachmann Closs in diesem Fach x, der der Fachfrau Janina nichtsdestoweniger zeigen will, dass er mitreden kann - wie macht er das? - Er zitiert irgendeine Koryphäe aus diesem Fach x, der dem widerspricht, was Janina sagt (bzw. aus Sicht des Laien Closs widersprechend sagt) - und schon ist man auf Augenhöhe - meint der Laie.

Ist man aber nicht - aber das erkennt der Laie nicht, was er durch erhöhtes Selbstbewusstsein kompensiert und mit einer Flut an passenden Zitaten Dritter unterstreicht. - Ach ja: Und "kritisch" ist man auch noch. - Was ist kritisch? Wenn man Fragen stellt, die der andere nicht so beantworten kann, wie man es erwartet. - Hat das etwas mit eigenem Verstehen zu tun? Natürlich nicht.
Du geht davon aus, dass Theologie eine Wissenschaft ist. Das ist sie nicht. Sie ist lediglich das Lesen und Interpretieren der Bibel. Mit der Bibel sollte Jedermann umgehen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#652 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von closs » Fr 16. Feb 2018, 11:47

Munro hat geschrieben:Was hat sich der österreichische Ex-Weihbischof Laun wohl gedacht bei seinem Ausspruch?
Er hat fundamental mit pastoral verwechselt - er hätte wissen müssen, dass ein Segen dem Wohle des Menschen dienen soll und nicht der Festigung fundamentaler Erkenntnisse.

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#653 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von closs » Fr 16. Feb 2018, 11:49

Pluto hat geschrieben:Du gehst davon aus, dass Theologie eine Wissenschaft ist. Das ist sie nicht. Sie ist lediglich das Lesen und Interpretieren der Bibel. Mit der Bibel sollte Jedermann umgehen können.
Natürlich ist "Theologie" eine Wissenschaft - allerdings nicht im kritisch-rationalen Sinn. Hier geraten wir in wissenschafts-theoretische Gefilde.

Es gibt in der Tat "Normalos", die mit der Bibel umgehen können - aber die sind geistig gebildet (also nicht intellektuell, sondern geistig). - Kritisch-rational kommt man geistigen Aussagen nicht nahe. - Das ist ähnlich wie bei der Musik oder bei hoher Literatur.

Pluto
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#654 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von Pluto » Fr 16. Feb 2018, 12:40

closs hat geschrieben:Natürlich ist "Theologie" eine Wissenschaft - allerdings nicht im kritisch-rationalen Sinn. Hier geraten wir in wissenschafts-theoretische Gefilde.
Nicht wirklich, sondern nur aus Tradition.

closs hat geschrieben:Es gibt in der Tat "Normalos", die mit der Bibel umgehen können - aber die sind geistig gebildet (also nicht intellektuell, sondern geistig). - Kritisch-rational kommt man geistigen Aussagen nicht nahe.
Das ist eine Behauptung, die darauf beruht, dass ein spiritueller Mensch besondere interpretative Fähigkeiten besitzt. Dies erkannte schon Omar Khayam vor fast 1000 Jahren als Unsinn.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#655 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von closs » Fr 16. Feb 2018, 15:08

Pluto hat geschrieben:Nicht wirklich, sondern nur aus Tradition.
Dein "wirklich" bezieht sich auf EINE wissenschafts-theoretische Position.

Pluto hat geschrieben:Das ist eine Behauptung, die darauf beruht, dass ein spiritueller Mensch besondere interpretative Fähigkeiten besitzt. Dies erkannte schon Omar Khayam vor fast 1000 Jahren als Unsinn.
Wie würdest Du es nennen, wenn jemand "ein Auge für etwas" hat? - Inwieweit ist Khayam anderer Meinung?

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#656 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von Detlef » Fr 16. Feb 2018, 16:18

closs hat geschrieben:Es gibt in der Tat "Normalos", die mit der Bibel umgehen können - aber die sind geistig gebildet (also nicht intellektuell, sondern geistig). - Kritisch-rational kommt man geistigen Aussagen nicht nahe.
Bleibt also die Frage, wer schrieb die Bibel? Wenn es Gott war, wieso ist er dann nicht in der Lage gewesen, sie so zu schreiben, dass sie a l l e verstehen, wenn doch der Anspruch ist, dass sich a l l e nach ihr richten sollen? Und um mal wieder aufs Ausgangsthema zurück zu kommen: Wer von den "geistig Gebildeten" kann denn mal den "geistigen Aussagen nahe kommen", wenn es um so heikle Themen, wie hier z.B. mit der "Homosexualität" , geht? Sollte man sich stattdessen lieber nicht doch eingestehen, dass diese "geistigen Aussagen" nicht zu einer humanistischen Haltung passen?
closs hat geschrieben:Das ist ähnlich wie bei der Musik oder bei hoher Literatur.
Mit einem gewaltigen Unterschied: Mit Literatur und Musik begründet man keinen Herschafts-/Machtanspruch!
closs hat geschrieben:Wie würdest Du es nennen, wenn jemand "ein Auge für etwas" hat?
Ja, und dazu: Wäre das immer noch möglich, auch wenn dieser jemand "ein Auge auf einen anderen jemand geworfen" hat?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#657 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von closs » Fr 16. Feb 2018, 16:50

Detlef hat geschrieben:Bleibt also die Frage, wer schrieb die Bibel? Wenn es Gott war, wieso ist er dann nicht in der Lage gewesen, sie so zu schreiben, dass sie a l l e verstehen, wenn doch der Anspruch ist, dass sich a l l e nach ihr richten sollen?
Weil es dann zugehen würde, wie heute beim Bachelor-Studium: Man lernt für eine Prüfung, verdrängt es möglichst schnell, um das nächste zu machen - mit anderen Worten: Es bleibt nichts hängen - oder um es mit Goethe zu sagen:
"Was du ererbt von deinen Vätern hast,
Erwirb es, um es zu besitzen".

Mit anderen Worten: Wenn es um das EIGEN-Bewusstsein des Menschen geht, kann man nicht einfach verordnen - es muss aktiv ERWORBEN werden. - Manche wollen das nicht, weil es anstrengt - wie etwa der Milliardär mit schwerer Neurose, der zu seinem Psychiater sagt: "Du kriegst eine Million Dollar, wenn DU es schaffst, meine Neurose innerhalb einer Woche wegzukriegen".

Detlef hat geschrieben:Mit einem gewaltigen Unterschied: Mit Literatur und Musik begründet man keinen Herschafts-/Machtanspruch!
Das NT tut das ebenfalls nicht - im Gegenteil. - Die Kirche als Hybrid mit geistlichen und weltlichen Anteilen hat es so gemacht - aber selbst das ist seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr so.

Detlef hat geschrieben:Wäre das immer noch möglich, auch wenn dieser jemand "ein Auge auf einen anderen jemand geworfen" hat?
Habe ich jetzt nicht verstanden.

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#658 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von Detlef » Fr 16. Feb 2018, 17:57

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Bleibt also die Frage, wer schrieb die Bibel? Wenn es Gott war, wieso ist er dann nicht in der Lage gewesen, sie so zu schreiben, dass sie a l l e verstehen, wenn doch der Anspruch ist, dass sich a l l e nach ihr richten sollen?
Weil es dann zugehen würde, wie heute beim Bachelor-Studium: Man lernt für eine Prüfung, verdrängt es möglichst schnell, um das nächste zu machen - mit anderen Worten: Es bleibt nichts hängen - oder um es mit Goethe zu sagen:"Was du ererbt von deinen Vätern hast,Erwirb es, um es zu besitzen".
Seltsamer, um nicht zu sagen, unpassender Vergleich, dem‎ Bezug zu den "heiklen Themen" (Homosexualität) bist du gleich ganz ausgewichen.
closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: Wenn es um das EIGEN-Bewusstsein des Menschen geht, kann man nicht einfach verordnen
- weshalb es natürlich auch keine Höllenandrohung und ähnliche Gräulichkeiten gab :lol:
closs hat geschrieben:...es muss aktiv ERWORBEN werden. - Manche wollen das nicht, weil es anstrengt -
-Nein! Manche wollen das nicht, weil es bessere Alternativen gibt, obwohl diese wesentlich anstrengender sind.
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Mit einem gewaltigen Unterschied: Mit Literatur und Musik begründet man keinen Herschafts-/Machtanspruch!
Das NT tut das ebenfalls nicht - im Gegenteil. - Die Kirche als Hybrid mit geistlichen und weltlichen Anteilen hat es so gemacht - aber selbst das ist seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr so.
Wo lebst du denn, Dr.Closs? Selbst in D ist die Trennung von Staat und Kirche noch längst nicht sauber vollzogen, von zahlreichen anderen Staaten mal ganz abgesehen, wo die kirchlichen Machtpositionen noch größer sind, als hier. Und die reichste Organisation der Welt (RKK) hat sich eine diktatorischen Staatsform gegeben...die Rückgabe ihrer über die Jahrhunderte zusammengeklauten Reichtümer ist eher nicht zu erwarten, denn Geld ist Macht! Oder hab ich da was verpasst seit dem "19.Jahrhundert"? 8-)
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#659 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von closs » Fr 16. Feb 2018, 20:04

Detlef hat geschrieben:Seltsamer, um nicht zu sagen, unpassender Vergleich
Vom Grundsatz her ist das schon ein Antworts-Ansatz auf die Frage, warum "es" nicht so klar geschrieben steht, dass es jeder quasi ablesen kann.

Detlef hat geschrieben:zu den "heiklen Themen" (Homosexualität) bist du gleich ganz ausgewichen.
Das war nicht die Grundlage der Antwort - zu HS habe ich mich bereits klar und differenziert geäußert.

Detlef hat geschrieben:weshalb es natürlich auch keine Höllenandrohung und ähnliche Gräulichkeiten gab
Leider kann ich nicht beurteilen, wie es damals vor 2000 Jahren verstanden wurde. - So wie es bei uns ankam/ankommt, ist es aus meiner Sicht alles andere als zielführend.

Detlef hat geschrieben: closs hat geschrieben:
...es muss aktiv ERWORBEN werden. - Manche wollen das nicht, weil es anstrengt -

-Nein! Manche wollen das nicht, weil es bessere Alternativen gibt, obwohl diese wesentlich anstrengender sind.
Auch diesen Fall kann es geben - allerdings halte ich den umgekehrten Fall für gängiger. - Woraus besteht heute Weltanschauung oder deren Erwerb?

Man folgt den Gesetzen (soll man ja auch, aber das ist nicht alles) - oder man hängt sich an den Naturalismus dran (Naturwissenschaft = Grundlage der Weltanschauung) - damit ist ein Großteil des modernen Menschen bereits befriedigt. - Und dann kommen natürlich noch die Überzeugungs-Christen/-Mosleme/-Juden/- etc - und dann noch ein paar % Esoteriker. - Kann es sein, dass nur wenige dieser Gruppen viel Bewusstsein in die eigene Weltanschauung investieren?

Detlef hat geschrieben: Selbst in D ist die Trennung von Staat und Kirche noch längst nicht sauber vollzogen
Als gesellschaftliche Einflussgröße spielt das Christentum eine Rolle - richtig. - Und ja: Der Staat zieht (gegen Entgelt!) für die Kirchen die Kirchenbeiträge ein. - Mehr kann ich nicht erkennen.

Detlef hat geschrieben:Und die reichste Organisation der Welt (RKK) hat sich eine diktatorischen Staatsform gegeben.
Vergiss nicht: Der "Diktator" wird von Kardinälen frei gewählt.

Detlef hat geschrieben:.die Rückgabe ihrer über die Jahrhunderte zusammengeklauten Reichtümer ist eher nicht zu erwarten
An WEN soll denn das Geld zurückgegeben werden? (Davon abgesehen: Das meiste sind Immobilien, etc.) --- Dann müsste auch Henkel oder die Queen ihr Geld "zurückgeben" - oder Wallstreet-Milliardäre. - An WEN? Es verteilt sich doch sofort wieder auf wenige, wenn an "das Volk" ausgeschüttet werden würde.

Detlef hat geschrieben:Geld ist Macht!
Stimmt - und bei der RKK ist das, was sie hat, ganz gut aufgehoben. - Vergiss nicht: Die RKK ist einer der größten (wenn nicht die größte) Entwicklungshelferin in der Welt - oder schau Dir deren Beitrag zum Denkmalschutz an (der dazu verpflichtet Staat zahlt wohl um die 80% der Kosten bei denkmalgeschützten Kirchen und die Kirchen legen den Rest drauf) - oder all die konfessionellen Schulen und Kindergarten, die der Staat nach gesetzlichen Vorlagen weitgehend bezahlt, aber nicht ganz. - Etc.

Ohne den materiellen Reichtum würde die Kirche in einer materialistischen Welt nicht nach außen Wirken können. - Why not?

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#660 Re: Wie schlimm ist Homosexualität wirklich?

Beitrag von Münek » Fr 16. Feb 2018, 20:14

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du gehst davon aus, dass Theologie eine Wissenschaft ist. Das ist sie nicht. Sie ist lediglich das Lesen und Interpretieren der Bibel. Mit der Bibel sollte Jedermann umgehen können.
Natürlich ist "Theologie" eine Wissenschaft - allerdings nicht im kritisch-rationalen ...
... sondern im esoterisch-übernatürlichen Sinn. Du hast kürzlich noch eingeräumt, dass Astrologie eine Wissenschaft sei, weil sie auf der Basis ihrer SETZUNG (!) :lol: "wissenschaftlich" Horoskope erstelle.

Tja - was soll man zu diesem Schwachfug noch sagen? Da staunt der Laie und der Experte wundert sich.

closs hat geschrieben:Es gibt in der Tat "Normalos", die mit der Bibel umgehen können - aber die sind geistig gebildet (also nicht intellektuell, sondern geistig).
Was immer das auch heißen mag. :shock:

Der einfältige GLAUBE an die "Heilige Schrift" als inspiriertes "Wort Gottes" und der einfältige GLAUBE an das Übersinnliche scheinen bei diesem "geistigen Durchblick" auf jeden Fall eine überragende Rolle zu spielen.
;)

Was hat das mit "geistiger Bildung" zu tun? :o

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