Allerheiligen oder Totenssonntag?

Rund um Bibel und Glaube

Wann schmückt man bei euch die Gräber besonders schön?

in der Zeit von Allerheiligen
3
30%
in der Zeit des Totensonntags
0
Keine Stimmen
an einem anderen Datum
1
10%
gar nie
6
60%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 10

closs
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#21 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von closs » Mo 12. Feb 2018, 21:52

Munro hat geschrieben:Ich vermute, Halloween ist wohl sogar bei strengen Bibelchristen immerhin doch noch beliebter als dieses entsetzlich-katholische Allerheiligen
In der Praxis ist das viel einfacher: Die meisten, gerade älteren, Menschen haben schon jemanden durch Tod verloren und/oder spüren selber, dass die Zeit in die eigene Vergangenheit immer länger und die Zeit in die eigene Zukunft immer kürzer wird. - Dessen gedenkt man an Allerheiligen (und auch am Totensonntag - beides unterscheidet man im Volk nicht so arg).

Munro
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#22 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Munro » Mo 12. Feb 2018, 22:08

Im Übrigen ist hier eine gewisse Meinungsfreiheit gebräuchlich

Natürlich.
Und diese Meinungsfreiheit gilt für alle.
Also auch für mich.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Mimi
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#23 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Mimi » Mo 12. Feb 2018, 22:16

Gääähhn! ...Netter Dreher...muss man erst mal drauf kommen.. :devil:
Ich habe meine Meinung kund getan...nicht die Deine herabgewürdigt.
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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AlTheKingBundy
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#24 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von AlTheKingBundy » Di 13. Feb 2018, 05:09

Munro hat geschrieben: Aber für coole schicke supermoderene Menschen gilt sicher immer alles in Richtung altmodischer Grabespflege sofort als "übertrieben".
Da ist wahrscheinlich schon ein Gänseblümchen, das neben einer Betonplatte zu blühen wagt, als übertrieben.

Ich bin echt entsetzt über diese Gemütskälte, die sich hier offenbart.
Und dass sie nun auch noch biblisch verbrämt wird, macht sie für mich noch schrecklicher.

Du plapperst Unsinn. Ich habe vernünftige Gründe genannt. Außerdem sagten es bereits Texte von vor ca. 2000 Jahren, super modern. Aber Du interessierst Dich ja für die Bibel nicht.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Munro
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#25 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Munro » Di 13. Feb 2018, 10:28

Ich finde es einfach seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr traurig, wenn man auch noch stolz darauf ist und sich wunder was drauf einbildet, dass man die Gräber NICHT schmückt.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

ThomasM
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#26 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von ThomasM » Di 13. Feb 2018, 11:04

closs hat geschrieben: Dessen gedenkt man an Allerheiligen (und auch am Totensonntag - beides unterscheidet man im Volk nicht so arg).
Es gibt aber einen deutlichen Unterschied.
Allerheiligen ist ein christliches Fest, in dem der verstorbenen Christen gedacht wird. Die Formulierung aus Wikipedia ist das Gedenken an die „verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind“. Also selbst in der katholischen Interpretation gilt das Gedenken nicht nur den speziellen Heiligen. Auch im evangelischen Kontext wurde dieser Feiertag nicht im Prinzip abgelehnt.

Im Volksglauben wurde das "Gedenken an die Toten" dann verdreht und im anglikanischen Raum Halloween draus gemacht. Aber mit dem Sinn des Festes hat das eh nix zu tun.

Der Totensonntag ist dagegen evangelisch und orientiert sich theologisch an einem anderen Thema (daher auch Ewigkeitssonntag genannt). Dieser Tag wurde dann aber vom Staat umgewandelt in einen Gedenktag für Verstorbene, insbesondere auch durch die Weltkriege. Daher ist dieser Sonntag auch staatlich geschützt.

In beiden Sonntagen geht es weder um Totenkult noch um ein übertriebenes Irgendwas. Es geht schlicht und ergreifend darum, einen festen Gedenktag an Verstorbene zu haben, die schließlich mal Teil unseres Lebens waren. Da unsere Gesellschaft aber die Erwähnung des Todes fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, werden diese Gedenktage missbraucht und umgewandelt, wie z.B. bei der Kommerzialisierung von Halloween.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#27 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von closs » Di 13. Feb 2018, 11:54

ThomasM hat geschrieben:Im Volksglauben wurde das "Gedenken an die Toten" dann verdreht und im anglikanischen Raum Halloween draus gemacht.
Das wusste ich gar nicht - aus meiner Sicht ist es ein Herbst-Fasching.

ThomasM hat geschrieben:Aber mit dem Sinn des Festes hat das eh nix zu tun.
Sowieso nicht.

ThomasM hat geschrieben:Der Totensonntag ist dagegen evangelisch und orientiert sich theologisch an einem anderen Thema (daher auch Ewigkeitssonntag genannt). Dieser Tag wurde dann aber vom Staat umgewandelt in einen Gedenktag für Verstorbene, insbesondere auch durch die Weltkriege. Daher ist dieser Sonntag auch staatlich geschützt.
MAg sein - aber er wird auch katholisch gefeiert. - Insofern gibt es ziemlich viel Ökumene in der PRaxis.

ThomasM hat geschrieben:In beiden Sonntagen geht es weder um Totenkult noch um ein übertriebenes Irgendwas. Es geht schlicht und ergreifend darum, einen festen Gedenktag an Verstorbene zu haben, die schließlich mal Teil unseres Lebens waren.
Genau so erlebe ich es auch - genauso wird es von katholischen und evangelischen Pfarrern dargestellt.

ThomasM hat geschrieben:Da unsere Gesellschaft aber die Erwähnung des Todes fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, werden diese Gedenktage missbraucht und umgewandelt, wie z.B. bei der Kommerzialisierung von Halloween.
Absolute Zustimmung.

Ziska_Deleted

#28 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Ziska_Deleted » Di 13. Feb 2018, 12:45

Munro hat geschrieben:Ich finde es einfach seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr traurig, wenn man auch noch stolz darauf ist und sich wunder was drauf einbildet, dass man die Gräber NICHT schmückt.
Hallo!
Och... Wirklich?

Manche machen sich eben Gedanken, woher der Brauch stammt, die Gräber zu Allerheiligen/Allerseelen besonders zu schmücken.
Unser Totengedenken reicht weit in vorchristliche Traditionen zurück. Am 3., 7., 30. und 40. Tag nach der Beisetzung und am Jahrestag des Todes gedenkt die Kirche eines Verstorbenen.
Nach altem Volksglauben, der auch in evangelischen Gebieten verbreitet war, stiegen die Armen Seelen an diesem Tag aus dem Fegfeuer zur Erde auf und ruhten für kurze Zeit von ihren Qualen aus. Aus diesem Grund stellte man manchmal genau wie zu Allerheiligen etwas Essbares auf das Grab.
Die armen Seelen haben bis Mittag Zeit, um wieder ins Fegefeuer zurückzukehren. Die Kinder besuchten die Gräber um im Gras eventuell kleine Münzen zu finden, welche die Verstorbenen hinterlegt haben sollen. Davon kauften sie sich die Seelenbrezeln. Arme-Seelen-Geher sammelten in manchen Dörfern ovale Seelenbrote ein.
Die Gräber bespritze man mit Weihwasser um die Qualen der Seelen in der heißen Hölle zu lindern. Man achtete zudem darauf, dass auf Gräbern von Selbstmördern keine Kerzen entzündet wurden, weil es hieß, deren Kinder würden dadurch auch zu Selbstmördern. Eine zentrale Bedeutung haben auch heute noch die Armseelenspenden ("Seelgerätestiftungen") in Form "guter Werke" der Lebenden.
Der ganze Artikel ist interessant: http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/a/al ... /home.html

In früheren Jahrhunderten findet man auch abergläubische Bräuche an Allerseelen. Die Gräber wurden mit Weihwasser bespritzt – weniger, um sie zu segnen, als um die Qualen der Seelen in der heißen Hölle zu lindern. Man stellte Speisen auf das Grab (Brot, Wein, Bohnen) und zündete Kerzen an. Allerdings durften auf den Gräbern von Selbstmördern keine Kerzen entzündet werden, weil es hieß, deren Kinder würden dadurch auch zu Selbstmördern. Das Licht auf den Gräbern wird verschieden gedeutet: Es soll die Seelen anlocken und ihnen den Weg zu dem Ruheplatz des Körpers weisen oder es soll die Seelen wärmen. An anderen Orten ist das Licht eine Schranke zwischen den Lebenden und den Toten oder es vertreibt die bösen Geister. Wer sich nachts auf einen Grabhügel stellte, sollte alle, die nächstes Jahr starben, über die Gräber gehen sehen. Die Toten selbst nennen diejenigen, die im nächsten Jahr sterben.
Hier eine weitere Seite, die sich mit dem Brauchtum befasst: http://www.brauchtum.de/de/herbst/aller ... toten.html

Wie gesagt: Die Grabstätte wird das ganze Jahr über gepflegt.
Ich muß wirklich nicht "Seelen anlocken" oder "böse Geister vertreiben". Oder die "Qualen der Seelen, die in der Hölle brennen, lindern"...

Von diesem Aberglauben bin ich durch Jesus Christus frei geworden.

Manche sehen das natürlich nicht als Aberglaube, sondern als reine Tradition...

Munro
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#29 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Munro » Di 13. Feb 2018, 18:51

Ich denke, es wird das Beste sein, ich frage erst im Herbst wieder mal nach, ob sich jemand traut, an Allerheiligen Gräber zu schmücken.

Wo das doch angeblich so schrecklich unbiblisch sei und heidnisch sei - oder am Ende noch schlimmer: nämlich katholisch! :D :lol: :idea: 8-) :wave:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Abischai
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#30 Re: Allerheiligen oder Totenssonntag?

Beitrag von Abischai » Di 13. Feb 2018, 20:30

Warum Du Dich darüber lustig machst, wüßte ich gern.
Katholisch ist in mancher Beziehung gleichbedeutend mit heidnisch.

Bei Dir gehen da sofort die Jalousien runter, ich weiß...

Machst Du Dir eigentlich ab und zu mal im stillen Kämmerlein selbstkritische Gedanken, oder hast Du Angst davor?
Gott läßt Dich nicht fallen, sorge Dich nicht! Aber vieleicht gibt es ja doch das eine oder andere abzuändern.

Es gibt wohl keinen Nichtkatholiken, der sich nicht mindestens einmal im Leben gründlichst kritische Gedanken über den eigenene Glauben macht.
Es macht ein wenig den Eindruck, als haben Katholiken soetwas niemals nötig.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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