Was ist die Christliche Liebe?

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Rilke
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#1 Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Rilke » Mi 21. Feb 2018, 11:17

Hallo Gemeinschaft,
ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Begriff der christlichen Liebe. Die Liebe vervollständigt das Gesetz Israels und ist die Essenz dessen, was das Volk Israel jahrtausendelang mittels Gesetzen versucht zu erreichen. Aus "Liebe deinen Nächsten" wird "Liebe deine Feinde und bete für jene, die dich verfolgen". Das ist die Liebe Gottes, die uns vollkommen macht.

Aber nun frage ich mich, wie diese Liebe in unserer Gesellschaft gelebt werden soll. Liebe macht blind, sagt man, und tatsächlich wird man mit "zu viel" Liebe ausgenutzt und liegen gelassen. Wie sieht die gelebte Liebe aus, die das Gesetz in sich trägt und durch dessen Auslebung man tatsächlich gerecht wird?
Ich fand eine Stelle, die mich ins Grübeln brachte:
Lukas 22,35-38:
Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? Sie antworteten: Nein. Da sagte er zu ihnen: Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer dies nicht hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen. Denn ich sage euch: An mir muss sich erfüllen, was geschrieben steht: Er wurde zu den Gesetzlosen gerechnet. Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung. Da sagten sie: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er erwiderte: Genug davon!
Warum sollten sich die Jünger ein Schwert kaufen? Mit einem Schwert wird Liebe unmöglich - ein Schwert verletzt, tötet, beschränkt Menschen in ihren Fähigkeiten. Doch Jesus gebot es den Jüngern. Für mich wird hier klar, dass die Liebe kein wehrloses Verhalten ist, Liebe bedeutet nicht, ein Opfer seiner Gesellschaft zu werden.

Aber was ist diese Liebe?
Danke euch!
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Pluto
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#2 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Pluto » Mi 21. Feb 2018, 11:21

Rilke hat geschrieben:Warum sollten sich die Jünger ein Schwert kaufen? Mit einem Schwert wird Liebe unmöglich - ein Schwert verletzt, tötet, beschränkt Menschen in ihren Fähigkeiten. Doch Jesus gebot es den Jüngern. Für mich wird hier klar, dass die Liebe kein wehrloses Verhalten ist, Liebe bedeutet nicht, ein Opfer seiner Gesellschaft zu werden.

Aber was ist diese Liebe?
Danke euch!
Ein Schwert kann niemals Liebe sein. Bestenfalls ist es Selbstverteidigung; schlimmstenfalls symbolisiert es Gewalt oder Rache.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#3 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Abischai » Mi 21. Feb 2018, 12:05

Was "christliche Liebe" ist?

Da ist die sog. (!) "christliche Nächstenliebe", hat sich durchgeetzt als Umsetzung des Gebotes: "liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Das erwartet aber die Welt von den Christen, unter Christen ist das in gewisser Weise selbstverständlich.

DIE christliche Liebe, ist die Bruderliebe ("Philadelphia"), die natürlich auch für die Schwestern gilt, also genaugenommen die "geschwisterliche Liebe".

"Daran wird die Welt erkennen daß ihr meine Jünger seid, daß ihr Liebe untereinander habt." Das hat der Herr Jesus Christus gesagt.
Und wenn sogar "die Welt" die Jüngerschaft daran erkennen kann, wieviel mehr erkennen Christen einander daran!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Rilke
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#4 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Rilke » Mi 21. Feb 2018, 12:10

Abischai hat geschrieben:Was "christliche Liebe" ist?

Da ist die sog. (!) "christliche Nächstenliebe", hat sich durchgeetzt als Umsetzung des Gebotes: "liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Das erwartet aber die Welt von den Christen, unter Christen ist das in gewisser Weise selbstverständlich.

DIE christliche Liebe, ist die Bruderliebe ("Philadelphia"), die natürlich auch für die Schwestern gilt, also genaugenommen die "geschwisterliche Liebe"
Und wie wird diese ausgelebt? Wenn du von einem Fremden überfallen wirst und du in der Lage bist, dich durch Gewalt zu befreien, darfst du das dann? Die Selbstverteidigung wäre ja dann eine Liebe zu sich selbst, da man die eigene Freiheit über die körperliche Unversehrtheit des anderen stellt.
Liebst du deinen Feind, wenn du ihn verletzt? Ich denke nicht..
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Abischai
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#5 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Abischai » Mi 21. Feb 2018, 12:13

Ich würde das nicht so philosophisch zerstückeln.

Ob ich meinen Feind liebe, wenn ich ihn verletze? Die Frage ist was für eine Bierrunde, aber nicht für den Ernstfall. Beantworte Du sie für Dich selbst.

Wenn ich angegriffen werde, verteidige ich mich, aber maßhaltig, angemessen.
Und wenn ich so viel Zeit habe, mir das genau zu überlegen, dann überlege ich auch genau.

Wenn mich jemand überfällt, während ich mit mir Schutzbefohlenen unterwegs bin, stirbt jener.
Wie weit ich bei der Verteidigung meiner selbst gehen würde, weiß ich nicht, das ergäbe sich dann.

(Kennst Du den Film "96 Hours"?)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Helmuth
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#6 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Helmuth » Mi 21. Feb 2018, 12:41

Rilke hat geschrieben: Aber was ist diese Liebe?
Abischai hat geschrieben: Ob ich meinen Feind liebe, wenn ich ihn verletze? Die Frage ist was für eine Bierrunde, aber nicht für den Ernstfall. Beantworte Du sie für Dich selbst.
Geniale Antwort. Man redet und zerredet, doch im Ernstfall ist dann alles anders. Auch wieder ein Grund niemals etwas zu schwören, schon gar nicht am Biertisch.

Aber zumindest ein paar Gedanken.

Jesus hat mit seiner Aufforderung des Schwert zu nehmen nicht ausgesagt, dass er sich nun für ein kriegerisches Grundprinzip ausspricht. Das ist genau was jene aus dem Wort Gottes machen, die diese Aussage herausnehmen, als Rhema für das Regiment im Kommandoposten aushängen und dann den Militärpfarrer vor der Schlacht antreten lassen die Waffen zu segnen. All das passierte schon.

Ganz im Gegenteil liest du bei Jesu Gefangennahme, dass Petrus davon sogar Gebruach machte. Doch nicht nur verhinderte Jesus dabei noch Schlimmeres er heilte auch sofort den Verletzten wieder. Wer zum Schwert greift muss auch damit rechnen, dass er dadurch auch umkommt. Also muss es überlegt werden, ob es das wert ist. Jesus scheute sich nicht dazu auch Vergleiche mit realen Heerscharen zu machen.

Und es gibt für mich einen Unterschied zwischen einem kollektiven Verhalten, also z.B. was man als Aufgabe und Dienst in einem Heer ansieht und dem individuellen Verhalten, d.h. wie du in irgendeiner Situation mit deinem Nächsten umgehst. Das sind zwei Paar Schuhe für mich.

Wie du siehst, hat Abi vollkommen Recht: Beantworte du die Frage mal für dich selbst. Und bei dir gehe ich davon aus, dass du nicht die billige Lösung suchst, sondern Gottes Willen erforschst.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#7 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von janosch » Mi 21. Feb 2018, 12:48

Pluto hat geschrieben:Ein Schwert kann niemals Liebe sein. Bestenfalls ist es Selbstverteidigung; schlimmstenfalls symbolisiert es Gewalt oder Rache.

Ja, ich sehe auch so. Aber was heute viele als „Christliche Liebe" beschlagnahmen das sind nicht anders was man darüber liest. Jeden Liebt irgendwie seien eigen Familie, Freund oder der in sein „Nähe“ steht, dafür braucht man kein Gott!
Das sagte dere HERR auch:
Mat.7.9.Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? 10.oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete?

@Rilke
..was das Volk Israel jahrtausendelang mittels Gesetzen versucht zu erreichen.
Dan haben was Total verbockt...
weil das sollte damals gelten für die Juden, wen um Gottes wille ging, wie ich das lese:

Mat.7.12.
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.


Töten oder andere Verjagen ist nicht das Gesetz Gottes. Sonst Christus würde soawas nicht behaupten. Anschein doch hat Mose innen gegeben oder sie selbst erfunden. ;) Und das gilt für alle heute! Oder gibt es bei Gott eingebaute Vorfahrt zu töten?? Dan ist er ein Falsche Gott ist! Und ja, die Christen schweigen, oder machen ihre Ohren und Auge ZU!! :thumbdown:
Zuletzt geändert von janosch am Mi 21. Feb 2018, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.

Helmuth
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#8 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Helmuth » Mi 21. Feb 2018, 12:53

Abischai hat geschrieben: (Kennst Du den Film "96 Hours"?)
Würdest du ihn als Lehrfilm für christliche Moral empfehlen?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#9 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von janosch » Mi 21. Feb 2018, 13:07

Abischai hat geschrieben:Ich würde das nicht so philosophisch zerstückeln.

Ob ich meinen Feind liebe, wenn ich ihn verletze? Die Frage ist was für eine Bierrunde, aber nicht für den Ernstfall. Beantworte Du sie für Dich selbst.

Wenn ich angegriffen werde, verteidige ich mich, aber maßhaltig, angemessen.
Und wenn ich so viel Zeit habe, mir das genau zu überlegen, dann überlege ich auch genau.

Wenn mich jemand überfällt, während ich mit mir Schutzbefohlenen unterwegs bin, stirbt jener.
Wie weit ich bei der Verteidigung meiner selbst gehen würde, weiß ich nicht, das ergäbe sich dann.

(Kennst Du den Film "96 Hours"?)
Na das sagt alles, wie ein guter Christ bist! Wundert man nicht wieso diese Welt so is..Tja Christen halt..erzogen mit Holywood Märchen! :clap: Und was ist damit??

Mark.8.35.
Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.

Was denkst du wie weit sollten Christen nach dem willens des „Evangelium“ handeln?? :roll:

Und was wenn du „Heilige“, mit dein „Selbst Opferung“ diese Böse „Nächste" Geist zu Christus gewinnst? Ist das ein Option für dich?? :?
Also du bist bereit Heilig, etwa nicht? Du hast nicht zu verlieren man...“Christ“..und der trägt Namen des HERR!

Helmuth
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#10 Re: Was ist die Christliche Liebe?

Beitrag von Helmuth » Mi 21. Feb 2018, 13:11

janosch hat geschrieben: Na das sagt alles, wie ein guter Christ bist! Wundert man nicht wieso diese Welt so is..Tja Christen halt..erzogen mit Holywood Märchen! :clap: Und was ist damit??

Mark.8.35.
Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.

Was denkst du wie weit sollten Christen nach dem willens des „Evangelium“ handeln?? :roll:
Das sind genau die Art von Billigantworten vor der ich ich zu Rilke sagte, davon Abstand zu nehmen. Dass du immer Brüder infrage stellst anstelle sie dazu zu ermutigen die Wahrheit herauszufinden, fällt hier schon auf. Genau so geht's am Biertisch zu, nicht im Reich Gottes.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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