Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Rund um Bibel und Glaube
Rilke
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#61 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Rilke » Mi 28. Mär 2018, 10:30

Helmuth hat geschrieben: Darauf bin ich eingegaen. Ich versuchte es mit dem Beispiel Lots zu demonstrieren.
Aber das irritiert mich - ich kann hier jeden einzelnen Vers ohne Überleitung zu einem alttestamentarischen Bsp. erkennen und verstehen.

Vers 11: "Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus."
Wer Jesus Christus folgt, der hat das Fundament des Glaubens, er wird errettet werden.

Vers 12&13: "Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: Das Werk eines jeden wird offenbar werden"
Worauf du deinen Glauben aufbaust, das entscheidest du selbst - mit Gold oder Holz, mit Stroh oder Silber. Dieses Werk wird offenbar werden und nach diesem Werk wirst du gerichtet.

Vers 14&15: "Hält das Werk stand, das er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch."
Ist der Glaube, der auf das Fundament aufgebaut wurde, im Sinne Gottes, so empfängt der Mensch sofort Lohn. Wenn das Werk aber niederbrennt, muss der Glaubende einen Verlust tragen. Er selbst wird aber durchs Feuer gerettet. (=Fegefeuer). Denn Gott ist Gnade und das Fundament (Jesus) hat gepasst.
Ironischerweise lehnt jede einzelne Kirche bis auf die RKK dieses Textverständnis ab. Warum, das ist mir ein Rätsel.

Helmuth hat geschrieben: Wir müssen nur in diesem Zusammenhang das "ewige" Feuer und den "ewigen" Wurm klären., Über das andere habe ich wie ich meine Klarheit.
In Ordnung, ich sehe du hast deine eigene Interpretation. Hält sie dem Feuer stand?
Zuletzt geändert von Rilke am Mi 28. Mär 2018, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Helmuth
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#62 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Mär 2018, 10:33

Rilke hat geschrieben: In Ordnung, ich sehe du hast deine eigene Interpretation. Hält sie dem Feuer stand?
Die Werke werden das zeigen. :D
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Rilke
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#63 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Rilke » Mi 28. Mär 2018, 10:35

Helmuth hat geschrieben: Die Werke werden das zeigen. :D
Amen, ach scheli! :Herz:
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Helmuth
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#64 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Mär 2018, 10:56

Rilke hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben: Die Werke werden das zeigen. :D
Amen, ach scheli! :Herz:
Ich denke, dass z,B. Jesus die bösen Werke in seinem Gleichnis als Argrrnisse beschreibt. Da diese keine bleibende Frucht bringen, so werden sie uns entrissen und mit dem übrigen Übel verbrannt.

Menschen häufen sich z.B. aus Sammelleidenschaft oft Millionen Dinge zusammen, die eigentlich kein Schwein braucht und nur dem Eigennutz dienen. Z.B. könnten dazu etliche Teile meiner Fotos gehören. Werden sie verbrannt dann werde ich das überleben.

Aber nirgendwo steht, dass Gerettete jemals noch einem Feuer ausgesetzt werden in der Wiederkunft, ganz im Gegensatz eben zu den Verlorenen.
Dieses „wie“ durch Feuer ist eben nicht „durch“ Feuer. Ein Rat: Klammere bitte nicht wieder wie im Gesetz dich an Einzelaussagen, sonder such das „Big Picture“ durch das Zusamnenstellen aller Teile.

Vielleicht hat sich Paukus, da er auch nur Mensch ist, nicht vollkommen ausgedrückt. Aber aus der Sumne allerAussagen Jesu und der Apostel sehe ich eine klare Lehre.
Toda raba. :Herz:
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 28. Mär 2018, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Rembremerding
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#65 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Rembremerding » Mi 28. Mär 2018, 13:49

Rilke hat geschrieben: Ironischerweise lehnt jede einzelne Kirche bis auf die RKK dieses Textverständnis ab. Warum, das ist mir ein Rätsel.
Die Orthodoxie kennt das Gebet für die Seelen der Verstorbenen (lt. 2Makk), hat aber keine Erklärung für seine Wirksamkeit. Bis 1530 setzte sich auch Luther für die Lehre des Fegefeuers ein, dann beschränkte er sich auf seine Lehre "sola fide", die allerdings spätere Reformatoren (z.B. Calvin) wieder abschwächten oder ablehnten.
Mt 12:32 lässt zudem erkennen, dass Sünden in dieser und in der zukünftigen Welt nachgelassen werden können. Diese Unterscheidung bestätigt das Sakrament der Beichte, wie das "reinigende Feuer". Ergänzend dazu noch 1Petr 1:7.

Zur weiteren Vertiefung:
Papst em. Benedikt XVI. definiert das Fegefeuer als reinigende Begegnung mit Jesus Christus, als Gottesbegegnung im Tod.
Dann würden einem Menschen die Momente im Leben bewusst, in denen er aus Engstirnigkeit oder Angst nicht imstande war, gottgefällig zu handeln. So ist das Fegefeuer ein Ort der Gotteserfahrung und Erkenntnis. Das "Feuer" ist die Sehnsucht der Liebe die Begegnung mit dem im Tod erkannten und gesehenen Gott zu vollenden. Was man selbst als ungeeignet für das Reich Gottes erkannte, das möge Gott dort wegnehmen und er tut es, damit man die vollkommene Glückseligkeit findet, die man auf Erden bei allem guten Willen nicht erreicht hat. Das Fegefeuer ist somit auch ein Ort der großen Barmherzigkeit Gottes.
Die sonst üblichen Vorurteile gegenüber der Kirche oder Unwissenheit sollten niemanden davon abhalten, sich näher mit diesem Ort zu beschäftigen.

Servus :wave:
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Rilke
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#66 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Rilke » Mi 28. Mär 2018, 16:19

Vielleicht noch anschließend zum Purgatorium:
In Sacharja finden wir eine endzeitliche Prophezeiung, die sich mit den Briefen des Paulus klärt:

Sacharja 13,8-9:
Im ganzen Land wird es geschehen - Spruch des HERRN: Zwei Drittel darin werden vernichtet, sie werden umkommen. Aber ein Drittel wird darin übrig bleiben. Das Drittel will ich ins Feuer werfen und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und werde sie prüfen, wie man das Gold prüft. Ja, es wird meinen Namen anrufen und ich werde es erhören. Ich werde sagen: Mein Volk ist es. Und das Volk wird sagen: Der HERR ist mein Gott.

Wieder zwei Sachverhalte: Zwei Drittel werden vernichtet, ein Drittel aber wird übrig bleiben.
Das Drittel wird der Herr ins Feuer werfen (die Hölle ist hier nicht gemeint) und sie werden geläutert, wie man das Silber läutert. Danach werden sie Gott vollständig und fehlerfrei erkennen und zu ihm gelangen. Auch hier ist die Lehre des läuternden Feuers (Fegefeuer) dargelegt.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Helmuth
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#67 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Mär 2018, 16:37

Rilke hat geschrieben: Wieder zwei Sachverhalte: Zwei Drittel werden vernichtet, ein Drittel aber wird übrig bleiben.
Das Drittel wird der Herr ins Feuer werfen (die Hölle ist hier nicht gemeint) und sie werden geläutert, wie man das Silber läutert. Danach werden sie Gott vollständig und fehlerfrei erkennen und zu ihm gelangen. Auch hier ist die Lehre des läuternden Feuers (Fegefeuer) dargelegt.
Deine Interpretation, hier meine:

Mit der Zerstörung Jerusalems um 70 n.Chr. ist gut belegt, dass in etwa zwei Drittel der Bevölkerung hingemetztelt wurden, der Rest wurde versklavt oder konnte flüchten. Das verbleibende Drittel lebte fortan als Diaspora Juden bis ins 20. Jahrhundert und zerstreute sich weltweit. In andauerden Pogromen wurden sie nirgendwo bislang als Volk akzeptiert, was ihnen Mose in 3 Mose 26 geweissagt hatte. So läutert Gott sein Volk und daran arbeitet er immer noch. " ... und wenn ihr mir dann immer noch nicht gehorcht, werde ich euch siebenmal mehr züchtigen ..."

Was diese Läuterung bzw. Züchtigung in aller Konsequnez bedeutet zeigt wohl drastisch der Holocaust in der ersten Hälfte des 20.Jh. am deutlichsten, dessen Zeitzeugen unsere Eltern geworden sind.

An die 6 Millionen gingen wirklich und nicht allegorisch ins Feuer der Brennöfen oder sie wurden anderwertig massakriert. Das war ca. ein Drittel des gesamten Judetums weltweit. Nach Stürzung des Hitler-Regimes begann eine massenweise Rückführung nach Israel, über die Hesekiel geweissagt hat. An den Überlebende arbeitet Gott weiter nach Plan.

Hier sehen wir die erstaunliche Genauigkeit biblischer Weissagung wie sie sich historisch vollzieht. Wir haben es hier, wie ich es nennen würde, mit der Hölle auf Erden zu tun, noch nicht aber mit den Geschehnissen, wie sie in Zusammenhang mit Jesu Wiederkehr stehen.

Ich sagte mal die Hölle ist kein Ort des Jenseits. Sie ist ein Bewusstseinszustand Lebender und Überlebender in allen erdenklichen Schrecknissen ohne Chance dem zu entrinnen. Christians Auslegung "Bewusstsein" gewinnt für mich zusehends an Bedeutung.

Über die Wiederkehr Jesu weissagt Sach. 14, die noch aussteht. Wie zuverlässig die Schrift ist, ist beeindruckend.
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#68 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Do 29. Mär 2018, 00:29

Henry hat geschrieben: und die heidnisch.griechischen Vorstellungen von Plato über eine unsterbliche Seele waren wohl bekannt, wurden aber von den Juden abgelehnt ( vielleicht mit Ausnahme der Sadduzäer)
Das NT sagt, dass die Sadduzäer nicht an die Auferstehung der Toten glaubten. Josephus schreibt über die Pharsiäer und Essener, dass diese an eine unsterbliche Seele glaubten, aber auch an die Auferstehung der Toten und an das Gericht. Von den Sadduzäern sagt er nichts dergleichen. Mit der platonischen Vorstellung muss der Glaube der Essener und Pharisäer aber deswegen noch lange nichts zu tun haben. Unsterbliche Seele scheint der Auferstehung der Toten zu widersprechen, weil dies ja das Sterben voraus setzt. Ich schließe daraus, dass unsterblich hier nicht gleichzusetzen ist mit unterbrechungsfrei und ohne Ende. Gemeint ist wohl viel mehr, dass der Tod nur ein vorübergehender Zustand ist. Jesu Worte in Johannes 11,25-26 deute ich jedenfalls so.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#69 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Verlorener_Sohn » Do 29. Mär 2018, 20:58

Die Hölle (aus dem Büchlein "Die letzten Dinge")

Zur ganzen Wahrheit des Evangeliums gehört auch die reale Möglichkeit einer ewigen Verdammnis.

Nicht umsonst hat Jesus eindringlich von der Hölle gesprochen. Die Bergpredigt beispielsweise besteht keineswegs nur aus Seligpreisungen. Vielmehr enthält sie auch sehr ernste Warnungen. So sagt Jesus: "Es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengehe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde." (Mt 5, 29) Und etwas später: "Geht hinein durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor, und breit ist der Weg, der ins Verderben führt, und viele sind es, die hineingehen auf ihm." (Mt 7, 13)

Die Existenz der Hölle ist sicheres Glaubensgut.
"Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine Hölle gibt und dass sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, das ewige Feuer." (KKK 1035)
Genau wie die Liebe, so hat nämlich auch die verneinte Liebe einen endgültigen Charakter.

Eine verdammte Seele weiß, dass sie ein unendliches Gut verloren hat und jede Möglichkeit, jemals in seinem Besitz selig zu werden. Daraus folgen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. So sagt der Katechismus: "Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen ist und nach denen er sich sehnt." (KKK 1035)

Niemand in der Hölle kann sich entschuldigen, denn Gott will, "dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (1Tim 2, 4), hat auch ihnen alles Nötige angeboten, aber sie haben nicht gewollt (vgl. Mt 23, 37). Jeder weiß ganz genau, wie viele Gnaden er im Leben bekommen und verschmäht hat, und der "Wurm des Gewissens" wird in Ewigkeit nicht sterben (vgl. Mk 9, 48).

Weil der naturhafte Drang der Seele nach Gott bleibt, ihr Wille aber ganz von Gott wegstrebt, so ist es, als ob sie sich selbst zerreißt. Sie hat die Fähigkeit zu lieben verloren und kann nur noch hassen. Auch vor sich selber kann sie nicht mehr fliehen.

Einmal wurde in einer Vision der hl. Schwester Faustyna die Hölle gezeigt. Nach einer eindrücklichen Schilderung bemerkt sie in ihrem Tagebuch: "Was ich niedergeschrieben habe, ist ein karger Schatten der Dinge, die ich sah. Eines konnte ich bemerken, dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt haben." (Nr. 741)

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#70 Re: Hölle / Totenreich / Hades / Gehenna

Beitrag von Christian41285 » Mi 4. Apr 2018, 22:48

2009 ist mir Jesus begegnet..er kam 2009 zurück!

LG Christian

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