Was bedeutet "weltlich" sein?

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#61 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von JackSparrow » Mi 18. Apr 2018, 13:57

Novalis hat geschrieben:Es gibt Wege, welche ins Leben führen
Ins Leben gelangt man eigentlich nur durch den Uterus einer Frau.

Allerdings ist irren menschlich und manchmal ist der Irrtum ein wichtiger Lehrmeister.
Man kann aber auch einfach eine Religion draus machen.


Otto hat geschrieben:Überlege: Der Grund weshalb wir alle sterben (nach Bibel), ist dieser "Lichtbringer".
Der Grund weshalb wir alle sterben (nach Bibel), ist die Begrenzung der maximalen Lebenserwartung des Menschen auf 120 Jahre, wie sie der HERR persönlich vornahm.


Ska'ara hat geschrieben:Doch der Lichtbringer leuchtet hell, aber in die falsche Richtung, so dass man die andere Seite nicht mehr sieht.
Manchmal spricht er sogar mit einer Stimme "erhabener Herrlichkeit" aus dem Himmel und nennt Jesus seinen "Sohn", so wie in 2Petr1:19 beschrieben. Dieser Lichtbringer muss ein wahrlich perfider Geselle sein.

closs
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#62 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von closs » Mi 18. Apr 2018, 18:19

JackSparrow hat geschrieben:Ins Leben gelangt man eigentlich nur durch den Uterus einer Frau.
Deshalb nennt man die ersten eurasischen Menschen "Ute-Russen" (die Ur-Mutter hieß - wie man sieht - Ute!). 8-)

Mirjam
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#63 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Mirjam » Mi 18. Apr 2018, 19:15

SilverBullet hat geschrieben: Irgendwie finde ich das sympathisch.
Vielleicht weil es originell aber auch konsequent ist, die ganz alten Vorstellung anzunehmen und nicht auf die Nachahmerprodukte zu setzen (wobei ich nicht sagen kann, woher die Ägypter ihre Ideen hatten).
Es fällt mir leicht einen Bonus zu vergeben, denn ich kann mir sicher sein, dass das nicht zu einer Massenbewegung wir.
Ich habe meine Religion tatsächlich nicht nach dem Alter sondern nach der persönlichen "Passform" ausgewählt... (oder vielleicht eher: Sie hat mich ausgewählt.) Missionarischen Eifer musst du von mir aber in der Tat nicht fürchten. Meine Gemeinschaft hegt keinen Anspruch auf absolute Wahrheit und teilt ihre Götter nur auf Anfrage. ;)

SilverBullet hat geschrieben:Sämtliche Zusammenhänge, mit denen wir umgehen (bei Wahrnehmung geht es ausschliesslich um Zusammenhänge) sind geprägt von Körperlichkeit, Objekthaftigkeit, Räumlichkeit, „Weltlichkeit“.

Das Gehirn baut minuziös eine Zusammenhangseinteilung in den Daten auf, die „ankommen“. Das sind aussschlieslich Daten, die vom Körper aus einer Körperstellung heraus gesammelt werden (-> Subjektivität) und sie drehen sich ausschliesslich um „Körper in der Welt“.
Ausgezeichnete Feststellung!
Daher finde ich es immer so wichtig zu bedenken, dass wir als Menschen eben aus dem eigenen Hirn nicht heraus kommen und unsere bewusste Wahrnehmung von unterbewussten Vorgängen gewaltig verzerrt und gefiltert wird. Selbst der anscheinend freie Wille ist oft gar nicht so frei...
Wenn wir "weltlich" definieren als "in der Welt verhaftet" dann hat ein Mensch tatsächlich gar keine andere Wahl als weltlich zu sein, denke ich.
Wenn wir aber nach dem Beitrag von closs gehen:
closs hat geschrieben:Mit "weltlich" sollte in diesem Kontext eigentlich "das Weltliche als letzter Maßstab" gemeint sein
Insofern ist "weltlich" gar kein Zustand des Menschen, sonder ein Maßstab für moralische Urteile.
closs hat geschrieben:Letztlich läuft "gut" und "böse" auf den Gegensatz von "Gott-Maßstäblichkeit" und "Ich-Maßstäblichkeit" hinaus. - Das "Weltliche" ist insofern ein Synonym für Ich-Maßstäblichkeit, als dass nach christlicher Lesart "der Fürst der Welt" der Satan ist.
Ich sehe das ähnlich, wenn man die "Ich-Maßstäblichkeit" als "rücksichtslos-egoistischen Maßstab" definiert, im Sinne von: Ich tue etwas weil es mir persönlich Genuss oder sonstigen Vorteil bringt, obwohl es anderen schadet.
Die "Gott-Maßstäblichkeit" dagegen wäre nach meinem Verstehen: Ich handle nach einem übergeordneten moralischen Maßstab, der nicht nur mein Wohl sondern auch das Wohlergehen der ganzen Welt beachtet.
In meiner Philosophie heißt dieser Maßstab "Ma'at". (Aber ich bin ja nur eine fehlgeleitete Heidin und werde in der Hölle landen, also was weiß ich schon :lol: )


liebe Grüße

Mirjam

Novas
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#64 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Novas » Mi 18. Apr 2018, 21:51

Ska'ara hat geschrieben:
Otto hat geschrieben: Überlege: Der Grund weshalb wir alle sterben (nach Bibel), ist dieser "Lichtbringer". Er hatte A&Eva "Licht" versprochen "Ihr werdet bestimmt nicht sterben" dabei ist seit dem, dunkel auf dem Planet Erde geworden.
Doch der Lichtbringer leuchtet hell, aber in die falsche Richtung, so dass man die andere Seite nicht mehr sieht. ;)

Das hast Du passend formuliert. Die entscheidende Frage ist: in welche Richtung fährt der spirituelle Zug, dessen Passagier man geworden ist? Er könnte in Richtung Abgrund fahren, auch wenn er äußerlich gesehen schön aussieht. Mit dem Heil meiner Seele würde ich nicht spaßen.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 18. Apr 2018, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Ska'ara
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#65 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Ska'ara » Mi 18. Apr 2018, 21:59

Novalis hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist: in welche Richtung fährt der spirituelle Zug, dessen Passagier man geworden ist? Er könnte auch in Richtung Abgrund fahren.
Ja, aber das ist jedem selbst überlassen. Man sollte niemanden nötigen auszusteigen.

closs
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#66 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von closs » Mi 18. Apr 2018, 22:08

Mirjam hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Mit "weltlich" sollte in diesem Kontext eigentlich "das Weltliche als letzter Maßstab" gemeint sein

Insofern ist "weltlich" gar kein Zustand des Menschen, sonder ein Maßstab für moralische Urteile.
Der Zustand des Menschen ist IMMER weltlich, solange seine Existenz irdisch ist. - Die Frage ist, wieviel Geistiges/Geistliches in diesen Zustand hinein-wirkt. - Insofern wäre diese Frage möglicherweise schnell beantwortet.

Was "Moral" angeht: Was ist das eigentlich? - Es galt früher als "unmoralisch", wenn man vorehelichen Sex hatte - heute gilt es als "unmoralisch", wenn man Milliardär ist, aber trotzdem Wohngeld vom Amt beantragt. - Insofern tue ich mir mit der Verwendung des Wortes "Moral" in unserem Kontext schwer.

Mirjam hat geschrieben:Ich sehe das ähnlich, wenn man die "Ich-Maßstäblichkeit" als "rücksichtslos-egoistischen Maßstab" definiert, im Sinne von: Ich tue etwas weil es mir persönlich Genuss oder sonstigen Vorteil bringt, obwohl es anderen schadet.
Hier verbindest Du "Ich-Maßstäblichkeit" mit "Moral" - kann man machen, so wie Du es definierst - aber "Ich-Maßstäblichkeit" ist viel mehr.

Mirjam hat geschrieben:Die "Gott-Maßstäblichkeit" dagegen wäre nach meinem Verstehen: Ich handle nach einem übergeordneten moralischen Maßstab, der nicht nur mein Wohl sondern auch das Wohlergehen der ganzen Welt beachtet.
Kann man so machen und es ist sicherlich nicht falsch - aber zu eng. - "Gott" und "Moral" geht irgendwie nicht kategorial zusammen.

Warum nicht einfach wörtlich nehmen: "Weltlich" ist das, was sich an den Maßstäben "der Welt" orientiert? - "Geistig/geistlich" wäre das, was sich an den Maßstäben "Gottes" orientiert. - Man muss das zunächst gar nicht interpretieren, sondern kann es erst einmal als Phänomen stehen lassen. - Zu wenig?

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SamuelB
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#67 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von SamuelB » Do 19. Apr 2018, 08:08

Ska'ara hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist: in welche Richtung fährt der spirituelle Zug, dessen Passagier man geworden ist? Er könnte auch in Richtung Abgrund fahren.
Ja, aber das ist jedem selbst überlassen. Man sollte niemanden nötigen auszusteigen.
Man sollte genauso wenig jmd nötigen, in einen bestimmten Zug zu steigen mit einem bestimmten Fahrziel.
Da zeigt sich das persönliche Menschenbild wie ein Teil des Charakters. :mrgreen: Traut man es anderen zu, selbst den für sie richtigen Weg zu finden oder kommt es zu Bevormundung, weil man denkt, viel toller zu sein und die absolute Wahrheit zu haben? Freiheit und Gleichheit... und so.

@Novalis Gibt es jetzt doch nicht individuellen Zugang zu Spiritualität und das Recht auf eigene Wahrheit? Was du schreibst, passt eher zu den Fundis. Wie uncool. Dabei gibst du dich immer so offen und locker.

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Ska'ara
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#68 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Ska'ara » Do 19. Apr 2018, 12:51

SamuelB hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Die entscheidende Frage ist: in welche Richtung fährt der spirituelle Zug, dessen Passagier man geworden ist? Er könnte auch in Richtung Abgrund fahren.
Ja, aber das ist jedem selbst überlassen. Man sollte niemanden nötigen auszusteigen.
Man sollte genauso wenig jmd nötigen, in einen bestimmten Zug zu steigen mit einem bestimmten Fahrziel.
Da zeigt sich das persönliche Menschenbild wie ein Teil des Charakters. :mrgreen: Traut man es anderen zu, selbst den für sie richtigen Weg zu finden oder kommt es zu Bevormundung, weil man denkt, viel toller zu sein und die absolute Wahrheit zu haben? Freiheit und Gleichheit... und so.
Wenn ich denke, dass ich den richtigen Weg kenne, denke ich immer daran, dass sich schon andere geirrt haben. In Sachen Religion ist dies nun mal sehr schwierig. Jede Bevormundung ist des Guten zu viel, aber informieren kann dennoch als Verantwortung verstanden werden.

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SamuelB
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#69 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von SamuelB » Do 19. Apr 2018, 15:04

Ich wurde hier leider nicht einfach informiert, sondern es wurde meine Religion abgewertet und mein Gott sogar beleidigt. Mir drängte sich der Verdacht auf, dass ein paar Leute meinen, besser zu wissen, was gut für mich ist, als ich selbst. Sachen gibt's. :lol:


Dabei hat ER Skittles und freies WLAN versprochen! Wie hätte ich ablehnen können?^^ 8-)

Novas
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#70 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Novas » Do 19. Apr 2018, 15:10

SamuelB hat geschrieben:Ich wurde hier leider nicht einfach informiert, sondern es wurde meine Religion abgewertet

Nur weil die Glaubensfreiheit ein Menschenrecht ist, sind nicht alle Religionen gleichwertig :) ein echter Luziferianer, der dem Vorbild Luzifers entspricht, ist ein Psychopath und Soziopath. Findest Du das erstrebenswert? Du hast deine
„Religion“ offenbar noch nicht wirklich tief durchdacht.

@Novalis Gibt es jetzt doch nicht individuellen Zugang zu Spiritualität und das Recht auf eigene Wahrheit?

Entweder folgst Du deinem Ego oder dem göttlichen Weg.
Zuletzt geändert von Novas am Do 19. Apr 2018, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.

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