Was bedeutet "weltlich" sein?

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janosch
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#21 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von janosch » Fr 13. Apr 2018, 18:21

Novalis hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:
Das nenne ich mal ein „weltliches Christentum“.
Anderen Leuten Materialismus und Habgier vorzuwerfen, selbst aber ewiges Leben, göttlichen Beistand und himmlische Belohnungen anzustreben, nenne ich hier mal eine "Farce". Nur um nicht ständig das Wort "Heuchelei" gebrauchen zu müssen.

Wenn Du alle Menschen mit höheren göttlichen Werten und Prinzipien für Heuchler hältst - also alle Menschen, die keine Psychopathen sind - dann solltest Du dir Gedanken machen, zu welcher Gruppe Mensch Du gehörst.
:lol:
Kanns du mir eine zeigen. Mit diese berühmte „Göttlichen" Werten? Der muß aber Gott sein...

Wieso, was bedeutet Heuchelei...? Das sollst du nicht überdimensionieren. Das ist ein (nicht) normale verhalten, ein Mensch, wenn für ander was vor machen will und dasseleb nicht tut! Und das ist ein Sehr gut und passende Wort dazu! Gerade in unseren Christlichen Gesellschaft. ;)

Novas
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#22 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Novas » Fr 13. Apr 2018, 18:25

janosch hat geschrieben:Kanns du mir eine zeigen. Mit diese berühmte „Göttlichen" Werten? Der muß aber Gott sein...

Ja, es gibt auch Menschen, die wie Götter auf Erden leben, weil sie sich an die göttlichen Werte halten. Selbstverständlich ist das möglich. „Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten“, sagte Jesus. So hat jeder ehrenwerte Mensch sich selbst zu sehen und nicht als armseliger Sünder. Wer den Menschen dieses Bewusstsein der Würde, der Ehre und spirituellen Kraft nehmen möchte, woraus innere Freiheit und wahre Mündigkeit erwächst, der führt nichts Gutes im Schilde. Die Sklaventreiber haben natürlich nur ein Interesse an einer Sklavenreligion, weil sie möglichst viele Menschen in Unmündigkeit halten wollen. :)

Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und daß du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (Johannes 10:34)

Was der Meister Jesus lehrte (Friede und Segen seien auf Ihm) und was daraus gemacht wurde, sind zwei vollkommen verschiedene Dinge, die häufig nur wenig miteinander zu tun haben. Wenn überhaupt.

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Ska'ara
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#23 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Ska'ara » Fr 13. Apr 2018, 18:57

Novalis hat geschrieben: Ja, es gibt auch Menschen, die wie Götter auf Erden leben, weil sie sich an die göttlichen Werte halten. Selbstverständlich ist das möglich. „Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten“, sagte Jesus. So hat jeder ehrenwerte Mensch sich selbst zu sehen und nicht als armseliger Sünder. Wer den Menschen dieses Bewusstsein der Würde, der Ehre und spirituellen Kraft nehmen möchte, woraus innere Freiheit und wahre Mündigkeit erwächst, der führt nichts Gutes im Schilde. Die Sklaventreiber haben natürlich nur ein Interesse an einer Sklavenreligion, weil sie möglichst viele Menschen in Unmündigkeit halten wollen. :)
Jesus zitierte Psalm 82:6, der sich auf Menschen bezog, die wie Götter Machtbefugnisse hatten. Anschließend kann man in Psalm 82:7 lesen:
aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie einer der Fürsten zugrunde gehen.
... kein sehr göttliches Ende.

Novas
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#24 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Novas » Fr 13. Apr 2018, 19:06

Ska'ara hat geschrieben:Jesus zitierte Psalm 82:6, der sich auf Menschen bezog, die wie Götter Machtbefugnisse hatten. Anschließend kann man in Psalm 82:7 lesen:
aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie einer der Fürsten zugrunde gehen.
... kein sehr göttliches Ende.

Die Götter und Kinder des Höchsten fürchten sich nicht mehr vor dem Tod, weil sie sich mit dem Ewigen als verbunden erleben. Sie sind freie Seelen und keine Sklaven. Mögen die Sklaven ihrer Sklavenreligion folgen, aber für die Freien ist das nichts: suum cuique, jedem das Seine.

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Ska'ara
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#25 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Ska'ara » Mo 16. Apr 2018, 19:14

Travis hat geschrieben: Wonach jemand sein Leben ausrichtet, danach entscheidet sich wie sein Handeln zu bewerten ist. Nicht jede weltliche Handlung ist an sich Sünde, aber jede Sünde ist weltlich.
Da gibt es doch sicherlich Grenzen, die wir kennen sollten. Ich habe aber immer wieder das Gefühl, dass jeder Christ oder Gläubige diese Grenzen nicht kennt oder selber bestimmen will, wo doch eigentlich Gott etwas vorgeben müsste und vielleicht auch tut. "Kein Teil der Welt zu sein", sagt doch etwas aus und zwar, dass eben nicht alles erlaubt sein kann. Da muss doch in Bibel auch etwas Konkretes zu lesen sein.

Vor ein paar Jahren war es unter Christen beliebt, sich den Spruch "WWJD" (What would Jesus do; Was würde Jesus tun) an den Körper zu binden... als Bändchen, ums Handgelenk oder um den Hals. Das ist ein solcher Bezugspunkt um Weltlichkeit zu vermeiden.
Ja, soweit war ich auch schon, Jesus mit in Boot zu holen - was würde er tun usw. Ist mir aber immer noch nicht konkret genug.

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#26 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Travis » Mo 16. Apr 2018, 19:25

Ska'ara hat geschrieben:Da gibt es doch sicherlich Grenzen, die wir kennen sollten.
Die gibt es tatsächlich und Deinen bisherigen Beiträgen nach zu urteilen kennst Du die vermutlich längst. Die 10 Gebote liefern da einen guten Rahmen (Grenze) und zwar nicht primär aus der Perspektive was nicht erlaubt ist, sondern nach dem, was mit den Geboten an Gutem erreicht werden soll.
Ska'ara hat geschrieben:Ja, soweit war ich auch schon, Jesus mit in Boot zu holen - was würde er tun usw. Ist mir aber immer noch nicht konkret genug.
Ich habe Erfahrung gemacht, dass es im Alltag sehr schnel sehr konrket wird, wenn man ihn unter der WWJD Prämisse lebt. WWJD ist im Grunde ja nur eine jugendgerechte Aufbereitung der guten alten Jesusnachfolge. Diese besteht ja auch nicht nur aus dem Godi Besuch am Sonntag oder der Lobpreissession.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#27 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Ska'ara » Di 17. Apr 2018, 00:26

Die 10 Gebote kann man ja nicht mehr so richtig auf heute projizieren.
Keine Gottesbilder machen oder anbeten ... hm ... sieht man doch in den Kirchen auch. Bis ins 4. Glied Schuldverfolgung. Merkt man nichts von.
Den Namen Gottes missbrauchen ist nicht erlaubt. Wer weiß ihn denn schon? Ist das Ignorieren auch schon Missbrauch?
Der Sabbat ist auch nicht mehr heilig.
Ehebrechen ist gang und gäbe.
Kein falsches Zeugnis ablegen gegen jemanden ... Lügen, die niemanden benachteiligen, sind dann wahrscheinlich erlaubt.

Meine Fragen:
Ist es mit dem Gewissen vereinbar zu wählen? Mischt man sich damit nicht in das weltliche Geschehen ein?
Darf ich mich theoretisch scheiden lassen, wenn ich einen für mich wichtigen Grund habe?
Darf ich Horrorfilme sehen?
Darf ich mich an Glücksspielen beteiligen?
Ist Masturbation normal oder eine Sünde?
Was ist mit Homosexualität?
Muss ich zum Gottesdienst, wenn ich an Gott glaube? Ist schwierig, wenn man nicht weiß, welche Religion richtig ist.
:?: :?: :?:

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#28 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Travis » Di 17. Apr 2018, 07:21

Ska'ara hat geschrieben:Die 10 Gebote kann man ja nicht mehr so richtig auf heute projizieren.
Meinst Du wirklich?
Ska'ara hat geschrieben:Keine Gottesbilder machen oder anbeten ... hm ... sieht man doch in den Kirchen auch.
Ja, in manchen Kirchen findet man das. Hier oben im Norden nicht so sehr. Das angesprochene Gebot richtet sich gegen den Versuch, Gott in den Griff bekommen zu wollen. Wüsste nicht, was daran überholt sein sollte.
Ska'ara hat geschrieben:Den Namen Gottes missbrauchen ist nicht erlaubt. Wer weiß ihn denn schon?
Dieses Gebot richtet sich dagegen, in Gottes Namen Dinge zu tun, die gar nicht in seinem Willen sind. Auch sehr aktuell, wie ich finde.
Ska'ara hat geschrieben:Der Sabbat ist auch nicht mehr heilig.
Der HERR über den Sabbat hat gesagt, dass dieser Tag für den Menschen da ist und nicht umgekehrt. Wir sind es also, die unseren Sabbat heiligen, oder dies eben nicht tun. Ich brauche meinen Ruhetag und zwar nicht nur, um mich biblischen Themen zu widmen.
Ska'ara hat geschrieben:Ehebrechen ist gang und gäbe.
Dadurch wird es aber nicht besser.
Ska'ara hat geschrieben:Kein falsches Zeugnis ablegen gegen jemanden ... Lügen, die niemanden benachteiligen, sind dann wahrscheinlich erlaubt.
Da würde ich pauschal keine Antwort drauf haben. Es gibt Situationen in denen ich auch lügen würde. Bonhoeffer ist mir da in einer Situaion ein Vorbild. In der Bibel gibt es auch Fälle, in denen gelogen wurde, ohne das dies seitens Gott sanktioniert wurde. Das Gebot zielt darauf ab, dass die Wahrheit zum Zuge kommt und nicht jede Form von Tyrannei, wie es bei Bonhoefer war.
Ska'ara hat geschrieben:Muss ich zum Gottesdienst, wenn ich an Gott glaube? Ist schwierig, wenn man nicht weiß, welche Religion richtig ist.
Ok, bei dieser Aussage, die ich erst nach meinem obigen Absatz gelesen habe, halte ich mal inne. Wenn Du nicht weißt, ob die Jesusnachfolge überhaupt Dein Weg ist, solltest Du Dir zunächst darüber klar werden. Ich kann Dir zwar weiter ein Leben in Jesu Nachfolge beschreiben, aber da solltest Du zunächst die Kosten überschlagen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#29 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von Detlef » Di 17. Apr 2018, 08:20

Travis hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Die 10 Gebote kann man ja nicht mehr so richtig auf heute projizieren.
Meinst Du wirklich?
Steht nicht bereits im ersten Gebot völliger Schwachsinn? "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." - Es wird damit zugegeben, dass es nicht nur einen Gott gibt, von einem Gott, der behauptet, der einzige Gott zu sein... :roll:
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#30 Re: Was bedeutet "weltlich" sein?

Beitrag von thomas4 » Di 17. Apr 2018, 09:02

Detlef hat geschrieben:Steht nicht bereits im ersten Gebot völliger Schwachsinn?
Das darfst Du natürlich gerne so sehen, wenn es Dir ein Bedürfnis ist. Was gemeint ist, und das verstehen die meisten Menschen auch so, ist, dass der Mensch sich neben Gott keine anderen Götter "machen" (und dann haben) soll. So glauben die einen an das Geld, den Gott Mammon, andere an die Wissenschaft, wieder andere an sich selbst, an Gott "Ego". Ja, es gibt viele "Götter", aber nur einen Gott!

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