Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Rund um Bibel und Glaube
Sola
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#31 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Sola » So 21. Jul 2013, 16:17

Naqual hat geschrieben: Der christliche Glaube in seiner volkstümlichen und verbreitesten Ausprägung funktioniert genau so wie Du es beschreibst,

Nicht nur der christliche - auch zur Zeit Jesu war diese Haltung verbreitet, die er vor allem in der selbstgerechten Überheblichkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten anprangert.
Nicht umsonst setzt er seinen "schmalen" Weg gegen die "breite Strasse" derer ab, die sich vom allgemeinen Strom treiben lassen...
Liebe Grüsse
Sola

Pluto
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#32 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 18:10

Naqual hat geschrieben:Die Frage ist, wie die Erneuerung von innen heraus funktioniert. Sie kann nur funktionieren, wenn man egoistisches Streben nach der eigenen himmlischen Errettung außen vorlässt und um des Nächsten selbst willen bereit ist etwas zu tun. Bei allen anderen Wegen macht man sich etwas vor.
Danke Naqual! Genau darauf kommt es an!

Liberale Menschen -- und hier sehe ich ein breites Spektrum bis hin zum Agnostiker -- sind eher skeptisch eingestellt, sie sind (oft ihr Leben lang) auf der Suche, bleiben offen für Neues, und das ist auch gut so. Strengen Christen suchen nicht mehr, denn sie wähnen sich bereits im Besitz einer absoluten Wahrheit; dadurch wähnen sie sich bereits in der Gewissheit sich fürs göttliche Paradies bereits eine Eintrittskarte gesichert zu haben.

Um die Diskussion weiter auf den Punkt zu bringen, könnte man fragen, welche Wahrheit kann wirklich den Anspruch erheben, absolut zu sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Naqual
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#33 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Naqual » So 21. Jul 2013, 19:08

Pluto hat geschrieben: Liberale Menschen -- und hier sehe ich ein breites Spektrum bis hin zum Agnostiker -- sind eher skeptisch eingestellt, sie sind (oft ihr Leben lang) auf der Suche, bleiben offen für Neues, und das ist auch gut so. Strengen Christen suchen nicht mehr, denn sie wähnen sich bereits im Besitz einer absoluten Wahrheit; dadurch wähnen sie sich bereits in der Gewissheit sich fürs göttliche Paradies bereits eine Eintrittskarte gesichert zu haben.

Um die Diskussion weiter auf den Punkt zu bringen, könnte man fragen, welche Wahrheit kann wirklich den Anspruch erheben, absolut zu sein?

Da wir keinen erfahrbaren absoluten Bezugspunkt haben und zudem in Raum, Zeit und damit Wissen beschränkt sind, gibt es keine absolute Wahrheit (Wahrheit hier verstanden als vollkommen zutreffende Aussage über die eine Wirklichkeit bei komplexen Sachverhalten).
Man kann eigentlich nur darüber diskutieren, wo und wie man sich Wahrheit nähern kann.
Also eine Wahrheit, die essentiell uns selbst betrifft.
Es kann aber nur eine Wahrheit sein, die wir uns ganzheitlich erschließen. Also nicht nur rational, sondern auch emotional, gefühlsmäßig und meinetwegen auch intuitiv suchend. Vielleicht sollte man besser den obsolet klingenden Begriff Weisheit verwenden. Also die Anwendungbarkeit/Umsetzung von Wahrheit. Und in der nutzreichen Anwendung haben wir wiederum eine Rückmeldung in Bezug auf die Richtigkeit der ungefähren Richtung.
Und hier finde ich sogar etwas sehr Grundlegendes im christlichen Glauben. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst".
Ohne die anderen könnte ich gar nicht wissen, was ich bin (oder ungefähr meinen zu sein). "Ich" bestimmt sich durch die Abgrenzbarkeit zu anderen, durch Unterschiede. Ich brauche den anderen also schon existentiell in mir selbst. Ohne die anderen wäre ich ein unbewusstes diffuses Etwas.
So als wenn das "Ich" ein Körperteil ist von einem "geistigen Körper" mit anderen zusammen. Untrennbar aufeinander angewiesen. Ja, wir beeinflussen und formen ständig unsere "Ichs" gegenseitig. Es gibt nicht einfach den Sünder neben mir, sondern jemand anders und oder ich haben ihn mitgeformt zu dem was er ist. Ein abgetrennter Finger wird nur kurze Zeit bestehen. Und so verhält es sich auch mit dem Ego. Wenn Du willst (okay, Du wahrscheinlich nicht, *schmunzel*) kannst Du für den abstrakten geistigen Körper "Gott" einsetzen. Gott ist im Ganzen. Wenn man so will, das umfassendeste Wir aller.
Wenn man es brutal ausdrückt: um den einzelnen Menschen geht es gar nicht. Es geht um die Menschheit (und hierüber auch um den Einzelnen). Und die hat nur als Ganzes die Möglichkeit sich zum Ebenbild Gottes zu mausern in einem (langen) Entwicklungsprozess. Immer wenn ich einzelne oder Gruppen ausschließe, verfehle ich eigentlich schon das Ziel. Als Egoist oder die Gruppe als Egoist.
Es muss nicht so sein, wie ich schreibe. Aber funktional geht es so auf. Wir wären wieder in Eden wenn es die Leute beherzigen würden. Oder? Einwände? :-)

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#34 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 19:42

Naqual hat geschrieben:
Um die Diskussion weiter auf den Punkt zu bringen, könnte man fragen, welche Wahrheit kann wirklich den Anspruch erheben, absolut zu sein?
Da wir keinen erfahrbaren absoluten Bezugspunkt haben und zudem in Raum, Zeit und damit Wissen beschränkt sind, gibt es keine absolute Wahrheit (Wahrheit hier verstanden als vollkommen zutreffende Aussage über die eine Wirklichkeit bei komplexen Sachverhalten).
Man kann eigentlich nur darüber diskutieren, wo und wie man sich Wahrheit nähern kann.
Genau! Volle zustimmung.

Und hier finde ich sogar etwas sehr Grundlegendes im christlichen Glauben. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst".
Ja. Es steht auch im christlichen Glauben, aber es ist eine Abwandlung einer Weisheit die vermutlich um Jahrtausende älter ist als die Bibel, und vielleicht schon den Frühsteinzeitmenschen bekannt war, als si noch gar ncht schreiben konnten.
Ich sprechen von der Goldene Regel die schon sehr viel früher forderte...

  • Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.
___________________________________________________________________


"Ich" bestimmt sich durch die Abgrenzbarkeit zu anderen, durch Unterschiede. Ich brauche den anderen also schon existentiell in mir selbst. Ohne die anderen wäre ich ein unbewusstes diffuses Etwas.
So ganz sehe ich das nicht.
Das ICH sehe ich als den Mittelpunkt, sozusagen den Erzähler der Geschichte die sich (in ständig wechselden Bildern) in unserem Bewusstsein abspielt. Dieses ICH braucht nicht umbedingt ständig einen Vergleich zu anderen Menschen. Selbst wenn ich bspw. als einziger Mensche auf einer einsamen Insel aufgewachsen wäre, sehe ich keinen Grund warum sich das ICH nicht (auch ganz ohne Sprache) völlig normal ausbilden könnte.

Oder? Einwände? :-)
Siehe oben... :D
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#35 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Naqual » So 21. Jul 2013, 20:16

Pluto hat geschrieben:
Und hier finde ich sogar etwas sehr Grundlegendes im christlichen Glauben. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst".
Ja. Es steht auch im christlichen Glauben, aber es ist eine Abwandlung einer Weisheit die vermutlich um Jahrtausende älter ist als die Bibel, und vielleicht schon den Frühsteinzeitmenschen bekannt war, als si noch gar ncht schreiben konnten.
Ja. Habe ich allerdings auch kein Problem mit. Im Gegenteil ich hätte ein Problem damit, wenn dem nicht so wäre.
Das hieße, dass plötzlich Geheimoffenbarungen Gottes auftauchen und vorher gehörten die Leute der Katz.
(Manche Religionen haben gleichwohl manchmal so Elemente davon mit drin.)

"Ich" bestimmt sich durch die Abgrenzbarkeit zu anderen, durch Unterschiede. Ich brauche den anderen also schon existentiell in mir selbst. Ohne die anderen wäre ich ein unbewusstes diffuses Etwas.
So ganz sehe ich das nicht.
Das ICH sehe ich als den Mittelpunkt, sozusagen den Erzähler der Geschichte die sich (in ständig wechselden Bildern) in unserem Bewusstsein abspielt. Dieses ICH braucht nicht umbedingt ständig einen Vergleich zu anderen Menschen. Selbst wenn ich bspw. als einziger Mensche auf einer einsamen Insel aufgewachsen wäre, sehe ich keinen Grund warum sich das ICH nicht (auch ganz ohne Sprache) völlig normal ausbilden könnte.
Nicht ständig. Sonst würden Einsiedler ja auch eingehen wie eine Primel. Aber das Bewusstsein von "Ich" musste sich erst entwickeln um als solches bestehen zu können. Dies lief ursprünglich sogar "ohne Worte" in frühkindlichster Entwicklung (so etwa ab dem 2. Lebensjahr). Die Ausbildung dieses "Ich" läuft nach dualen Mechanismen, die immer stärker ausdifferenziert werden (und damit die Selbsterfassung der eigenen Persönlichkeit), also ganz zu Beginn zuerst das Erfassen, das etwas "ich" ist und etwas anderes "nicht ich" (dies sogar deutlich schon vor dem 2. Lebensjahr). Ohne Bezugspunkte zum Unterscheiden und Vergleichen können wir nicht gedanklich erfassen, es wäre noch die Ebene von "gedankenlosem Instinkt". Wenn der Mensch der einzige auf ner Insel ist (Dein Beispiel) dann geschieht die Selbstbeschreibung in Bezug auf Tiere z.B. Also das Ich ist da, nur geformt durch einen anderen Kontext durch das es beschrieben wird. Das Selbstbild was da angefertigt wird ist kaum vergleichbar zu dem eines "Ichs" in menschlicher Umgebung - und viel undifferenzierter.
Es wäre auch definitiv ein anderes Ich was da ist. Wir sind ganz wesentlich Ergebnis umweltbedingter Einflüsse.
Vielleicht müssen wir da noch einmal Differenzieren zwischen dem bloßen rudimentären Bewusstsein eines Ichs und der Vorstellung zum Ich. Ohne Vorstellung kann aber das Ich mit sich nichts anfangen. Das Ich muss sich auf sich selbst beziehen können. Quasi das eigene Subjekt zum Objekt seiner Überlegungen machen.

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#36 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 22. Jul 2013, 11:15

sven23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Es ist wichtiger, Verbindung mit Gott zu haben als mit Menschen.
LG

Wirklich? Ich denke eher umgekehrt.
Leider gibt es Menschen die versuchen Andere vor ihren Karren zu spannen. Und mir scheint es werden immer mehr und ihre Praktiken immer undurchschaubarer. Ohne Gott und sein Wort wäre ich bedeutend weiter mit hineingezogen worden...

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#37 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 22. Jul 2013, 11:24

Sola hat geschrieben:Eine andere Toleranz kommt aus innerer Sicherheit und der Gewissheit, dass man mit seiner Überzeugung "richtig liegt".. Dass man den richtigen Weg geht, auch wenn man nicht alle Detailfragen für sich selbst geklärt hat und auch vielleicht nie ganz klären können wird. Sie sind dann aber unwichtig angesichts des sicheren Fundaments, das so tragfähig ist, dass es auch Infragestellung durch andere und eigene kritische Gedanken verträgt und auch zulässt. Denn die Überzeugung ist dann nicht etwas, an das man sich klammert, um im "wilden, bösen Gegenwind" nicht unterzugehen oder die Richtung zu verlieren. Sondern sie ist etwas, das sich gerade in diesem Gegenwind "bewähren muss", weil sie darin von einer "rein gedanklich-geistigen Idee" zur praktisch gelebten Realität wird. Das geht nicht, ohne dass man sich auch negativer Erfahrung aussetzt, auf Widerstand stösst und "sich die Hände schmutzig macht", an seine eigen Grenzen stösst und an dieser "Infragestellung" wächst und an Sicherheit, Gelassenheit und innerem Frieden gewinnt - aber das geht auch nur so.
Das ist absolut wahr.

Wer wirklich davon überzeugt ist, auf dem richtigen Weg zu sein, ist nicht davon abhängig, dass andere die eigene Meinung zu 100% teilen. Er geht seinen Weg und tut das Gute einfach - überzeugt durch Taten und nicht durch Worte; gute und richtige Taten bringen andere Menschen zum Nachdenken und Nachfragen; und dann sind sie auch offen und bekommen Interesse an der Überzeugung aus der sie erwachsen sind.
Das ist ebenfalls absolut wahr. Und noch ergänzend dazu, wer überzeugt ist, muss die anderen nicht kritisieren, ihnen ihre Fehler unter die Nase reiben und ihnen den Glauben absprechen. Der packt lieber mit an und lässt Taten statt Worte folgen.

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#38 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Demian » So 15. Sep 2013, 07:09

Du bist nicht die Einzige, ich würde mich auch eher dieser Fraktion zuordnen ;)

Als Luther von der Freiheit des Christenmenschen sprach, da meinte er auch wirklich die existenzielle Freiheit des Menschen ... einmal selbstständig Christ zu werden ... und zum anderen selbstverantwortlich den eigenen Weg, als ein solcher zu gehen. Die Bibel ist voller Propheten, die gegen die religiösen Konventionen ihrer Zeit verstießen, die einen ganz eigenen und persönlichen Weg gingen. Um überhaupt glauben zu können, braucht man erst mal die Möglichkeit einen solchen zu entwickeln ... ein Garten braucht viel Wasser - in diesem Sinne Wasser der Freiheit - und Zeit bis er richtig zur Entfaltung kommt ... der Glauben ist eine Art Garten, den auch manchmal ein Nordwind verwüstet, bevor die Liebe ihre richtige Form darin findet.

Denn man ist kein Christ, weil es die Eltern waren oder weils im kirchlichen Katechismus als Heilsnotwendigkeit behauptet wird, sondern aus wirklicher Begeisterung ... die starke Reduktion des Einzelnen auf eine Gruppenidentität, ist nichts weiter als eine „leichte Gnade“, in dem man Zuflucht im Schoß einer Gruppe sucht, bis zur völligen Preisgabe des Eigensten und Liebsten. Die psychologische Abhängigkeit des Einzelnen an die Gruppe, kann zwar zu einer zeitweiligen Sicherheit werden, aber nicht zur Liebe und Heilung im spirituellen Sinne führen.

Mit wirklicher Selbst- und Nächstenliebe hat das dann nichts mehr zu tun. Ein Maßstab für ein richtig verstandenes Evangelium ist für mich, dass die Menschen ihr „Heilfroh-Sein“ ausstrahlen und überspringen lassen. Grenzensprengend!

Malika hat geschrieben: Und ich habe lange gebraucht, um das Thema überhaupt anzusprechen, auch ein wenig in der Angst, dass mir viele der Christen hier sofort das Christsein absprechen würden und ja, ich gebe zu, dass mir das wehtut. Weil mich das ausschließt, weil ich weiß, dass ich bei diesen Menschen als Christ gar nicht akzeptiert bin, sondern nur unter "Möchtegern-Christ" laufe, weil ich weiß, dass ich dann gar nichts mehr zu sagen und erst recht kein Zeugnis mehr zu geben brauche, weil das ohnehin schon in einem bestimmten Licht gesehen wird. Nun spreche ich es doch mal an, vielleicht auch in dem Gedanken, dass ich da unter Umständen nicht die Einzige bin.

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#39 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Demian » So 15. Sep 2013, 12:35

Pluto hat geschrieben: Um die Diskussion weiter auf den Punkt zu bringen, könnte man fragen, welche Wahrheit kann wirklich den Anspruch erheben, absolut zu sein?

Ich denke, der Mensch kann eine Beziehung zum Absoluten aufbauen und er kann es erfahren, aber fertig zur Sprache bringen kann er es nicht. Da bleiben nur Bilder, Gleichnisse, Melodien. Oder auch: wissenschaftliche und religiöse Modelle. Das sind unsre Spuren bis jenseits. So sagt Novalis in seinen Poëticismen: „Zur Welt suchen wir den Entwurf - dieser Entwurf sind wir selbst.“

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Magdalena61
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#40 Re: Liberale Christen = schlechte Christen! (?)

Beitrag von Magdalena61 » So 15. Sep 2013, 15:31

Demian hat geschrieben:die starke Reduktion des Einzelnen auf eine Gruppenidentität, ist nichts weiter als eine „leichte Gnade“, in dem man Zuflucht im Schoß einer Gruppe sucht, bis zur völligen Preisgabe des Eigensten und Liebsten.
Die psychologische Abhängigkeit des Einzelnen an die Gruppe, kann zwar zu einer zeitweiligen Sicherheit werden, aber nicht zur Liebe und Heilung im spirituellen Sinne führen.
*unterstreiche!* Da hast du etwas Wesentliches auf den Punkt gebracht.

Hörigkeit, eine psychische Abhängigkeit von einer Gruppe... ich erinnere mich an diese unsäglichen Diskussionen: Ein Christ hat (gefälligst) regelmäßig in eine Gemeinde zu gehen- weil der Geist Gottes offenbar nur treue und eifrige Gemeindemitglieder unterweist ( = Werkgerechtigkeit) :roll: ? --und zwar in die Gemeinde, die WIR für richtig halten-- und das angesichts des biblischen Urteils über Loadicea.

Wenn jemand dahingehend Druck macht, und, um seine Theorie zu untermauern, falsch übersetzte Bibelverse falsch auslegt, dann ist derjenige für mich... schlicht und einfach nicht überzeugend.
Um überhaupt glauben zu können, braucht man erst mal die Möglichkeit einen solchen zu entwickeln ...
Ja. Aber-- wie kann sich Glaube entwickeln?

Laut Paulus durch Information Röm. 10,17.
So gesehen, haben die konservativen Brüdergemeinden schon ihre Existenzberechtigung, denn sie legen großen Wert auf die nüchterne Lehre und auf ein ordentliches Bibelstudium = Grundwissen.
Der Glaube braucht ein solides Fundament.

Doch man sollte offen bleiben für die Führung des Heiligen Geistes. Wenn ein Jünger einige wichtige Lektionen gelernt hat, kann es sein, der HERR schickt ihn auf eine andere Schule, damit er noch mehr lernt/ sein Wissen und seinen Horizont erweitert.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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