Zweifel werden von vielen Gläubigen als Schwäche verstanden. Man versucht, sie zu verdrängen und mit scheinbarer Sicherheit zu überspielen. Man versucht mit Dogmen das Fundament zu befestigen, was aber nur bewirkt, dass Glaube unbeweglicher wird und die eigene Empfänglichkeit von neuem Input aus der lebendigen Quelle dessen, woran man glaubt , hindert.
Ich denke, dass gerade in den Glaubenden, die sich dem Zweifel stellen, besondere Stärke liegt. Denn wer ungeschönt die Zweifel zulässt, stellt fundamentale Fragen – an sich selbst und zu dem, woran man glaubt. Damit öffnet man sich für neue Inputs zur Veränderung und Wachstum des Glaubens.
Gott lässt einen Glaubenden, der nach ihm fragt, nicht im Regen stehen. Er zeigt sich dem aufrichtig Fragenden in Spuren, welche der Angesprochene wahrnehmen kann – und bildet aus den Zweifeln ein festeres Fundament.
Ich persönlich stelle fest, dass besonders dort, wo ich Zweifel hatte, es zunächst schien, als wenn mein Glaube arg ins Wanken käme. Aber im Anschauen und sortieren der Erfahrungen durch welche der Glaube gestärkt wurde, bildete sich auch in meinem Glauben ein stärkeres Fundament. Eines, das ich nicht selbst gezimmert habe, sondern derjenige, an den ich glaube: Gott, der Vater, den Jesus bezeugte.
Wie geht ihr mit Zweifeln um, und was bewirken solche bei euch?