Lena hat geschrieben: ↑Mo 3. Mai 2021, 14:31
Erfahrungen anderer können stimmen oder nicht.
Sogar einige unserer eigenen Erfahrungen, können eine Täuschung sein.
Eine Erfahrung ist zuerst einmal etwas, das man erfährt, also auf irgendeine Weise wahrnimmt.
Darum kann eine persönliche Erfahrung auch nicht von Außenstehenden Beobachtern beurteilt werden. Selbst dann nicht, wenn das, was jemand über seine persönliche Erfahrung berichtet, vielen unglaubwürdig erscheint. Das liegt dann aber nicht an der Erfahrung, sondern daran, wie derjenige seine Erfahrung darstellt (Bilder) und wohin er das zuordnet.
Sieht also jemand am nächtlichen Himmel einen halben Mond, so ist die Erfahrung, dass er einen Mond gesehen hat, der aussah wie eine halbe Kugel. Die Erfahrung und Beschreibung ist perfekt. Wenn derjenige aber behauptet, dass der Mond niemals rund sein kann, weil er selbst gesehen hat, dass es nur eine halbe Kugel ist, dann hat er schlicht die unsichtbare andere Hälfte noch nie wahrgenommen, weil er nie zur Vollmond Zeit draußen war. Menschen, die das beurteilen sagen dann vielleicht: das stimmt nicht, was der wahrgenommen hat, weil jeder weiß, dass der Mond ganz und gar rund ist, auch zu Zeiten, wo man nur einen Teil davon sehen kann. Trotzdem ist die Wahrnehmung der Erfahrung nicht falsch, und derjenige auch kein Lügner. Er weiß nur nicht, was die meisten wissen, und gibt genau das an, was er weiß, weil er es gesehen hat.
Lena hat geschrieben: ↑Mo 3. Mai 2021, 14:31
Oswald Chambers: Erfahrungen sind nie die Grundlage unseres Glaubens, sie sind ein Durchgang zu dem, an den wir glauben.
In diesem Fall hat Mr. Chambers nicht Recht. Zumindest nicht bei seiner Pauschalisierung, dass es dabei um
UNSEREN Glauben geht. Es mag sein, dass Mr. Chambers so seinen eigenen Glauben beschreibt. Und ich weiß auch, dass Christen aus dessen Generation so erzogen wurden, dass man nur der Bibel glauben darf, während Erfahrungen und Gefühle keine Rolle spielen dürften.
Meine Erfahrungen haben jedenfalls sehr viel mit meinem Glauben zu tun. Sie waren das Einzige, worauf ich noch bauen konnte, als ich merkte, dass die Bibel nicht buchstäblich von Gott abstammen kann, weil es dabei zu viele Widersprüche gibt, und besonders auch meine Erfahrungen etwas anderes darstellen, als viele Interpretationen der reinen Bibelgläubigen.