Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#61 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Pluto » So 8. Sep 2013, 22:32

Magdalena61 hat geschrieben: während im Laufe der Zeit(en) sich die Lebensbedingungen für den Menschen/ die Ansichten der sozialen Umwelt/ äußere Einflüsse und Zwänge--> und damit die Werte/ Weltanschauung stark verändern können.
Naja. So schlimm finde ich das nicht mit der Anpassung an den jeweils vorherrschenden Zeitgeist.
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closs
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#62 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von closs » So 8. Sep 2013, 23:19

Magdalena61 hat geschrieben:Irgendwo muß man schon noch eine Orientierung haben.
Dazu gehört, dass man "Liebe" definiert - aus meiner Sicht ist "Liebe" das Vereintsein von Schöpfer und Schöpfung oder die Sehnsucht danach. - Bei dieser Definition erübrigen sich die von Dir genannten Risiken.

Magdalena61 hat geschrieben:"fehlgesteuerte Liebe".
Das gibt es auch - der große Verwirrer ist überall. Das kann man auch nicht dadurch verhindern, dass man sich formal an Gesetze hält - denn es könnte eine größere Sünde sein, dass man Gesetze vorschiebt, um nicht in die Unwägbarkeiten der Liebe zu kommen. - Auch Gesetzestreue kann selbstsüchtig sein.

Magdalena61 hat geschrieben:Gott selbst ändert sich nicht, also ändern sich auch die Prinzipien (und Gesetze) Gottes nicht.
Gott kann sich gar nicht ändern - insofern Zustimmung. - Die Selbstoffenbarung Gottes (= Wahrnehmungs-Vorlage Gottes) ändert sich schon - und zwar nach der heilsgeschichtlichen Aufnahmefähigkeit des Menschen. - Die Zeit Davids (beispielsweise) hätte Jesus NICHT verstanden - es war zu früh dafür.

Magdalena61 hat geschrieben: es gibt nur Gerechte und Ungerechte
Mir wäre lieber: Es gibt Gesegnete und Verfluchte - je nach heilsgeschichtlicher Rolle. - Ich wüsste weder bei mir noch bei Dir noch bei Pluto und allen anderen hier auf dem Forum, wer "gerecht" oder "ungerecht" ist. - Wie kann man Deiner Meinung nach ermitteln, ob man selber gerecht ist?

Mir ist das noch nicht gelungen - ich muss es auch nicht, weil meine Gegenüberstellung eine andere ist: Und da spüre ich, dass ich in Puncto a gesegnet bin und in Puncto x verflucht bin - und was das ist, werde ich nicht erzählen. - Aber "gerecht"? - Doch - höchstens wieder in der Urtext-Variante von "bewahrheitet": Da wo man gesegnet ist, ist man der Wahrheit nahe (also nahe an der Bewahrheitung) - und wo man verflucht ist, eben nicht.

Magdalena61 hat geschrieben:denn in der Bibel steht immer das Gleiche drin
Das stimmt - sieht man von den jeweiligen Übersetzungs-Verfremdungen ab, die die Urbedeutung der Bibel zeitgeistig einspannen wollen.

Pluto hat geschrieben: So schlimm finde ich das nicht mit der Anpassung an den jeweils vorherrschenden Zeitgeist.
O doch - diese Anpassung besteht doch gerade darin, dass man es nicht merkt.

Pluto
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#63 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Pluto » So 8. Sep 2013, 23:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: So schlimm finde ich das nicht mit der Anpassung an den jeweils vorherrschenden Zeitgeist.
O doch - diese Anpassung besteht doch gerade darin, dass man es nicht merkt.
Naja... ich meinte Dinge wie Steinigungen, Todesstrafen, etc.
Gott sei Dank, gibt es die nicht mehr.
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Magdalena61
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#64 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Magdalena61 » Mo 9. Sep 2013, 01:52

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Irgendwo muß man schon noch eine Orientierung haben.
Dazu gehört, dass man "Liebe" definiert - aus meiner Sicht ist "Liebe" das Vereintsein von Schöpfer und Schöpfung oder die Sehnsucht danach. - Bei dieser Definition erübrigen sich die von Dir genannten Risiken.
Glaube.... ist letztlich eine Beziehungsgeschichte, nämlich zwischen Gott und Mensch.
Man kann einige Regeln, wie Beziehung funktioniert, aus der Beziehung zwischen Mann und Frau erkennen, ableiten.

"Beziehung" ist nicht sofort da. Man kann mit einem Menschen, den man nicht oder kaum kennt, keine (innige) Beziehung haben.
Zunächst muß man den anderen kennen lernen und den Kontakt pflegen. Da ist zuerst Interesse, aus dem sich eine Beziehung entwickeln kann.

Aber um miteinander zu leben... für eine befriedigende Interaktion...um seelische und geistliche Gemeinschaft zu erleben, um "ein Fleisch" zu werden... muß man lernen, wie der andere "tickt" (und sich danach ausrichten). Bezüglich der Beziehung zu Gott ist das auch nicht anders.

Jesus hat's etwas anders formuliert: Joh. 14,21
Und deswegen ist es nicht egal, wie der in der Bibel offenbarte Wille Gottes interpretiert wird; nicht in heilsrelevanten Fragen.
Die Selbstoffenbarung Gottes (= Wahrnehmungs-Vorlage Gottes) ändert sich schon - und zwar nach der heilsgeschichtlichen Aufnahmefähigkeit des Menschen. - Die Zeit Davids (beispielsweise) hätte Jesus NICHT verstanden - es war zu früh dafür.
Das sehe ich anders.
Die Alten wußten um und hofften auf den Messias. Hebr. 11, 24-26. Sie müssen Ihn ja nicht gesehen haben... auch im AT wurde man durch Glauben gerecht und nicht durch Werke oder durch Wissen.

Magdalena61 hat geschrieben: es gibt nur Gerechte und Ungerechte
Mir wäre lieber: Es gibt Gesegnete und Verfluchte - je nach heilsgeschichtlicher Rolle. - Ich wüsste weder bei mir noch bei Dir noch bei Pluto und allen anderen hier auf dem Forum, wer "gerecht" oder "ungerecht" ist. - Wie kann man Deiner Meinung nach ermitteln, ob man selber gerecht ist?
Ich meinte "gerecht" im Sinne der Bibel Gal. 3,6-7.
Wobei der biblische Glaube sich nicht auf das Fürwahrhalten bestimmter Informationen beschränkt, sondern praktische Konsequenzen erfordert-- den Glaubensgehorsam.
LG
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#65 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Magdalena61 » Mo 9. Sep 2013, 02:06

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: während im Laufe der Zeit(en) sich die Lebensbedingungen für den Menschen/ die Ansichten der sozialen Umwelt/ äußere Einflüsse und Zwänge--> und damit die Werte/ Weltanschauung stark verändern können.
Naja. So schlimm finde ich das nicht mit der Anpassung an den jeweils vorherrschenden Zeitgeist.
Stichworte:
- Gleichgeschlechtliche Partnerschaften: In Israel wurden HS gesteinigt, in unseren Breiten wurden sie mindestens mit Strafen belegt... und heute werden sie in der Christenheit zunehmend akzeptiert und gesegnet.
- Zusammenleben ohne offiziell verheiratet zu sein galt als Hurerei, uneheliche Kinder waren den ehelichen Kindern nicht gleichgestellt und hatten weniger Chancen als Letztere.
- Dialog der Religionen-
- Die offizielle Lehre der Kirchen zur Frage: Evolution oder Schöpfung in 6 Tagen à 24 Stunden?
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#66 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Pluto » Mo 9. Sep 2013, 02:08

Magdalena61 hat geschrieben:Stichworte:...
Genau so meinte ich das! Danke.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#67 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von closs » Mo 9. Sep 2013, 08:04

Magdalena61 hat geschrieben:Jesus hat's etwas anders formuliert: Joh. 14,21
Magdalena61 hat geschrieben:Und deswegen ist es nicht egal, wie der in der Bibel offenbarte Wille Gottes interpretiert wird
Nein, es ist nicht egal. - Es muss aber auch richtig interpretiert werden.
Magdalena61 hat geschrieben:Das sehe ich anders. Die Alten wußten um und hofften auf den Messias.
Vielleicht ein paar Propheten, aber nicht das Volk. Der erste, der mir (in der Reihenfolge des Kanons) begegnet ist, der das Motiv an ein Leben nach dem Tod deutlich anspricht (aber nicht weiter entwickelt), ist Hiob. - Immer mal vage Andeutungen gibt es - ja - aber im Großen und Ganzen erscheint das AT als volksgöttisches Buch mit starkem Diesseits-Bezug.

Aus der Vogelperspektive sieht das durchaus anders aus - da sieht man die Spur an geistigen "Leuchtfeuern", die einen Weg ins NT weist. - Aber es wird nur sehr, sehr selten ersichtlich, dass betroffene Menschen des AT diesen Weg selber erkennen - das gilt auch für Leute wie David.

Magdalena61 hat geschrieben:Ich meinte "gerecht" im Sinne der Bibel
Was "ist" gerecht im Sinne der Bibel? - Dass man begnadet ist zu glauben? - Das wäre dann aber keine Eigenleistung (worauf ich ja gar nicht bestehe).

Magdalena61 hat geschrieben:im AT wurde man durch Glauben gerecht
Und dieser Glaube war in der Regel ein pragmatischer Glaube und somit kein spiritueller Glaube - nur ein Beispiel von vielen: Beim Wunder auf dem Karmel schaut das Volk zu, wie der Wettbewerb zwischen Jahwe und Baal ausgeht. Als Jahwe gewinnt, sagt das Volk: "Jahwe ist Gott" (1Kön.18,39) - hätte Baal gewonnen, hätte das Volk gesagt: "Baal ist Gott".

Es gibt keinen persönlichen Gottesbezug, sondern einen Ordnungs-Bezug zu Gott - so wie man heute weltliche Gesetze anerkennt und deshalb sagt: "Merkel ist Bundeskanzlerin" (selbst wenn man selber für Steinbrück votieren würde). - Insofern erscheint der AT-Gerechtigkeits-Begriff sehr staatlich und sehr wenig geistig.

Magdalena61 hat geschrieben:Wobei der biblische Glaube sich nicht auf das Fürwahrhalten bestimmter Informationen beschränkt, sondern praktische Konsequenzen erfordert-- den Glaubensgehorsam.
Genau das kritisiere ich - es sollte Glaubens-Erkenntnis heißen. - Man gehorcht den Gesetzen: Sag' mir, was ich glauben muss, und ich tue es - egal ob Jahwe oder Baal.

Catholic
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#68 Re: Ökumenische Eucharistiefeier?

Beitrag von Catholic » Sa 14. Sep 2013, 19:12

Hallo Hemul !

Ich möchte einmal die beiden Aspekte aufgreifen,die Du genannt hast.
Die Inquisition war-für die damalige Zeit ein modernes und nebenbei sogar gerechtes Verfahren,um herauszufinden,ob ein Mensch eine Straftat begangen hatte.
Ich spreche nicht von der "Spanischen Inquisition" in der frühen Neuzeit mit ihren Hexenprozessen,das ist ein anderes Thema.
Zum Thema Hexenverfolgungen nur kurz eine Bemerkung:
Die meisten Hexenprozesse fanden in der frühen Neuzeit statt und zwar in den lutherisch oder calvinistisch geprägten Ländern Europa.

Liebe Grüsse,
Catholic

Hemul hat geschrieben: ....
Ich habe lediglich (nur) auf zwei faule Früchte dieser Religionsgemeinschaft hingewiesen. 1. die Hexenverbrennungen und 2. die
"hl. Inquisition". Beide wurden mit Genehmigung der jeweiligen "VERTRETER" auf dem Stuhl Petri zur Schande jedes anständigen Christen an unschuldige Menschen durchgeführt .
...

Hemul
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#69 Re: Ökumenische Eucharistiefeier?

Beitrag von Hemul » Sa 14. Sep 2013, 22:06

Catholic hat geschrieben:Hallo Hemul !
Die Inquisition war-für die damalige Zeit ein modernes und nebenbei sogar gerechtes Verfahren,um herauszufinden,ob ein Mensch eine Straftat begangen hatte.

Hi Catholic!
Kannst Du uns bitte einmal etwas näher erklären was an dieser "modernen" damaligen Inquisition nach Deiner Ansicht gerecht war?

Und was noch wichtiger ist, wo aus der Bibel geht hervor, dass eine Kirche die sich auf die Bibel und Jesus beruft solche teuflischen Gottentehrenden Maßnahmen auch anwenden darf? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Salome23
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#70 Re: Katholische, evangelische und freikirchliche Sünden

Beitrag von Salome23 » Di 22. Apr 2014, 21:42

Die spirituellen Fallschirmjäger des Vatikan

Eine Frau sucht im Kloster des Ordens "Das Werk" Geborgenheit. Sie findet sektenartige Strukturen, wird sexuell missbraucht und ein Opfer religiösen Fundamentalismus.

Die katholische Kirche hat seit Jahren Mühe mit dem Nachwuchs.
Die Zahl der Ordensfrauen hat sich in zwanzig Jahren halbiert, 84 Prozent sind älter als 65 Jahre.

Klara aber hält fest an ihrer Überzeugung, aus jugendlichem Überschwang und wohl auch, weil sie hofft, in einem Orden geborgen zu sein.
Sie entscheidet sich schließlich für ein Kloster in Österreich, weil dort viele junge Menschen lebten. "Leute mit strahlenden Gesichtern."

Acht Jahre später flieht Klara aus dem Kloster.
Ohne Geld, ohne Ausbildung, ohne Freunde kommt sie zurück in die Welt, ihres Selbstbewusstseins beraubt, sexuell missbraucht und psychisch gebrochen...
http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-04 ... s-werk-fso

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