Magdalena61 hat geschrieben:Jesus hat's etwas anders formuliert: Joh. 14,21
Magdalena61 hat geschrieben:Und deswegen ist es nicht egal, wie der in der Bibel offenbarte Wille Gottes interpretiert wird
Nein, es ist nicht egal. - Es muss aber auch richtig interpretiert werden.
Magdalena61 hat geschrieben:Das sehe ich anders. Die Alten wußten um und hofften auf den Messias.
Vielleicht ein paar Propheten, aber nicht das Volk. Der erste, der mir (in der Reihenfolge des Kanons) begegnet ist, der das Motiv an ein Leben nach dem Tod deutlich anspricht (aber nicht weiter entwickelt), ist Hiob. - Immer mal vage Andeutungen gibt es - ja - aber im Großen und Ganzen erscheint das AT als volksgöttisches Buch mit starkem Diesseits-Bezug.
Aus der Vogelperspektive sieht das durchaus anders aus - da sieht man die Spur an geistigen "Leuchtfeuern", die einen Weg ins NT weist. - Aber es wird nur sehr, sehr selten ersichtlich, dass betroffene Menschen des AT diesen Weg selber erkennen - das gilt auch für Leute wie David.
Magdalena61 hat geschrieben:Ich meinte "gerecht" im Sinne der Bibel
Was "ist" gerecht im Sinne der Bibel? - Dass man begnadet ist zu glauben? - Das wäre dann aber keine Eigenleistung (worauf ich ja gar nicht bestehe).
Magdalena61 hat geschrieben:im AT wurde man durch Glauben gerecht
Und dieser Glaube war in der Regel ein pragmatischer Glaube und somit kein spiritueller Glaube - nur ein Beispiel von vielen: Beim Wunder auf dem Karmel schaut das Volk zu, wie der Wettbewerb zwischen Jahwe und Baal ausgeht. Als Jahwe gewinnt, sagt das Volk: "Jahwe ist Gott" (1Kön.18,39) - hätte Baal gewonnen, hätte das Volk gesagt: "Baal ist Gott".
Es gibt keinen persönlichen Gottesbezug, sondern einen Ordnungs-Bezug zu Gott - so wie man heute weltliche Gesetze anerkennt und deshalb sagt: "Merkel ist Bundeskanzlerin" (selbst wenn man selber für Steinbrück votieren würde). - Insofern erscheint der AT-Gerechtigkeits-Begriff sehr staatlich und sehr wenig geistig.
Magdalena61 hat geschrieben:Wobei der biblische Glaube sich nicht auf das Fürwahrhalten bestimmter Informationen beschränkt, sondern praktische Konsequenzen erfordert-- den Glaubensgehorsam.
Genau das kritisiere ich - es sollte Glaubens-Erkenntnis heißen. - Man gehorcht den Gesetzen: Sag' mir, was ich glauben muss, und ich tue es - egal ob Jahwe oder Baal.