Fasten?

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#21 Re: Fasten?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 6. Nov 2013, 11:43

DeMorgan hat geschrieben: Fasten bedeutet für mich auch nicht einfach: 'nichts essen' sondern eher 'Verzicht und Selbstdisziplin' und damit einhergehende Besinnung d.h. keine Süßigkeiten, maßvolles und bewusstes Essen, kein Alkohol, kein Sex. Mir hilft das immer wieder, zu Gott zurückzufinden.
Hm... das scheint ein echtes Problem zu sein, bei vielen Christen... diese Maßlosigkeit. Man hat das Bekenntnis gewechselt, aber nicht den Lebensstil. Interessen, Traditionen und Gewohnheiten bestimmen weiterhin das Leben des Gläubigen, können zu Götzendienst mutieren.

Leben auf einem hohen Niveau, konsum- und genußorientiert, zu teuer, zu viel, zu fett, zu süß... man gibt zu viel Geld aus für Dinge, die man eigentlich nicht braucht bzw. die dem Körper auch nicht gut tun und knallt sich den Tag voll mit Aktivitäten, die Zeit und Energie kosten, jedoch wenig erbaulich sind für die Seele.

Aber dagegen hilft Fasten nicht wirklich, weil es zeitlich begrenzt ist.

Der Lebensstil sollte grundsätzlich "entschlackt", "gereinigt"... geheiligt werden.

Wenn man sich daran gewöhnt hat, dann möchte man das gar nicht mehr anders haben.

Wir sollen nach Heiligung streben. Ich glaube nicht, dass damit gemeint ist, streckenweise wie ein Mönch zu leben, um nach Beendigung der Fastenzeit dann wieder voll reinzupowern.

Wenn man der Nahrung (Alkohol, Sex etc.) nicht mehr Bedeutung zumißt, als von der Natur der Sache her drin ist, dann reguliert sich das Bedürfnis, zu genießen/ die Lebensqualität mittels dieser Dinge aufzupeppen/ Defizite zu kompensieren von selbst. Man "nimmt" sich nur, was man wirklich braucht und überfrißt sich nicht (mehr).
Da sind all die Weihnachtsfeiern und Adventsfeste - wenn ich da das Fasten anfange stoße ich viele, die mich einladen vor den Kopf, so dass die positive Wirkung zu viele negative Nebenwirkungen hätte.
Von so etwas habe ich mich GANZ abgeseilt und vermisse das nicht.
Dieses viele Essen um die Weihnachtszeit herum-- grausam :) .

Wer diesbezüglich soziale Verpflichtungen hat, wird sie wohl wahrnehmen müssen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

2Lena
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#22 Re: Fasten?

Beitrag von 2Lena » Mi 6. Nov 2013, 11:48

DeMorgan hat geschrieben:Körperlicher Raubbau kann nie gut sein.
Da stimme ich dir zu demorgan!
Beim Fasten kann es zu Heilungsprozessen kommen. Es war in der Naturmedizin ein Mittel und wohl häufig auch die einfachste Methode, das "Innenleben" wieder in den Griff zu bekommen.

Nach ein paar Tagen Fasten kommt oft eine Möglichkeit zum Aufarbeiten geistiger Probleme. Nie gekannte Emotionen treten. Zuweilen berichten Menschen über sonst nie vorstellbare Glücksgefühle. Die hätten sie gerne erhalten, berichteten viele Patienten nach dem Fasten. Mit dem ersten normalen Essen waren das wieder vorbei. Die Schmerzen kamen wieder. Da stellt sich natürlich die Frage, was im Körper beim Fasten passiert und welche Nahrung wohl die geeignete ist.

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DeMorgan
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#23 Re: Fasten?

Beitrag von DeMorgan » Mi 6. Nov 2013, 13:43

Magdalena61 hat geschrieben:
DeMorgan hat geschrieben: Fasten bedeutet für mich auch nicht einfach: 'nichts essen' sondern eher 'Verzicht und Selbstdisziplin' und damit einhergehende Besinnung d.h. keine Süßigkeiten, maßvolles und bewusstes Essen, kein Alkohol, kein Sex. Mir hilft das immer wieder, zu Gott zurückzufinden.
Hm... das scheint ein echtes Problem zu sein, bei vielen Christen... diese Maßlosigkeit. Man hat das Bekenntnis gewechselt, aber nicht den Lebensstil. Interessen, Traditionen und Gewohnheiten bestimmen weiterhin das Leben des Gläubigen, können zu Götzendienst mutieren.

Leben auf einem hohen Niveau, konsum- und genußorientiert, zu teuer, zu viel, zu fett, zu süß... man gibt zu viel Geld aus für Dinge, die man eigentlich nicht braucht bzw. die dem Körper auch nicht gut tun und knallt sich den Tag voll mit Aktivitäten, die Zeit und Energie kosten, jedoch wenig erbaulich sind für die Seele.

Aber dagegen hilft Fasten nicht wirklich, weil es zeitlich begrenzt ist.
Der Lebensstil sollte grundsätzlich "entschlackt", "gereinigt"... geheiligt werden.
Wenn man sich daran gewöhnt hat, dann möchte man das gar nicht mehr anders haben.

Wir sollen nach Heiligung streben. Ich glaube nicht, dass damit gemeint ist, streckenweise wie ein Mönch zu leben, um nach Beendigung der Fastenzeit dann wieder voll reinzupowern.

Naja, man fastet ja nicht und gibt dann wieder Volldampf...es ist eher wie eine Seifenkiste. Wenns zu schnell wird trete ich auf die Bremse, finde Erdung und wenn ich dann loslasse nimmt das Teil langsam wieder Fahrt auf, bis es dann wieder zu schnell wird, Bremse usw.

Natürlich wäre es noch besser, wenn die Seifenkiste gar nicht erst beschleunigen würde, aber wenns bei dem ein oder anderen nicht funktioniert so schafft das Fasten die nötige Erdung. Ein Grundsätzliches Problem sehe ich nicht, weils ja so eben unter Kontrolle bleibt.

barbara
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#24 Re: Fasten?

Beitrag von barbara » Mi 6. Nov 2013, 14:17

DeMorgan hat geschrieben: Naja, man fastet ja nicht und gibt dann wieder Volldampf...es ist eher wie eine Seifenkiste. Wenns zu schnell wird trete ich auf die Bremse, finde Erdung und wenn ich dann loslasse nimmt das Teil langsam wieder Fahrt auf, bis es dann wieder zu schnell wird, Bremse usw.

Natürlich wäre es noch besser, wenn die Seifenkiste gar nicht erst beschleunigen würde, aber wenns bei dem ein oder anderen nicht funktioniert so schafft das Fasten die nötige Erdung. Ein Grundsätzliches Problem sehe ich nicht, weils ja so eben unter Kontrolle bleibt.

Ich glaube nicht, dass es besser wäre, wenn die Seifenkiste gar nicht erst beschleunigen würde. Die Natur zeigt in Millionen Beispielen zyklische Vorgänge - das Pendeln von einem Extrem zum Andern. Und eigentlich nie einen Zustand des immer-gleichen.

Es war zum Beispiel nie ein Problem, in der noch nicht so technischen Zeit, wenn sich die Leute im Sommer an den Kirschen den Bauch vollschlagen, masslos bis sie nicht mehr können, und im Herbst an der Metzgete sich den Bauch vollschlagen, masslos bis kein Bissen mehr runter geht - das sind ja alles Ereignisse, die im Jahr einmal vorkommen, und dann wieder ein Jahr lang nicht - da ist es kein Problem, übermässig zu sein, die Natur selbst setzt eine Grenze. Die Natur selbst sorgt dafür, dass es auch immer wieder Zeiten von Mangel dazwischen hat.

Das Problem von uns Modernen ist, dass wir immer Fülle haben können - und dass wir, als Gesellschaft, noch nicht wirklich gelernt haben, damit umzugehen. Wir haben nicht mehr automatisch Mangel aufgrund von Nahrungsknappheit, wir müssen uns heute - entgegen unserer Natur - diese Erfahrung von Mangel selbst beschaffen.

gruss, barbara

JackSparrow
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#25 Re: Fasten?

Beitrag von JackSparrow » Mi 13. Nov 2013, 00:08

2Lena hat geschrieben:Zuweilen berichten Menschen über sonst nie vorstellbare Glücksgefühle.
Vielleicht weil der Körper vermehrt Stresshormone produziert, wenn er fasten muss.

Da stellt sich natürlich die Frage, was im Körper beim Fasten passiert
Der Körper holt sich die Energie, die er nicht mehr aus der Nahrung bekommt, aus den eigenen Zellen: Glykogen, Fett, Proteine. Deshalb die Stresshormone - weil es eine Bedrohung darstellt, wenn die eigene Körpersubstanz abgebaut werden muss.

Wenn vermehrt Fette und Proteine abgebaut werden, entstehen Ketonkörper. Wenn es im Blut zu viele Ketonkörper gibt, kommt es zu einer Übersäuerung. Dies kann unter anderem zu Gicht führen.

2Lena
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#26 Re: Fasten?

Beitrag von 2Lena » Mi 13. Nov 2013, 06:24

Wie süß Barbara, deine Erzählung von den Kirchen. Aber vergiß bitte nicht, ab und zu ein paar Kirschblätter zur Menüverbesserung mitzunehmen, sonst wird am nächsten Tag am Kirschbaum zu oft der Ruf nach Klopapier laut.

Nochmal zu den "Glücksgefühlen" von denen Fastende berichteten und die Menschen stets bei laufend richtiger Ernährung ganz automatisch bekommen. Die Erklärung finde ich nicht durchführbar. Ich mag nicht mit einem Labor und Regale voll Ernährungsbücher durch die Welt wandern.

JackSparrow hat geschrieben:Der Körper holt sich die Energie, die er nicht mehr aus der Nahrung bekommt, aus den eigenen Zellen: Glykogen, Fett, Proteine. Deshalb die Stresshormone - weil es eine Bedrohung darstellt, wenn die eigene Körpersubstanz abgebaut werden muss. Wenn vermehrt Fette und Proteine abgebaut werden, entstehen Ketonkörper. Wenn es im Blut zu viele Ketonkörper gibt, kommt es zu einer Übersäuerung. Dies kann unter anderem zu Gicht führen.

Das klingt ja alles recht "wissenschaftlich" aber wie soll ich feststellen, wo ein Gykolgen drinsteckt und wie viel ich davon schon in Reserve habe?

Da lob ich mir die einfachen Beobachtungen. Ein Mensch braucht sich doch nur zu merken, was er gegessen hat, und wie er sich danach fühlt. Unser Gedächtnis gibt da glatt die drei Tage her, und etwas länger ist auch zu merken, was die Wirkung ausmacht.

Damit ich herausbekam, was jede Pflanze, jede Frucht, Fleisch, Samenkörner, etc. einzeln bewirkt, habe ich mir EINMAL im Leben die Zeit genommen und den ganzen Tag lang, oder drei nur das Eine gegessen und dann beobachtet. Seither weiß ich, was in keinem Kräuterbuch und in keinem Ernährungsbuch erzählt wird. Und das bleibt ein Leben lang - ein mit allen Sinnen gemerkter Grundstock. Es lohnt sich also.

barbara
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#27 Re: Fasten?

Beitrag von barbara » Mi 13. Nov 2013, 16:06

JackSparrow hat geschrieben:Deshalb die Stresshormone - weil es eine Bedrohung darstellt, wenn die eigene Körpersubstanz abgebaut werden muss.

Aber auch nur dann, wenn du selbst - dein bewusstes Bewusstsein - das Fasten als Bedrohung betrachtest.

Du kannst dich aber auch entscheiden, das Fasten als wohl verdienten und wohl tuenden Urlaub für das Verdauungsystem zu betrachten, sodass es Gelegenheit hat, runterzufahren und alle möglichen Bugs auszubessern.


Wenn vermehrt Fette und Proteine abgebaut werden, entstehen Ketonkörper. Wenn es im Blut zu viele Ketonkörper gibt, kommt es zu einer Übersäuerung. Dies kann unter anderem zu Gicht führen.

Trink genug Wasser, und beobachte die Reaktionen des Körpers, dann passt das schon. Ein grundsätzlich gesunder Körper kann mit langen Phasen ohne Essen umgehen. Dafür haben ein paar Millionen Jahre mit ihren immer wiederkehrenden Knappheitsphasen schon gesorgt.

gruss, barbara

Pluto
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#28 Re: Fasten?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Nov 2013, 19:35

barbara hat geschrieben:Aber auch nur dann, wenn du selbst - dein bewusstes Bewusstsein - das Fasten als Bedrohung betrachtest.
Ach so... du glaubst also, körperliche Reaktionen ließen sich beliebig durch Bewusstsein verdrängen?

Nee, nee. JackSparrow hat schon recht, mit dem was er als evolutionärbedingte Reaktion bezeichnet. Wenn der Körper an der eigenen Substanz zehren muss, löst das ein instinktives Gefahrensignal aus.

Du kannst dich aber auch entscheiden, das Fasten als wohl verdienten und wohl tuenden Urlaub für das Verdauungsystem zu betrachten,
Ganz recht. Das Wohlbefinden dabei soll über die bedrohlichen Symptome des Hungerns hinwegtäuschen. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#29 Re: Fasten?

Beitrag von barbara » Mi 13. Nov 2013, 19:54

Pluto hat geschrieben:Ach so... du glaubst also, körperliche Reaktionen ließen sich beliebig durch Bewusstsein verdrängen?

sicher nicht verdrängen.

Aber man kann Situationen sehr wohl unterschiedlich interpretieren. "Ich freu mich auf meine nächste Fastenzeit und alles Schöne, was sie mit sich bringt mitsamt ihren Herausforderungen" ist halt auch für den Körper ganz was anderes als "Hilfe ich bin am Verhungern!"



Nee, nee. JackSparrow hat schon recht, mit dem was er als evolutionärbedingte Reaktion bezeichnet. Wenn der Körper an der eigenen Substanz zehren muss, löst das ein instinktives Gefahrensignal aus.

Nicht, wenn genug Reserven vorhanden sind. Da kann es durchaus von Vorteil und eine Erleichterung in jedem Sinn des Wortes sein, mal eine Weile lang von der eigenen, überflüssigen, angesammelten Substanz zu leben.

Das Gefahrensignal wird dann ausgelöst, wenn ein Körper schon am untern Limit ist und in die Nähe des Verhungerns kommt. Also bei Leuten, die eh schon mager sind, und/oder bei Leuten, die einen sehr schnellen Stoffwechsel haben, die im Alltag darauf achten müssen, ständig etwas zu essen, sonst kippen sie um.

Auch das muss man natürlich achten, wenn man zu dieser Gruppe gehört.

Ansonsten ist jedes Abnehmen, auch im Rahmen einer Reduktionsdiät, immer damit verbunden, eigene Substanz zu verstoffwechseln zur Gewinnung von Energie.

Ganz recht. Das Wohlbefinden dabei soll über die bedrohlichen Symptome des Hungerns hinwegtäuschen.

Ich hatte während des Fastens noch nie Hunger empfunden.

gruss, barbara

Pluto
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#30 Re: Fasten?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Nov 2013, 20:08

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nee, nee. JackSparrow hat schon recht, mit dem was er als evolutionärbedingte Reaktion bezeichnet. Wenn der Körper an der eigenen Substanz zehren muss, löst das ein instinktives Gefahrensignal aus.
Nicht, wenn genug Reserven vorhanden sind.
Doch!
Auch dann werden die Signale ausgesandt, nur man kann sie bewusst ignorieren.

Interessant ist, dass es anders herum keine Warnsignale gibt (außer vielleicht ein Füllegefühl), wenn man zu viel isst.

Da kann es durchaus von Vorteil und eine Erleichterung in jedem Sinn des Wortes sein, mal eine Weile lang von der eigenen, überflüssigen, angesammelten Substanz zu leben.
Das kommt daher, weil wir uns des Übergewichts bewusst werden.

Das Gefahrensignal wird dann ausgelöst, wenn ein Körper schon am untern Limit ist und in die Nähe des Verhungerns kommt.
Hast du das auch untersucht, oder ists wieder so ein Bauchgefühl?

Ansonsten ist jedes Abnehmen, auch im Rahmen einer Reduktionsdiät, immer damit verbunden, eigene Substanz zu verstoffwechseln zur Gewinnung von Energie.
Das nennt man eine Tautologie, liebe Barbara. :)
Es geht schon aus dem Energierhaltungsgesetz de Thremodynamik hervor, dass es so sein muss.

Ich hatte während des Fastens noch nie Hunger empfunden.
Ich habe zwar nie gefastet, aber das leuchtet ein, weil einem der dabei ausgestoßene "Hormon-Cocktail" dabei hilft, den Hunger zu unterdrücken.
Auch das übrigens eine Folge der Evolution. :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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