Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Pluto
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#21 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » Mo 25. Apr 2016, 09:25

Bastler hat geschrieben:Die Humanismusbewegung scheint mir erschöpft zu sein.

Bastler hat geschrieben:Jetzt zählen andere Interessen - insbesondere der Eigenschutz und die Selbstdarstellung (als was Besseres).
Da kann ich dir teilweise zustimmen. Ich sehe vor allem in der jüngeren Generation (30-50 jährige) einen Verlust von Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft als Ganzes. Das Eigeninteresse dominiert. Aber muss das zu einer Rückkehr zu mittelalterlichen Werten führen?

Bastler hat geschrieben:Kommen schwere Zeiten, vergessen viele ihre allgemeine Menschenfreundlichkeit und begrenzen diese auf die Wir-Gruppe.
Meine "Kristallkugel" reicht nicht so weit. Mag sein, dass es so ist wie du es beschreibst.
Aber wie gesagt, mein Optimismus sagt mir was anderes.
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janosch
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#22 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von janosch » Mo 25. Apr 2016, 10:12

Pluto hat geschrieben:In der Bibel steht: Ehre deinen Vater und deine Mutter

Doch, ist das genug? Tragen wir Erwachsene nicht auch Verantwortung für die richtige Erziehung unserer Kinder, und noch Vieles mehr?

Das steht auch drinn...

Eph. 6.4.
Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Je nach dem, welche Herr/Gott man anbetet! ;)

Mart. 22.37. Jesus aber antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.


Christus ruft uns zur Liebe auf! :roll:
Und...er hat die 10 Gebote nicht einmal wiederholt!

Pflanzenfreak
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#23 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pflanzenfreak » Mo 25. Apr 2016, 13:04

mal wieder zurück zur Ausgangsfrage. Wie kann: ehre Vater und Mutter aussehen bei erwachsenen Kindern die von genau diesen Eltern geprügelt oder missbraucht oder verachtet wurden? Es wird ja hoffentlich nicht erwartet, dass sie bei den Eltern vorbeikommen um weiterhin für diese Art der Behandlung zur Verfügung zu stehen.

Pluto
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#24 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » Mo 25. Apr 2016, 13:56

janosch hat geschrieben:Das steht auch drinn...

Eph. 6.4.
Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.
Das halte ich für falsch und ist ohnehin nicht aus dem Pentatateuch oder der Thora zu erkennen.
Das ist die alte "Weisheit", so nach dem Dominikaner Spruch: Gib mir das Kind mit 6 Jahren, und ich gebe dir den Mann.

Übrigens... "Dominikaner" kommt von dominus canem, was so viel bedeutet wie die Hunde des Herrn.

Bist du in Rom oder Paris aufgewachsen wirst du im christlichen Glauben erzogen.
Bist du aber in Jerusalem zur Welt gekommen, sollst du den jüdischen Gott JHWH huldigen.
Und bist du in Islamabad oder Jakarta zur Welt gekommen, sollst du Allah anbeten.

janosch hat geschrieben:Je nach dem, welche Herr/Gott man anbetet! ;)
Warum?
Sollte man nicht unseren Kindern ein möglichst breites Wissen beizubringen, damit sie sich später selbst entscheiden können?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

janosch
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#25 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von janosch » Mo 25. Apr 2016, 18:25

Pluto hat geschrieben: Das halte ich für falsch und ist ohnehin nicht aus dem Pentatateuch oder der Thora zu erkennen.
Das ist die alte "Weisheit", so nach dem Dominikaner Spruch: Gib mir das Kind mit 6 Jahren, und ich gebe dir den Mann.

Ich denke heute gibt es kaum auf dieser Welt Menschen, die von Jesus Christus nicht gehört haben. Ausnahmen gibt es natürlich, darüber wird der Herr sich kümmern denke ich! Aber die Entscheidung fällt jeder für sich allein! Wir reden von Zwang oder freiem Willen? Zwang ist eine mächtige Waffe, das weiß ich. Die Liebe und die Wahrheit macht uns frei! Du kannst mir aber nichts Besseres anbieten als Christus angeboten hat. Oder? Ich höre! Liebe und Freiheit, also befreit von aller Gesetzlichkeit, Zwang, Joch und Last in unserem Geist und unserer Seele. Natürlich unser Fleisch ist momentan ausgenommen, du bist auch nicht besser dran als ich. :roll: Du genießt die Sonne und den Regen genau wie ich!

Bist du in Rom oder Paris aufgewachsen wirst du im christlichen Glauben erzogen.
Bist du aber in Jerusalem zur Welt gekommen, sollst du den jüdischen Gott JHWH huldigen.
Und bist du in Islamabad oder Jakarta zur Welt gekommen, sollst du Allah anbeten.

Na und? Wie wurdest du erzogen? Ich denke darauf hat Paulus eine passende Antwort gegeben! Menschen, die nicht von Gott und seinem neuen Bund gehört haben, werden ein entsprechendes Urteil bekommen. Aber die meisten, und ich rede nicht von Ausnahmen der Menschheit (3 Milliarden Christen !) wissen, was man tun muss, und verbreiten diese Botschaft! Wie sie damit umgehen, das ist nebensächlich! Jesus bevorzugte auch keine Gruppendynamik!

Warum?
Sollte man nicht unseren Kindern ein möglichst breites Wissen beizubringen, damit sie sich später selbst entscheiden können?

Wie ich bereits dir erklärt habe, es gibt nur einen GOTT! Und jeder kann sich in diesen drei größten Religionen nur auf EINEN GOTT berufen! Tun sie auch fleißig, siehe Erich! :lol:
Nicht auf zwei oder drei Götze! Das macht es in der Sache scheinbar schwierig, das Richtige zu finden! Aber wie ich dir bereits sagte, GOTT ist GOTT allein!
Jeder von uns kann nur einem Gott dienen und nicht zwei! Das versuchen die sog. Juden in Jerusalem, oder die Muslimen in Jakarta! Die Christen versuchen sich auch über einen Gott zu einigen in diesem Forum! Nur klappt das nicht wie du siehst! :lol:
Und dennoch alle wissen bereits von Christus und seiner Geschichte! Also, wo liegt das Problem?

Ich denke so großartig muss man gar nicht erziehen! Jedenfalls tat ich es nicht! Ich lebte meinen Glaube an Christus vor meinen Kindern! Alle drei haben sich später für Christus entscheiden und Christus als einzig wahren GOTT erkannt und angenommen! Sie waren nicht mal beschnitten oder als Babys getauft! Ich habe das absichtlich verweigert! Wieso sollten sie einer Zwangsreligion hingehören, wenn sie später selbst entscheiden sollten was sie wollen!? Das wäre auch total gegen das WORT GOTTES und dem freien Willen des Menschen!

Natürlich ich habe auch manchmal die eine oder andere "Watschen" gegeben aus Frust(?), aber dafür ist die Entschuldigung und die Vergebung da! Jedes Kind ist anders!
Und was haben wir in der Schule bekommen? Haufen weise Ohrfeige &Co. Und ich lebe noch! :lol:

Was bedeutet breites Wissen? Das kriegen sie sowieso mit in der Schule und in dem Staat wo wir leben!

John.17 14.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
15.
Ich bitte dich nicht, daß du sie aus der Welt nimmst, sondern daß du sie bewahrst vor dem Bösen.
16.
Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

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#26 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Magdalena61 » Mo 25. Apr 2016, 23:04

Pflanzenfreak hat geschrieben:mal wieder zurück zur Ausgangsfrage. Wie kann: ehre Vater und Mutter aussehen bei erwachsenen Kindern die von genau diesen Eltern geprügelt oder missbraucht oder verachtet wurden? Es wird ja hoffentlich nicht erwartet, dass sie bei den Eltern vorbeikommen um weiterhin für diese Art der Behandlung zur Verfügung zu stehen.
Ein erwachsenes Kind, das von seinen Eltern verletzt wurde und immer weiter emotionalem, psychischem oder physischem Mißbrauch ausgesetzt ist, sollte sich aus den kranken Beziehungsmustern zurückziehen, um heil zu werden. So lange es sich nicht wirksam gegen ein übergriffiges Verhalten seitens der Eltern abgrenzen kann, würde es letztlich seinem Vater und /oder der Mutter endlos Gelegenheit bieten, sich weiterhin an ihm zu versündigen.

Ohne Vergebung geht es nicht in solchen Fällen.

Erst einmal Abstand einbauen; dazu dient die Vergebung, weil man das Problem dann Gott zu 100% übergeben kann. Sich selbst finden, Neuorientierung, Heilung suchen, lernen, auf den eigenen Füßen zu laufen.
Lebensträume formulieren und daran arbeiten, diese zu verwirklichen, so weit sich das machen lässt.

Die aus der überzogenen, fordernden, egoistischen Erwartungshaltung der Eltern resultierenden falschen Schuldgefühle muß man gut analysieren, eventuell mit professioneller Hilfe, und entschlossen zurückweisen.

Leicht ist es nicht. Kinder suchen unbewußt ständig die Anerkennung und die Liebe ihrer Eltern.
Wenn diese ausbleiben und auch das erwachsene Kind nicht bekommt, was ihm zusteht-- was dann?

Der Realität ins Auge sehen. Eltern sind nicht perfekt, sondern Sünder. Wir sollen den fremden Göttern nicht dienen. Jesus will seine Jünger FREI machen und FREI sehen. Macht- und Abhängigkeitsstrukturen in Beziehungen dürfen nicht die Beziehung zu Jesus dominieren.

Da steht nicht "Kinder sollen ihre Eltern lieben", sondern "ehre Vater und Mutter". Wie das genau aussehen soll bei mißbrauchenden Eltern? Schwer zu sagen.
Jedenfalls nicht Rache/ Vergeltung üben.
Auch nicht permanent in Selbstmitleid baden.
LG
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#27 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » Mo 25. Apr 2016, 23:05

Pluto hat geschrieben:Übrigens... "Dominikaner" kommt von dominus canem, was so viel bedeutet wie die Hunde des Herrn.
Nö. Es kommt von dominicus = dem Herrn gehörig.

Die Dominikaner (die sich eigentlich nach ihrem Gründer, dem heiligen Dominikus benannten) haben sich allerdings in der Inquisition so übel hervorgetan, dass man ihren Namen als "domini canes" verballhornte. Ethymologischer Mist, aber ziemlich treffend für das Verhalten des damaligen Dominikanerordens.

Übrigens hatten die Dominikaner gerade im Skandaljahr 2010 den Mut, zu ihrer schändlichen Vergangenheit auf der Frontsite ihre Website zu stehen.
Respekt. Das habe ich bei Kirchens in einer solchen Klarheit sonst noch nirgends entdeckt.

Und ich kenne einen Dominikanerinnen-Konvent, der aus außergewöhnlichen (aber inzwischen völlig überalterten) Frauen besteht. Intellektuell: Erste Sahne. Aber den Mut und die Ehrlichkeit dieses Website-Frontispizes habe ich bei ihnen leider nicht entdeckt. Aber vielleicht lassen Mut und Offenheit nach über 85 Lebensjahren auch ein wenig nach. Also nicht so hart urteilen.

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#28 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Magdalena61 » Mo 25. Apr 2016, 23:07

Ein Interessent für das Amt eines Jüngers bittet in Mt. 8,22 darum, hingehen und seinen Vater begraben zu dürfen. Jetzt fragt man sich natürlich, ob der Vater bereits verstorben war, aber noch nicht bestattet wurde, was in Israel u.a. aus Gründen der Hygiene meist zeitnah erfolgte, oder ob der junge Mann meinte, er wolle seinen (alternden) Vater nicht verlassen, doch wenn dieser gestorben sei, würde er sehr gerne Jesus nachfolgen.

Jesus sagt kurz und krass: "Folge du mir(!) und lass die Toten ihre Toten begraben!".

Wie passt das zu dem Gebot, die Eltern zu ehren?
LG
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#29 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » Mo 25. Apr 2016, 23:19

Jesus sagte sogar, man solle seine Familie hassen. Das passt auch nicht wirklich.

Man kann natürlich die Totengräberstelle und auch die Familienhass-Stelle bestens so interpretieren, dass sie mit der Vater- und Mutterehrung nicht in Konflikt kommen. Ich finde solche Interpretationen sogar sehr einleuchtend.

Trotzdem halte ich es für wahrscheinlich, dass Jesus seine Meinung gelegentlich eher temperamentgeleitet formuliert hat. Und dass die Evangelisten gut daran getan hätten, bei der schriftlichen Niederlegung so umzuformulieren, dass man auch versteht, was Jesus ausdrücken wollte. Ohne dass man sich an Temperamentsfragen abarbeiten muss.

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#30 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » Di 26. Apr 2016, 16:07

Bastler hat geschrieben:Jesus sagte sogar, man solle seine Familie hassen. Das passt auch nicht wirklich.
Stimmt. Es passt nicht zur Barmherzigkeit die Jesus ansonst gepredigt hat.

Bastler hat geschrieben:Man kann natürlich die Totengräberstelle und auch die Familienhass-Stelle bestens so interpretieren, dass sie mit der Vater- und Mutterehrung nicht in Konflikt kommen. Ich finde solche Interpretationen sogar sehr einleuchtend.
Wie bitte?! — nicht in Konflikt kommen?
Wie rechtfertigst du das?

Egal ob man das als gläubiger Christ oder als ungläubiger Atheist betrachtet, der tote Körper ist doch NUR die Hülle des Geistes eines Menschen der einmal war.
Also weg mit ihm! Aus den Augen aus dem Sinn, könnte man sagen.

NEIN!

So was kommt bei mir gar nicht in Frage. Gefühllos und hartherzig.
Gerade dann wenn es sich um den eigenen Vater handelt, der einem im Leben so viel gegeben hat. Für mich ist die Stelle total unverständlich denn so viel Zeit muss sein.

Warum tun wir das überhaupt — unsere Toten begraben? Hilft es etwa dem Verstorbenen?
Sind das mehr als bloße Rituale die wir praktizieren? — Ich meine ja!
Wir geleiten den Menschen auf seiner letzten Reise und begraben ihn in Würde und mit Ehren.

Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst. —
Die Goldene Regel wird in der Bibel ebenfalls Jesus zugeschrieben.

Wir alle erwarten doch im Leben von anderen Menschen respektvoll behandelt zu werden.
Ist das Beerdigungsritual nicht unsere Art dem Verstorbenen Respekt zu zeigen bis ganz zum Schluss?
Ich finde eine respektvolle Beerdigung gehört zum Leben.
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