Pilatus regierte mit harter Hand.

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sven23
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#31 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von sven23 » Sa 20. Dez 2014, 11:40

closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht wahrscheinlich die erste Fehl-Exegese. - Aber das wurde ja bereits ausführlich diskutiert.

Die Fehlexegese besteht darin, die Naherwartung zu leugnen. Sie ist so eindeutig und fest im NT verankert, daß man sie nicht wegexegieren kann. Und sie geht zurück auf Jesus, der die Naherwartung mit seinen Botschaften nährte. Das erkannte sogar Karl Rahner, einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts.
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Münek
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#32 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von Münek » Sa 20. Dez 2014, 11:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die zeitnahe Wiederkunft war fester Glaubensbestandteil und einer der Hauptgründe für die Anhängerschaft der Heilsverkünder.
Aus meiner Sicht wahrscheinlich die erste Fehl-Exegese. - Aber das wurde ja bereits ausführlich diskutiert.

Nix Fehl-Exegese.

Jesu Irrtum räumen selbst tiefgläubige Theologen ein (Bultmann, Küng, Rahner etc.).
Warum? Weil sie aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit nicht anders können. :thumbup:


Du hast es nicht geschafft, in bisherigen Diskussionen auch nur einen Theologen zu be-
nennen, der eine gegenteilige Auffassung vertritt. Stattdessen nur verbale Herumeierei.

Sollte uns das nicht zu denken geben?

closs
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#33 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von closs » Sa 20. Dez 2014, 12:07

Münek hat geschrieben:Du hast es nicht geschafft, in bisherigen Diskussionen auch nur einen Theologen zu benennen
Doch - da gab es vor langer Zeit mal eine Latte an Namen. - Ähm - wir sind schon wieder in einem anderen Thread. - Mein Eindruck ist, dass diese Frage nur gelöst werden kann, wenn man vorher das System offenlegt, auf dessen Basis man denkt - scheint eine wichtige Rolle zu spielen.

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Christof
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#34 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von Christof » Sa 20. Dez 2014, 12:39

Ihr Lieben,

dass Paulus vermutete, dass die Wiederkunft nicht lange auf sich warten ließe, da bin ich ja noch dabei. Dass Jesus das auch glaubte, kann ich nicht glauben, gerade weil er ja sagte, dass nur der Vater den Zeitpunkt kennt. Um diesem Rätsel näherzukommen müßten wir schon wissen auf was denn da eigentlich gewartet wurde - wir wissen es aber nicht und so ist eine Diskussion müßig und wir haben nichts um die Sache zu beurteilen.

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sven23
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#35 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von sven23 » Sa 20. Dez 2014, 12:41

closs hat geschrieben:Doch - da gab es vor langer Zeit mal eine Latte an Namen. - Ähm - wir sind schon wieder in einem anderen Thread. - Mein Eindruck ist, dass diese Frage nur gelöst werden kann, wenn man vorher das System offenlegt, auf dessen Basis man denkt - scheint eine wichtige Rolle zu spielen.

Daß mit dem guten Jesus etwas nicht stimmen kann, erkannten einige schon vor der historisch-kritischen Betrachtung der Bibel.

"Wahrlich, wäre es nicht wegen der Autorität der katholischen Kirche, so würde ich dem Evangelium keinen Glauben schenken!"
Augustinus (354 – 430)

und Goethe merkte auch, daß da was nicht stimmen kann:

"Du hältst das Evangelium, wie es steht, für die göttliche Wahrheit. Mich würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen, dass das Wasser brennt und dass das Feuer löscht, dass ein Weib ohne Mann gebiert und dass ein Toter aufersteht. Vielmehr halte ich dieses für Lästerungen gegen den großen Gott und seine Offenbarung in der Natur".
(Goethe, an Lavater, 9.8.1782)

"Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, dass ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte".
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)

Auch die Bibel insgesamt war im suspekt:

"Das Märchen (der Bibel) ist Ursache, dass die Welt noch 10.000 Jahre stehen kann und niemand recht zu Verstande kommt, weil es ebensoviel Kraft des Wissens, des Verstandes, des Begriffes braucht, um es zu verteidigen, als es zu bestreiten."
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)
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#36 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von sven23 » Sa 20. Dez 2014, 12:47

Christof hat geschrieben:Ihr Lieben,

dass Paulus vermutete, dass die Wiederkunft nicht lange auf sich warten ließe, da bin ich ja noch dabei. Dass Jesus das auch glaubte, kann ich nicht glauben, gerade weil er ja sagte, dass nur der Vater den Zeitpunkt kennt. Um diesem Rätsel näherzukommen müßten wir schon wissen auf was denn da eigentlich gewartet wurde - wir wissen es aber nicht und so ist eine Diskussion müßig und wir haben nichts um die Sache zu beurteilen.

In Liebe
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Das betrifft ja nicht nur Paulus, der im übrigen bald merkte, daß es wohl zu seinen Lebzeiten nichts mehr werden würde und deshalb den Begriff von der "verzögerten" Parusie einführte. Die Verzögerung hält nun schon 2000 Jahr an.

Auch Jesus selbst spricht die Naherwartung in den Evangelien immer wieder an, ebenso die Offenbarung und andere.

http://www.bibelkritik.ch/bibel/g28.htm
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#37 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von Christof » Sa 20. Dez 2014, 12:49

"Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, dass ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte".
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)

Offensichtlich war Goethe eben kein Berufener und Auserwählter Gottes - aus welchen Gründen auch immer -, denn Gott kann sehr wohl zu Menschen sprechen, wenn er das will.

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#38 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von Christof » Sa 20. Dez 2014, 13:03

Lieber Sven,

ich halte es für unsinnig Links mit einer Latte von Bibelzitaten zu posten, denn man müßte auf jedes einzelne eingehen. Die Masse macht eben keine Klasse. Sei mir also nicht böse, dass ich hier nur auf eines eingehe:
... (Mt 16,28 und Lk 9,27): "Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
Damit war gemeint, dass es für einige, die da standen, keinen geistlichen Tod mehr gibt, sondern das Leben bei Gott direkt nach dem körperlichen Tod. Und Jesu Reich ist ein geistliches Reich. Da sind aber nur Menschen drin, die Ihn auch wirklich lieben.

Die anderen Stellen sind genauso fragwürdig und korrekturwürdig. Ich würde das sogar tun, wenn ich nur den geringsten Ausblick auf Erfolg bei Dir sehen würde. Lassen wir es also erstmal bei dem einen...

Aus dem Nichtkommen Jesu auf eine Nichtexistenz Gottes zu schließen, halte ich auch für äußerst fragwürdig. Nur der Vater kennt den Zeitpunkt. Wir könnten dies auch beurteilen, wenn wir genau wüßten, worauf denn jetzt eigentlich noch gewartet wird. Eines Tages werden es alle wissen und es wird uns wie Schuppen von den Augen fallen. Bloß wie steht Du dann und andere hier da? Den man kann Gott ganz nahe bei sich haben durch den Heiligen Geist - hat Dir das noch niemend erzählt? Wenn Du wirklich so eine Sehnsucht nach Gottes Nähe hättest, würdest Du gläubig werden, den Heiligen Geist empfangen und Gott so nahe sein. So wie es jetzt mit Dir steht kannst Du ja froh sein, dass die Parusie noch nicht erfolgte...

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#39 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von sven23 » Sa 20. Dez 2014, 13:18

Christof hat geschrieben:Die Masse macht eben keine Klasse.

Bei der Bibel trifft da auf jeden Fall zu. :lol:

Im Ernst, das Phänomen der Parusie in der Bibel zu widerlegen, ist noch keinem gelungen. Man muß sich halt mit Tatsachen abfinden oder sie aus ideologischen Gründen leugnen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Aber ist das auch sich selbst gegenüber ehrlich?
Zuletzt geändert von sven23 am Sa 20. Dez 2014, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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#40 Re: Pilatus regierte mit harter Hand.

Beitrag von Christof » Sa 20. Dez 2014, 13:25

Ich weiß nicht, lieber Sven, ob Du meine letzten Posts gelesen hast, da habe ich das Problem ja eingeräumt. Ich gehe aber nicht soweit und zweifle dadurch die Existenz Gottes an. Dies ist mir nicht mehr möglich, da sich Gott mir eben auf andere Weise geoffenbart hat. Mein Glaube ist schon Gewissheit - Gott helfe mir und Euch auch.
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