Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

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dvdk
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#31 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von dvdk » So 2. Jun 2013, 21:06

sven23 hat geschrieben:
dvdk hat geschrieben:
Wenn Atheisten meinen, sie müssten missionieren und tun das so, wie ich das bisher erlebt habe, dann werden sie Menschen eher abschrecken, als dass es ihnen gelingt sie zu Richard Dawkins zu bekehren. Zumal sie nichts haben, das die Seele sättigt. Zumindest sind sie sehr erfolgreich, den Glauben vieler Christen zu zerstören.

Ich werd mich mal inhaltlich nicht dazu äußern, aber mir ist es jetzt schon öfters aufgefallen, lieber dvdk, daß du es fertig bringst, in einem Satz oder Abschnitt zwei Aussagen unterzubringen, die sich um 180° widersprechen.
Das ist eben mein besonderer Stil. Denn einerseits wird ihr Glauben zerstört, andererseits finden sie im Atheismus keine geistige Heimat. Einige von ihnen wenden sich der Esoterik zu. Ich meine ja nicht, dass es in allen Fällen so ist. Aber immerhin hat die Esoterik eine Menge Zulauf. Sozusagen als Ersatzreligion für diejenigen, die nicht mehr an Gott glauben.
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sven23
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#32 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von sven23 » So 2. Jun 2013, 21:13

dvdk hat geschrieben: Das ist eben mein besonderer Stil. Denn einerseits wird ihr Glauben zerstört, andererseits finden sie im Atheismus keine geistige Heimat. Einige von ihnen wenden sich der Esoterik zu.

Das muß ich dir recht geben, werter dvdk, der Stil ist schon sehr besonders. :lol:

Aber meine Erfahrung ist da eine ganz andere. Ich habe noch keinen Gläubigen getroffen, den Atheisten in die Arme der Esoterik getrieben hätten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#33 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 21:20

Heliaia hat geschrieben:Es geht uns Aufgeklärten einzig und allein um Aufklärung.
Der Begriff "Aufklärung" ist extrem unterschiedlich besetzt. - Die einen sehen in der Aufklärung das Bemühen, möglichst viel rational zu erfassen (zu dieser Gruppe gehöre ich). - Für die anderen ist "Aufklärung" eine Ersatzreligion, die nichts akzeptiert außer dem rational Erfassbaren.

Wer das Christentum verstanden hat, wird erkennen, dass "Aufklärung" eine Unterabteilung innerhalb des Christentums ist - also vollständig im Christentum aufgeht. - Dieser Satz gilt leider aber nur philosophisch und nicht in der praktischen Theologie - somit verspielt das Christentum in der Praxis wieder mal einen Vorsprung.

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dvdk
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#34 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von dvdk » So 2. Jun 2013, 21:22

sven23 hat geschrieben: Aber meine Erfahrung ist da eine ganz andere. Ich habe noch keinen Gläubigen getroffen, den Atheisten in die Arme der Esoterik getrieben hätten.
Ach weißt Du. Das sind ja nicht die Atheisten, die nebenan wohnen, oder die man in der Kneipe beim Frühschoppen trifft. Das ist der Mainstream. Wenn ich mal einen Artikel über Jesus im Spiegel lese, oder eine Doku zu Ostern im Fernsehen, da wird das überdeutlich. Oder wenn mal wieder von Skandalen in Kirchen berichtet wird oder ... oder...

Da steht das Christentum ziemlich schlecht da. Und die Geistlichen wissen nichts darauf zu antworten. Die Gläubigen auch nichts weiter. Also verlassen sie die Kirchen scharenweise. Einige kommen zu uns, andere suchen sich was anderes.
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Mia
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#35 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von Mia » So 2. Jun 2013, 22:26

Tara hat geschrieben:Religionsunterricht...ja das ist zBsp. ein vom Staat bezahlte Missionierung FAIR ? wohl kaum... und da hört bei mir der Toleranz auf, warum soll dass der Ungläubige und Aufgeklärte (danke Martinus für den Glückwunsch ) mitfinanzieren, oder auch die missionierende Papstbesuche ?
Erfreulich empfand ich daher die Nachricht Niederlande streicht Gehälter für Religionslehrer ich bin der Meinung dass überhaupt... die Religion auch unbezahlte, nix an Schulen in laizistischen Staaten verloren hat !

Ja, das finde ich auch nicht gut. Meine Kleine hat einen Aufstand gemacht, weil sie in den Religionsunterricht wollte, ihr gefällt es, dass sie dort singen und malen :?
Allerdings will sie immer wissen, was ich in der Bibel lese und die grünen Engel haben glaub reichlich zu denken gegeben :sick: :mrgreen: da wär ich echt gerne dabei, wenn sie danach ihre Lehrerin fragt :D

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Tara
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#36 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von Tara » So 2. Jun 2013, 22:32

Heli hat geschrieben
Es geht uns Aufgeklärten einzig und allein um Aufklärung.
Heli du meintest doch in diesem ↓↓↓ Sinne nicht...? ich bin bei dir Bild
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
I.Kant
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

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#37 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von Tara » So 2. Jun 2013, 22:53

Mia hat geschrieben
Ja, das finde ich auch nicht gut. Meine Kleine hat einen Aufstand gemacht, weil sie in den Religionsunterricht wollte, ihr gefällt es, dass sie dort singen und malen :?
Allerdings will sie immer wissen, was ich in der Bibel lese und die grünen Engel haben glaub reichlich zu denken gegeben :sick: :mrgreen: da wär ich echt gerne dabei, wenn sie danach ihr Lehrerin fragt :D
Mia ich find das sehr klug von euch :thumbup: dass ihr euer Kind am Religionsunterricht auf freiwillige Basis teilnehmen lässt, denn sie wird (egal wie sie sich entscheidet) in beide Fälle immer informiert sein und auch argumentieren sprich dadurch auch überzeugen können und nicht Nichtssagendes bis zum umfallen nachplappern ...... :roll:


:wave:
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

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#38 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 23:10

Tara hat geschrieben:„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“
I.Kant
Kant hat ja (bis auf das Postulat der Selbst-Verschuldung der Unmündigkeit) recht. - Aber was hat das mit der heutigen Meinungs-Gesellschaft zu tun, die meint, eine Meinung sei schon Ausdruck von Aufklärung? - Im übrigen ist gerade die heutige Zeit derart meinungs-macherisch infiltriert, dass es eher die Ausnahme ist, dass sich jemand seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedient. - Das säkulare 21. Jh.ist ausdrücklich NICHT aufgeklärt - eine grandiose Selbsttäuschung.

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#39 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von Pluto » So 2. Jun 2013, 23:15

closs hat geschrieben: Das säkulare 21. Jh.ist ausdrücklich NICHT aufgeklärt - eine grandiose Selbsttäuschung.
Das ist erst mal eine reine Behauptung die du da in den Raum stellst, lieber closs.

Schon mal überlegt, dass es auch anders ein könnte?
Möglicherweise ist die Gesellschaft bereits so weit emanzipiert, dass ihr Durst nach mehr Aufklärung versiegt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#40 Re: Sollen Christen und Atheisten gegenseitig missionieren?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 23:29

Pluto hat geschrieben:Möglicherweise ist die Gesellschaft bereits so weit emanzipiert, dass ihr Durst nach mehr Aufklärung versiegt?
Auch das ist möglich. - Man kann so emanzipiert sein, dass man die Hand nicht mehr kennt, aus der man sich befreit hat (ex-manu).

Pluto hat geschrieben:Schon mal überlegt, dass es auch anders ein könnte?
Sagen wir es mal so: Unsere Gesellschaftsstruktur ist schon aufgeklärt. - Wenn man sich allein überlegt, was es alles an Informations-Angeboten gibt, wie leicht es heute ist, sich zu bilden (gemessen an den Angeboten), dann leben wir in einem Informations-Schlaraffenland. - Ganz zu schweigen davon, dass wir durch unsere demokratische Verfassung eine Gewaltenteilung haben, die für stabile äußere Verhältnisse sorgt. - All das kann man durchaus der Aufklärung zuordnen.

Dagegen steht: Wahrscheinlich gab es selten eine geistig so primitive Masse wie heute. - Und geistig so primitive Einflüsse auf die Masse wie heute. - Ich sehe galoppierende Dekadenz. - EIN Grund dafür ist, dass Aufklärung eher ein Werkzeug als ein Sinnträger ist. - Und so ist immer mehr möglich, aber immer weniger wird angestrebt.

Das wäre so im Groben mein Ansatz.

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