Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Hemul
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#21 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Mi 6. Nov 2013, 19:03

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Gott, der nicht lügt
Gott ist nicht das Problem - das sind eher die Menschen, die mit dem Bibel-Wort rum-schustern.

DANN LASS DAS BITTE ENDLICH SEIN-DANKE!
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#22 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 19:54

Hemul hat geschrieben:DANN LASS DAS BITTE ENDLICH SEIN-DANKE!
Wir haben da unterschiedliche Zugänge - wollen wir es entgegenkommend so ausdrücken, dass wir in verschiedenen heilsgeschichtlichen Phasen daheim sind.

closs
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#23 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von closs » Mi 6. Nov 2013, 19:58

Hemul hat geschrieben: spricht Jahwe.
Unabhängig davon, dass auch ich glaube, dass die Bibel gottgewolltes Wort ist: Wir müssen uns immer darüber klar bleiben, dass es eine Setzung des Menschen ist, dass Gott hier spricht - denn:

Es ist ein Unterschied,
a) ob Gott sagt, dass er in der Bibel spricht, oder
b) ob der Mensch sagt, dass Gott sagt, dass er in der Bibel spricht.

Über b) kommen wir nie hinaus - das kann man nur für sich setzen ("glauben").

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#24 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Demian » Mi 6. Nov 2013, 23:23

Hemul hat geschrieben:Was meinst Du von wessen "WORT" ist hier die Rede?

Gemäß der ( übrigens nicht nur christlichen ) Wortspiritualität: das Wort beschreibt den SINN - und damit ist nicht nur irgendein Sinn, sondern der Sinn schlechthin gemeint. Allerdings drückt sich dieser ursprüngliche Sinn in allem Sinnhaften aus; alles was der Mensch daher sinnhaft erlebt, das ist für ihn ein Wort - denn er wird davon angesprochen. Die Bibel berichtet von einem Angesprochensein, Shakespeares Hamlet berichtet von einem Angesprochensein, Dantes Divina Comedia berichtet von einem Angesprochensein, das Lächeln einer schönen Frau spricht mich an; wo ist der Unterschied? Es gibt keinen. Alles verweist auf das selbe: den Sinn der Existenz.

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#25 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Münek » Mi 6. Nov 2013, 23:32

Magdalena61 hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Markusevangelist legt in 2, 25 f. Jesus die Aussage in den Mund, dass König David
unter dem Hohenpriester "Abiathar" das Haus Gottes betreten und die heiligen Brote
(Schaubrote) gegessen hatte.

Münek hat geschrieben:Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".
Dieser Eindruck, Abjatar sei der amtierende Hohepriester gewesen, als David die Schaubrote verlangte, gewinnt man bei einigen der neueren Übersetzungen wie der HFA, der GNB und der NL. Die Einheitsübersetzung und die NeÜ harmonieren da mehr mit der Luther, der Elberfelder und der Schlachter und schreiben: "Zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar"... oder "als der Hohe Priester Abjathar lebte".

Wenn man den "Hohenpriester Abjatar" nicht als Beschreibung seiner beruflichen Tätigkeit zu dem Zeitpunkt, als David in Nob vorsprach, sondern als Titel versteht, unter dem Abjatar in Israel bekannt war und der ihm für immer anhaften wird, da er zuerst David und später Salomo als Hohepriester diente... (wenn Salomo ihn dann auch von dieser Tätigkeit suspendierte 1. Kön. 2, 27), ist die Behauptung, es läge ein "glasklarer Widerspruch" vor, nicht haltbar.

Hallo Magda,

Fakt ist doch, dass dem vor dem König Saul flüchtenden David die fünf Schaubrote
(und das Schwert Goliaths) vom Hohepriester Ahimelech im Hause des Herrn
übergeben worden sind. Ahimelech und alle anderen Priester wurden wegen dieser
Tat auf Geheiß des Königs umgebracht.

Nur sein Sohn Abjatar entkam als einziger dem Gemetzel und schloss sich David
an. Erst viel später, als Saul tot war und David ihm als König nachfolgte, wurden Abjatar
und Zadok zu Hohepriestern ernannt. Zu der Zeit seines Vaters Ahimelech konnte er es
auf keinen Fall gewesen sein.

Die Aussage in Mark. 2, 26 ist deshalb unzutreffend. In der entsprechenden Anmer-
kung in der "Einheitsübersetzung" zu dieser Bibelstelle heißt es denn auch :"Der Hohepries-
ter hieß nach 1. Sam. 21,2 in Wirklichkeit Ahimelech..."

Lieben Gruß

Münek

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#26 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Demian » Mi 6. Nov 2013, 23:35

Wer die Bibel zum "Buch der Bücher" erklärt, hat sie entweder verstanden oder entweder überhaupt nicht verstanden ... verstanden hat er dieses Gleichnis, wenn er es so versteht: ein Buch der Bücher kann sie nur insofern sein, als ein ihr innewohnender Sinn mehr oder weniger in jedem Buch enthalten ist. Aber das heißt nicht: "die Bibel ist besser" - sondern das heißt: "Sprache macht Sinn und was Sinn macht ist auch Sinn im christlichen Sinne"

eine Denkaufgabe ;)

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#27 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Martinus » Mi 6. Nov 2013, 23:40

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :thumbup:
Angelas Zeugen wissen was!

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#28 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Demian » Mi 6. Nov 2013, 23:49

Martinus hat geschrieben:Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :thumbup:

Die Lösung ist: die Bibel zu relativieren und zugleich ihre Absolutheit zu wahren; erst dann hat sie ihren gebührenden Rang. Aber man kann sich ihr ebenso kritisch gegenüberstellen ... und das ist mehr als nötig. Das ist geboten.

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