Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

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Münek
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#1 Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Münek » So 3. Nov 2013, 20:23

abgetrennt aus: Widersprüche in der Bibel

Der Markusevangelist legt in 2, 25 f. Jesus die Aussage in den Mund, dass König David
unter dem Hohenpriester "Abiathar" das Haus Gottes betreten und die heiligen Brote
(Schaubrote) gegessen hatte.

Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".

Hemul
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#2 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Hemul » So 3. Nov 2013, 20:56

Münek hat geschrieben:Der Markusevangelist legt in 2, 25 f. Jesus die Aussage in den Mund, dass König David
unter dem Hohenpriester "Abiathar" das Haus Gottes betreten und die heiligen Brote
(Schaubrote) gegessen hatte.

Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".

Hi Münek!
Was soll hier nicht stimmen? :roll: Aus 1.Samuel 21:1-7 geht doch hervor, dass der Priester dem David die "ALTEN SCHAUBROTE" gab?


1 Dann brach David auf und ging weg, Jonatan aber begab sich in die Stadt zurück.

2 David gelangte nach Nob zu dem Priester Ahimelech. Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und fragte ihn: Warum bist du allein und hast niemand bei dir?

3 David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir einen Auftrag gegeben und zu mir gesagt: Niemand darf etwas von der Angelegenheit erfahren, in der ich dich sende und mit der ich dich beauftrage. Darum habe ich meine Leute an einen bestimmten Ort bestellt.

4 Hast du vielleicht etwas zur Hand für mich? Fünf Brote vielleicht? Dann gib sie mir, oder gib mir, was du sonst finden kannst.

5 Der Priester gab David Antwort und sagte: Gewöhnliches Brot habe ich nicht zur Hand, nur heiliges Brot ist da; aber dann müssen sich die jungen Männer von Frauen ferngehalten haben.

6 David antwortete dem Priester: Wir haben uns schon gestern und vorgestern von Frauen ferngehalten. Als ich auszog, waren die Waffen der jungen Männer geheiligt; wenn dies auch ein gewöhnlicher Marsch ist, so wird er doch durch die Waffen geheiligt.

7 Da gab ihm der Priester heiliges Brot, denn es gab dort nur die Schaubrote, die man von (dem Tisch) vor dem Angesicht des Herrn entfernt, um an dem Tag, an dem sie weggenommen werden, frisches Brot aufzulegen.



PS: Die 12 Schaubrote mussten jeden Sabbat erneuert werden. Die alten Schaubrote durften von den Priestern gegessen werden.
Fünf von diesen alten Schaubroten gab Ahimelech dem David ab.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#3 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Münek » So 3. Nov 2013, 23:02

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Markusevangelist legt in 2, 25 f. Jesus die Aussage in den Mund, dass König David
unter dem Hohenpriester "Abiathar" das Haus Gottes betreten und die heiligen Brote
(Schaubrote) gegessen hatte.

Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".

Hi Münek!
Was soll hier nicht stimmen? :roll: Aus 1.Samuel 21:1-7 geht doch hervor, dass der Priester dem David die "ALTEN SCHAUBROTE" gab? [/color]
PS: Die 12 Schaubrote mussten jeden Sabbat erneuert werden. Die alten Schaubrote durften von den Priestern gegessen werden. Fünf von diesen alten Schaubroten gab Ahimelech dem David ab.

Hi Hemul,

hinsichtlich Deiner Replik kann ich nur ungläubig mit dem Kopf schütteln! Ich
habe einen glasklaren Widerspruch (Unvereinbarkeit) bezüglich der genann-
ten Namen und Personen der seinerzeit agierenden Hohenpriester aufgezeigt!

Verkürzt: Jesu Feststellung (Hohenpriester = "Abiathar") contra alttestament-
liche Aussage (Hohenpriester = "Ahimelech"). Die biblischen Aussagen in Mk. 2,26
und 1. Sam. 21,1 sind nicht zu vereinbaren. So einfach ist das.

Keinesfalls geht es um alte oder neue "Schaubrote"! Das war äußerst schwach! :thumbdown:

Machs jut

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#4 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Martinus » So 3. Nov 2013, 23:24

Münek hat geschrieben:
Verkürzt: Jesu Feststellung (Hohenpriester = "Abiathar") contra alttestament-
liche Aussage (Hohenpriester = "Ahimelech"). Die biblischen Aussagen in Mk. 2,26
und 1. Sam. 21,1 sind nicht zu vereinbaren.
Ein interessanter und eindeutiger Punkt, da liest man die Stellen auch gern mal nach.
Angelas Zeugen wissen was!

Hemul
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#5 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Hemul » Mo 4. Nov 2013, 08:58

Martinus hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Verkürzt: Jesu Feststellung (Hohenpriester = "Abiathar") contra alttestament-
liche Aussage (Hohenpriester = "Ahimelech"). Die biblischen Aussagen in Mk. 2,26
und 1. Sam. 21,1 sind nicht zu vereinbaren.
Ein interessanter und eindeutiger Punkt, da liest man die Stellen auch gern mal nach.

Hi Martinus!
Im Einsichtenbuch Band 1 auf der S. 33 wird logisch erklärt, dass es doch kein "glasklarer Widerspruch" ist. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#6 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Münek » Mo 4. Nov 2013, 14:41

Hemul hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Verkürzt: Jesu Feststellung (Hohenpriester = "Abiathar") contra alttestament-
liche Aussage (Hohenpriester = "Ahimelech"). Die biblischen Aussagen in Mk. 2,26
und 1. Sam. 21,1 sind nicht zu vereinbaren.
Ein interessanter und eindeutiger Punkt, da liest man die Stellen auch gern mal nach.

Hi Martinus!
Im Einsichtenbuch Band 1 auf der S. 33 wird logisch erklärt, dass es doch kein "glasklarer Widerspruch" ist. ;)

Hi Hemul,

logisch erklärt? Mit Verlaub, das nehme ich Dir nicht ab. Ich kenne das
"Einsichtenbuch" nicht, bin mir allerdings absolut sicher, dass die "logische Er-
klärung" nichts weiter ist als substanzloses "Wortgeklingel", als ein "um-den-
heißen-Brei-Herumreden".

Mit drängt sich oft der Eindruck auf, dass für "Zeugen Jehovas" die von ihnen
selbst in Massen produzierte "Sekundärliteratur" einen ungleich höheren Stel-
lenwert besitzt als die Bibel selbst.

Aber Du kannst mich gern eines Besseren belehren. Ich bin mal gespannt! Wie
"löst" der Verfasser des "Einsichtenbuches" den glasklaren Widerspruch zwischen
Markus und Samuel auf?

LG Münek

Hemul
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#7 Re: Widersprüche in der Bibel

Beitrag von Hemul » Mo 4. Nov 2013, 19:17

Münek hat geschrieben: Aber Du kannst mich gern eines Besseren belehren. Ich bin mal gespannt! Wie
"löst" der Verfasser des "Einsichtenbuches" den glasklaren Widerspruch zwischen
Markus und Samuel auf?

LG Münek

Hi Münek!
Da kannst Du aber lange warten. Ich bin nicht bereit so einen Frechdachs zu belehren. Musst Dir schon selbst das Buch besorgen. 8-)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#8 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 4. Nov 2013, 22:55

Münek hat geschrieben:Der Markusevangelist legt in 2, 25 f. Jesus die Aussage in den Mund, dass König David
unter dem Hohenpriester "Abiathar" das Haus Gottes betreten und die heiligen Brote
(Schaubrote) gegessen hatte.

Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".
Nachdem Saul den Vater Abjatars, den Hohepriester Achimelech, hatte umbringen lassen, floh Abjatar zu David 1. Sam. 22,20 und diente in Davids Gefolgschaft als Priester 1. Sam. 23,9.

Münek hat geschrieben:Diese Festellung ist insofern historisch unzutreffend, als nach 1. Samuel 21,1 ff. diese
Handlung Davids in Anwesenheit des Hohenpriesters "Ahimelech" geschah und nicht sei-
nes Sohnes "Abiathar".
Dieser Eindruck, Abjatar sei der amtierende Hohepriester gewesen, als David die Schaubrote verlangte, gewinnt man bei einigen der neueren Übersetzungen wie der HFA, der GNB und der NL. Die Einheitsübersetzung und die NeÜ harmonieren da mehr mit der Luther, der Elberfelder und der Schlachter und schreiben: "Zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar"... oder "als der Hohe Priester Abjathar lebte".

Wenn man den "Hohenpriester Abjatar" nicht als Beschreibung seiner beruflichen Tätigkeit zu dem Zeitpunkt, als David in Nob vorsprach, sondern als Titel versteht, unter dem Abjatar in Israel bekannt war und der ihm für immer anhaften wird, da er zuerst David und später Salomo als Hohepriester diente... (wenn Salomo ihn dann auch von dieser Tätigkeit suspendierte 1. Kön. 2, 27), ist die Behauptung, es läge ein "glasklarer Widerspruch" vor, nicht haltbar.

In Mt. 12,4 und Lk. 6,4 fehlt der Zusatz mit dem Hohenpriester. Möglicherweise hatte es ein "Redakteur" wieder einmal besonders gut gemeint gehabt :mrgreen: ....und die von ihm anvisierte Zielgruppe wußte mit der Info richtig umzugehen.

Aber wir heute sehen einen "Widerspruch" und müssen erst einmal Grundlagenforschung betreiben.
Hand auf's Herz: Wer von uns kannte die Namen Achimelech und Abjatar und konnte sie fehlerfrei zuordnen, ohne zuvor die Suchfunktion des Online- Bibelservers bemüht und in den Büchern Samuel und 1. Könige nachgelesen zu haben? (Das habe ich jetzt gerade einige Stunden lang gemacht.... :) )

Und dabei ist mir etwas anderes aufgefallen.
Der Name... der ja ein bestimmtes Ereignis illustrieren/ einen Sachverhalt beschreiben soll, ist mehr oder weniger eine Nebensächlichkeit.

Warum moniert man nicht...Folgendes (?): David hatte den Hohenpriester Achimelech BELOGEN 1. Sam. 21,3, und damit den Zorn Sauls und den Tod der Priester provoziert 1. Sam. 22,18...
--- und kam ungeschoren davon. (?)
LG
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Hemul
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#9 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Hemul » Di 5. Nov 2013, 04:44

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn man den "Hohenpriester Abjatar" nicht als Beschreibung seiner beruflichen Tätigkeit zu dem Zeitpunkt, als David in Nob vorsprach, sondern als Titel versteht, unter dem Abjatar in Israel bekannt war und der ihm für immer anhaften wird, da er zuerst David und später Salomo als Hohepriester diente... (wenn Salomo ihn dann auch von dieser Tätigkeit suspendierte 1. Kön. 2, 27), ist die Behauptung, es läge ein "glasklarer Widerspruch" vor, nicht haltbar.
LG

:clap: 1+
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#10 Re: Abjatar (Mk. 2,26) oder Achimelech (1. Sam. 21,2)?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 6. Nov 2013, 01:02

:D Danke.

Zu David.... habe ich ein "gespaltenes Verhältnis". Er wird so hochgelobt... doch wenn ich sein Leben anschaue, und was der so hin und wieder fertig gebracht hat, dann graust es mir. Seine Psalmen sind inspiriert, da war er "Medium", die Psalmen sind "genießbar" und auch lehrreich.

Aber David privat...den würde ich nicht in meiner Nachbarschaft und in meiner Familie haben wollen.

Da lügt er den Hohenpriester Achimelech volle Kanne an. Abimelech war eigentlich dem noch amtierenden König Saul verpflichtet gewesen-- von daher ist der Zorn Sauls schon nachvollziehbar, als er realisierte, dass der Hohenpriester ausgerechnet David, welcher von Saul verfolgt wurde, geholfen hatte und sich auch noch zu dessen Fürsprecher machte.
Saul war nicht mehr im Willen Gottes... und auch nicht mehr zurechnungsfähig- er reagierte mit brutaler Härte.

Durch die Lüge Davids starben mehr als 80 Priester und die Einwohner der Stad Nob, und Abjatar verlor seinen Vater. Dieser Preis war zu hoch!

Das waren doch alles Menschen- Leben. Mütter hatten Kinder geboren, die heranwuchsen, erzogen und gelehrt wurden und ihren Platz in dieser Welt suchten und fanden. Da waren Hoffnungen, Träume, Fleiß, Selbstverleugnung... und dann wurden wertvolle Seelen mehr oder weniger zu Kanonenfutter, weil ein David seine eigene Haut retten wollte, den Priester des HERRN vorsätzlich täuschte, und weil ein abtrünnniger König seine Position und den Erhalt seiner Macht sichern wollte.

Mich wundert, dass diese Lüge für David keine Folgen hatte.
Die Schaubrote hätte er auch nicht nehmen, seinen Männern geben und essen dürfen.

Winntou- der Klassiker: Vor Jahren hatte ich die Videos gekauft, weil ich meinen Kindern diesen Evergreen nahe bringen wollte. Eigentlich kannte ich nur Fragmente dieser Filme und... natürlich die (wunderschöne) Titelmelodie.
Als ich dann die Videos abspielte, war ich entsetzt-- da werden so viele Menschen "abgeknallt", einer nach dem anderen-- also, den Kindern habe ich diese Filme nicht vorgeführt.

Aber Winnetou--- ist eine zahme Gute- Nacht- Geschichte, verglichen mit einigen Berichten, die im AT zu lesen sind.

Das ist eine Feststellung.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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