Münek hat geschrieben:nichts mit der wirklichen Realität, die jeder Mensch im alltäglichen Leben
wie selbstverständlich erfährt und erlebt
Meine Erfahrungen sind ganz natürlich. Meditativ erfahrbar und begründet. Kunst, Meditation, Erotik, Sexualität, das sind meine einzigen Quellen für Spiritualität, keine übersinnlichen, nicht überprüfbaren Inhalte. Ganz offenbar „siehst“ du in mir etwas, was du einfach in mich hineinprojizierst. Du hast von vornherein ein „Bild“, ein Vorurteil von mir in deinen Gedanken. Dein Stereotyp eines Gläubigen. Dem entspreche ich aber nicht.
Das was Du empfindest und erfährst (beispielsweise einen der Menschheit liebe-
voll zugewandten Gott), ist Deine höchstpersönliche Wirklichkeit
„Gott“ ist für mich die absolute Wirklichkeit. Die ist zweifellos keine Einbildung meines Gehirns, sondern einfach die gesamte Wirklichkeit in ihrem Dasein. Im Grunde „weiß“ ich auch nicht, was Gott ist, da man das Absolute nicht definieren kann. Das definierte Absolute ist nicht mehr absolut. Darum habe ich auch kein fertiges Gottesbild und auch keinen fertigen Glauben oder eine abgeschlossene Lehre. Für mich ist jede Lehre eine Illusion. Das betone ich immer wieder, aber solche Details überliest du einfach, weil sie deinem Vorurteil nicht entsprechen. „Das aussagbare Tao, ist nicht das ewige Tao!“
Es gibt sehr präzise formulierte Meditationstechniken und Vorstellungen eines Chakrensystems, des energetischen Körperkreislaufs. Durch Meditation kann man sie bewusst regulieren und konzentrieren, um so Körper und Geist zu harmonieren und zu bündeln. Das ist verbunden mit einem sehr intensiven Erleben von Liebe und Einheit, einer Transzendierung des egozentrischen Denkens in ein umfassenderes Bewusstsein und die Erkenntnis von dem, was man in den verschiedenen Weisheitswegen das „wahre Selbst“, die „Buddhanatur“ oder das wirkliche „Wesen“ genannt hat. Christen haben dafür das Bild des Heiligen Geistes und der „Liebe Christi“ gefunden. Meister Eckhart sprach vom göttlichen Seelenfunken. All das lässt sich psychologisch sehr gut begründen.
Dass andere Menschen, denen Du Deine subjektive absolute Gewissheit als den-
noch "objektive Wahrheit" nahebringen willst, sich dagegen verwahren , wirst Du verstehen müssen. Dass diesedann von Spinnereien, Hirngespinsten, Einbildungen, Phantasieprodukten,
infantilen Wunschträumen reden, ist ja nicht ganz soooo abwegig.
Da ich andere Menschen von nichts überzeugen kann, will ich ihnen auch keine objektive Wahrheit nahe bringen. Scheinbar ist auch das eine Projektion – möglicher Weise willst du deine „objektive Wahrheit“ anderen nahe bringen? Wer Religion und Spiritualität kurzerhand als „Spinnerei“ bezeichnet, hat keine Ahnung der dem spirituellen Erleben zugrunde liegenden Psychologie. Und wer keinerlei Rücksicht nimmt auf die Gefühle und Erfahrungen anderer Menschen ( die natürlich nicht mit den eigenen übereinstimmen müssen! ), sollte … wie man bei uns in Bayern freundlich sagt … lieber das „Maul“ halten. „Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe!“ ( Eph 4,29 )