Antiautoritäre Erziehung...

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Mia
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#1 Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Mia » Di 7. Mai 2013, 16:49

...könnte vielleicht ein Beweis sein, dass die Bibel falsch liegt.

Dieser Verdacht kommt mir immer mehr, um so mehr ich über die Bibel erfahre, bis auf eine Stelle, wo Maria und Josef den 12 jährigen Jesus nach 3 Tagen wieder finden, ihre Reaktion war sehr antiautoritär.
Ich könnte so viel darüber schreiben aber ich warte mal lieber ab, wie Eure Reaktionen dazu sind, denn ich weiß, dieses Wort in der Überschrift, lässt schon bei vielen mit Entsetzten die Haare zu Berge stehen :chapeau:

LG Mia

Abischai
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#2 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Abischai » Di 7. Mai 2013, 17:47

Mir stehen auch wirklich die Haare zu Berge, weil die Bibel die ich lese eine völlig andere Sprache spricht, da geht es nicht um die Verwirklichung der Phantasie harmoniesüchtiger Träumer, sondern um Fakten.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Theophilus
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#3 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Theophilus » Di 7. Mai 2013, 18:13

Hi Mia,

jo interessantes Thema, ich weiß gar nicht, im AT steht was von Autoritärer Erziehung, und züchtigen, so war das ja damals, es gab aber auch Eltern die ihre Kinder liebten, und so auch Josef und Maria, ob Jesus gezüchtigt wurde oder nicht, weiß kein Mensch.

Darüber redet die Bibel nicht, und Jesus redet auch selber nicht vom Züchtigen sondern scharf von Vergebung und Lasset die Kindlein zu mir kommen.

Heute weiß man ja aus der Erziehungswissenschaft, dass seine Kinder auch nicht nur Laissez- faire erziehen soll. Das macht genauso Depressionen und Ängste.

Ich bin selber Vater hab 5 Jährige Tochter und schimpfe und erziehe eben auch, dass kommt von selbst. Ich mache auch Fehler aber mein Kind kann mir diese Fehler auch schneller vergeben als ich.

Und viel Liebe sollte dabei sein, ich denke schon das Maria und Josef sehr liebe nette Menschen waren, sogar sehr rein, und Jesus musste viltl auch nicht geschlagen werden, da er ja rein war.

Meine Tochter ist krank zur Welt gekommen, deshalb verwöhne ich sie sehr, es gibt kaum Gründe sie zu schlagen, das würde dann auch noch mehr Schaden, fördern lieben und fordern und Lehren in Christo ist da doch der bessere Weg.

Ich denke, dass unsere Vorfahren die Urchristen, ihre Kinder nicht geschlagen haben, denn das wäre vom Gedanken her ja Gewalt gewesen, gegen Schwache, das AT ist der alte Bund spielt keine Rolle mehr.

Kinder sind so wie sie sind angenommen von Jesus und ihnen gehört das Reich Gottes. per sofort.
Es bedarf keiner Maßregelung, zumindest nicht für das Reich Gottes.

LG Theo
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halte Du den Glauben fest, dass Dich Gott nicht fallen lässt, Er hält sein Versprechen!"
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#4 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Abischai » Di 7. Mai 2013, 19:40

Lieber Theophilus!

Du hast Deine Erfahrung und Deine Sicht, das ist in Ordnung und hilft sicher auch vielen, die Mitte im Leben zu finden, weil die meisten Menschen (die ich kenne) irgendeinem Extrem verfallen sind.
Wenn Du aber Begriffe heranziehst wie "Autoritäre Erziehung" versus "Liebe", dann ist das wie Rauch in den Augen, denn dann drängt sich sofort die Frage auf, ob Du nie gelesen (oder erfaßt) hast, daß der Herr Jesus eine Geißel aus Stricken machte und diejenigen, die er liebte mit Gewalt aus dem Tempel hinausjagte.

Auch der Schluß, die ersten Christen könnten ihre Kinder nicht gezüchtigt (im Sinne von verhauen) haben, weil das ja Gewalt wäre...
Sowas kann eigentlich niemandes Ernst sein, der die Bibel gelesen und sie als Gottes Wort achtet.

(Natürlich sind dann sofort zahllose Besserwisser und Heißsporne zur Stelle, die nicht konfliktfähig sind und auch zu keiner Erörterung in der Lage, die ein solches Thema umgehend zertreten.)

Wenn man das in höchst respektvoller Umgebung erörtert, kann man allseits viel lernen und korrigieren, zudem natürlich viele Kinder vor unnützem Schaden durch das eine oder andere falsche Extrem bewahren.

Es ist zwar kein Bibelvers, aber Albert Schweitzer soll mal gesagt haben:
"Um Schweine zu züchten, muß man 3 Jahre studieren, auf Kinder werden Menschen einfach so losgelassen."
Dieses etwas zynische und sicher auch begründet bittere Resumé steht der Absicht Gottes aber gegenüber.
Diesen offenbaren Konflikt gilt es zu erkennen und auszuwerten und nicht via Kurzschluß zu entthematisieren.

Liebe Grüße, Tobias
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#5 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Theophilus » Di 7. Mai 2013, 21:44

Lieber Abischai,

waren das Kinder, die er vertrieb, mit Gewalt, waren es Kinder, oder Jugendliche??

Wir reden von Kindern, zudem geht man heute von der autoritaiven Erziehung aus. Jesus hätte niemals die Hand gegen Kinder erhoben, er hat auch keine besessenen Geschlagen. um ihn zB aufzuhalten, oder die Geister rauszuschlagen, mit einer Ohrfeige....oder einem Backensteich

Das war ein Gewalt akt...Jesus war aber gar nicht so gewalttätig, wie man das so denkt,

Wer das Schwert erhebt, wird durch das Schwert umkommen........ Konsequenz villt eher. Sonst wäre er ja ein Zelot geworden.

Nein dann hätte er zur Züchtigung aufgerufen......so wie es in den Sprüchen, steht....Das Gesetz war ein Fluch und der Fluch ist nun weg.

Das Gesetz ein Fluch das Alte Testament ist ein Fluch gewesen. siehe Galater....ich kenne die Schriften auch, so wie Du!!

LG Theo
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DeMorgan
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#6 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von DeMorgan » Mi 8. Mai 2013, 00:22

Hier werden Begriffe vermischt...

Ich erziehe mein Kind sicher nicht Antiautoritär, jedoch würde ich es niemals schlagen. Eine autoritäre Erziehung ist keine gewalttätige Erziehung sondern eine Erziehung, die das Kind durch die Autorität der Eltern anleitet. Diese Autorität kann (und sollte unbedingt) anders gewonnen werden als durch Gewalt.

In der Bibel wird von Schlagen und züchtigen gesprochen (sh. Sprüche, glaube 29 oder 30) und dies oftmals gut geheißen. Damals ging es wohl nur so. Heute sind wir etwas weiter und können auf unnötige Gewalt verzichten, wie.es Jesus gelehrt hat. Die Züchtigung (oder positiver besetzt “Formung“) findet nun mit besseren Mitteln statt, stattfinden sollte sie jedoch trotzdem - sonst findet sie später durch die Gesellschaft statt und das ist dann richtig schmerzhaft fürs Kind.

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kandyra
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#7 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von kandyra » Mi 8. Mai 2013, 07:22

Mia hat geschrieben:...könnte vielleicht ein Beweis sein, dass die Bibel falsch liegt.

Dieser Verdacht kommt mir immer mehr, um so mehr ich über die Bibel erfahre, bis auf eine Stelle, wo Maria und Josef den 12 jährigen Jesus nach 3 Tagen wieder finden, ihre Reaktion war sehr antiautoritär.
LG Mia

ich verstehe noch nicht wo die Bibel falsch liegen könnte im Zusammenhang mit der Antiautoritären Erziehung?!
Kinder brauchen Halt und den finden sie in einer autoritären Person die sie führt, ohne zu schlagen, wenn möglich.
Die Bibel sagt nicht, dass wir Kinder schlagen sollen, es wurde nur so heraus gelesen, weil es so gesehen werden wollte, wie so vieles wird das heraus gelesen was einem gerade recht kommt, damals wie heute.

Da keiner dabei war, wissen wir nicht wirklich wie die Eltern von Jesus reagiert haben und was sie fühlten.
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barbara
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#8 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von barbara » Mi 8. Mai 2013, 14:08

Antiautoritäre Erziehung ist nicht laisser-faire. Es gibt durchaus Regeln. In der Summerhill-Schule, die diese Art von ERziehung bekannt machte, ist es zB verboten, Alkohol zu konsumieren.

Innerhalb dieser Grenzen sind die Kinder und Jugendlichen allerdings frei, zu tun, was immer sie wollen - was durchaus auch beinhaltet, sich mit der eigenen Langeweile auseinanderzusetzen. Antiautorität funktioniert in beide Seiten, so respektieren Eltern und Lehrer die Privatsphäre ihrer Kinder, aber lassen sich von ihnen auch nicht rumkommandieren.

Antiautorität ist auch nicht besonders harmoniesüchtig, sondern hält Konflikte aus und kann sie auch mal stehen lassen.

grüsse, barbara

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Janina
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#9 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von Janina » Mi 8. Mai 2013, 14:20

barbara hat geschrieben:Antiautoritäre Erziehung ist nicht laisser-faire. Es gibt durchaus Regeln. In der Summerhill-Schule, die diese Art von ERziehung bekannt machte, ist es zB verboten, Alkohol zu konsumieren.
Wobei auch A.S. Neill, der Gründer von Summerhill seinen Erziehungsstil nie "antiautoritär" genannt hat. Das Buch hat die Bezeichnung erst in der deutschen Übersetzung gekriegt.
http://summerhill.paed.com/summ/diplom/5.htm

barbara
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#10 Re: Antiautoritäre Erziehung...

Beitrag von barbara » Mi 8. Mai 2013, 14:21

Janina hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Antiautoritäre Erziehung ist nicht laisser-faire. Es gibt durchaus Regeln. In der Summerhill-Schule, die diese Art von ERziehung bekannt machte, ist es zB verboten, Alkohol zu konsumieren.
Wobei auch A.S. Neill, der Gründer von Summerhill seinen Erziehungsstil nie "antiautoritär" genannt hat. Das Buch hat die Bezeichnung erst in der deutschen Übersetzung gekriegt.
http://summerhill.paed.com/summ/diplom/5.htm

ja, Neill selbst hat diesen Ausdruck nicht gemocht, hängengeblieben ist er trotzdem. Sprache ist eben auch antiautoritär und lässt sich nicht von Erfindern vorschreiben, wie eine bestimmte Sache genannt werden soll.

grüsse, barbara

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