Testimonium Flavianum

michaelit
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#11 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von michaelit » So 8. Nov 2015, 09:29

Bist du dir sicher daß das Johannesevangelium erst um 100 AD geschrieben wurde?

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sven23
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#12 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 10:18

michaelit hat geschrieben:Bist du dir sicher daß das Johannesevangelium erst um 100 AD geschrieben wurde?
Die Mehrheit geht wohl davon aus.

"Datierung um 90–100 n. Chr.

Heutzutage datieren Vertreter der historisch-kritischen Schule das Johannesevangelium aus inneren Gründen meist auf das Ende des ersten Jahrhunderts.[25][26] Als frühestes Datum kommen für viele Exegeten die Jahre nach 80 in Frage, da das Johannesevangelium eine fortgeschrittene Entfremdung vom synagogalen Judentum dokumentiere (9,22 EU, 12,42 EU, 16,2 EU) und auf den so genannten „Synagogenausschluss“ für Abtrünnige historisch zurückblicke.[27] Nach Udo Schnelle wird von 11,48 EU die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 bereits vorausgesetzt."

Quelle: Wikipedia
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#13 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von michaelit » So 8. Nov 2015, 10:58

Hier weiß ich eben nicht ob die HKM Recht hat. "Innere Gründe" kann sonstwas sein. Es erscheint wie ein Indizienprozeß, nicht einer mit tatsächlichen Beweisen. Wenn ich meine eigenen Texte grammatikalisch und inhaltlich untersuche, dann sind ein paar davon wie etwa meine Gedichte nicht immer einer Zeit zuordnungsbar. Ich könnte sie in den Neunziger als auch in den 2000'ern geschrieben haben, das geht aus den Worten nicht eindeutig hervor. Deswegen ist die Zuordnung von Johannes auf 100 AD mehr oder weniger nur Konjektur. Jedenfalls läßt sich die Wahrheit hier nicht so genau feststellen wie du es behauptest. Wir wissen doch auch kaum etwas über diesen Johannes, und die Kirche nimmt ja an daß Johannes der Jünger gewesen ist, jedenfalls gilt er als Augenzeuge Jesu'!

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NIS
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#14 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von NIS » So 8. Nov 2015, 11:07

michaelit hat geschrieben:Hier weiß ich eben nicht ob die HKM Recht hat. "Innere Gründe" kann sonstwas sein. Es erscheint wie ein Indizienprozeß, nicht einer mit tatsächlichen Beweisen. Wenn ich meine eigenen Texte grammatikalisch und inhaltlich untersuche, dann sind ein paar davon wie etwa meine Gedichte nicht immer einer Zeit zuordnungsbar. Ich könnte sie in den Neunziger als auch in den 2000'ern geschrieben haben, das geht aus den Worten nicht eindeutig hervor. Deswegen ist die Zuordnung von Johannes auf 100 AD mehr oder weniger nur Konjektur. Jedenfalls läßt sich die Wahrheit hier nicht so genau feststellen wie du es behauptest. Wir wissen doch auch kaum etwas über diesen Johannes, und die Kirche nimmt ja an daß Johannes der Jünger gewesen ist, jedenfalls gilt er als Augenzeuge Jesu'!
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sven23
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#15 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 11:15

michaelit hat geschrieben:Wir wissen doch auch kaum etwas über diesen Johannes, und die Kirche nimmt ja an daß Johannes der Jünger gewesen ist, jedenfalls gilt er als Augenzeuge Jesu'!
Was die Kirche uns glauben machen will und was wirklich war, das sind oft 2 Paar Schuhe.
Du hast ja sicher auch inzwischen mitbekommen, daß die Evangelisten unbekannte Autoren waren, denen man nachträglich Apostelnamen gegeben hat, was man mit dem schönen Namen "Pseudoepigrafie" bemäntelt hat.
Es ist aber kein Zufall, daß sie Apostelnamen bekamen, denn damit sollten die Evangelien glaubwürdiger werden, weil man so Augen und Ohrenzeugen vorweisen konnte.
Manche nennen das auch Fälschung oder Täuschung.
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#16 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von michaelit » So 8. Nov 2015, 11:31

Na beweise mir doch mal das Gegenteil, daß die Evangelienautoren eben keine Apostel bzw Jünger waren. Das geht nämlich auch nicht.

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#17 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von Pluto » So 8. Nov 2015, 11:36

michaelit hat geschrieben:Na beweise mir doch mal das Gegenteil, daß die Evangelienautoren eben keine Apostel bzw Jünger waren. Das geht nämlich auch nicht.
Negativ-Beweise sind nach der Logik unmöglich.

Davon abgesehen, waren die Evangelien von unbekannten Autoren. Die heute gebräuchlichen Namen wurden erst im 2. u. 3. Jahrhundert erfunden und zugeordnet. Ob sie sich auf Apostel Christi beziehen, weiß heute kein Mensch.
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#18 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 12:38

michaelit hat geschrieben:Na beweise mir doch mal das Gegenteil, daß die Evangelienautoren eben keine Apostel bzw Jünger waren. Das geht nämlich auch nicht.
Da ist sich die neutestamentliche Forschung ziemlich einig. Wenn man beim Johannesevangelium von einer Frühdatierung um 80 n. Chr. ausgeht, müßte der Apostel schon ein alter Mann gewesen sein. Nicht völlig unmöglich, aber eher unwahrscheinlich.
Bei einer Datierung der Mehrheit um 90-100 n. Chr. noch unwahrscheinlicher.
Die Kirche war eben bemüht, Augen- und Ohrenzeugen aufbieten zu können, um die Evangelien dem einfachen Gläubigen glaubwürdiger zu machen.
Daß die heutige Kirche diese Umstände nicht offensiv vertritt, ist bekannt. So werden beim bevorstehenden Weihnachsfest in der Kirche die Evangelien nach Lukas und Matthäus vorgelesen und die meisten Zuhörer gehen wie selbstverständlich davon aus, daß es sich um die Apostel handelt. Man läßt sie in dem Glauben.
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#19 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von michaelit » Mo 9. Nov 2015, 09:29

Lukas und Matthäus waren doch keine Apostel sondern nur einfache Jünger bzw Gläubige. Ich weiß nicht was genau dagegen sprechen sollte daß sie Jesus noch persönlich kannten. Es ist nicht genau herauszubekommen, aber deswegen gleich mit der HKM Schere zu kommen und zu sagen daß diese Evangelien nicht stimmen können erscheint mir voreilig. Jedenfalls könnt ihr eure These der Pseudoepigrafie auch nicht beweisen. Ihr zweifelt nur herum. Ist ja auch erlaubt und nicht schlimm, nur so wahnsinnig überzeugend und erhellend sind eure Thesen auch nicht.

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#20 Re: Testimonium Flavianum

Beitrag von Pluto » Mo 9. Nov 2015, 10:12

michaelit hat geschrieben:Lukas und Matthäus waren doch keine Apostel sondern nur einfache Jünger bzw Gläubige. Ich weiß nicht was genau dagegen sprechen sollte daß sie Jesus noch persönlich kannten. Es ist nicht genau herauszubekommen, aber deswegen gleich mit der HKM Schere zu kommen und zu sagen daß diese Evangelien nicht stimmen können erscheint mir voreilig. Jedenfalls könnt ihr eure These der Pseudoepigrafie auch nicht beweisen. Ihr zweifelt nur herum. Ist ja auch erlaubt und nicht schlimm, nur so wahnsinnig überzeugend und erhellend sind eure Thesen auch nicht.
Naja...
Dass die Evangelien von Unbekannten geschrieben wurde, ist nachweisbar, denn sie wurden erst sehr viel später, im 2 od. 3. Jahrhundert den Aposteln/Jüngern zugeordnet. Es gibt keinerlei Belege, dass die von dir genannten Personen die ihnen zugeordneten Evangelien auch wirklich geschrieben haben.
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